Samstag, 28. Dezember 2013

Josef Ackermann und die Hochschulen

Josef Ackermann will auf fünf Jahre einen Lehrstuhl an der Universität St. Gallen finanzieren.

Die Professur solle dazu beitragen, "Geschäftsstrategien aus einem volkswirtschaftlichen Blickwinkel zu betrachten und wirtschaftspolitische Ansätze im Management-Denken zu verankern", teilte die Universität am Freitag mit. (SPON, 20.12.13)

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?

Schade, dass der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Frankfurt mit seinem Plan einer Honorarprofessur für Josef Ackermann nicht durchgekommen ist. Schließlich gilt er nicht nur für diesen Fachbereich als der "weltweit angesehenste Experte auf dem Gebiet des Bankwesens" (SPON, 20.12.13).




Irene Butter

Irene Butter (geb. Hasenberg, *1930) Interview mit der Holocaustüberlebenden (englisch mit Summary)
Artikel in "Brigitte", 17.12.13
Google Suche zu Irene Butter

Sammlungen digitaler mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Manuskripte

Sammlungen digitaler mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Manuskripte: Link

Freitag, 27. Dezember 2013

Nachfrage nach Nerds/Hackern

Und weshalb Bundeswehr und Verwaltung so große Mühe haben, ihren Bedarf zu befriedigen. SPON, 27.12.13


Recht auf Kinderarbeit?

Zur Situation in Bolivien: ZEIT, 27.12.13
Zur Situation in Lateinamerika die Soziologe Manfred Liebel
taz vom 20.11.09
weitere Artikel: Googlesuche "Recht auf Kinderarbeit"

Epiphanias - Erscheinung des Herrn - 6.1.

Gefeiert wird an Epiphanias das Offenbarwerden der Göttlichkeit Jesu als Teil der Dreifaltigkeit. Festgemacht wird sie an drei Erzählungen aus der Zeit nach der Geburt Jesu:
1. Am Besuch der Weisen aus dem Morgenlande (von drei Königen ist in der Bibel nicht die Rede)
2. An der Taufe Jesu
3. An der ersten Wundertat Jesu (Weinwunder von Kanaan)
Da der 25. Dezember nach julianischem Kalender im 19. Jahrhundert auf den 6. Januar nach gregorianischem Kalender fiel, taucht gelegentlich die falsche Behauptung auf, manche orthodoxen Kirchen würden am 6. Januar Weihnachten (Heiligabend) feiern. Weihnachten ist aber auch dort am 25. Dezember. Der 25. Dezember des julianischen Kalenders, nach dem diese orthodoxen Kirchen die Kirchenfeste begehen, fällt jedoch im 20. und 21. Jahrhundert auf den 7. Januar des gregorianischen Kalenders. Die Armenische Apostolische Kirche hat den 6. Januar als Weihnachtsfest beibehalten. 
(Leicht abgewandelt nach „Erscheinung des Herrn“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. November 2013, 17:04 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Erscheinung_des_Herrn&oldid=124554327 (Abgerufen: 27. Dezember 2013, 08:23 UTC))

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Und täglich grüßt das Murmeltier

Aus dem Film Und täglich grüßt das Murmeltier kann man aus Sicht des Mannes lernen Wenn du deiner zukünftigen Partnerin gefallen willst, musst du perfekt sein und aus Sicht der Frau Sei nur anspruchsvoll genug, dann bekommst du den perfekten Mann.
Die Lehre könnte freilich auch eine andere sein: Selbst wenn du den richtigen Partner triffst, bis er all deinen Ansprüchen genügt, kann es ohne weiteres 25 Jahre dauern.
Oder aber: Auch zur Erfüllung egoistischer Wünsche ist der beste Weg der, sich für das Wohlergehen anderer einzusetzen. 

Montag, 23. Dezember 2013

Die französische Resistance

Zu einzelnen Aktionen  (1943-44)

Bekanntere Aktionen

  • Operation Ironclad (Beginn 5. Mai 1942)
  • Operation Torch (Beginn 8. November 1942)
  • Operation Dragoon (Beginn 15. August 1944)

Samstag, 21. Dezember 2013

Über den Tsunami auf den Philippinen

schreibt Franz Segbers in Publik Forum:
 Was ist, wenn das, was wir hier zu sehen bekommen, die Folgen des Klimawandels sind? Und wenn der <sic!> Klima-Katastrophe eine Folge unsere 
<sic!> luxuriösen Lebensstils und unserer gnadenlosen Ausplünderung des Planeten ist? Dann Gnade uns Gott, wenn wir dieser <sic!> Zeichen nicht lesen!
Diese Zeilen zitiere ich nicht wegen der Tippfehler.
Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen zitiere ich noch einige Zeilen über Kinder aus dem Katastrophengebiet:
Die ansonsten so freundlichen philippinischen Kinder lachen nicht mehr. Ein kleines Mädchen schaut mich mit Augen an, die ich nie mehr vergessen werde, so viel Trauer und Verzweiflung liegt darin. Wenig später sehe ich einen Jungen, der einen notdürftig zusammengeflickten Drachen an einer Schnur zum Himmel geschickt hat. Es ist wie ein Zeichen des Lebens inmitten des Todes. Denn die meisten Kinder spielen nicht mehr. Sie haben alles verloren. Was wird aus ihnen? 

Kauflaune, Korridor

Kauflaune (bei Google 4.470.000 Ergebnisse  in 0,27 Sekunden), Korridor (542.000 Ergebnisse in 0,23 Sekunden)- Wörter, die für Ökonomisierung unseres Lebens und Verschleierungsrhetorik sprechen.

Chodorkowski und Genscher

Was steckt dahinter?
Die vorläufige Antwort von Spiegel online
Genscher - Chodorkowski - Putin

"1989 übernahm Chodorkowski den Vorsitz der Kommerziellen Innovationsbank für wissenschaftlich-technischen Fortschritt, die mit dem Ziel gegründet wurde, Geldmittel für NTTM zu beschaffen. Sie war eine der ersten Privatbanken Russlands. 1990 kaufte die Kommerzielle Innovationsbank dem Exekutivkomitee des Moskauer Sowjets die Firma NTTM ab und benannte sie in Menatep-Invest um. Chodorkowski war nun Generaldirektor von Menatep und ab 1991 Vorstandsvorsitzender.[...] 1992 Mitglied im Beraterstab des russischen Premierministers und im März 1993 Stellvertretender Minister für Brennstoffe und Energie. 1993 bis 1994 war er auch Mitglied des Rats für Industriepolitik bei der russischen Regierung, Ende 1993 beteiligte er sich an der Finanzierung und Organisation des Wahlkampfes für Präsident Jelzin während der Parlamentswahlen. [...] Die Menatep-Bank konnte bei den Auktionen 1995/1996 45 % der Aktien des Mineralölunternehmens Jukos in ihren Besitz bringen. [...] Als Jukos-Vorstandsvorsitzender sorgte Chodorkowski, der die Rubel-Krise von 1998 überstanden hatte, für größere Transparenz bei Jukos und legte die Anteilseigner offen. Er führte westliche Standards bei der Buchführung ein und erklärte „Ehrlichkeit, Offenheit und Verantwortung“ zum Leitmotiv. Durch diese Reformen reduzierte er die Produktionskosten um zwei Drittel und erreichte damit eine niedrigere Kosten-pro-Barrel-Quote als alle anderen russischen Ölfirmen. Bald darauf galt er als reichster Mann Russlands. Jukos wurde unter Chodorkowski zu einem der führenden russischen Rohstoffunternehmen. Chodorkowski setzte zunehmend auf Corporate Governance, forderte das russische Unternehmertum auf, mehr Verantwortung zu übernehmen, und finanzierte auch soziale Vorhaben." („Michail Borissowitsch Chodorkowski“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. Dezember 2013, 22:19 UTC. URL:http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Michail_Borissowitsch_Chodorkowski&oldid=125638199 (Abgerufen: 21. Dezember 2013, 01:12 UTC))

Die Darstellung in Spiegel online (21.12.13) enthält folgende Passage:
Während er als Student noch Jobs als Hausmeister oder in einer Bäckerei angenommen hatte, gründete er bereits mit 26 Jahren die Bank Menatep.
Das Startkapital hatte sich der Jungunternehmer durch den Verkauf von Computern zusammengespart. Später nutzte er die Bank, um sich bei Jukos einzukaufen. Die Kontrolle über den Ölkonzern erlangte er im Zuge einer dubiosen Privatisierung, bei der Insider die Anteile des Unternehmens zu Schleuderpreisen erwarben.
Tweets zu Chodorkowski 

Politische Themen vom 21.12.13. bei Twitter
1. 2. 3. 4. 5.  6.

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Elektroschrottrecycling in Ghana

ZEIT, 19.12.13, S21-22 "Was am Ende übrig bleibt" über Agbogbloshie, einen Vorort von Accra: Recyclinghölle oder -paradies?

vgl. auch: Alles Schrott – Was der illegale Elektromüll in Ghana anrichtet. auf SWR2 Sendung vom 13. September 2012 (Christiane Schütze) (PDF; 121 kB), abgerufen am 22. September 2012.


Montag, 16. Dezember 2013

Albert Camus - kein Atheist

Der Gott von Camus ist das göttliche Geheimnis des Lebens. 1954 notiert er in seinem Tagebuch: »Ich glaube nicht an Gott, bin aber kein Atheist.«. In der Zeitung Le Monde sagt er zwei Jahre später: »Ich halte das Nichtreligiöse für etwas Vulgäres und Überholtes.« (Christian Modehn: Camus, Meister der Spiritualität, in Publik Forum, 7.11.2013)

Nutzung von E-Mails durch Schüler

Schüler lesen nur, was sie über Handy erreicht. (Herr Rau: http://www.dradiowissen.de/blogger-das-schwierige-verhaeltnis-von-social-media-und.126.de.html?dram:article_id=272015)

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Von Afghanistan über Iran und Türkei nach Deutschland und wieder zurück

Ein Flüchtlingsschicksal

Die Schlafwandler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

Fritz Fischer hat meiner Kenntnis nicht die Alleinschuld Deutschlands behauptet, sondern seine Unschuld bestritten. Das schien ihm als deutschem Historiker wichtig, nachdem ein halbes Jahrhundert in Deutschland an der Unschuldsthese festgehalten worden war.
Dass die anderen am Kriegsausbruch Beteiligten ihre Nationalinteressen über das Systeminteresse Frieden stellten, war schon lange zu vermuten. Vieles aus den bekannten Akten sprach dafür.
Wenn Clark sich jetzt auf das "Wie" konzentriert, versucht er von Schuldzuweisungen fortzukommen.
Nach diesem Buch wird es aber schwer sein, an der Unschuld, Deutschlands, Frankreichs, Russlands und Großbritanniens festzuhalten.
Wer schon vorher durch Fischers Buch von der Schuld Deutschlands überzeugt wurde, war und ist deshalb noch kein "Deutschlandhasser".

vgl dazu auch: Politisches Buch Erster Weltkrieg:Zündschnur und Pulverfass und die 105 Kommentare dazu

Dienstag, 10. Dezember 2013

Brandt 100, Schmidt nur 95

Beide Politiker werden zu ihrem Geburtstag im Dezember gefeiert, Brandt zu seinem 100. Geburtstag am 18.12., Schmidt 5 Tage darauf zu seinem 95. am 23.12. - Vermutlich sind beide nicht in Feierlaune: Brandt nicht, weil es im Jenseits vermutlich Besseres zu tun gibt, als zu feiern. Schmidt nicht, weil im Regelfall bei einem Alter über 90 Jahre die Nachteile des Alterns die Vorzüge überwiegen.
Beide haben nach ihrer Kanzlerschaft eine beachtliche politische Karriere erlebt, etwas, was bisher keinem CDU-Kanzler gelungen ist. Brandt erlebte eine beachtliche Karriere als Vorsitzender der SPD und Präsident der Sozialistischen Internationale (nach knapp 45 Jahren Kanzlerschaft war er ca. 16 Jahre lang Präsident der SI (etwa so lange wie Kohl Kanzler). Helmut Schmidt wurde nach Herausgeber der ZEIT höchst produktiver Autor und politischer Ratgeber von fast ganz Deutschland.
Spiegel online schreibt über die Fernsehsendungen anlässlich dieser Geburtstage:
"Willy Brandt - Erinnerungen an ein Politikerleben", Dienstag, 10. Dezember, 20.15 Uhr, Arte + 17. Dezember, 22.45 Uhr, ARD
"Helmut Schmidt und Valéry Giscard d'Estaing - Eine Männerfreundschaft", Dienstag, 10. Dezember, 21.50 Uhr, Arte

Sebastian Hammelehle stellt in seinem Artikel heraus, die SPD leide unter der Spannung des intensiven Verhältnisses zur Utopie und des gebrochenen Verhältnisses zur Macht.

Kälterrekord in der Antarktis: -93,2 Grad

SPON, 10.12.13

Montag, 9. Dezember 2013

Uniprobleme: Mehr Studenten, aber reale Kürzung

Während Bund und Länder Geld für das Außergewöhnliche gaben, verkümmerte das Gewöhnliche, aber Überlebensnotwendige: Seit 2000 sind die Grundmittel unverändert geblieben; jener Posten, mit dem der normale Betrieb, Heizung und Strom, die Ausstattung der Räume, die Lehre bezahlt werden. Im reichen Baden-Württemberg ist dieser Betrag seit 1997 eingefroren. Nach dem Inflationsausgleich bedeutet das einen Rückgang um 23 Prozent.
"Bei uns hat der Anteil der Mittel, die wir selbst einwerben, und der der Landesmittel mittlerweile ein Verhältnis von 50 zu 50 erreicht", sagt eine Sprecherin der Universität Konstanz, die seit 2007 mit dem Status Exzellenz-Uni versehen ist. (Welt, 8.12.13)

Freitag, 6. Dezember 2013

Nikolaus, Klasohm und Gewalt gegen Frauen

Auf Borkum hat sich ein Brauch gehalten, der Einstellungen des 19. Jahrhunderts tradiert: Frauenfeindlichkeit. Der Klaasohm-Lauf.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Angela Davis - Gastprofessur in Frankfurt (für einige Tage)

Der Veranstaltungsplan
Wer ist Angela Davis? (u.a. Studium in Frankfurt 1965-67)
Ich besinne mich, dass ich Ende der 60er Jahre Sympathien für sie hatte, doch keine für die Black Panther Party, der sie eine Zeit lang angehörte.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Praxisnahe Unterrichtsmodelle, die von Unternehmen gesponsert werden

Ist der Schülerwettbewerb SCHUL/BANKER praxisnah oder ideologisch?

In einer Pressemitteilung des Bankenverbands wird der Wettbewerb unter der Überschrift "Einmal selbst Banker sein" so angekündigt:
"Gerade in Zeiten der Staatsschuldenkrise, in der auch die Banken in die Kritik geraten sind, "

Hier ist die Ideologie so deutlich zu greifen, dass der Satz für den Unterricht fast schon kein geeignetes Beispiel mehr für ideologische Verzerrung ist, weil sie so faustdick daher kommt, wie sonst kaum.

Orkan Xaver

"Die Feuerwehren haben auch eine Bitte in eigener Sache: Man möge Schäden, die niemanden akut gefährden, erst nach dem Unwetter melden."
(Verhaltenstipps für den Sturm, SPON 4.12.13)

Donnerstag, 28. November 2013

Sprachen erfinden ist ein Kinderspiel

Gegenwärtig sprechen die 600 Bewohner von Lajamanu zwei verschiedene Sprachen.
Die Jungen bis 35 J. sprechen Light Warlpiri, die älteren Warlpiri und hoffen, dass die Jungen sich noch bekehren und zu Warlpiri zurückkehren.

mehr dazu hier: http://www.globalpost.com/dispatch/news/regions/asia-pacific/130715/australian-youth-make-totally-new-language-called-warlpiri

Mittwoch, 20. November 2013

Haltbarkeit von Medikamenten

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/abgelaufene-medikamente-wann-darf-man-sie-noch-nutzen-a-934470.html

Meist nimmt nur die Wirksamkeit ab, aber manche zerfallen in toxische Bestandteile.
Besondere Vorsicht ist bei Augentropfen angebracht, da sich in ihnen Bakterien relativ gut entwickeln können.

Montag, 18. November 2013

Gentrifizierung

Gentrifizierung  kommt von gentry und bedeutet  
"Austausch einer statusniedrigeren durch eine statushöhere Bevölkerung aus. Nach Andrej Holm gehören dazu wesentliche Änderungen des Nachbarschaftsmilieus und der nachbarschaftlichen Beziehungen. Dabei geht es um die soziokulturellen undimmobilienwirtschaftlichen Veränderungen in ursprünglich preisgünstigen Stadtvierteln, in denen Immobilien zunehmend von wohlhabenderen Eigentümern und Mietern belegt und baulich aufgewertet werden. Bewohner mit einem niedrigeren Sozialstatus werden ersetzt oder verdrängt." Seite „Gentrifizierung“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. November 2013, 13:49 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gentrifizierung&oldid=124156072 (Abgerufen: 18. November 2013, 18:05 UTC)
Insbesondere die ökonomischen Analysen von kritischen Geograf(inn)en haben herausgestellt, dass sich Gentrifizierung als Schließung von immobilienwirtschaftlichen Ertragslücken interpretieren lässt. Je größer die Differenz zwischen momentan kapitalisierter Grundrente und den potentiell erzielbaren Erträgen eines Grundstücks, desto höher der Investitionsanreiz. Der Erfolg solcher Verwertungs- strategien setzt regelmäßig den Austausch der Bewohnerschaft voraus. (http://rageo.twoday.net/stories/15733532/)

Das Phänomen war mir geläufig, über den Begriff habe ich bisher offenbar immer hinweg gelesen.

Zur Vorverlagerung der Pubertät

"Der totale Rückzug, wie er heute zunehmend bei Jungs zwischen acht und zwölf Jahren zu beobachten sei, könne Wahlster zufolge entwicklungspsychologisch nicht begründet werden." 
(Schwierige Zeiten im NiemandslandBergsträßer Anzeiger, 15.11.13) 
Jungs als Bildungsverlierer: Wenn du denkst, du bist schlecht, dann bist du auch schlecht, SPON 19.11.13

Sonntag, 17. November 2013

Why Nations Fail

Wikipediaartikel
Besprechung bei Amazon

Die Autoren Daron Acemoğlu und James A. Robinson meinen  mit Nations nicht Nationen im modernen Sinne, sondern staatsähnliche Gebilde seit der Antike.
Nach Wikipedia ist die Hauptthese der Autoren
dass wirtschaftlicher Erfolg in erster Linie von inklusiven, also einbeziehenden, wirtschaftlichen und politischen Institutionen abhängt. Nur ein funktionierender demokratischer und pluralistischer Rechtsstaat sei in der Lage, Ideen und Talente, welche in der Bevölkerung gleichmäßig verteilt seien, voll auszuschöpfen. In einer Autokratie hätten hingegen Unternehmer und Bürger kaum Anreize für Investitionen und Innovationen, da die herrschende Klasse die Schöpferische Zerstörung fürchten müsse.

Während viele Beispiele ganz überzeugend wirken, ist die Eingrenzung auf politische Institutionen mit Ähnlichkeit mit modernen Rechtsstaaten und Demokratien durchaus problematisch. In China gelang es viele Jahrhunderte lang, die Produktivität der Landwirtschaft immer wieder über Bodenreformen wiederherzustellen, und dadurch die Gesamtproduktivität der Wirtschaft besser voranzutreiben als etwa in Europa. 
Erst seit dem 16. Jahrhundert hat autoritäre Herrschaft Handel und Industrie so stark behindert, dass Europa langsam - und dann immer schneller - auf- und überholen konnte. 

Donnerstag, 14. November 2013

Kindergesundheit

"Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Jugendlichen verbringt mehr als vier Stunden täglich vor Bildschirmen. Vor dem Fernseher verbringen die Teenager dabei mehr Zeit als vor Computer und Spielekonsolen. Mädchen nutzen eher ihr Mobiltelefon, Jungs eher den Fernseher." (Ergebnisse aus der Kinder- und Jugendgesundheitsstudie KiGGS)
laut Spiegel online, 14.11.13
Bei Jungen im Unterschied zu Mädchen mehr Fernseher als Mobiltelefon überrascht mich. Freilich, Kinder rechnen wohl nur bis zum 12. Lebensjahr.

Wie Deutschland seinen Exportüberschuss reduzieren könnte

David Böcking schreibt umständlich darüber, weshalb die deutsche Regierung keine Chance hätte, den das wirtschaftliche Gleichgewicht gefährdenden Exportüberschuss zu vermindern.
Die nächstliegende Lösung "Finanzierung staatlicher Investitionen über höhere Steuern für die Gewinner der Steuersenkungen" des letzten 15 Jahre vermeidet er ebenso, wie es die SPD in den Koalitionsverhandlungen tut.
Gilt selbst für Journalisten ein Denkverbot für alles, was die Große Koalition gefährden könnte?

Montag, 11. November 2013

Mail verschlüsseln leichter als gedacht?

Je mehr Leute verschlüsseln, desto dümmer guckt die NSA durch die Röhre. Und so geht's.


Optimistische Sicht auf die deutsche Frühaufklärung

"Die Zersplitterung der Territorien im deutschen Territorialabsolutismus mit seinen je spezifischen Zensurbestimmungen und die erstaunlich große Denkfreiheit in religiösen und konfessionellen Fragen, die seit dem Westfälischen Frieden zumindest in den protestantischen Gebieten rechtlich garantiert war, bot, wie die Debatte um die Bibelübersetzung Schmidts eindrücklich zeigt, dem Verfolgten einen relativen Schutzraum, der die Territorien des Alten Reiches sogar zu Vorläufern moderner Meinungsfreiheit macht."

Ursula Goldenbaum: Appell an das Publikum. Die öffentliche Debatte in der deutschen Aufklärung 1687-1796, 2004
Ursula Goldenbaum zeigte an dem Schicksal von Lorenz Schmidt auf, dass der Verfasser der Wertheimer Bibel eine Chance hatte, ein Drittel der Auflage zu verkaufen, bevor die Konfiszierung der Bücher rechtskräftig wurde und dass er durch Flucht nach Altona dem Zugriff auf seine Person entging.

Die Wertheimer Bibel war eine freie Übersetzung der 5 Bücher Mose, die jede religiöse Sprache zu vermeiden suchte. So hieß es z.B. „ein starker Wind" statt „der Geist Gottes" wehte über den Wassern. (vgl. dazu Wikipediaartikel zu L. Schmidt)

Donnerstag, 7. November 2013

Fluchtwege, Asyl, Korrespondenz - Büchner, Snowden, Assange, Harrison und Manning

Büchner:
Ist der Weg in Hessen noch einigermaßen unproblematisch, weil notfalls als Ausflug zu tarnen, wird es schon im deutschen Ausland gefährlich. In der Regel scharf bewacht sind die Grenzen von Rheinhessen nach Rheinbayern einschließlich der Grenzbrücken. Auch die Bundesfestung Landau ist ein unsicheres Pflaster und wird deshalb wohl westlich umgangen. Der Wechsel nach Frankreich erfolgt vermutlich nachts und über die grüne Grenze.(Hauschild: Georg Büchner ..., S.141)
1835 bekommt Büchner im Oktober ein französisches Ausweispapier, "das ihn aller Schikanen gegen die Flüchtlinge enthebt, die infolge auswärtiger Intervention im Schwange sind". (Hausschild, S.211)
Zur Verschlüsselung ihrer Korrespondenz mit den Verhafteten benutzen die Verschwörer u.a. eine Strophe Theodor Körners:
Ahnungsgrauend, todesmutig
bricht der große Morgen an
und die Sonne, kalt und blutig
leuchtet unsrer blutgen Bahn
In der nächsten Stunden Schoße
liegt das Schicksal einer Welt
und es zittern schon die Lose
und der ehrne Würfel fällt
Zur Verschlüsselung dienen die römischen Zählung der Verse und die arabischen Nummerierung der Buchstaben; die sechs fehlenden Buchstaben werden uncodiert ergänzt. (Hausschild, S.103/04)

"Harrison hatte also schon Erfahrung mit überstürzten Fluchten, Verhandlungen über Asyl [...]" (Süddeutsche Zeitung: "Die Frau, die sich traut", 7.11.13, S.3)
Harrison hält die Verbindung zwischen zwei Männern, "die auf frappierend ähnliche Weise total festsitzen: Edward Snowden irgenwo in Russland, Julian Assange in seinem Zimmerchen in der ecuardorianischen Botschaft in London. In ihrer virtuellen Rebellen-WG (sie haben Kontakt über verschüsselte Internetchats) fehlt nur die Whistleblowerin Chelsea Manning [...] Manning ist so etwas wie ein lebendes Mahnmal [...] die permanente Erinnerung daran, wie ernst es den USA ist." (SZ: "Die Frau, die sich traut", 7.11.13, S.3)

Ich würde sagen, Manning ist eine Mahnung daran, dass die USA vor folterähnlichen Haftbedingungen für ihre Untersuchungsgefangenen nicht zurückschreckt, ähnlich, wie es Weidig ging, Büchners Mitverschwörer, mit dem Büchner sich bald  über die Strategie recht uneinig geworden war. Weidig wird mit einer Kette krumm geschlossen und muss tagelang eine schwere Eisenstange mit Handschellen tragen. (Hauschild, S.164)

Mancher wird sagen: Was regt man sich über die Verfolgung von Rechtsbrechern auf?
Gar, wenn es Staatsfeinde sind!

Seit 1968 steht im deutschen Strafgesetzbuch § 93: 

Tatsachen, die gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung oder unter Geheimhaltung gegenüber den Vertragspartnern der Bundesrepublik Deutschland gegen zwischenstaatlich vereinbarte Rüstungsbeschränkungen verstoßen, sind keine Staatsgeheimnisse.

Das danken wir dem Whistleblower Werner Pätsch.

Büchner wurde zum Staatsfeinde, weil er geschrieben hatte:
[...] die Regierung sagt, das sei nötig die Ordnung im Staat zu erhalten. was ist denn nun das für gewaltiges Ding: der Staat? Wohnt eine Anzahl Menschen in einem Land und es sind Verordnungen oder Gesetze vorhanden, nach denen jeder sich richten muß, so sagt man, sie bilden einen Staat. Der Staat also sind Alle; die Ordner im Staat sind die Gesetze, durch welche das Wohl Aller gesichert wird, und die aus dem Wohl Aller hervor gehen sollen. [...]
und weil er seine Zweifel daran ausgedrückt hatte, dass mit den staatlichen Maßnahmen wirklich  "dem Wohl Aller" gedient werde. 
Snowden hat auch seine Zweifel gehabt, und neuerdings hat sie auch Angela Merkel. Aber...
Anhörung im britischen Unterhaus: Geheimdienst beschuldigt Snowden der Hilfe für al-Qaida, Spiegel online, 7.11.13

mehr zu Büchner und Snowden

Dienstag, 5. November 2013

Kreativität durch Software?

"[...] seit etwa 25 Jahren gibt es praktisch kein ästhetisch-künstlerisches Genre mehr, in dem nicht mit digitalen Werkzeugen gearbeitet wird. Jede kreative Artikulation hat im  Prozess der Digitalisierung damit die Unmittelbarkeit zum gestalteten Objekt verloren: Drehbücher werden mit Dramaturgie- und  Storytelling-Software verfasst, Architektur mit 3D-CAD-Programmen entworfen." (Per Knopfdruck. Wie Software kreatives Arbeiten verändert, SZ, 25.10.13)
Beispiele:
Grokken - Durch kreatives Visualisieren die Welt verändern
CEWE Fotobuch Pro. Die Software für kreative und ambitionierte Non-Designer, Hobby-
und Profifotografen

Montag, 4. November 2013

89plus eine neue Generation

Serpentine Galleries present 89plus Marathon (Link zu Anfang einer Besprechung in SZ, 25.10.13)

THE 89PLUS RESOURCES WORKSHOP AND PANEL


89plus wird als Name für eine Generation gewählt, die durch die Öffnung der Mauer und das Internet geprägt sei.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Das evangelische Pfarrhaus

Leben nach Luther 
Ausstellung im DHM, Berlin 25. 10.13 bis 2. 3. 2014
"[...] Das evangelische Pfarrhaus als Lebensform ist seit Jahrhunderten Projektionsfläche gesellschaftlicher und familiärer Ideale. [...]  Eindruck vom Bildungshorizont einer typischen Pfarrhausbibliothek [...]"

dazu:
Bildersuche von Google

Welt

Spiegel

Tagesspiegel

Dienstag, 29. Oktober 2013

Für knapp 1 Billion € faule Kredite

940 Mrd €  faule Kredite halten die europäischen Banken gegenwärtig und haben rund 600 Mrd € Gewinn in diesem Jahr zu erwarten.
Trotz der wachsenden Ausfälle prognostiziert EY für die Banken in den 17 Euro-Ländern in diesem Jahr einen Gewinnanstieg um insgesamt ein Prozent auf 605 Milliarden Euro. Für das nächste Jahr könnten sie sogar mit einer Steigerung um sieben Prozent rechnen.
Spiegel online, 29.10.13

Sonntag, 27. Oktober 2013

Über die NS-Erschießungskommandos

Die Juden, Männer, Frauen, Kinder, hatten sich vor frisch ausgehobenen Gräben aufzustellen, damit sie beim Erschießen hinein fielen und weitere Arbeit ersparten.
Ein siebenjähriger Junge zu dem Leiter des Erschießungskommandos: "Onkel, stehe ich so richtig?"

dazu auch: Jüdischer Widerstand, Mein Großvater hätte mich erschossen

Familennetzwerk oder: wie man Demente und Kleinkinder findet, wenn ..

http://wdrblog.de/digitalistan/archives/2013/10/familien-netzwerk.html

(Tipp von Antonies "Forum Lernen")

Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rapband

Esther Bejarano und Birgit Gärtner: Wir leben trotzdem: Esther Bejarano - vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Künstlerin für den Frieden (Februar 2007)

„Ich hatte großes Glück, dass in dem Block, in dem ich übernachtete, eines Abends Frau Tschaikowska, eine polnische Musiklehrerin, nach Frauen suchte, die ein Instrument spielen konnten. Die SS befahl ihr, ein Mädchenorchester aufzustellen. Ich meldete mich, sagte, dass ich Klavier spielen könne. Ein Klavier haben wir hier nicht, sagte Frau Tschaikowska. Wenn du Akkordeon spielen kannst, werde ich dich prüfen. Ich hatte nie zuvor ein Akkordeon in der Hand. Ich musste alles versuchen, um nicht mehr Steine schleppen zu müssen. Ich sagte ihr, dass ich auch Akkordeon spielen könne. Sie befahl mir, den deutschen Schlager "Du hast Glück bei den Frauen, Bel Ami" zu spielen. Ich kannte diesen Schlager, bat sie um ein paar Minuten Geduld, um mich wieder einzuspielen. Es war wie ein Wunder. Ich spielte den Schlager sogar mit Akkordbegleitung und wurde gemeinsam mit zwei Freundinnen in das Orchester aufgenommen.“
„Die Funktion des Mädchenorchesters in Auschwitz-Birkenau war, am Tor zu stehen und zu spielen, morgens, wenn die Arbeitskolonnen ausmarschierten und abends, wenn sie ins Lager zurückkamen. Wir alle hatten ein schlechtes Gewissen, weil wir sozusagen halfen, dass die Gefangenen im Gleichschritt marsch, marsch, nach unserer Musik marschieren mussten.“
„Aber es kam noch schlimmer. Die SS befahl uns, am Tor zu stehen und zu spielen, wenn neue Transporte ankamen in Zügen, in denen unzählige jüdische Menschen aus allen Teilen Europas saßen, die auf den Gleisen fuhren, die bis zu den Gaskammern verlegt wurden und die alle vergast wurden. Die Menschen winkten uns zu, sie dachten sicher, wo die Musik spielt, kann es ja nicht so schlimm sein. Das war die Taktik der Nazis. Sie wollten, dass all die Menschen ohne Kampf in den Tod gehen. Wir aber wussten, wohin sie fuhren. Mit Tränen in den Augen spielten wir. Wir hätten uns nicht dagegen wehren können, denn hinter uns standen die SS-Schergen mit ihren Gewehren.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Esther_Bejarano#Zitate
Seite „Esther Bejarano“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. Oktober 2013, 15:56 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Esther_Bejarano&oldid=123800012 (Abgerufen: 27. Oktober 2013, 11:24 UTC)

Erwachsenen-PISA

Erwachsenen-PISA (PIAAC) - Beispielaufgaben als PDF (gesis.org) (Dank an Lehrerfreund!)

Hier schnell mein Testergebnis:
Bei der Kindergartenaufgabe habe ich zunächst sorgfältig den Text gelesen, bevor ich nach der Aufgabenstellung gesucht habe, weil ich dachte, es ginge um Textverständnis. Eine Art funktionaler Analphabetismus bei mir. 

Die Frage nach Fahrenheitgraden habe ich falsch beantwortet, weil ich nicht erkannt habe, dass die Grade .... angegeben waren.
Bei der Frage nach der Musik wurde es mir schon zu langweilig, als ich nach Addition mit Taschenrechner herausfand, dass mir nur noch ein Titel fehlte. 
Bei beiden Jobsuchaufgaben bin ich gescheitert, weil ich keine Lust hatte, dafür ins Internet zu gehen. 

Insgesamt: ein auffälliger Unterschied beim Schwierigkeitsgrad der Aufgaben. Auch habe ich erkannt, dass es mir an Motivation für solche Aufgaben fehlt. Ich gebe mich mit den Lösungen zufrieden, die mir praxistauglich scheinen.

Meine Frage: Beweisen die Fragen wirklich Fähigkeit und Unfähigkeit oder spielt nicht die fehlende Motivation zur Bearbeitung eines Tests eine wichtige Rolle bei Erwachsenen?
Bei Schülern könnte dieser letzte Aspekt auch eine größere Rolle spielen, als Lehrer meist annehmen.

Samstag, 26. Oktober 2013

Rasenmähen als Strafe für Vergewaltigung?

Die 16jährige Liz war gerade auf dem Nachhauseweg von der Beerdigung ihres Großvaters, als sie von sechs Männern überfallen und vergewaltigt wurde.  Die Strafe für die Täter? Die Polizei forderte sie auf, vor der Wache Rasen zu mähen und ließ sie dann frei!
Das berichtet avaaz auf seiner Internetseite.
Auch Sie können dagegen protestieren.

Helga Deen - ein Parallelfall zu Anne Frank

Helga Deen hat nur 21 Seiten über das Leben im holländischen Abschiebelager Vught geschrieben. Danach wurde sie in das Todeslager Sobibor gebracht. Doch die Schilderung ihres Lagerlebens im Juni 1943 ist hochinteressant.
So schreibt sie über eine Entlausungsaktion oder ihre Erschütterung über den Abtransport von Kindern. 
Ihr letzter Eintrag: 
"Packen, heute morgen ein sterbendes Kind erlebt, was mich völlig durcheinander gebracht hat. Aber alles ist nichts, verglichen mit dem Letzten. Wieder geht ein Transport ab und diesmal sind wir dabei."

Sonntag, 20. Oktober 2013

Junge Frau

Bei den Piraten, in der Linken, in der Literatur, im Journalismus: Die junge Frau ist es, auf die man hört.
Mehr dazu bei Th.E. Schmidt: Das Modell Junge Frau, ZEIT online, 26.9.13

Samstag, 19. Oktober 2013

Freitag, 18. Oktober 2013

Welche Koalition sollte gebildet werden?

Das  Institut Solidarische Moderne (ISM) lädt  für den 2. November 2013 nach Berlin ein.

Die Fragen, die behandelt werden sollen:
- Welche Optionen gibt es für rot-grün-rotes Crossover heute und 2017?
 - Was ist zukünftig nötig, um rechnerische Mehrheiten für linke Politik in eine tatsächliche sozial-ökologische Transformation zu überführen?
 - Wie muss sich das ISM dazu aufstellen?

Freitag, 11. Oktober 2013

In Manchester werden 200 Sprachen gesprochen

In Westeuropa dürfte das für eine einzelne Stadt ein Rekord an Sprachendichte sein, ist Manchester doch mit 480 000 Einwohnern beileibe keine Megacity.
Mehr dazu im Independent vom 13.8.2013

Dienstag, 8. Oktober 2013

Jeder sechste deutsche Erwachsene liest wie ein Zehnjähriger

Ich frage mich: Wie welcher Zehnjähriger? - Ich las zwar schneller als meine Schüler in der 13. Klasse, aber meine 10jährige Tochter wesentlich schneller als ich.

OECD-Bildungsstudie

Menschlichkeit unterwandert das System

Papst Franziskus lässt in römischen Klöstern prüfen, ob da Flüchtlinge untergebracht werden können. Roger Köppel von der Schweizer "Weltwoche" empörte sich darüber. Das unterwandere das Rechtssystem.
Mehr dazu in Spiegel online, 8.10.13

Montag, 7. Oktober 2013

Lampedusa

Erinnerungsfotos ertrunkener Flüchtlinge werden jetzt veröffentlicht.

Ist das gerechtfertigt?

Jedenfalls soll es helfen, ein Stück von Menschenwürde der Gestorbenen zu zeigen und so die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass die gegenwärtige Gesetzgebung die Menschenwürde der Flüchtlinge verletzt, weil sie das Retten von Menschenleben unter Strafe stellt.


Freitag, 4. Oktober 2013

Umfrage - meine Antwort folgt später

Ich mache für das Deutschlandradio Kultur ein 30 minütiges Feature zum Thema “10 Jahre Web 2.0″. Läuft am 16.12. um 19.30.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/zeitfragen/
Für dieses Radiostück brauche ich Euren Input:
 
  • Was habt Ihr mit dem Web 2.0 erlebt?
  • Habt Ihr Texte/Musik/Videos/Podcasts produziert? Die würde ich gern haben, verbunden vielleicht mit einem Kommentar von Euch.
  • Lest Ihr Blogs? Hört Ihr Podcasts? Was geben die Euch?
  • Habt Ihr mal was für die Wikipedia geschrieben? Warum nicht?
  • Habt Ihr ein Business aufgemacht, Euch durch das Web politisch beteiligt – und sei es nur eine Petition unterschrieben?
  • Was verbindet Ihr mit dem Begriff “Web 2.0″? Taugt der was? Ist das nur Marketing?
  • Wie haben Youtube/Wikipedia/Facebook/Soundcloud/Podcasts/Blogs/Twitter etc. Euer Leben verändert?
Ich bin versucht, das als Stöckchen/Blogparade aufzufassen. Mals sehen.

Interessanter als mein möglicher Beitrag ist aber das Audio auf magucken.

Was Avaaz gegen die Auspeitschung eines 15jährigen Vergewaltigungsopfers getan hat

Avaaz berichtet:
 "Das Urteil gegen sie wurde verworfen! Um das zu erreichen hat unser Team Folgendes getan: 

Wir sprachen stundenlang mit dem maledivischen Generalstaatsanwalt und Ministern, und schickten dem Präsidenten Emails an seine persönliche Email-Adresse.
Wir führten Meinungsumfragen durch, die die massive Unterstützung der Malediver für Reformen zum Schutz junger Mädchen zeigten, und veröffentlichten einen Kommentar-Artikel in einer wichtigen Zeitung.
Wir überzeugten einen wichtigen islamischen Gelehrten davon, sich gegen die Auspeitschung auszusprechen.
Wir drohten damit, eine Anzeige (siehe rechts) in Tourismuszeitschriften zu schalten, was die wichtigste Branche des Landes empfindlich getroffen hätte.
Wir reisten auf den Malediven zu dem Ort, an dem das Mädchen festgehalten wurde, um die offiziellen Stellen direkt unter Druck zu setzen."
Ahmed Shaheed, der frühere Außenminister der Malediven sagte: "Der Beitrag von Avaaz war die Speerspitze der Kampagne zur Aufhebung des Auspeitschungsurteils – eine Petition, die von Millionen Menschen unterzeichnet wurde, ein Besuch im Land, eine öffentliche Meinungsumfrage und ein konsequentes Follow-Up erwiesen sich als unaufhaltsam."

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Worte der Woche vom 11.5.1962

"Der Kommunismus wird versagen und verschwinden, denn er hat keine Antwort [...] auf die entscheidende Frage: Wie können menschliche Wesen endlich wirklich menschlich werden?" (Martin Niemöller)
                           Dann sieht es ganz schlecht für den Kapitalismus aus. (Fontanefan)

"Das Gerede vom Klerikalismus - das ist wie die Einhornjagd der alten Germanen: Man zieht mit tödlichem Ernst gegen etwas zu Felde, von dem man genau weiß, daß es nicht existiert." (Prälat B. Hanssler)
                          Wie erklärt es sich dann, dass Papst Franziskus versichert, er werde antiklerikal,                                  wenn er einen Kleriker sieht (SZ, 2.10.13)? Hat er Halluzinationen?  (Ff)

"Um der Kürze willen sind wir dem allgemeinen Sprachgebrauch gefolgt und benutzen das Wort 'Kommunist' durchweg auch für Faschisten." (Radcliff-Report über die nationale Sicherheit Großbritanniens)
                           Sollte eine entsprechende Begriffsfusion zwischen rechtsradikalen Terroristen und                                Muslimen im deutschen Verfassungsschutz stattgefunden haben, so dass man, um                                  Rechtsradikale zu finden, nach Muslimen fahndete? (Fontanefan)
                         



Dienstag, 1. Oktober 2013

Treibhausgase Budgetansatz

Der Budgetansatz für Treibhausgase ist spätestens seit 2005 im Gespräch (Googlesuche Treibhas Budget).
Vgl. auch SZ 1.10.13

Fahrräder für Afrika

Wenn man die Probleme mit Mobilität in Afrika kennt und weiß, dass für viele der Preis eines Fahrrades einem Jahreseinkommen entspricht, wird man Initiativen in dieser Richtung begrüßen.
(vgl. Mainpost Schweinfurt, 1.10.13)

Montag, 30. September 2013

Mein Großvater hätte mich erschossen

Die Tochter eines Nigerianers und einer Deutschen war als Adoptivkind in München aufgewachsen, dann einige Jahre in Israel gelebt und sich dann Familie und Existenz in Hamburg aufgebaut. Wohl hatte sie darunter gelitten, dass ihre Mutter alleinstehend war und sie sehr früh ins Kinderheim abgeschoben hatte. Einen schweren Schock aber erlebte sie, als sie erfuhr, dass sie Enkelin des KZ-Kommandanten Amon Göth ist. Nach einer langen depressiven Phase schrieb sie dann das Buch   Amon: Mein Großvater hätte mich erschossen, 2013.
Wäre es besser gewesen, wenn sie sich hätte entschließen können, dass ihr Großvater nichts mit ihrer Identität zu tun hatte?
Westdeutsche Zeitung: „Vergiss Amon, du bist Jenny“, 26.9.13
Süddeutsche Zeitung vom 25.9.13: Mein Opa, der Massenmörder

Weshalb Lernbehinderung erfolgreich macht

Dieser Beitrag ist dorthin gewandert.

Als Ersatz etwas zu Lernbehinderung aus der Wikipedia:
Neuere Definitionen von Lernbehinderung versuchen von monokausalen Erklärungsansätzen abzurücken. Viel zu starr wurden in der Vergangenheit Schüler nachIQ-Werten einsortiert. Von Baier (1982) stammt dabei das Zitat: „Es gibt kein eindeutiges Merkmal, das Lernbehinderung als eine in sich geschlossene Gruppe von Nicht-Lernbehinderten unterscheiden lässt. Abgrenzungsprobleme bestehen nicht nur gegenüber Schülern mit Lernschwierigkeiten […] oder mit Lernstörungen […], sondern auch zu anderen Behindertengruppen wie zum Beispiel den Verhaltensgestörten und in Einzelfällen auch zu den geistig Behinderten. Eine Lernbehinderung ist dabei oft auch mit VerhaltensproblemenSprachauffälligkeiten oder Hörbeeinträchtigungen verbunden und kann sich sekundär aus diesen primären Beeinträchtigungen entwickeln.“ 
Seite „Lernbehinderung“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. September 2013, 14:17 UTC. URL:http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lernbehinderung&oldid=122714720 (Abgerufen: 30. September 2013, 08:18 UTC)

Sonntag, 29. September 2013

Der Wiki-Weg des Lernens

Michele Notari, Beat Döbeli Honegger (Hrsg.)

Der Wiki-Weg des Lernens

Kostenlos und zum Kommentieren im Netz, aber auch als Buchausgabe gedruckt. 

Gerade weil ich glaube, von der Sache etwas zu verstehen, reizt es mich sehr, mich auf das Buch einzulassen. 
Im Augenblick hat noch manches andere Priorität, aber ich mache schon gern mal Werbung dafür.

Unterrichtsmaterial zur Medienkunde

Unterrichtsmaterial zur Medienkunde (von mir noch nicht geprüft)

Mittwoch, 25. September 2013

Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken

"Situationen werden unentwegt als positiv oder negativ bewertet und lösen entsprechend Flucht- oder Annäherungsreaktionen aus." (Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken, S.118)
Eine gute Erklärung für den bystander effect, aber eine schlechte dafür, dass Leute eher helfen, wenn weniger mögliche Helfer da sind.

Selbstkontrolle beansprucht/erschöpft dieselben Energiereserven wie intensives Denken. Eine Erklärung, nicht notwendig eine Rechtfertigung für Süßigkeitskonsum beim Korrigieren. 

Als Beispiel dafür, dass einfache und in gebundener Sprache formulierte Sätze leichter geglaubt werden, zutiert Kahnemann A fault confessed is half redressed. übersetzt mit "Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung." (S.86) Lautet das deutsche Sprichwort nicht doch: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.

"Wenn der amerikanische Anthropologe David Graeber mit seinem Buch "Schulden - die ersten 5000 Jahre" das Buch zur Occupy-Bewegung geschrieben hat, dann hat Daniel Kahneman das Buch für die Piratenpartei geschrieben." (Rezension in der SZ)

(mehr dazu in meinem anderen Blog)