Das Ökosystem der Erde hat sei über 2 Millionen Jahren so stabile Bedingungen geschaffen, dass sich die Menschheit entwickeln konnte.
Seit 10 000 ist das Klima noch einheitlicher und es haben sich viele Hochkulturen entwickelt. Manche sind zusammengebrochen, nicht selten, weil sie vorhandene Ressourcen übernutzt haben, aber ebenso auch, weil eine neue herrschende Schicht sich nicht darauf verstand, die komplexen gesellschaftlichen Voraussetzungen zu bewahren.
Gegenwärtig ist die Weltgesellschaft so eng vernetzt, dass es zwar viele politische Gegensätze, aber für über 99% der Weltbevölkerung nur noch eine gemeinsame Reproduktionsgrundlage gibt.
In dieser Situation wird erkennbar, dass diese Grundlage von der Menschheit insgesamt übernutzt wird. Die Auseinandersetzung geht jetzt darum, wer wie viel dazu beitragen soll, dass die Folgen nicht für alle unerträglich werden.
Dazu einige Anmerkungen:
"Ein gefährliches Täuschungsmanöver besteht darin, dass so getan wird, als gelte es, einen künftigen Klimawandel zu verhindern. Die Wahrheit ist, dass der Klimawandel längst da ist. Neue wissenschaftliche Daten zeigen, dass sich der Golfstrom seit Mitte des 20. Jahrhunderts um 15 Prozent verlangsamt hat mit großen Auswirkungen auf das Klima.
Gleichzeitig beobachten wir ein rapides Abschmelzen des arktischen Meereises und des Grönlandeises. Damit verbunden ist ein kontinuierlicher Anstieg des Meeresspiegels mit existenziellen Bedrohungen für niedrig gelegene Inseln und für die zahlreichen Megastädte an Meeresküsten. Unübersehbar ist die Zunahme verheerender Wirbelstürme in der Karibik und im nördlichen Pazifik. Der Bericht der World Meteorological Organization (WMO) von 2018 besagt, dass die 20 heißesten Jahre weltweit in den letzten 22 Jahren waren. Die vergangenen vier Jahre waren zudem die vier wärmsten, seit gemessen wird. [...]"
Wir wissen heute, dass die Kosten für die Reparatur von Umweltschäden um ein Vielfaches höher sind als die Kosten der Schadensvermeidung. Das Umweltbundesamt hat errechnet, dass die durch den deutschen CO2-Ausstoß verursachten Umweltschäden allein im Jahr 2016 satte 164 Milliarden Euro betragen. Noch schlimmer sind Klimaschäden, denn sie sind praktisch irreparabel. Der Weltklimarat warnt eindringlich, dass wir vor einem planetaren Notstand stehen, weil sich das Zeitfenster für Gegenmaßnahmen schnell schließt. Die Experten sagen außerdem, dass die Kosten weiterer Untätigkeit katastrophal sein werde.
Die Erkenntnis hieraus lautet: Wachstumsphantasien, kurzatmige Konjunkturprogramme und populistische Wohlstandsversprechen sind ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können. [...]
Wenn Klimaschutz ernst gemeint ist, warum nicht gesetzliche Regelungen, die den Erholungsurlaub in Mecklenburg-Vorpommern oder das Bergwandern im Allgäu attraktiver machen? Wirksame Abhilfe wäre so einfach: Verbot von Inlandsflügen, Tempolimit auf Autobahnen, kostenloser öffentlicher Nahverkehr, Abschaltung der veralteten Kohlekraftwerke. Mit ein paar Federstrichen könnte sehr viel für das Klima getan werden.
Unbezahlbar?? Nein! Die langfristigen (Umwelt- und Klima-) Schäden der CO2-Wirtschaft sind ungleich teurer. Die Idee, mit neuer Technik die negativen Folgen alter Technik zu beseitigen, ist problematisch. [...]"
Zitate sieh: Peter Vonnahme: Nichts wird so bleiben wie es ist, heise.de 29. Oktober 2019
Peter Vonnahme war bis zu seiner Ruhestandsversetzung 2007 Richter am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München.
"Wir werden niemals aufhören, für diesen Planeten und für uns selbst, unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder und Enkel zu kämpfen." (Greta Thunberg, zitiert nach Realitätsschock, S.390)
Auswahl aus der Literatur:
Jorgen Randers: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome, 2012
Naomi Klein: Die Entscheidung. Kapitalismus vs. Klima, 2015
G. & S. Thunberg / B. & M. Ernmann: Szenen aus dem Herzen. Unser Leben für das Klima, 2018
Bernd Ulrich: Alles wird anders. Das Zeitalter der Ökologie, 2019 G. & S. Thunberg / B. & M. Ernmann: Szenen aus dem Herzen. Unser Leben für das Klima, 2018
Sascha Lobo: Realitätsschock, 2019, insbesondere S.17-58 und S.365-390
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