"ZEIT ONLINE hat Einkommensschätzungen des Informationsdienstleisters infas 360 ausgewertet und für alle 80 Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern visualisiert. Jeder einzelne Punkt steht für einen Haushalt, die Farbe symbolisiert das geschätzte Haushaltsnettoeinkommen, also das, was einem Haushalt nach Abzug von Einkommenssteuer und Sozialabgaben übrig bleibt. Zum ersten Mal wird dadurch ein Muster der Ungleichheit sichtbar, das zeigt: In vielen Teilen der Großstädte bleiben die Einkommensklassen weitgehend unter sich. Im Fachjargon heißt das "Segregation".
Wie gespalten die Großstädte sind, beschäftigt Ungleichheitsforscher seit Langem. Bisher verwendeten die Wissenschaftler in ihren Analysen vor allem die Zahl der Menschen, die Transferleistungen beziehen. Daten darüber, wie sich die Gutverdiener in den deutschen Städten verteilen, fehlten bislang. Durch die Schätzungen von infas 360 kann ZEIT ONLINE nun die Verteilung aller Einkommensklassen darstellen. Die Trennung der Klassen verläuft nicht in allen Städten gleich. In manchen Städten drängen die Einkommensstarken an den Stadtrand, in anderen leben dort eher die Einkommensschwachen, die im Zentrum keinen Wohnraum mehr finden. Es gibt Städte, die wie Mosaike aussehen, die scheinbar keinem Muster folgen. Und es gibt Städte, in denen soziale Kanten das Stadtbild durchziehen: Straßen, Schienen oder Flüsse. Ein Beispiel dafür ist Köln.[...]"
https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-01/einkommensverteilung-arm-reich-ungleichheit-deutschland ZEIT 30.1.22
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