Donnerstag, 31. März 2016

Gefahr durch Fracking

Das Dreckwasser von Wyoming SPON 31.3.16
"Die US-Gesetzgebung erlaubt es, dass zur Öl- und Gasförderung Chemikalien notfalls auch in Grundwasserreservoire eingeleitet werden. "Ich kenne keine westliche Demokratie, wo so etwas möglich ist", klagt DiGiulio. Man könne doch nicht ernsthaft annehmen, das so etwas ohne Folgen für das Trinkwasser bleibe.
Aus diesem Grund lag es ihm am Herzen, den Fall Pavillion wissenschaftlich korrekt aufzuarbeiten - und dafür brauchte es Daten. Die besorgte sich DiGiulio von seinem alten Arbeitgeber. Mithilfe des US-Informationsfreiheitsgesetzes brachte er die gesammelten Messwerte aus den EPA-Archiven ans Licht. [...] Auch der geologische Dienst USGS hat bereits Messdaten zu Grundwasserverschmutzungen in Pavillion veröffentlicht, wollte sich aber nicht zur Quelle des Drecks äußern. Das blieb Umweltschützern vorbehalten, die - wenig überraschend - die Gasförderung verantwortlich machten. Jetzt gibt ihnen DiGiulio Recht."

Mittwoch, 30. März 2016

Asyl für Kriegsflüchtlinge?

Expertenantwort von furbo auf gutefrage.net
Krieg, auch Bürgerkrieg ist kein Asylgrund nach Art. 16a GG. Um nach Art. 16a GG Asyl gewährt zu bekommen, muss eine politische Verfolgung vorliegen. 
"Politisch ist eine Verfolgung dann, wenn sie dem Einzelnen in Anknüpfung an seine politische Überzeugung, seine religiöse Grundentscheidung oder an für ihn unverfügbare Merkmale, die sein Anderssein prägen, gezielt Menschenrechtsverletzungen zufügt, die ihn ihrer Intensität nach aus der übergreifenden Friedensordnung der staatlichen Einheit ausgrenzen. "
(Quelle: BAMF)
Bürgerkriegsflüchtlinge sind keine Flüchtlinge nach Art. 1 GFK (eigentlich Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge) vom 28. Juli1951,
Dennoch wird den Bürgerkriegsflüchtlingen Asyl gewährt. Dieses Asyl fußt nicht auf Art. 16a GG, sondern auf § 4 Abs. 1 Nr. 3 AsylG. Es nennt sich: subsidiärer Schutz.
Der Grund ist die Richtlinie 2011/95/EU (Qualifikationsrichtlinie) der EU, worauf Deutschland das "Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2011/95/EU" im Jahre 2013 in Kraft gesetzt hat. Damit bekamen Kriegsflüchtlinge auch Asyl in Deutschland, es war für sie ausgeschlossen. Vor diesem Gesetz gab es keinen subsidiären Schutz für Kriegsflüchtlinge. Sie wurden, so sie sich in D befanden aber nicht abgeschoben, da Abschiebungshindernisse vorlagen. Jetzt ist das gesamte Verfahren sauberer und rechtlich klarer.

Dienstag, 29. März 2016

Hetze gegen Flüchtlinge in sozialen Netzwerken

"Wie sollten Eltern damit umgehen, wenn sie erleben, dass ihre Kinder mit Hetze gegen Flüchtlinge in sozialen Netzwerken konfrontiert werden?
Da kann ich nur eine simple Antwort geben: Sprechen Sie mit Ihren Kindern. Schon bei kleinen Kindern fällt auf, dass wenn man sie etwas fragt, man oft keine Antwort bekommt. Aber man bekommt etwas erzählt, wenn man selbst etwas berichtet oder seine Meinung preisgibt. So ergibt sich ein Gespräch. Aber noch ist gar nicht bei allen Eltern angekommen, wie groß die Herausforderungen sind, wie groß der Gesprächsbedarf für ihre Kinder ist." (Das fragende Klassenzimmer SZ 28.3.16)

Berichterstattung durch die DWN

"Ein Mann hat im Besucherzentrum des US-Kapitols in Washington mit einer Waffe auf einen Polizisten gezielt. Die Beamten hätten daraufhin auf den Mann geschossen, sagte Polizeichef Matthew Verderosa am Montag. Der Verdächtige wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo er operiert wurde. Eine Frau, die in der Nähe stand, wurde durch Splitter verletzt." 
So lautet der Bericht der Deutschen Wirtschaftsnachrichten.
In der Überschrift wird daraus: 
"USA: Schießerei im Kapitol in Washington Im Kapitol in Washington ist es offenbar zu einer Schießerei gekommen. Ein Polizist soll verletzt worden sein. Über den Täter herrscht noch Unklarheit." DWN 28.3.16*
*Zum Vergleich dazu die Überschrift in der SZ:
Vorfall im Kapitol: Polizei überwältigt Mann mit Schüssen, SZ 29.3.16

vgl. Netzpolitik.org zu den DWN (Artikel vom 10.4.2014)  Seit damals scheint sich nicht viel geändert zu haben. 

Montag, 28. März 2016

"Digitalkunde" ab der 1. Klasse?

Wir brauchen Digitalkunde ab der ersten Klasse von Stephan Noller ZEIT online 27.3.16
"Wer 2016 eingeschult wird, den erwartet später ein ganz neuer Arbeitsmarkt. Andere Länder machen deshalb Informatik zum Pflichtfach und verteilen Bastelcomputer. Und wir?


Wir brauchen einen Pakt für digitale Bildung, der von allen Teilen der Gesellschaft getragen und von der öffentlichen Hand mit ausreichenden Mitteln finanziert wird. 
Ach, und wann verteilen wir den Micro:Bit in Deutschland?"

Der Verfasser ist "Maker und Digital-Unternehmer" und im "Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums". Die Redaktion der ZEIT ist klug genug, diesen massiven Appell, in Computer statt in Personal zu investieren, als Gastbeitrag zu bezeichnen.

In einer Zeit, wo in einem guten halben Jahr knapp 1 Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind und wo noch nicht abzusehen ist, ob die - menschenrechtlich zumindest zweifelhaften - Maßnahmen zur Verringerung des Zustroms greifen werden und wo Klimawandel und darauf folgende Klimakriege mittel- und langfristig weltweit zu weit größeren Flüchtlingsbewegungen führen können, gibt es mit Sicherheit Wichtigeres zu tun, als die Computerindustrie mit staatlichen Subventionen zu unterstützen.

So lange nicht einmal sichergestellt werden kann, dass das notwendige Lehrpersonal für anstehenden Aufgaben bei Integration und Inklusion ausgebildet und bezahlt werden kann, darf der Staat die Förderung der Computerindustrie getrost den milliardenschweren Stiftungen von Gates und Zuckerberg überlassen. Sie werden es daran nicht fehlen lassen.

Einen Vorzug hat dieser Gastbeitrag. Er macht öffentlich, welchem Druck höchst fragwürdiger Lobbyisten die Bundesregierung ausgesetzt ist und dass diese sich sogar schon im Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums festgesetzt haben. 


Wenn man der Logik des Beitrages folgte, wäre es höchste Zeit, in der 1. Klasse "Politikkunde" einzuführen, um die Bürger dieses Landes früh genug zu befähigen, ihre Interessen wahrzunehmen und gegen Lobbyisten zu verteidigen. 
Wirkungsvoller wäre aber, wenn unkontrollierter Lobbyismus allgemein, besonders aber der an Schulen abgeschafft würde. 
Sachverstand im Bereich digitale Bildung gibt es im deutschen Sprachraum in hohem Umfang. In den Kultusministerien scheinen Lobbyisten ganz anderer Art den entscheidenden Einfluss auszuüben. 

Sonntag, 27. März 2016

Aus dem Parteivorstand der AfD melden sich Kritiker an Frauke Petry

Kritik an Frauke Petry aus dem Parteivorstand der AfD

"Zwischen Kopfschütteln und Fremdschämen"

"Streit mit dem Pressesprecher, entlarvende Interviews, Fotos in der "Bunten": AfD-Chefin Frauke Petry sorgt für Hohn und Spott. Ihre Partei bangt um die Gunst der Wähler. [...]
Durch ein am 21. März auf Englisch geführtes Interview in der Sendung Conflict Zone* ist nun weltweit zu besichtigen, wie Petry im Verlauf des halbstündigen Gesprächs ihr Interviewlächeln aus dem Gesicht weicht. Und wie schwer es ihr fällt, schlüssig zu erläutern, warum sie Nationalisten wie Höcke in der Partei duldet oder warum Minarette in Deutschland für die AfD ein Problem sind. Stattdessen warf sie dem Interviewer vor, dass er kritische Stimmen zur AfD zitierte. "



Die Frau ist nicht schuld von Bernd Ulrich ZEIT online, 1.4.16
"Der "Lügenpresse" hat Frauke Petry in letzter Zeit verdächtig viele Interviews gegeben. Ihre wahren Feinde sitzen nämlich nicht in Redaktionen."

Wie wichtig ist es, zu glauben, dass man etwas weiß, auch wenn das nicht korrekt ist?

Die Vorstellung, nichts zu wissen, kann äußerst irritierend sein.
Es macht einen Unterschied, ob man nur nach außen hin behauptet, von nichts wirklich überzeugt zu sein, und sich dabei in der normalen Lebensumwelt völlig sicher fühlt oder ob man zwischen Träumen, Halluzinationen und der Realität nicht unterscheiden kann oder ob man aufgrund von Gedächtnisverlust ganz seine eigene Identität verliert. 
Natürlich braucht man auch dann nicht alles zu glauben. Aber wenn man sich bei nichts mehr sicher fühlt, ist es fürchterlich.
Ein Bekannter von mir verlor kurzfristig sein Gedächtnis und musste sich von seinem Sohn tagelang erklären lassen, wer er war, wer zu seiner Familie gehörte, mit welchen wissenschaftlichen Themen er sich seit Jahrzehnten befasste etc.. 
Danach konnte er wieder normal weiterleben, freilich, die Erfahrung des zwischenzeitlichen Gedächtnisverlustes blieb ihm und verunsicherte ihn auch danach.
Jetzt noch eine heitere Geschichte zu Wissen und Glauben:
Mein Sohn entdeckte als Kind einen Wissenstest in einer alten Zeitschrift aus der Zeit vor seiner Geburt. Als es an die Auswertung der Antworten ging, wurde ihm mitgeteilt: Leider ist fast die Hälfte deiner Antworten falsch. Man darf sich eben nicht auf sein Schulwissen verlassen, was man sich vor Jahrzehnten angeeignet hat. 
Er wusste schon so viel, dass er recht vieles korrekt beantworten konnte. Und die Zeitschrift war noch nicht so überholt, dass nicht das meiste, was damals als richtig galt, auch zum Zeitpunkt, als mein Sohn die Fragen beantwortete, noch korrekt war. 
Andererseits hat er mir, als er 8 Jahre alt war, anhand eines aktuellen Schulbuchs der 9. Klasse erklärt, dass meine Kenntnisse über chemische Bindungen aufgrund eines neuen Atommodells inzwischen überholt waren. 
Gerade in den Naturwissenschaften sind wissenschaftliche Ergebnisse nicht selten nach wenigen Jahren oder sogar schon nach Monaten überholt. Da glaubt mancher Fachwissenschaftler noch, etwas zu wissen, was inzwischen schon nicht mehr Forschungsstand ist, nur weil er die neusten Aufsätze eines Teilgebiets nicht gelesen hat.
Andererseits wird manchmal erst nach Jahrzehnten entdeckt, dass Wissenschaftler Versuchsreihen gefälscht haben, um ein Ergebnis zu bekommen, weil die Versuchsergebnisse selbst leider zu keiner neuen Erkenntnis geführt hatten.

Samstag, 26. März 2016

Solidarität der Bürger gilt auch für Arbeitgeber

"Die Flüchtlinge werden Deutschland viel Geld kosten, sagt der Ökonom Clemens Fuest. Den Bürgern als Ausgleich jetzt mehr Wohltaten zu versprechen, sei der falsche Weg. [...]
Fuest: Fakt ist: Durch die Flüchtlinge ist jetzt weniger Geld da als vorher. Solidarität mit den Flüchtlingen finde ich persönlich und auch eine Mehrheit der Deutschen richtig. Aber Solidarität heißt: teilen. Da ist es egal, was man vorher ausgeben wollte oder meint, ausgeben zu müssen. Es ist weniger Geld für anderes da, Punkt." (Flüchtlingskrise: "Die Bevölkerung wird von der Politik in die Irre geführt" ZEIT online 24.3.2016)

Fuest macht es sich mit seinem "Es ist weniger Geld für anderes da, Punkt." leicht, indem er die Einnahmeseite des Staates verschweigt. 

Er setzt als künftiger Direktor des ifo Instituts wie sein Vorgänger Hans-Werner Sinn,  einen Grundsatz voraus, als ob er ein Naturgesetz wäre: "Solidarität der Staatsbürger brauchen nur Arbeitnehmer zu beweisen. Arbeitgeber haben das nicht nötig."
Es ist aber kein Naturgesetz. Nur reden nur wenige der Superreichen darüber so offen wie Warren Buffett: 
„Meine Freunde und ich sind lange genug von einem milliardärfreundlichen Kongress verhätschelt worden. Es ist Zeit, dass unsere Regierung Ernst damit macht, allen gemeinsame Opfer abzuverlangen." - 
DER SPIEGEL 34/2011 22. August 2011

Freitag, 25. März 2016

Ulla Hahn

Ulla Hahn *30.4.1945


Wie das Teilen dem Tauschen unterworfen wird und: Solidarität

Wie das Teilen dem Tauschen unterworfen wird (Wolfgang Sützl in: das goethe)

Solidarität,Freiheit,Offenheit (Navid Kermani in: das goethe)

Der heilige Franziskus

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/zweiteiler-sein-name-war-franziskus-im-ersten-14142205.html

und Türkisch täglich

75% der britischen Kinder sind weniger an frischer Luft als Gefängnisinsassen

Three-quarters of UK children spend less time outdoors than prison inmates – survey Guardian 25.3.16

Twitter und ZEIT

"Ich twittere inzwischen vor allem Links zu Beiträgen im Netz oder Retweets und Antworten auf solche Tweets. Kein Eisregen, [...] krinr Gefühle mehr. [...] Deswegen bist du vor allem bei Power-Usern beliebt: Politikern, Promis, Aktivisten, Forschern, Journalisten, Bloggern. [...] Denn ohne dich würde der Welt etwas Wichtiges fehlen: eine Plattform, auf der sich live verfolgen lässt, wie Menschen Ereignisse erleben und wie sie darüber denken [...] Du zeigst mir das, was die Menschen, die ich relevant finde, ihrerseits relevant finden." (@jenst ZEIT Nr.14/2016, S.27)

Dank #Twitter @ZEIT

Samstag, 19. März 2016

Effektiver Altruismus

: Doing Good Better: How Effective Altruism Can Help You Make a Difference.

: Gutes besser tun, 2016

"Effektive Altruisten wollen, dass die Effizienz und Evidenz von Hilfe überprüft wird. Zwar ist dies im Bereich der Nonprofit-Organisationen bereits Praxis, allerdings findet eine solche Überprüfung in der Regel nur innerhalb bestimmter Themenfelder statt, zum Beispiel im Bereich Bildung oder Klimawandel. Allgemein ist es noch nicht Praxis, dass die unterschiedlichen Themenfelder der Hilfe kritisch und vergleichend analysiert und zwecks Effizienzsteigerung in ein strategisches Konzept eingebunden werden. Effektive Altruisten stellen nicht eine bestimmte Sache als gegeben an den Anfang ihrer Hilfsüberlegungen, zum Beispiel Tierschutz und Tierrechte oder Menschenrechte. Stattdessen sollte schon die Sache selbst nach Effizienzgesichtspunkten ausgewählt werden." (WP)

Ein gut lesbare, einfühlsame Reportage in ZEIT Literatur Nr.13/2016, S.14-17

Entwicklungshilfe

1991 wurden 225 Mrd. DM  mehr an Kreditrückzahlungen von den Entwicklungsländern an die 
Industrieländer gezahlt, als die Entwicklungsländer von ihnen an Krediten und Entwick-
lungshilfe erhielten. (sieh: frühere Schnipsel)

Geld einfach dargestellt

Geld muss im Umlauf sein. Das geht entweder dadurch, dass der Besitzer einen Anreiz hat es zu verleihen, weil er Zinsen dafür bekommt, oder dadurch, dass es Besitzer es ausgibt, weil es ständig an Wert verliert (Negativzins~Inflation).

Gegenwärtig gibt es zu viel Geld bei Superreichen, die nicht genügend Anreiz haben, es auszugeben, und zu wenig bei Armen, die es ausgeben würden. National heißt das: es fehlt an Inlandsnachfrage. International heißt das: Ungleichgewicht zwischen exportstarken und exportschwachen Ländern beim Welthandel. (In Europa sind die Beispiele: Deutschland und Griechenland.)

Im Inland kann der Staat durch Steuern/Sozialleistungen dafür sorgen, dass Geld von den Reichen zu den Armen kommt.
International könnten dazu fairer Handel und freie Wechselkurse helfen.
Aber die, die von dem bestehenden System profitieren, haben keine Lust , es zu ändern. Und die anderen nicht die Macht.

Donnerstag, 17. März 2016

AfD im Fernsehen

Die sachlichen Gesprächspartner von der AfD FR 14.3.16

Goethe hat Schengen und dazu einen Freiheitsbaum gemalt

"Passans cette terre est libre" verkündete der Freiheitsbaum an der Mosel bei Schengen. 

Benedikt Erenz macht sich in der ZEIT Nr.13, 17.1.16, Gedanken darüber, warum so viele Deutsche nichts von der Geschichte ihrer Demokratie wissen.

Meine Kurzantwort: 
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten wurde erst 1973 eingeführt und ist den meisten Schülern (und Lehrern?) zu anspruchsvoll. 
Die Träger des Gustav-Heinemann-Bürgerpreises sind selbst bei knapp zwei Millionen Artikeln der deutschsprachigen Wikipedia offenbar nur im Ausnahmefall relevant genug, einen eigenen Artikel zu erhalten. 
Heinemanns Nachfolgern waren "Ruck" und "Freiheit" oft wichtiger als Demokratie und schon gar als ihre Geschichte.*
Das ist freilich keine zureichende Begründung, sondern nur eine Begleitinformation.

Schon eher gilt der Hinweis, dass die Deutschen, die nationalstolz sind, meist wenig an Demokratie interessiert sind, und die, denen Demokratie wichtig ist, lieber die englische und die französische Erfolgsgeschichte studieren als den mühsamen auf einen tiefen, zum Glück nicht tausendjährigen Absturz hinführenden deutschen (Sonder?)-Weg nachzuverfolgen. 

*Nicht nur Gauck spricht lieber von Freiheit als von Demokratie, auch Angela Merkel sagte in ihrer ersten Regierungserklärung im Anklang und in bewusster Abweichung von Brandts Formulierung "Lassen Sie uns mehr Freiheit wagen."  Sie hat dann bei der Rücknahme des Ausstiegs aus dem Atomausstieg wie bei der Eurorettung auch wenig Wert auf die Mitwirkung des Parlaments gelegt und nicht erkennen lassen, dass ihr bei der Entscheidung über TTIP demokratisch legitimierte Entscheidungsfreiheit des Staates wichtiger wäre als die Freiheit der Unternehmer zu von staatlichen Regelungen unbeschränktem ("legibus absolutus") Hadeln.

Eine zweite Chance

"Jeder hat eine zweite Chance verdient." - Der Spruch kann mir auf die Nerven gehen, wenn es um Arrivierte geht, die mit Samthandschuhen angefasst werden, wenn sie gegen Recht und Gesetz verstoßen haben. Denn ich kenne zu viel Beispiele von von Anfang an benachteiligten Personen, denen nie eine faire Chance geboten worden ist.

Aber ich freue mich, dass Diether Dehm Christian Wulff nach dessen Rücktritt psychologisch unterstützt hat und dass er Christian Klar beschäftigt und offenbar nicht von ihm enttäuscht worden ist.
Dazu erzählt er ganz unpathetisch die Geschichte vom verlorenen Sohn. (ZEIT Nr.13/2016, "Er ist ein sanfter Mensch") Über seinen Vater sagt Dehm: "Ich glaube, dass mich sein Pazifismus antiterroristisch geprägt hat."

Was ich in der Wikipedia über ihn lese, macht mir unwahrscheinlich, dass ich gut mit ihm auskommen könnte; aber mich beeindruckt seine Solidarität mit Menschen, von denen sich zu distanzieren, viel leichter fiele,
Solch eine Haltung brauchen wir, wenn unsere Gesellschaft nicht von inneren Gegensätzen gespalten werden soll.

Mittwoch, 16. März 2016

Franz Marc

Tierschicksale:
"Die von Lichtkeilen und jähen Linien durchblitzte Darstellung eines Waldbrandes, dicht bevölkert von panischen Tieren, wurde 1913 in Berlin gezeigt und danach in einem Depot eingelagert. Als dort ein Feuer ausbrach, wurde das Gemälde schwer beschädigt. Rund ein Drittel des Bildes war geschwärzt.
Als Restaurator gewann Maria später Paul Klee, der dem Bild einst den Titel Tierschicksale gegeben hatte. Die Freundschaft der beiden Männer war in den Kriegsjahren abgekühlt. Klee missfiel Leutnant Marcs Befürwortung des Krieges; der Landsturmmann Klee hasste den elenden Dreck der Schützengräben.
Nun, nach Marcs Tod, kam Klee an den Walchensee, setzte sich ins Atelier seines Freundes und vollzog einen Akt der Versöhnung, indem er die Tierschicksale behutsam restaurierte. Er sorgte dafür, dass alle noch erkennbaren Pinselstriche Marcs erhalten blieben und seine eigene Arbeit klar abgegrenzt war. Kann man sich ein besseres Ende denken? Das dramatische Bild, am dem zwei so gegensätzliche Freunde gearbeitet hatten; das Gemälde, in dem die geliebten Tiere fast zur reinen Form wurden und in dem Marc den Weltenbrand erkannte, der um ihn herum tobte: Durch den Bruch, der es durchläuft in der rechten Hälfte, wird es erst vollkommen.
Heute sind die Tierschicksale im Kunstmuseum Basel zu sehen. Splitterndes Holz, rote Farbe wie Blut. Fast könnte man meinen, Franz Marc habe, in unbewusster Vorahnung, seinen eigenen Tod gemalt."
(Franz Marc: Kunst vor Verdun von Reinhard Osteroth)

Die glücklichsten Nationen

Das sind die glücklichsten Nationen Glücksbericht der UN

Montag, 14. März 2016

Wohin ist sie entschwunden?

Christian Bommarius sieht Norbert Blüms Übernachtung in einem Zelt im Schlamm des Lagers Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze als hilflose, aber nicht sinnlose Geste an. Bei den Römerberggesprächen sind die Teilnehmer uneins, ob eher der Staat oder die Gesellschaft vor der als alternativlos inszenierten Politik und zunehmender Polarisierung retten könne. Nur die einzige Frau auf dem Podium, Mely Kiyak setzt noch auf die offenbar längst aus dem Gesichtsfeld Verschwundene: die Solidarität.
 Natürlich kann Blüm nicht dadurch, dass er kurze Zeit in Schlamm und Kälte des überfüllten Flüchtlingslagers aushält, das Dilemma der griechischen Flüchtlingspolitik auflösen, ohne Geld und bei geschlossenen Grenzen der benachbarten Balkanländer allein den Ansturm des Flüchtlingsstroms aushalten zu müssen.
Aber sein Appell an die Solidarität der EU-Staaten und an die Demokraten unter den Superreichen Europas gewinnt durch seine symbolische Handlung an Nachdruck.
Brandts Kniefall in Warschau konnte auch nicht gut machen, was während der Naziherrschaft an Verbrechen geschehen war, aber er konnte zeigen, wem seine Solidarität galt. "Hilflos" hätte ich seine Geste nicht genannt.

Unsere Solidarität sollte auch den Protestwählern unter den AfD-Wählern gelten, die das Vertrauen in die Solidarität der Gesellschaft verloren haben und sie jetzt - in verblendeter Hoffnung - bei Rassisten suchen.

Zu Idomeni vgl.auch:
Norbert Blüm: Ich will euch Nachricht geben,  ZEIT Nr.14, S.4
march of hope
https://amp.twimg.com/v/f90d9992-90ac-4b5f-a8dc-3f3bb5de9ae8
Mazedonische Armee nimmt Flüchtlinge fest SZ 14.3.16
"Beim Überqueren des knietiefen Flusses Suva Reka starben offenbar eine Frau und zwei Männer, drei weitere Menschen kamen ins Krankenhaus."

Kohl und das unautorisierte Buch

KOHL UND SEIN UNAUTORISIERTES BUCH: Kohl teilt aus, Blüm keilt zurück, von: Daniel Delhaes und Dietmar Neuerer, Handelsblatt 6.10.2014
"Ein Buch, das gar nicht erscheinen sollte, schlägt hohe Wellen. Helmut Kohl rechnet darin mit Weggefährten ab, der Altkanzler wollte seine Worte aber nie gedruckt sehen. Einer, den er beleidigt hat, schlägt nun zurück."

Samstag, 12. März 2016

Was braucht man?

"Ich muß die Gewißheit haben können, in Gottes Hand und nicht in Menschenhänden zu sein." (Dietrich Bonhoeffer)

"Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen." (Marie von Ebner-Eschenbach)

Nahostkonflikt

Nir Baram: Im Lande der Verzweiflung 2016 - Rezension der FR

Literaturliste bei Wikipedia

Freitag, 11. März 2016

Tilley hat

Der Tilley hat ist in Kanada und Schottland Kult, in Deutschland ist er noch so weit weg vom "Geheimtipp", dass Träger des Tilley hat immer wieder darauf angesprochen werden, wo man ihn denn kaufen könne, und auf die Antwort "in Schottland" resignierte Reaktionen erhalten statt Anfragen, ob sie von ihrem nächsten Schottlandbesuch einen mitbringen könnten.
Übrigens: das Gerücht, dass es dem Elefanten genauso wenig schade wie dem Hut, wenn er einmal von einem Elefanten gefressen werde, ist bisher weder experimentell bestätigt noch widerlegt worden.


Mittwoch, 9. März 2016

Im 18. und in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Sterblichkeit in Städten höher als auf dem Land

"Die Sterblichkeit der Menschen nimmt umso mehr zu, je größer deren Zusammenrottung ist, und das dadurch verursachte Sitten-Verderbniß hat den größten Antheil daran; die Krankheiten der Menschen werden durch nahes Beysammenwohnen derselben, unterhalten und leichter fortgepflanzet. und jede Seuche ist um so tödlicher, je häufiger die Städte in einem Lande sind."
(Johann Peter Frank: System einer vollständigen medicinischen Polizey [...] Mannheim 1779, S.25)

"Ich habe schon an einem andern Orte bewiesen, [...] daß die Sterblichkeit immer umso größer ist, je geringer das Verhältniß des bewohnten Raumes zur Bevölkerung ist."
(Bayerischer National-Korrespondent zur Besprechung des Gemeinwohls der Bewohner Bayerns und angränzender Länder, 1832, S.268)

"Noch im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts machten in der Berliner Dorotheenstadt Kinder bis fünf Jahren mehr als die Hälfte aller erfassten Toten aus. Diphterie, Scharlach, Masern oder Keuchhusten trugen ebenso wie Pockenepidemien ihren Teil dazu bei."
(Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert, 2015, S.812 unter Berufung auf Ute Frevert: Die Krankheit als politisches Problem 1770-1880, Göttingen 1984, S.26)

Zur weiteren Entwicklung:
Niedergang und Wiederaufstieg öffentlicher Gesundheitsverhältnisse
"Sobald neues Wissen über epidemische Zusammenhänge sowie die Technologie, dieses Wissen umzusetzen, bereitstanden, verloren die großen Städte ihre 'Übersterblichkeit'  und wurden gesündere Lebenswelten als das platte Land."  Osterhammel: Die Verwandlung der Welt, 2009, S.265

Zu Johann Peter Frank: System...:
Im Laufe des 18. Jahrhunderts häuften sich kritische Stimmen seitens der Ärzteschaft. Die Vertreter der medizinischen Aufklärung prangerten vor allem das zu feste Wickeln an – eine, wenn man den Autoren Glauben schenken darf, sehr verbreitete Unsitte. Johann Peter Frank forderte daher 1786 in seinem „System einer Medicinischen Polizey“, dass junge Ehepaare „bey dem der Verehelichung vorauszuschickenden Unterricht“ auch über das richtige Wickeln belehrt werden sollten. (sieh: Fatschenkind)

Dienstag, 8. März 2016

Intelligenz und Bildung

Natürlich haben Intelligenz und Bildung viel miteinander zu tun; aber sie bezeichnen ganz unterschiedliche Fähigkeiten.
Ohne ein Mindestmaß von Intelligenz kann man weder einen anspruchsvollen literarischen Text noch psychologische, soziologische oder historische Zusammenhänge verstehen. Die Fähigkeit, seine Umwelt zu verstehen, ist aber eine wichtige Voraussetzung für Bildung. 
Für Intelligenz gibt es zwei einfache Definitionen:
1. Problemlösungsfähigkeit
2. das, was der Intelligenztest misst
Da es unterschiedliche Probleme und unterschiedliche Tests gibt, gibt es also kein einheitliches Maß für Intelligenz. Dennoch ist klar, dass Intelligenz nicht angeboren ist, sondern sich im Laufe des Lebens entwickelt. Kein Säugling kann mathematische Probleme lösen. Aber die Voraussetzungen für die Entwicklung von Intelligenz sind großenteils biologisch vorgegeben und auch bei bestem Willen und günstigster Umwelt noch von großer Bedeutung. (Menschen mit Down-Syndrom können studieren und hervorragende Leistungen erbringen, unter Nobelpreisträgern wird man sie dennoch noch seltener antreffen als im Bevölkerungsdurchschnitt.)
Hohe Intelligenz kann mit maßloser Selbstüberschätzung einhergehen. Gutes Allgemeinwissen (missverständlicherweise oft auch als Allgemeinbildung bezeichnet) kann davor schützen, denn es führt dazu, dass man weiß, dass man in extrem vielen Bereichen kein Experte ist.
Unter Bildung versteht man freilich - so unterschiedliche Auffassungen zu Bildung es auch gibt (vgl. z.B. Wikipedia zu Bildung: "Als Basisdefinition gilt: Bildung ist ein Transformationsprozess der Figuren des Welt- und Selbstverhältnisses einer Person aus Anlass von Krisenerfahrungen, welche die bestehenden Figuren in Frage stellen." im Unterschied zum traditionell philosophischen Bildungsbegriff bei Humboldt) - immer die Fähigkeit, von einem ursprünglich sehr egozentrischen Weltverständnis zu einem Verständnis anderer Personen, Zeiten und Kulturen vorzudringen. 
Wer aufgrund der Tatsache, dass in seiner Umwelt niemand eine auch nur annähernd so große Problemlösungsgeschwindigkeit entwickelt wie er selbst, nie Anlass hatte, an seinem eigenen Weltverständnis zu zweifeln, wird also nicht gebildet sein können.

Mehr zu dieser Frage bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

Was mancher AfD-Wähler nicht über die AfD weiß

“Museen, Orchester und Theater sind in der Pflicht, einen positiven Bezug zur eigenen Heimat zu fördern. Die Bühnen des Landes Sachsen-Anhalt sollen neben den großen klassischen internationalen Werken stets auch klassische deutsche Stücke spielen und sie so inszenieren, dass sie zur Identifikation mit unserem Land anregen.” (Wahlprogramm AfD Sachsen-Anhalt, S. 24)

Artikel 5 des Grundgesetzes, der die Meinungsfreiheit garantiert, soll also zwar für die AfD, nicht aber für Künstler gelten.

Die AfD in Sachsen-Anhalt will die „Lehrpläne überarbeiten“ damit im Schulunterricht weniger über die Nazi-Zeit geredet wird: „Eine einseitige Konzentration auf zwölf Unglücksjahre unserer Geschichte verstellt den Blick auf Jahrhunderte, in denen eine einzigartige Substanz an Kultur und staatlicher Ordnung aufgebaut wurde.“ (Wahlprogramm Sachsen-Anhalt, S.1)

Was Rechtsradikalismus den Deutschen für Unglück gebracht hat, soll also nicht mehr so oft thematisiert werden. Warum wohl?

“In Deutschland geschürte Ängste vor Treibhausgasen und vor der Kernenergie führten und führen zur einseitigen Bevorzugung der sogenannten Erneuerbaren Energien”  (Wahlprogramm BaWü, S. 47)

Deutschland wird seine Selbstverpflichtung auf Reduktion des Kohlendioxidausstoßes nach dem gegenwärtigen Stand kaum noch erfüllen können. Durch Einschränkung des Ausbaus erneuerbarer Energien soll das also ganz unmöglich gemacht werden. 

Mehr über die Ziele der AfD:

auf der Informationsseite von Campact.

So unsozial ist die AfD, Spiegel online 14.3.16




Geschwindigkeit von Pferdegespannen im antiken Römischen Reich

„Auf den geraden Strecken erreichten die Gespanne bis zu 75 km/h, vor den metae wurde das Tempo auf ungefähr 25- 30 km/h reduziert. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der römischen Rennpferde lag wahrscheinlich bei etwa 35 km/h, demnach dauerte ein Rennen circa 8- 9 Minuten.“
„Auf gerader Strecke konnten die antiken Gespanne Geschwindigkeiten von bis zu 75 km/h erreichen. Vor den Wendemarken musste das Tempo dann auf etwa 25-30 km/h reduziert werden. In den größten Zirkussen des Reiches, so auch im Circus Maximus von Rom, kam man auf eine Gesamtstrecke von gut 4 km. Ein Rennen dauerte also etwa fünf Minuten.“
Bei längeren Fahrten wurden bis zu 150 km am Tag erreicht. Doch waren 8 km in der Stunde schon eine überdurchschnittliche Reisegeschwindigkeit.
Die Informationen verdanke ich Albrecht bei gutefrage.net.

Montag, 7. März 2016

Obama als Vorbild für Trump und Merkel als Vorbild für Petry?

Felix Stephan glaubt das nachweisen zu können.

Die Untersuchungen, die er zitiert, sind ja gar nicht schlecht, nur die Schlüsse, die er daraus zu ziehen sucht, passen leider nicht zu den Untersuchungsergebnissen.
Die Leserkommentatoren stört das nicht, denn man nimmt ja nur wahr, was der eigenen Meinung entspricht.

Treibhauseffekt

Treibhauseffekt: Die Erde im Schwitzkasten, Zeit 48/2015, 26.11.15

 "Schon 1824 wurde der Treibhauseffekt entdeckt, seit mehr als 100 Jahren tobt die Debatte um die Erderwärmung. [...]
Warum, so fragt er, kann die Erde die lebensspendende Sonnenwärme "festhalten"? Es ist die unsichtbare Infrarotstrahlung, die "nicht leuchtende Strahlungswärme", wie Fourier sie nennt. Zwar entschwindet ein Großteil dieser Energie wieder ins Universum, doch, so stellt Fourier fest, verbleibt ein Teil in der Erdatmosphäre und erwärmt den Planeten. Den genauen Grund dafür – ein Gasschleier, der die Erde umgibt und die Wärme zurückhält – kann er allerdings noch nicht benennen.
 1824 erscheinen seine Bemerkungen zur Temperatur des Erdballs und planetaren Raums. Darin wird zum ersten Mal in der Geschichte der Treibhauseffekt beschrieben. Fourier ist der Urahn der Klimaforschung. In der wärmenden Funktion der Erdatmosphäre erblickt er, der ursprünglich Priester werden wollte, ein wahres Gottesgeschenk. Dass aus ihr dereinst eine der größten Bedrohungen allen irdischen Lebens erwachsen würde, ist für ihn vollkommen undenkbar."

Projektorientierter Unterricht / projekbasiertes Lernen

Hamburger Unterrichtsmodelle zum KMK-Orientierungsrahmen Globale Entwicklung:

Globales Lernen

Vorteil der Projektorientierung:
Gute Motivation der Schüler, wenn sie selbst ihr Forschungsunternehmen planen.
Freilich, ganz einfach ist das nicht:
"Wie formuliert es Einstein?
„Wenn ich nur eine Stunde Zeit hätte, um ein Problem zu lösen, und mein Leben davon abhängen würde, dann würde ich die ersten 55 Minuten dafür verwenden, die Frage richtig zu formulieren. Denn sobald ich die wesentliche Frage identifiziert habe, kann ich das Problem in weniger als fünf Minuten lösen.“"

Schwierigkeiten:
"Ich habe gemerkt, dass die Schüler mit „schlecht sitzenden“ Frageformulierungen nicht gut arbeiten. Entweder sind die Fragen der Schüler dann zwar ihre eigenen, aber sie können nicht gut damit arbeiten, weil sie z.B. nicht gut zum LernGegenstand passen. Oder man hat, um das zu vermeiden, als Lehrer die Fragen so „hingebogen“, dass sie zum Gegenstand passen, und dabei verlieren sie dann oft den Bezug zur Schülerfrage, wie sie eigentlich gemeint war. Letzteres führt dann wieder zu Motivationsverlust." (S.39)

Samstag, 5. März 2016

Europabewusstsein

"Europa, dieses große Versprechen" von Steffen Dobbert, Elisa Simantke, Alena Hrachová, Henry King und Agon Kamberi ZEIT online 4.3.16 "Ist ein geeintes Europa noch nötig, und überhaupt möglich? Junge Europäer beantworten dieselben Fragen wie Albert Einstein vor fast 100 Jahren. Was hat sich verändert?"

Mittwoch, 2. März 2016

Kampf um die Besten

Kampf um die Besten Die Welt, 1.3.16
"Klassische Einwanderungsländer wie die USA, Kanada oder Australien suchen sich genau aus, wen sie brauchen. In die EU kommen zu viele Menschen mit geringer Qualifikation"

Der Text kalkuliert den ökonomischen Wert von Menschenmaterial. Menschenrechte sind für ihn nur Störfaktor.
Der "Professor für Sozialpädagogik" scheint aber die Rolle des sozialen Zusammenhalts einer Gesellschaft zu unterschätzen. Das ist meiner Meinung nach kein Rassismus. sondern ein hohes Maß an Unmenschlichkeit. 

Saskia Esken MdB SPD zum Asylpaket II

http://www.saskiaesken.de/statements/persoenliche-erklaerung-zur-abstimmung-ueber-das-asylpaket-ii

Dienstag, 1. März 2016

Wohnung in München

Herr Mess berichtet: Time to go

Michail Gorbatschow der Weltveränderer

ZDF 28.2. 23:55ff: Michail Gorbatschow der Weltveränderer (Video in "Sendung verpasst") 45 Min.

Minute 24: Gorbatschow sagte laut Gesprächsprotokoll bezogen auf das Politbüro der SU bezogen: "Wenn wir zu spät kommen, bestraft uns das Leben."
Das bestätigt er auch in der Filmaufnahme. Er habe nicht einmal einen indirekten Hinweis geben wollen.

Minute 29: Es gab kein Versprechen darüber, dass die Ostblockstaaten nicht in die NATO aufgenommen würden. Dazu sagte Gorbatschow am 8.11.2014: Damals gab es ja noch den Warschauer Pakt. Die Frage stellte sich nicht.

Minute 33: Jelzin befiehlt Gorbatschow, ein Gesprächsprotokoll vorzulesen, und der tut es.

Minute 36: Jelzin hatte die Gorbatschow-Stiftung behindert. Als Putin 2000 unter Jelzin Premierminister wird, hebt er die Behinderungen auf und zieht Ergebnisse der Stiftung heran.


Medienkompetenz

Medienpass/Kompetenzrahmen (NRW)

mein Medienkonzept von 2009

Studenten und Professoren

Klage eines Hochschullehrers. Studienanfänger – leseschwach und verantwortungsscheu
von BERND BEUSCHER, faz.net 24.2.2016
"Ein Professor lässt Frust ab: Warum sind Studenten so mutlos und verzweifelt, wenn es Widerstände gibt? Und wo sind Neugier und Abenteuerlust geblieben?"

"[...] Das Leben und seine Wissenschaften konfrontieren aber immer wieder mit Neuem, Ungewohntem, Ungemütlichem, Unübersichtlichem, Komplexem, Fremdem. Das löst Angst, Ohnmachtsgefühle und Enttäuschungen aus. Neugier und Abenteuerlust werden im Freizeitpark konsumiert. [...] Ich verstehe die Aufgabe von Professoren nicht als Erfüllungsgehilfen studentischer Verstehenswut, sondern als Köche, die ein reichhaltiges Buffet anbieten, woraus Studenten ihren Bildungshunger stillen können. Nicht „All you can eat“, sondern „What do you want to eat?“: „Bedienen Sie sich. Picken Sie sich etwas heraus. Kosten Sie. Und in der schriftlichen oder mündlichen Prüfung berichten Sie dann systematisch, wie es geschmeckt hat und wie es bekommen ist.“ [...]  Es geht meines Erachtens an der Hochschule darum, richtig in Schwierigkeiten hineinzukommen anstatt ideologisch zu simplifizieren, bildungsbürgerlich abzuhaken und Patentrezepte zu erhaschen. Ein guter Professor verweigert sich Erklärungsschnelldiensten und Pädagotchi-Reflexen. Er kaut nicht vor und jubelt nicht unter, sondern ist eine (dosierte) Zumutung. Im Idealfall ergibt sich im Seminar ein Flow. Die Inszenierung einer knackigen Phase Frontalunterrichts ist dazu übrigens kein Widerspruch - im Gegenteil. Nirgendwo wird mehr manipuliert als durch die Trutschigkeit buntkarierter Reformpädagogikfolklore."