Samstag, 31. August 2013

Pussy Riot und Femen

Da jetzt in der Ukraine unverhältnismäßig gegen Femen vorgegangen wird, weise ich hier auf die beiden Gruppen Pussy Riot und Femen hin, die freilich mehr auf Medienwirksamkeit als auf Inhalte setzen.
Bemerkenswert die Überreaktionen der Staatsmacht.

Kulturbahnhof

Die Deutsche Bahn AG als profitorientiertes Unternehmen sieht einen Bahnhof nicht mehr als Dienstleistungsstätte der Bahn an, sondern als Stätte, wo andere Dienstleistungen anbieten.
So entstehen in großen Bahnhöfen Einkaufszentren, kleine Bahnhöfe verfallen mehr und mehr.

Ein Sonderfall sind Kulturbahnhöfe. Am stärksten ausgebaut ist wohl der ehemalige Hauptbahnhof Kassel, der neben der RegioTram Kassel nach dem Karlsruher Modell auch unterschiedliche Kulturstätten beherbergt. Für mich die bemerkenswerteste ist die Nachrichtenmeisterei.

Andere Kulturbahnhöfe sind der Bahnhof Uelzen, der Bahnhof Bad Homburg, der Bahnhof Kreuztal, der Bahnhof Düsseldorf-Eller, der Bahnhof Weimar, der Bahnhof Schwalmstadt und der Bahnhof Worpswede.











Montag, 26. August 2013

Zsuzsa Bánk: Die hellen Tage

Es sind sympathische Gestalten, Évi, die in einem Garten mit ihrer Tochter Aya gestandet/gelandete Artistin, das Erzählermädchen, das seine Tage bei Aya und Évi verbringt, fasziniert vom Reiz des anderen, die Mutter der Erzählerin, die sich Évi annähert und der Junge Karl, der darunter leidet, dass sein Bruder Ben verschwunden ist. Nicht zuletzt Zigi, der Artist, der ständig dazu lernt.
Im Zirkusmilieu werden sie mir schablonenhafter. Auch das Wanderjahr erreicht mich nicht recht. Nicht weil es unglaubwürdig wäre, aber weil die Liebe des Erzählermädchens zu diesen Figuren fehlt. Sie erlebt sie nicht, sie hört nur von ihnen in Erzählungen. 

Klappentext:
"Es sind die Mütter, die Karl und die Mädchen durch die Strömungen und Untiefen ihrer Kindheit lotsen und die ihnen beibringen, keine Angst vor dem Leben haben zu müssen und sich in seine Mitte zu begeben."

Nichts gegen die Mütter, vor allem nichts gegen die zauberhafte Évi. Die Gestalten leben für mich bis zum Kapitel "Ein Jahr", so weit sie überhaupt leben, vom Erzählermädchen, das über sie staunt. 

Andreas Isenschmid nennt den Roman Zsuzsa Banks "glücksverzaubert". 

Ist es nicht eher die Sehweise der Erzählerin als das Glück?

Wilmes von der Frankfurter Rundschau findetdass die Schilderungen der mittlerweile erwachsenen Seri, die eifersüchtig und verletzt der Zweisamkeit ihrer Freunde zuschaut, seltsam "blass" und unanschaulich bleiben und beim Entzaubern der heilen Kindheitswelt mysteriöser herumgeraunt wird, als dem Roman gut tut.

Ich werde meinerseits eine Unterbrechung einlegen, bevor ich weiter lese.

Meike Fessmann von der Süddeutschen Zeitung "trauert ein bisschen dem selten gewordenen auktorialen Erzähler hinterher, besonders angesichts der in ihren Augen "eigenschaftslosen" Erzählerfigur von Zsuzsa Banks jüngstem Roman."

Ich vermisse nicht den auktorialen Erzähler, sondern, wie bereits erwähnt, im Zirkusteil mein Erzählermädchen. 

Zunächst sind es durchaus nicht die Mütter, die die Kinder lotsen (vgl. Klappentext), sondern die Erzählerin gibt die Richtung vor:
Ich hatte mich in Ajas Leben begeben, als sei ein fester Platz für mich immer schon darin vorgesehen gewesen. (S.179)
Lange duldet die Mutter der Erzählerin  nur, dass ihre Tochter zu Aja und deren Mutter Évi geht, doch als Aja in Lebensgefahr gerät, rettet sie diese und fühlt sich bald darauf auch für ihre Mutter Évi zuständig, bringt ihr das Lesen bei und besorgt ihr Arbeit für den Lebensunterhalt.
Meine Mutter fragte nicht mehr, warum ich mir ausgerechnet Aja hatte aussuchen müssen, und mit den Jahreszeiten, die über Kirchblüt kamen und es verkleideten, hatte sie es aufgegeben, Évis Leben an ihrem zu messen, an den vielen Dingen, aus denen es zusammengefügt war. (S. 180)
Évi lernt mit großem Enthusiasmus lesen und bäckt für den ganzen Ort für alle möglichen Gelegenheiten Kuchen. Doch legt sie großen Wert darauf, dass ihre Tochter nie außer Hause schläft. Doch dann ändert sich das.
Aja wurde krank, nachdem zum ersten Mal Schnee gefallen war [...] (S.  182)
Als Ajas Zustand sich in ihrer zugigen Baracke nicht ändert, entschließt sich Évi, sie doch zur Mutter der Erzählerin Seri zu bringen.
Aja wurde in unserem Wohnzimmer, auf unserem roten Sofa gesund. (S. 186)

Nachdem zunächst Seris Mutter Verantwortung für Aja und Évi übernommen hat, übernimmt Évi Verantwortung für Karls Eltern. Sie bringt Karls Mutter dazu, in ihr Haus zu kommen. Und Karls Vater dazu, zu reden und ihre Kuchen auszufahren. Karls Vater beginnt auch für Évi zu handwerken. 
Als Zigi zu seinem jährlichen Besuch eintrifft, hebt er die meisten Änderungen von Karls Vater wieder auf. Karl nimmt sich zurück und beginnt mit Zigi zu reden, was er anderen gegenüber immer vermieden hatte.

Die Mütter halten lange Zeit eine vorsichtige Distanz zueinander, doch dann bricht das Eis.
Unserer Mütter hatten darauf geachtet, sich nie nahe zu kommen, keine hatte ihre vorgezeichneten Wege aufgegeben, selbst wenn diese sich berührt hatten, wenn sie einmal wie auf Glatteis ins Leben der anderen gerutscht waren, hatte sie schnell wieder etwas getrennt. [...] seit Karls Mutter an den Sonntagen in Évis Küche versucht hatte, die Dunkelheit vor ihren Augen zu vertreiben, hatten unsere Mütter ihre Wege nicht länger versperrt und angefangen, die Schranken davor langsam hochgehen zu lassen. [...] Plötzlich hatten sie Vornamen, Karls Mutter war jetzt Ellen und meine Mutter Maria, und Karls Mutter sagte zu Évi nicht mehr Frau Kalócs, wie sie es über Jahre getan hatte, sondern Évi. (S.223-225) 
Aus den Kindern werden Jugendliche. Aja wird ihrer Mutter gegenüber recht aggressiv. Doch die schlägt nicht zurück. Wenn Zigi dabei ist, hält Aja sich zurück. 

Andres Kilb in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: "Ein Buch, dessen einziger Makel darin besteht, dass es irgendwann aufhört."

Als die Handlung in Rom spielt, wird mir deutlich, dass mein zentrales Interesse bei Évi liegt. Ihr Verhalten und ihr Verhältnis zu anderen sind ungewöhnlich und interpretationsbedürftig. Die anderen Personen bleiben blass.

Das Motiv der Leerstelle wird m.E. überreizt.* Nach den Vätern und Kind/Bruder tritt jetzt auch die Mutter in Gestalt einer Filmspule als Leerstelle auf. Dabei hat Aja mit Évi gerade die Frau als Mutter gehabt, die nicht nur an zwei zusätzlichen Kindern, sondern auch noch an zwei Erwachsenen Betreuungsaufgaben übernimmt. 

Die letzten 80 Seiten las ich nicht mehr mit Interesse für die Personen, sondern nur noch kursorisch unter der Fragestellung: Wie schließt die Autorin die zwei für die jüngere Generation ins Spiel gebrachten Probleme ab.

Leider fehlt eine Behandlung der Frage: Wie gehen Évi und ihre Bezugspersonen mit Évis Demenz um? - Dazu gibt es nur trockenen Bericht.

* Außer Aja empfindet sogar Libelle eine Leerstelle: "Libelle aber stieg aus ihrem Zirkuswagen, als sei auch ihr Leben um eine Lücke gebaut." (S.461)



Verschlüsseln, Verstecken

Tipps von kubiwahn

Sonntag, 25. August 2013

Entstehung von Ameisensuperkolonien über viele Kilometer hinweg

Die Argentinische Ameise stammte aus Südamerika, kam aber mit dem Gütertransport per Schiff oder Flugzeug in den Mittelmeerraum. Hier bildet sie mittlerweile eine Superkolonie, die sich über Tausende Kilometer erstreckt - von Spanien bis Italien.
"Das hat weitreichende Konsequenzen für das Ökosystem", sagt Heinze. Vielfach verdrängt die Argentinische Ameise heimische Arten. (Spiegel online, 25.8.13)
Die Ameisen bekämpfen im Normalfall die Angehörigen einer fremden Kolonie. Bei den eigeschleppten Arten ist das nicht der Fall.

Die Römer in Liqian

China und der Westen, so groß sind die Unterschiede nicht, oder?

Während es in Gallien ein Dorf gab, wo die Römer nicht Fuß fassen konnten, gibt es in China ein Dorf, in dem die Überreste der chinesischen Römersiedlung, der alten Römerstadt Liqian zu finden sind.
So lauten die Berichte aus Frankreich und China.
Von den chinesischen hören wir hier freilich noch weniger. Mag sein, weil bisher der Comic, der die Überlieferung verbreitet, noch fehlt.
Immerhin, die Daily Mail berichtet uns von Gentests an grünäugigen Chinesen. News.com weiß davon zu berichten, dass römische Soldaten in Liqian gesehen wurden. (Foto inklusive) Und Wisdom Quaterly bietet uns ein National Geographic Video. Doch auch bei Youtube gibt es eins zu sehen.
Wer sich also nicht auf die unzuverlässige Wikipedia von den Anfanglslinks verlassen will, kann die weißhäutigen Mumien mit eigenen Augen sehen.
Was beweisen sie?

Der Geist der Tourismuswerbung ist schon in die chinesischen Dörfer vorgedrungen. Mir vermittelt durch "Chinas Kampf um Rom" in der ZEIT vom 25.4.13, Seite 33.

Mittwoch, 21. August 2013

Schon lange nichts mehr von Klippert gehört

jetzt dies.
Das klingt freilich recht allgemein. Hilfreich fand ich bei seinen Fortbildungen, dass er uns damals noch recht unbekannte Methoden vorstellte und mit uns durchspielte. Das ZUM-Wiki hat inzwischen eine ganze Menge davon zusammengestellt und erläutert.
Damals half uns das Gruppenpuzzle langweilige Vorstellungsrunden von Gruppenarbeitsergebnissen zu vermeiden.
Die Kooperation innerhalb eines Kollegiums oder zwischen Pädagogen eines Ortes kann sehr hilfreich sein. Sie setzt freilich viel guten Willen auf allen Seiten voraus, wie er in den meisten Kollegien nur in einem Teil der Fächer und auch da nur bei einem beschränkten Prozentsatz der KollegInnen zu erwarten ist.
Anregende Fortbildungen können aber gute Anstöße dafür bedeuten.

Lernen durch Lehren kann man auch praktizieren, wenn man vor Ort oder im Fach nur "Einzelkämpfer" ist, wenn man mit Gleichgesinnten an anderen Schulen kooperiert.

Dienstag, 20. August 2013

"Christian Wulff hat mein Leben zerstört"

So sagt, laut "Das neue Blatt" seine Schwester.

Theodor Fontanes Lene Nimptsch hätte das wohl kaum unter "Was zu wissen not tut"* notiert.

*"Sie schlug es jetzt auf und wies auf die letzte Seite, drauf Bothos Blick sofort der dick unterstrichenen Überschrift begegnete: »Was zu wissen not tut
»Alle Tausend, Lene, das klingt ja wie Traktätchen oder Lustspieltitel.«
»Ist auch so was. Lies nur weiter.«
Und nun las er: »Wer waren die beiden Damen auf dem Korso? Ist es die ältere oder ist es die junge? Wer ist Pitt? Wer ist Serge? Wer ist Gaston?«
Botho lachte. »Wenn ich dir das alles beantworten soll, Lene so bleib ich bis morgen früh.«
Ein Glück, daß Frau Dörr bei dieser Antwort fehlte, sonst hätt es eine neue Verlegenheit gegeben."

Samstag, 10. August 2013

Festgehalten

Weggesperrt (2009) von Grit Poppe (Unterrichtsmaterial) spielt 1988/1989 in der damaligen DDR, Hauptperson eine in einen Jugendwerkhof wegegesperrte 14jährige, für die Rilkes "Panter" zum Schutz wird.

Whistleblower-Skandal 2003

Bei der Berliner Ärztin Jenny de la Torre bekommen Obdachlose nicht nur Pillen (Artikel in Publik-Forum)


Stefan Schulz:

Die Grenzenlosigkeit der Medien und die Grenzen des Journalismus

https://sozialtheoristen.de/wp-content/uploads/2013/05/Mediengrenzen.pdf
„Wahrheit ist [dabei] das tragende Medium intersubjektiver Komplexitätsreduktion“, „Wahrheit
erleichtert die Verständigung und damit die Reduktion der Komplexität, durch die Unterstellung,
dass auch Dritte diese Auffassung für richtig halten würden.“ (Luhmann)
"Tageszeitungsleser wollen für jeden Tag einen Schmöker, der im Buchformat selten 200 Seiten unterschreitet und sie ständig überfordert."

Gerd Theißen: Psychologische Aspekte paulinischer Theologie, 2. Aufl. 1993 (Text bei Sribd.com)
(mehr dazu)

REICHHOLF, Josef: Stadtnatur.http://www.mainz-neustadt.de/lesetipps.pdf Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen, München 2007
Ortsgebundene Brüterkrähen; schweifende Nichtbrüter-Krähen, deshalb größere Gefahr für Kleinvögel.
Wenn man die "falsche" Krähensorte bekämpft, kann man das Gegenteil vom gewünschten Zweck erzielen.

Charlotte Riedel: Ausgetauscht; Rezension zusammen mit Russland Reisen im Norden
Interview; Googlesuche  zum Buch

Harsdörffer: Frauenzimmer Gesprächsspiele

Comburg

Friedlieb Ferdinand Runge (Chemiker)

Der Geschmack von Apfelkernen, Herzsprung

Waldnutzung:
Hutewald
Niederwald
Waldweide
Eichelmast


Folter in Belarus (2011)


 

Donnerstag, 8. August 2013

Der schwarze Schwan

Ein Bestseller, der zumindest mir aus dem Blick geraten war, der Autor Nassim Taleb auch.
Dabei ist die NSA doch so besonders fleißig geworden, um einen schwarzen Schwan wie den 11.9.2001 zu verhindern. Dass damit die negativen Folgen des außergewöhnlichen Ereignisses ganz unverhältnismäßig erhöht werden, nimmt diese Politik - weil angeblich "alternativlos" - in Kauf.
In seinem im April 2007 publizierten Buch Der Schwarze Schwan warnte er vor den Gefahren, die durch die Konzentration und gegenseitige Abhängigkeiten im Bankenwesen geschaffen werden. Er sah insbesondere Institutionen wie Fannie Mae einem extremen Risiko ausgesetzt und kritisierte Wissenschaftler, welche dieses Risiko herunterspielten. Durch die prompt eingetretene Finanzkrise kann er sich in seinen Aussagen bestätigt sehen. 
(http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nassim_Nicholas_Taleb&oldid=119494101 )

vgl. auch: Antifragile: Things That Gain from Disorder
und weitere Arbeiten Talebs

Der schwarze Schwan wird seine Bedeutung behalten, wenn tagespolitische Schreibereien ausgewiesener Historiker wie Ferguson lägst vergessen sind.

Dass ich nicht der Typ dafür bin, auf Chaos hin zu spekulieren, steht auf einem anderen Blatt. Schon bis 2052 wird es weit mehr Chaos geben, als ich zu schätzen weiß, danach noch mehr. Ich halte sehr viel von Forschung, die über Prognosen Handlungen anleitet, die Chaos minimieren sollen.
Dass es immer wieder das Unerwartete mit gewaltigen Wirkungen geben wird, das freilich sollte man im Auge behalten, um sein eigenes Weltverständnis flexibel zu halten.

Sonntag, 4. August 2013

"Was heute als Plagiat gilt, war früher oft übliche Zitierweise"

"Was heute als Plagiat gilt, war früher oft übliche Zitierweise." ist ein wörtliches Zitat aus der Einleitung eines ZEIT-Artikels über ein Interview Martin Spiewaks mit dem Literaturwissenschaftler Philipp Theisohn [zu Theisohns Arbeitsweise sieh auch: Grundlagen...], zitiert nach ZEIT online vom 1.8.2013
 Damit formuliert Spiewak verkürzt, was Theisohn laut Interviewtext so ausgedrückt hat:
"Aber die Einschätzung, was ein Plagiat ist beziehungsweise wie man zitiert, hängt nicht nur von der jeweiligen Fachkultur ab, sondern auch von der Zeit. Wohlgemerkt, wir reden hier nicht von Übernahmen von Sätzen, Absätzen oder ganzen Seiten, wie man es in der Guttenbergschen Doktorarbeit nachweisen konnte. Die waren immer verboten. Um ein solches Großplagiat geht es bei Herrn Lammert nicht. Ihm wird vielmehr vorgeworfen, er habe Argumente übernommen und Primärquellen nach Sekundärliteratur zitiert. Das scheint jedoch in bestimmten Zeiten und Fächern nicht unüblich gewesen zu sein."
 Heute scheint vielen Wissenschaftlern nicht bewusst zu sein, dass Exzerpte vor dem Einzug der Xerokopien an der Universität handschriftlich und - wenn es um längere Texte ging - in verkürzender Paraphrase unter gelegentlichem Einschub wörtlicher Zitate vorgenommen wurden, wenn man für möglich hielt, dass man die Formulierung wörtlich würde zitieren wollen. Bei diesen Exzerpten kam es immer wieder zu Schreibfehlern, manchmal auch bei Buchtiteln etc.. Wenn man sicher gehen wollte, dass man richtig zitiert hatte, konnte man nicht immer die Bücher ein zweites Mal über Fernleihe bestellen. Da konnte es schon passieren, dass man seine eigenen Notizen mit Literaturverzeichnissen anerkannter Publikationen abglich, wenn man sich nicht ganz sicher war.
 Was die Arbeiten von Schavan und Lammert betrifft, so wurden sie zu einer Zeit abgefasst, als das Fotokopieren an Universitäten schon üblich war. Ihre wissenschaftlichen Lehrer hatten aber meist noch anders gearbeitet.

Zitat aus dem Artikel Exzerpt aus der Wikipedia:
"Eine Exzerptsammlung ist eine Zusammenstellung ausgewählter Stellen oder Passagen (Verse, Zitate, Abschnitte oder Kapitel) aus einem oder mehreren größeren schriftlichen Werken. Der Zweck einer solchen Materialsammlung ist, die für den Auswählenden bzw. sein Publikum relevanten Aussagen bequem verfügbar zu machen. Schon in der Antike und besonders im Mittelalter war das Exzerpieren eine beliebte Methode zur Erschließung einzelner Themenbereiche oder der Kernaussagen eines umfangreichen Werks. Zusammenstellungen von Exzerpten aus literarischen Werken, die unter einem bestimmten Gesichtspunkt als besonders wichtig und wertvoll ausgewählt wurden, werden auch „Blütenlesen“ (AnthologienFlorilegien) genannt."
Seite „Exzerpt“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 28. April 2013, 17:00 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Exzerpt&oldid=117994737 (Abgerufen: 4. August 2013, 16:35 UTC)
So hat sich die Zitierweise geändert. 

Donnerstag, 1. August 2013

Von Behinderteneinrichtungen ins MoMA

Renate produzierte in der DDR für Kindergärten und Behinderteneinrichtungen. Jetzt wurde das von ihr entworfene Spielzeug im Museum of Modern Art ausgestellt.
Mehr dazu im Magazin der Süddeutschen Zeitung Heft 30/2013 /2. Seite

Was ist mit "Halbwertszeit von Wissen" und mit "lebenslanges Lernen" gemeint?

Oft ist die Rede davon, dass die Halbwertszeit von Wissen ständig abnehme (Google hat zu "halbwertszeit von wissen sinkt" rund 319.000 Einträge). Ist wirklich die Kenntnis musikalischer Strukturen, das Wissen um den Eigenwert des anderen, das Wissen um Menschenrechte ... so kurzlebig?

Dazu meint Karl Heinz Dahmer:

"[...] Bedeutsamer ist allerdings die Tatsache, dass auf diese Weise wissenschaftliches Wissen stillschweigend zum Wissen schlechthin erklärt wird, so dass der Leser den Eindruck bekommen kann, er müsse sein Leben auf das unaufhörliche füllen stets neu gerissen nach Witten konzentrieren. Auf diese Weise kann man also willige Adressaten für die Parole des "lebenslangen Lernens" formen, dem sich jeder gemäß den von der "Wissensgesellschaft" diktierten Bedingungen zu fügen hat." (S.70)
in: Das können Sie vergessen! Zum merkwürdigen Umgang mit Wissen in der WissensgesellschaftPädagogik 65. Jahrgangheft 7-8 /2013, S.70