Samstag, 2. März 2019

Wie ein deutscher Immobilienmakler die Lage in Venezuela sieht

"[...Venezuela ist das reichste Land in Südamerika und jetzt gibt es hier wirklich Leute, die Hunger leiden und kein Geld für Medizin haben.  Ein Monatslohn sind 14.000 Bolivar und eine Packung Aspirin kostet 20.000 Bolivar. Also man muss praktisch länger als einen Monat arbeiten, um Aspirin zu kaufen. Die Leute liegen in den Krankenhäusern auf dem Fußboden, weil es nicht genügend Betten gibt und steril ist das sowieso nicht mehr. Viele sterben in den Krankenhäusern. Das ist absoluter Wahnsinn. Da braucht man sich nicht fragen, wieso die Leute so feindlich gegenüber Maduro eingestellt sind. Eigentlich müsste man nur die Tür aufmachen und die Investoren reinlassen. Die Bedingungen sind optimal: Man zahlt keine Steuern, die Lohnkosten sind niedrig und Strom und Benzin kosten so gut wie gar nichts. Aber der Sozialismus hat die Menschen kaputt gemacht und in den Ruin getrieben.
Wie empfinden Sie die derzeitige Stimmung im Land? Es herrscht eine absolute Hochstimmung, fast Euphorie. Es riecht irgendwie nach Hoffnung, nach Zukunft, gerade bei den jungen Leuten spürt man viel Bewegung. [...]  Gibt es einen Punkt, an dem Sie Venezuela verlassen würden? Nein, ich werde auf jeden Fall bleiben, egal, wie es politisch hier weiter geht. Ich fühle mich mehr als Venezolaner denn als Deutscher, und da bin ich stolz drauf. Außerdem denke ich, dass sich hier alles in Kürze zum Guten wenden wird." („Maduro bekommt kein Bein mehr auf den Boden“ FAZ 2.3.19) (Die gelb unterlegten Passagen sind von mir hervorgehoben worden.)

"Eine Monatslohn reicht nicht, um eine Packung Aspirin zu kaufen, Die Krankenhäuser sind überfüllt. Dementsprechend hoch ist die Sterberate." Das berichtet der deutsche Auswanderer aus Venezuela und fährt fort: "Die Bedingungen sind optimal (...) Es herrscht absolute Hochstimmung. [...) Ich fühle mich mehr als Venezolaner denn als Deutscher".  Mitgefühl mit den Venezolanern zeigt er nicht, obwohl er sich angeblich zugehörig fühlt. Offenbar fühlt er sich als Angehöriger der Oberschicht, die von einem Einmarsch von US-Truppen profitieren würden. 
Armes "reichster Land von Venezuela"!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen