https://www.ardmediathek.de/daserste/player/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9mODk1ZjZkYi01NDQ1LTQzZmMtYjAzYS1lNzc2MDA4ZWVlN2I/reportage-dokumentation-im-ersten
Armin Schäfer über die Entwicklung der Wahlbeteiligung in Dttl.
Wahlbeteiligung in Vierteln mit geringerem Einkommen sehr geringe Wahlbeteiligung
"Wir fühlen uns von den Medienmachern missbraucht."
1990 noch duchschnittl. 80%, bei höherem Einkommen fast gleichbleibend, aber bei geringerem Einkommen.
Schäfer: "Man hört nicht auf mich" trifft zu. Ihre Interessen werden nicht berücksichtigt.
Bei MdB Akademiker von 74% auf 83%.
Ein BdM, ehemaliger Lokomotivführer, erklärt, weshalb
de Maiziere: Als Politiker lebt man notgedrungen in einer Blase
Einfluss der Automobilindustrie
Erpessbarkeit der Kommunalpolitik durch die ansässige Industrie
OBM Kastner in Coburg eingeladen vom Automobilzulieferer:
Wie viel Gewerbesteuer der Betrieb wo zahlen wird, kann der Betrieb selbst entscheiden.
Je nach Erfüllung seiner Wünscher durch die Stadt fällt dann die Steuerzahlung aus. Beispiel Brose. Aber auch Arbeitsplätze können verschoben werden.
Nachfolger von Kastner: Straße nach Brose benannt, obwohl er Nazi war.
RWE und Hambacher Wald:
Alleinstellungmerkmal im Rheinland. Tagebau und das Abbrechen von Dörfern.
Bürgerinitiativen verschwinden mit ihren Dörfern.
Die Macht verschiebt sich zu RWE
RWE-Sprecher sieht eine wechselseitige Abhängigkeit. Das Unternehmen brauche Planbarkeit.
Hambacher Wald Symbol der Auseinandersetzung ("Hambi lebt").
Arbeiter demonstrieren vor dem Privathaus der Organisatoren der Hambidemonstrationen
(Antje Grothus).
Jetzt aber eine Stillhaltelösung/Kompromiss. Der Betrieb und seine Arbeiter fühlen sich ohnmächtig.
Bernd Gruppa Aufbau einer Gewerkschaft in Leipzig. Nach 1990 extremer Rückgang der Mitgliedschaft. Folge: 3/3 der Arbeiter eines Betriebs Leiharbeiter, leider keine Seltenheit.
Aber 70 Arbeiter vor dem Fabriktor hatten innerhalb weniger Stunden große Wirkung auf den Betrieb, weil die Arbeit so eng getaktet ist.
Die Möglichkeit von 10 Jahren Leiharbeit hintereinander war Merkel unbekannt. Bernd Gruppa hat bei BMW und Porsche für die Leiharbeiter geregelte Verhältnisse erreicht.
De Maiziere: Die Bevölkerung vermutet nicht unzureichenden Willen der Politiker, aber eine Überforderung der Politik. In der neoliberalen Zeit Wegsparen von Personal und damit Handlungsfähigkeit des Staates.
Dresden wird durch Wohnungsverkauf schuldenfrei. Folge extremer Anstieg der Mietkosten. "Einer der größten sozialpolitischen Fehler".
Statt 48 000 Wohnungen jetzt wenigstens wieder 192 neugebaute.
De Maiziere: Demokratie lebt vom Mitmachen
Armutsbericht der Bundesregierung von 2017 enthielt wesentliche Ergebnisse der Untersuchungen Armin Schäfers nicht.
Sprecher aus dem Off: Das Machtgefüge hat sich verschoben. Kein Wunder, dass Unzufriedenheit entstanden ist.
"Das politische System ist herausgefordert, die Verschiebung des Machtgefüges zu korrigieren."
Seiten
Montag, 30. September 2019
Wer beherrscht Deutschland?
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Reich
Übersetzung, Übersetzungshilfe
https://www.linguee.com/
https://tell-review.de/ein-sprachliches-hoellenfeuer/
https://www.lrb.co.uk/v40/n19/marina-warner/the-politics-of-translation
https://booksfromnorway.com/translators/190-matthias-friedrich ;
https://twitter.com/nordicnovellas
"The translator is simply another writer of the same book, for better or worse. Gregory Rabassa, asked if his Spanish was up to rendering García Márquez’s One Hundred Years of Solitude, responded that the real question was whether his English was."
https://tell-review.de/ein-sprachliches-hoellenfeuer/
https://www.lrb.co.uk/v40/n19/marina-warner/the-politics-of-translation
https://booksfromnorway.com/translators/190-matthias-friedrich ;
https://twitter.com/nordicnovellas
"The translator is simply another writer of the same book, for better or worse. Gregory Rabassa, asked if his Spanish was up to rendering García Márquez’s One Hundred Years of Solitude, responded that the real question was whether his English was."
Sonntag, 29. September 2019
Maßnahmen zur Verhinderung der Überdüngung von Teichen: Sömmern und Wintern
https://www.vkz.de/archiv/archiv-lokales/fischteichen-steht-soemmerung-bevor/
Teich während des Sömmerns |
Lieferkettengesetz
https://www.oxfam.de/ueber-uns/aktuelles/2019-09-10-10-haeufigsten-fragen-lieferkettengesetz?
Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lieferkette#Lieferkettengesetz
Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lieferkette#Lieferkettengesetz
Samstag, 28. September 2019
Paul Mason: Verbindungen zwischen der Finanzelite und dem Mob
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Freitag, 27. September 2019
Ein Mann ist 21 Million Meilen geflogen
Deshalb hat er viele Vergünstigungen beim Fliegen.
Presseberichte:
https://nypost.com/2019/07/27/worlds-most-frequent-flyer-has-an-insane-weekly-itinerary/
https://www.thetimes.co.uk/edition/world/worlds-most-frequent-flyer-passes-the-21-million-miles-mark-hmztk02z0
Was sagt das über unsere Gesellschaft?
Was sagt es über die Chancen der Menschheit, die Klimaziele von Parin 2015 zu erreichen?
Das Erschreckende ist für mich: In einer Situation, in der die Überlebensvoraussetzungen für Hunderte von Millionen Menschen auf dem Spiel stehen, ist hier jemand stolz darauf, wenn es ihm gelingt, mehr als andere dazu beitzutragen, diese Überlebensvoraussetzungen zu beseitigen. Und er wird dafür belohnt.
Presseberichte:
https://nypost.com/2019/07/27/worlds-most-frequent-flyer-has-an-insane-weekly-itinerary/
https://www.thetimes.co.uk/edition/world/worlds-most-frequent-flyer-passes-the-21-million-miles-mark-hmztk02z0
"[...]Some of his most notable miles include flying to Australia more than 350 times. It was here where his jet-setting devotion began.
He said: “I fell in love with the country ... I’ve been back over 350 times since.”
Often, Stuker only stays a day or two. The married father-of-three says it's “the romance” of flying, not the destinations, that’s his passion.
For the most part, he’s travelling purely just to travel. The committed frequent flyer said: “I just really love everything about flying."
By 1997, Stuker’s obsession was beginning to get noticed.
He explained: “All of a sudden, after I hit 10 million [miles], I started getting into the world records and flying more competitively." [...]"
Fragen:Was sagt das über unsere Gesellschaft?
Was sagt es über die Chancen der Menschheit, die Klimaziele von Parin 2015 zu erreichen?
Das Erschreckende ist für mich: In einer Situation, in der die Überlebensvoraussetzungen für Hunderte von Millionen Menschen auf dem Spiel stehen, ist hier jemand stolz darauf, wenn es ihm gelingt, mehr als andere dazu beitzutragen, diese Überlebensvoraussetzungen zu beseitigen. Und er wird dafür belohnt.
Zum Zustand des Kirchenwaldes in Hessen
Donnerstag, 26. September 2019
Deutungshypothese
Beispiel für eine recht differenzierte textangepasste Deutungshypothese:
https://bobblume.de/2019/09/25/unterricht-deutungshypothesen-formulieren-am-beispiel-von-weidmanns-nachtgespraechen/
zu beachten: die sowohl zustimmenden wie kritischen Kommentare
sieh auch eine allgemeinere Erläuterung:
https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2018/11/was-ist-eine-deutungshypothese-und-wie.html
Ich persönlich finde schon das Wort schrecklich. Warum nicht Deutungsansatz?
Ich gebe zum einen Thomas Rau recht, wenn er meint, da messe sich der Deutschunterricht eine Exaktheit wie bei den Naturwissenschaften zu, die gebe es für ihn aber nicht.
Noch allgemeiner finde ich aber mit Hans Magnus Enzensberger, dass selbst der Autor nicht den Anspruch haben sollte, die eine korrekte Interpretation eines Textes vorzugeben, geschweige den ein Deutschlehrer oder ein Kultusbürokrat.
Natürlich sollte man im Deutschunterricht das Handwerkszeug des Interpretierens lehren und dafür Hilfestellungen geben. In unserem System muss die Lehrperson dann freilich auch aufgrund der eigenen Beurteilung eine Bewertung vornehmen.
Aber "Deutungshypothese" erinnert mich sehr an die "Normenbücher"*, über die sich Enzensberger so aufregte und die mein Schulleiter "Nornenbücher" nannte.
*Wolfgang Hofmeyer: "Allgemein anerkannte Bewertungsgrundsätze" als schulrechtliche Beurteilungskriterien, 1988
https://bobblume.de/2019/09/25/unterricht-deutungshypothesen-formulieren-am-beispiel-von-weidmanns-nachtgespraechen/
zu beachten: die sowohl zustimmenden wie kritischen Kommentare
sieh auch eine allgemeinere Erläuterung:
https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2018/11/was-ist-eine-deutungshypothese-und-wie.html
Ich persönlich finde schon das Wort schrecklich. Warum nicht Deutungsansatz?
Ich gebe zum einen Thomas Rau recht, wenn er meint, da messe sich der Deutschunterricht eine Exaktheit wie bei den Naturwissenschaften zu, die gebe es für ihn aber nicht.
Noch allgemeiner finde ich aber mit Hans Magnus Enzensberger, dass selbst der Autor nicht den Anspruch haben sollte, die eine korrekte Interpretation eines Textes vorzugeben, geschweige den ein Deutschlehrer oder ein Kultusbürokrat.
Natürlich sollte man im Deutschunterricht das Handwerkszeug des Interpretierens lehren und dafür Hilfestellungen geben. In unserem System muss die Lehrperson dann freilich auch aufgrund der eigenen Beurteilung eine Bewertung vornehmen.
Aber "Deutungshypothese" erinnert mich sehr an die "Normenbücher"*, über die sich Enzensberger so aufregte und die mein Schulleiter "Nornenbücher" nannte.
*Wolfgang Hofmeyer: "Allgemein anerkannte Bewertungsgrundsätze" als schulrechtliche Beurteilungskriterien, 1988
Noch (?) ist die Natur kreativer als die Menschheit
"Die Larven der Schlupfwespe befallen die Larven des Buchsbaumzünslers, und auch einige Vogelarten vertilgen den Schädling."
(https://www.deutschlandfunk.de/brandenburg-70-bis-80-prozent-der-buchspflanzen-geschaedigt.2850.de.html?drn:news_id=1053345)
(https://www.deutschlandfunk.de/brandenburg-70-bis-80-prozent-der-buchspflanzen-geschaedigt.2850.de.html?drn:news_id=1053345)
16 Kinder und Jugendliche verklagen Deutschland und vier weitere Staaten
Die 16 sehen eine Verletzung der Kinderrechte nach der Kinderrechtskonvention.
"16 Kinder und Jugendliche aus 12 Ländern – unter ihnen Greta Thunberg, die bei der UN-Klimakonferenz eine starke Rede gehalten hat – haben bei den Vereinten Nationen Beschwerde eingereicht. Der Grund: Mit ihrer unzureichenden Klimapolitik würden die betroffenen Staaten gegen die UN-Kinderrechtskonvention verstoßen. Die Anklage richtet sich gegen fünf G20-Mitglieder: Brasilien, Argentinien, Frankreich, die Türkei – und Deutschland.
„Vor 30 Jahren haben die Staats- und Regierungschefs allen Kindern ein historisches Versprechen gegeben, indem sie die Konvention über die Rechte des Kindes verabschiedet haben. Heute nehmen die Kinder die Staaten beim Wort“, sagte die stellvertretende Unicef-Exekutivdirektorin Charlotte Petri Gornitzka. Das Kinderhilfswerk begrüßt das Vorhaben der Jugendlichen und bezeichnet es als „Meilenstein der internationalen Kinderrechtsarbeit“."
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Klimaschutz
Sprechchöre bei Klimaprotesten
Wir sind hier,
wir sind laut,
weil ihr uns die Zukunft klaut.Demoruf
Hoch mit dem Klimaschutz!
Runter mit der Kohle!
Demoruf, dabei werden die Plakate auf und ab bewegt und möglichst auch Kniebeugen gemacht
wir sind laut,
weil ihr uns die Zukunft klaut.Demoruf
Hoch mit dem Klimaschutz!
Runter mit der Kohle!
Demoruf, dabei werden die Plakate auf und ab bewegt und möglichst auch Kniebeugen gemacht
Vorsprecher: Kohle Konzerne
Alle: Kohle Konzerne
Vorsprecher: baggern in der Ferne,
Alle: baggern in der Ferne,
Vorsprecher: zerstören unsere Umwelt
Alle: zerstören unsere Umwelt
Vorsprecher: nur für nen Batzen Geld.
Alle: nur für nen Batzen Geld.
Vorsprecher: Worin wir unsere Zukunft sehn:
Alle: Worin wir unsere Zukunft sehn:
Vorsprecher: Erneuerbare Energien.
Alle: Erneuerbare Energien.
Vorsprecher: Das war ein bißchen leise.
Alle: Das war ein bißchen leise.
Vorsprecher: Drum singen wir es lauter.
Alle: Drum singen wir es lauter.Sprechgesang
Alle: Kohle Konzerne
Vorsprecher: baggern in der Ferne,
Alle: baggern in der Ferne,
Vorsprecher: zerstören unsere Umwelt
Alle: zerstören unsere Umwelt
Vorsprecher: nur für nen Batzen Geld.
Alle: nur für nen Batzen Geld.
Vorsprecher: Worin wir unsere Zukunft sehn:
Alle: Worin wir unsere Zukunft sehn:
Vorsprecher: Erneuerbare Energien.
Alle: Erneuerbare Energien.
Vorsprecher: Das war ein bißchen leise.
Alle: Das war ein bißchen leise.
Vorsprecher: Drum singen wir es lauter.
Alle: Drum singen wir es lauter.Sprechgesang
Banken Retten das geht fix, für die Umwelt tut ihr nixDemoruf
Vorsprecher: Hopp, Hopp, Hopp.
Alle: Kohle stopp!Demoruf
Alle: Kohle stopp!Demoruf
Vorsprecher: Climate
Alle: Justice!Demoruf
Alle: Justice!Demoruf
Vorsprecher: Ich sage Hambi, ihr sagt bleibt.
Vorsprecher: Hambi
Alle: Bleibt!
Vorsprecher: Hambi
Alle: Bleibt!
Vorsprecher: Hambi, Hambi, Hambi
Alle: Bleibt, bleibt, bleibt!Demoruf
Vorsprecher: Hambi
Alle: Bleibt!
Vorsprecher: Hambi
Alle: Bleibt!
Vorsprecher: Hambi, Hambi, Hambi
Alle: Bleibt, bleibt, bleibt!Demoruf
Vorsprecher: We are unstoppable!
Alle: Another world is possible!Demoruf
Alle: Another world is possible!Demoruf
Es gibt
kein Recht
auf Kohlebagger fahren.Demoruf
kein Recht
auf Kohlebagger fahren.Demoruf
Wer nicht hüpft, der ist für Kohle. Hey, hey.
Demoruf, der im Winter durch Hüpfen für Wärme sorgt.
Demoruf, der im Winter durch Hüpfen für Wärme sorgt.
Klimakrise ist bescheuert.
CO2 gehört besteuert!Demoruf
CO2 gehört besteuert!Demoruf
Wehrt euch,
leistet Widerstand
gegen die Braunkohle hier im Land!
Auf die Barrikaden! Auf die Barrikaden!Demogesang zur Melodie von „Hejo, spann den Wagen an“
Weitere Sprüche
leistet Widerstand
gegen die Braunkohle hier im Land!
Auf die Barrikaden! Auf die Barrikaden!Demogesang zur Melodie von „Hejo, spann den Wagen an“
Weitere Sprüche
Dienstag, 24. September 2019
Wie viele Informationen können Kinder vertragen?
Greta Thunberg hat 2018 mit 15 Jahren begonnen, vor dem schwedischen Reichstag begonnen, für den Klimaschutz zu demonstrieren.
Freiwillig? Wurde sie von ihren Eltern dazu abgerichtet? Was ging ihrer Entscheidung voraus?
Die folgenden Seitenzahlen beziehen sich auf Greta Thunberg, Svante Thunberg, Malena Ernman, Beate Ernman: Szenen aus dem Herzen. Unser Leben für das Klima, 2019:
Als Gretas jüngere Schwester Beata in eine große Krise kam und sie ihre Mutter beschimpfte "Ich hasse dich Mama. Du bist die schlechteste Mutter auf der ganzen Welt, du verdammte Bitch" und sie ihre Bücher und DVDs vor Wut die Treppe herunterwarf (S.60), beschloss ihr Vater, mit ihr nach Italien in Urlaub zu fahren.
" 'Fliegen ist das absolut Schlimmste, was man machen kann', erklärt [Greta]. Aber sie sagt, dass sie fahren sollen, wenn es ihrer kleinen Schwester hilft." (S.62)
Nach der Rückkehr von Vater und Schwester sagt sie den beiden: " 'Ihr habt gerade einen CO2-Ausstoß in Höhe von 2,7 Tonnen verursacht [...] Das entspricht der Jahresemission von fünf Einwohnern des Senegal.' " (S.64)
Greta litt lange, bevor sie mit ihrer Demonstration von dem Reichstag einen Ausweg für sich fand, darunter, dass sie erleben musste, dass ihre Eltern und ihre Schwester sich nicht so verhielten, wie sie es doch hätten tun müssen angesichts des Zustandes der Welt.
Diese inneren Widersprüche, die zu unserem Leben gehören, sind für Menschen mit Asperger-Syndrom nur sehr schwer zu ertragen.
Sie wusste ja, dass ihre Eltern über den Zustand der Welt informiert waren. Ursprünglich hatte sie es ja von ihnen erklärt bekommen, bevor sie sich wie besessen immer genauer informierte.
" 'Ihr Promis seid für die Umwelt ungefähr das, was der Rechtspopulist Jimmie Akesson für die multikulturelle Gesellschaft ist' sagt Greta" (S.83)
In diesen Widerstreit haben ihre Eltern sie geführt, dabei würde sie sie doch so gerne lieben, wie sie sind.
Als Lehrer habe ich Anfang der 70er Jahre meinen Schülern erzählt, dass nicht die Überbevölkerung in Asien und Afrika das Problem ist, sondern die Tatsache, dass wir bei unserem Lebensstil darauf angewiesen sind, dass zwischen uns und ihnen kein fairer Handel besteht, dass, wenn alle Menschen auf der Welt lebten wie wir, die Ressourcen nicht ausreichten.
Ja, das war damals schon deutlich, obwohl der Konsumrausch erst in der 80er Jahren begonnen hat. 1972 war mit der Publikation von "Grenzen des Wachstums" schon zu erkennen, was sich in den Jahrzehnten danach immer eindrücklicher herausgestellt hat.
Wir in Europa und Nordamerika seien das Hauptproblem.
Als ich dann mein erstes Kind bekam, erzählte mir die Mutter einer Schülerin von mir, ihre Tochter sei enttäuscht von mir. Das sei doch sehr inkonsequent.
Ich habe nicht bemerkt, dass unsere Kinder unter dieser Inkonsequenz gelitten hätten. Als sie noch klein waren, haben wir ihnen nicht alles so deutlich erklärt. Da hat mein Sohn noch geweint, als er ein Bild von einem Fuchs sah, der von Gänsen verfolgt wurde.
"Der arme Fuchs!"
Und später haben sie sich damit zufrieden gegeben, dass wir uns bemüht haben, für gerechten Handel einzutreten, auch wenn das bis heute nicht erfolgreich war.
Heimlich hat meine Tochter aber schon mit 9 Jahren Kogons "SS-Staat" gelesen. Unruhige Nächte bereiteten ihr erst die Horror-Romane von Stephen King.
Wie viele Inkosequenzen können Kinder ertragen und wie viele dürfen wir uns heute noch leisten?
Zur Entwicklung des Treibhauseffekts:
https://www.nature.com/immersive/d41586-019-02711-4/index.html
Freiwillig? Wurde sie von ihren Eltern dazu abgerichtet? Was ging ihrer Entscheidung voraus?
Die folgenden Seitenzahlen beziehen sich auf Greta Thunberg, Svante Thunberg, Malena Ernman, Beate Ernman: Szenen aus dem Herzen. Unser Leben für das Klima, 2019:
Als Gretas jüngere Schwester Beata in eine große Krise kam und sie ihre Mutter beschimpfte "Ich hasse dich Mama. Du bist die schlechteste Mutter auf der ganzen Welt, du verdammte Bitch" und sie ihre Bücher und DVDs vor Wut die Treppe herunterwarf (S.60), beschloss ihr Vater, mit ihr nach Italien in Urlaub zu fahren.
" 'Fliegen ist das absolut Schlimmste, was man machen kann', erklärt [Greta]. Aber sie sagt, dass sie fahren sollen, wenn es ihrer kleinen Schwester hilft." (S.62)
Nach der Rückkehr von Vater und Schwester sagt sie den beiden: " 'Ihr habt gerade einen CO2-Ausstoß in Höhe von 2,7 Tonnen verursacht [...] Das entspricht der Jahresemission von fünf Einwohnern des Senegal.' " (S.64)
Greta litt lange, bevor sie mit ihrer Demonstration von dem Reichstag einen Ausweg für sich fand, darunter, dass sie erleben musste, dass ihre Eltern und ihre Schwester sich nicht so verhielten, wie sie es doch hätten tun müssen angesichts des Zustandes der Welt.
Diese inneren Widersprüche, die zu unserem Leben gehören, sind für Menschen mit Asperger-Syndrom nur sehr schwer zu ertragen.
Sie wusste ja, dass ihre Eltern über den Zustand der Welt informiert waren. Ursprünglich hatte sie es ja von ihnen erklärt bekommen, bevor sie sich wie besessen immer genauer informierte.
" 'Ihr Promis seid für die Umwelt ungefähr das, was der Rechtspopulist Jimmie Akesson für die multikulturelle Gesellschaft ist' sagt Greta" (S.83)
In diesen Widerstreit haben ihre Eltern sie geführt, dabei würde sie sie doch so gerne lieben, wie sie sind.
Als Lehrer habe ich Anfang der 70er Jahre meinen Schülern erzählt, dass nicht die Überbevölkerung in Asien und Afrika das Problem ist, sondern die Tatsache, dass wir bei unserem Lebensstil darauf angewiesen sind, dass zwischen uns und ihnen kein fairer Handel besteht, dass, wenn alle Menschen auf der Welt lebten wie wir, die Ressourcen nicht ausreichten.
Ja, das war damals schon deutlich, obwohl der Konsumrausch erst in der 80er Jahren begonnen hat. 1972 war mit der Publikation von "Grenzen des Wachstums" schon zu erkennen, was sich in den Jahrzehnten danach immer eindrücklicher herausgestellt hat.
Wir in Europa und Nordamerika seien das Hauptproblem.
Als ich dann mein erstes Kind bekam, erzählte mir die Mutter einer Schülerin von mir, ihre Tochter sei enttäuscht von mir. Das sei doch sehr inkonsequent.
Ich habe nicht bemerkt, dass unsere Kinder unter dieser Inkonsequenz gelitten hätten. Als sie noch klein waren, haben wir ihnen nicht alles so deutlich erklärt. Da hat mein Sohn noch geweint, als er ein Bild von einem Fuchs sah, der von Gänsen verfolgt wurde.
"Der arme Fuchs!"
Und später haben sie sich damit zufrieden gegeben, dass wir uns bemüht haben, für gerechten Handel einzutreten, auch wenn das bis heute nicht erfolgreich war.
Heimlich hat meine Tochter aber schon mit 9 Jahren Kogons "SS-Staat" gelesen. Unruhige Nächte bereiteten ihr erst die Horror-Romane von Stephen King.
Wie viele Inkosequenzen können Kinder ertragen und wie viele dürfen wir uns heute noch leisten?
Zur Entwicklung des Treibhauseffekts:
https://www.nature.com/immersive/d41586-019-02711-4/index.html
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Klimaschutz
Generaldebatte der Vereinten Nationen (Kurzprotokoll)
- In New York traf sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen zu einer Plenarsitzung.
- US-Präsident Donald Trump drohte dem Iran mit weiteren Sanktionen und warb für eine nationalistische Außenpolitik. "Die Zukunft gehört Patrioten", sagte er.
- Der französische Präsident Emmanuel Macron hielt dagegen. Er forderte mehr internationale Zusammenarbeit und brachte neue Iran-Verhandlungen ins Gespräch.
- Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel weilte in New York und traf sich dort mit Trump und Irans Präsident Hassan Rohani.
Auszüge im Wortlaut:
"Die Welt stehe vor großen Herausforderungen, sagt Macron zu Beginn. Er nennt den Klimaschutz als Beispiel und sagt, die Politik unternehme nicht genug, um der Herausforderung zu begegnen. Später wird er die internationale Gemeinschaft nachdrücklich zum Ausstieg aus der Kohleverstromung auffordern und von Industrienationen verlangen, keine Kohlekraftwerke mehr in Entwicklungsländern zu bauen. China zum Beispiel investiert derzeit viele Milliarden Dollar in den weltweiten Bau neuer schmutziger Kraftwerke. Von den Staaten verlangt Macron, mehr Geld für Klimaschutz in die Hand zu nehmen.
Dann spricht er die Krise am Golf an, die eine weitere große Herausforderung darstelle. Er sagt, die Angriffe auf saudische Ölanlagen in der vergangenen Woche, die dem Iran zugeschrieben werden, hätten die Region an den Rande des Krieges gebracht. Von den Iran-Sanktionen der USA, das macht der Präsident deutlich, hält er nichts."
Dann spricht er die Krise am Golf an, die eine weitere große Herausforderung darstelle. Er sagt, die Angriffe auf saudische Ölanlagen in der vergangenen Woche, die dem Iran zugeschrieben werden, hätten die Region an den Rande des Krieges gebracht. Von den Iran-Sanktionen der USA, das macht der Präsident deutlich, hält er nichts."
https://www.sueddeutsche.de/politik/un-generaldebatte-live-1.4614133?referrer=push)
Energiesparen in den 70er Jahren und heute
1973 wurden in der BRD gesetzlich autofreie Sonntage eingeführt. (Wikipedia)
1974 verzichteten die Westdeutschen auf energieintensive Ausgaben wie Neuwagen und Fernreisen. Die Mehrheit der Bundesbürger war für ein Tempolimit. Leuchtreklamen wurden abgeschaltet. (S.310/11)
In der DDR wurde von 1979 bis 1984 der Heizölverbrauch "auf ein Viertel (!)" gesenkt. (S.316)
Der Hauptvertreter des Wirtschaftsliberalismus Graf Lambsdorff begrenzte die Raumtemperatur in seinem Ministerium und "ließ seinen Dienstwagen nur noch maximal 130 km/h fahren".
Es gab Anschlusszwang an Fernheizungen und große Erfolge bei der Wärmedämmung. (S.320)
Allgemein wurde die Energieeffizienz enorm erhöht. (S.323)
(Frank Bösch: Zeitenwende 1979 - Deutschlandfunk, Perlentaucher)
In einer Situation, wo der Ölpreis anstieg, war es also auch Liberalen möglich, "Zwangsmaßnahmen" zu ergreifen. Heute geht es ja "nur" den Lebensraum von Hunderten von Millionen und die Gefahr entsprechender Flüchtlingsströme. Und es sind womöglich noch zehn Jahre Zeit. Da kann man mal Energieziele um 10 Jahre verschieben und alle eingreifenden Maßnahmen auf 2050 verschieben.
Freilich, schon damals war das Sparen nicht nachhaltig. Sobald der Ölpreis nicht mehr stieg, setzten Reboundeffekte ein.
Bessere Wärmedämmung -> größere Wohnungen
niedrigerer Benzinverbrauch pro Auto -> mehr Kraftfahrzeuge
der Schienenverkehr verlor an Bedeutung
"Die Verbrauchsintensität pro Kopf stieg bei Geräten zwischen 1960 und 1990 so fast um das Achtfache." (S.325)
https://www.wissen.de/wo-kann-ich-co2-sparen ?
"[...] Klar ist: Unter unseren Rahmenbedingungen hier in Deutschland ist es für uns Einzelne allein durch Alltagsmaßnahmen unmöglich, das Fernziel von nur einer Tonne CO2-Emissionen pro Kopf zu schaffen zu schaffen. "Wir müssen die Strukturen, die Anreize, die unser Verhalten lenken, so verändern, dass klimafreundliches Verhalten den Normalfall darstellt. Das gilt für die gesellschaftlichen Strukturen wie auch für die Alltagsstrukturen" [...]"
"This is all wrong. I shouldn’t be up here. I should be back in school on the other other side of the ocean. Yet you all come to us young people for hope. How dare you." (Greta Thunberg)
1974 verzichteten die Westdeutschen auf energieintensive Ausgaben wie Neuwagen und Fernreisen. Die Mehrheit der Bundesbürger war für ein Tempolimit. Leuchtreklamen wurden abgeschaltet. (S.310/11)
In der DDR wurde von 1979 bis 1984 der Heizölverbrauch "auf ein Viertel (!)" gesenkt. (S.316)
Der Hauptvertreter des Wirtschaftsliberalismus Graf Lambsdorff begrenzte die Raumtemperatur in seinem Ministerium und "ließ seinen Dienstwagen nur noch maximal 130 km/h fahren".
Es gab Anschlusszwang an Fernheizungen und große Erfolge bei der Wärmedämmung. (S.320)
Allgemein wurde die Energieeffizienz enorm erhöht. (S.323)
(Frank Bösch: Zeitenwende 1979 - Deutschlandfunk, Perlentaucher)
In einer Situation, wo der Ölpreis anstieg, war es also auch Liberalen möglich, "Zwangsmaßnahmen" zu ergreifen. Heute geht es ja "nur" den Lebensraum von Hunderten von Millionen und die Gefahr entsprechender Flüchtlingsströme. Und es sind womöglich noch zehn Jahre Zeit. Da kann man mal Energieziele um 10 Jahre verschieben und alle eingreifenden Maßnahmen auf 2050 verschieben.
Freilich, schon damals war das Sparen nicht nachhaltig. Sobald der Ölpreis nicht mehr stieg, setzten Reboundeffekte ein.
Bessere Wärmedämmung -> größere Wohnungen
niedrigerer Benzinverbrauch pro Auto -> mehr Kraftfahrzeuge
der Schienenverkehr verlor an Bedeutung
"Die Verbrauchsintensität pro Kopf stieg bei Geräten zwischen 1960 und 1990 so fast um das Achtfache." (S.325)
Es
ist bemerkenswert, "dass Produkte, die nach den Ölkrisen auf
den Markt kamen – wie insbesondere Computer – bis heute kaum
Kennzeichnungen zu ihrem Energieverbrauch tragen. Flug- und
Internetverkehr stehen in stärksten Kontrast zu den
Energiesparappellen. Neue Siegel zum fairen Handel und zum
Gesundheits- und Umweltschutz überlagern Hinweise zum sparsamen
Verbrauch." (S.332)
(Frank Bösch: Zeitenwende 1979, S.322-325)https://www.wissen.de/wo-kann-ich-co2-sparen ?
"[...] Klar ist: Unter unseren Rahmenbedingungen hier in Deutschland ist es für uns Einzelne allein durch Alltagsmaßnahmen unmöglich, das Fernziel von nur einer Tonne CO2-Emissionen pro Kopf zu schaffen zu schaffen. "Wir müssen die Strukturen, die Anreize, die unser Verhalten lenken, so verändern, dass klimafreundliches Verhalten den Normalfall darstellt. Das gilt für die gesellschaftlichen Strukturen wie auch für die Alltagsstrukturen" [...]"
"This is all wrong. I shouldn’t be up here. I should be back in school on the other other side of the ocean. Yet you all come to us young people for hope. How dare you." (Greta Thunberg)
Versäumnisse
Thomas Cook "versäumte" es, "konsequent in das stark expandierende Kreuzfahrgeschäft einzusteigen" (FR 24.9.19)
Aber das Klimapaket der Bundesregierung kommt nach nur 27 Jahre nach Rio rechtzeitig und ist ausreichend?
Kreuzfahrten, Billigfluggesellschaften, SUVs alle werden kräftig subventioniert, denn sie sind ja Garantien für steigende Gewinne und solide Bilanzen. Investitionen in Nachhaltigkeit werden gedeckelt. Eindeutig ein Erfolgsrezept.
Fragt sich nur wofür.
"This is all wrong. I shouldn’t be up here. I should be back in school on the other other side of the ocean. Yet you all come to us young people for hope. How dare you." (Greta Thunberg)
Aber das Klimapaket der Bundesregierung kommt nach nur 27 Jahre nach Rio rechtzeitig und ist ausreichend?
Kreuzfahrten, Billigfluggesellschaften, SUVs alle werden kräftig subventioniert, denn sie sind ja Garantien für steigende Gewinne und solide Bilanzen. Investitionen in Nachhaltigkeit werden gedeckelt. Eindeutig ein Erfolgsrezept.
Fragt sich nur wofür.
"This is all wrong. I shouldn’t be up here. I should be back in school on the other other side of the ocean. Yet you all come to us young people for hope. How dare you." (Greta Thunberg)
Samstag, 21. September 2019
Was kann die Schülerstreikbewegung bewirken?
Eins
haben die Schülerstreiks schon bewirkt.
Doch jetzt droht eine große Gefahr: Man könnte meinen, die Schülerstreiks haben gewirkt und die Politiker handeln. Jetzt wird alles gut gehen.
Das ist aus zwei Gründen falsch. Erstens: Die Politiker haben die Warnungen der Wissenschaftler nicht ernst genug genommen, sondern nur Symbolpolitik betrieben, die nicht einmal die Wirkung eines Tropfens auf den heißen Stein hat. Zweitens: Selbst wenn schon der richtige Anfang unternommen worden wäre, so brauchte es immer noch viele Jahre konsequenten Festhaltens an einer wirksamen Strategie zur Erreichung der Klimaziele, die 2015 in Paris gesetzt wurden.
Deshalb muss deutlich werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung Klimaschutz will und bereit ist, dafür umzudenken.
Das wird nur gelingen, wenn mehr und mehr Erwachsene die Schülerdemonstrationen unterstützen und wenn sie auch beginnen, anders zu handeln.
Dazu muss freilich jeder, der verstanden hat, worum es geht, beitragen, wo immer er es kann.
Natürlich ist das nicht leicht.
Deshalb bin ich den Grundschülern dankbar, wenn sie mit großem Eifer rufen: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut."
sieh auch:
Was wäre, wenn alle Schüler der Welt freitags wieder in die Schule gingen?
Weltkindertag 20.9.
Greta Thunberg wird deutlich und zeigt zwei Wege auf:
Ihr Politiker hört auf die Wissenschaftler:
Die Chance Humus:
Die
Warnungen der Klimawissenschaftler werden wahrgenommen, die Medien
berichten über die Gefahren, die weltweit drohen und versuchen (auf
unterschiedlichen Niveau) darüber aufzuklären, was getan werden
müsste, um sie zu bannen.
Das fragwürdige Argument, die Schüler sollten, statt zu protestieren, sich lieber von Profis informieren lassen, kommt nicht mehr an, zum einen, weil Greta Thunberg immer wieder - zuletzt vor dem US-Kongress - betont, die Politik solle nicht auf die Schüler hören, sondern auf die Wissenschaftler. Und zum anderen hat der YouTuber rezo bewiesen, dass er mit einem Video so viel Informationen übermitteln konnte, dass die Versuche der Politikprofis dagegen zu halten, im wahrsten Sinne des Wortes alt aussahen und die Grünen bei der Europawahl mehr davon profitieren konnten als an alle anderen Parteien mit ihren teuer bezahlten Werbespezialisten.
Das fragwürdige Argument, die Schüler sollten, statt zu protestieren, sich lieber von Profis informieren lassen, kommt nicht mehr an, zum einen, weil Greta Thunberg immer wieder - zuletzt vor dem US-Kongress - betont, die Politik solle nicht auf die Schüler hören, sondern auf die Wissenschaftler. Und zum anderen hat der YouTuber rezo bewiesen, dass er mit einem Video so viel Informationen übermitteln konnte, dass die Versuche der Politikprofis dagegen zu halten, im wahrsten Sinne des Wortes alt aussahen und die Grünen bei der Europawahl mehr davon profitieren konnten als an alle anderen Parteien mit ihren teuer bezahlten Werbespezialisten.
Doch jetzt droht eine große Gefahr: Man könnte meinen, die Schülerstreiks haben gewirkt und die Politiker handeln. Jetzt wird alles gut gehen.
Das ist aus zwei Gründen falsch. Erstens: Die Politiker haben die Warnungen der Wissenschaftler nicht ernst genug genommen, sondern nur Symbolpolitik betrieben, die nicht einmal die Wirkung eines Tropfens auf den heißen Stein hat. Zweitens: Selbst wenn schon der richtige Anfang unternommen worden wäre, so brauchte es immer noch viele Jahre konsequenten Festhaltens an einer wirksamen Strategie zur Erreichung der Klimaziele, die 2015 in Paris gesetzt wurden.
Deshalb muss deutlich werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung Klimaschutz will und bereit ist, dafür umzudenken.
Das wird nur gelingen, wenn mehr und mehr Erwachsene die Schülerdemonstrationen unterstützen und wenn sie auch beginnen, anders zu handeln.
Dazu muss freilich jeder, der verstanden hat, worum es geht, beitragen, wo immer er es kann.
Natürlich ist das nicht leicht.
Deshalb bin ich den Grundschülern dankbar, wenn sie mit großem Eifer rufen: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut."
sieh auch:
Was wäre, wenn alle Schüler der Welt freitags wieder in die Schule gingen?
Weltkindertag 20.9.
Greta Thunberg wird deutlich und zeigt zwei Wege auf:
Ihr Politiker hört auf die Wissenschaftler:
'Don't listen to me, listen to the scientists' (Ihre Ansprache dauert weniger als eine Minute.)
Ihr Bürger tut alles, um die Naturzerstörung zu beenden:
Für uns Bürger betont sie, dass es Lösungen gibt und jeder dazu etwas beitragen kann: Alles zählt!
Zitat (in gekürzter Übersetzung):
"Es gibt eine Einrichtung, die CO2 aus der Luft absaugt und fest mit der Erde verbindet. Sie nennt sich Baum. [...] Lasst die Natur arbeiten, statt sie zu zerstören und Milliarden dafür auszugeben, dass sie schneller zerstört wird!"
Das Klimapaket der gegenwärtigen Bundesregierung reicht dafür jedenfalls nicht aus.
Zu recht hat Olaf Scholz erklärt: „Wir brauchen einen großen Wurf in der Klimapolitik, wenn wir als Regierung weiter eine Berechtigung haben wollen, das Land zu führen. [...] Ein Klein-Klein in der Klimapolitik hilft nicht weiter.“
Ein entscheidender Schritt wäre, die Subvention von Naturzerstörung zu beenden, für die die gegenwärtige Bundesregierung weiterhin Milliarden ausgeben will.
"Würden wir auf allen landwirtschaftlich genutzten Böden nur vier Promille Humus jährlich aufbauen, wäre der gesamte menschgemachte CO2-Ausstoß in den Boden eingelagert." (Humus und die Menschheit)
Über Klima-Berichterstattung
AXEL BOJANOWSKI: Die Homogenisierung der Klima-Berichterstattung ist ein Problem, uebermedien.de, 20. SEPTEMBER 2019
Zunächst weist der Verfasser darauf hin, dass im Zusammenhang mit dem Klimawandel oft nicht deutlich genug auf die Unsicherheiten, die bei allen Prognosen dazu bestehen, hingewiesen werde. Er formuliert dazu:
"Die Mehrheit wollte laut Umfrage eher über Risiken statt über Unsicherheiten des Klimathemas informieren."
Bei wohlwollender Interpretation muss man angesichts des Themas des Aufsatzes annehmen, dass er dabei nicht die Risiken und Unsicherheiten eines Themas meint, sondern über die Risiken, die bei der Klimaentwicklung entstehen, und die Unsicherheiten, die bei Prognosen über die Entwicklung bestehen.
Dann schreibt er:
"Die Verschweiger der Risiken des Klimawandels – häufig „Klimaleugner“ genannt – sehen sich als aufrechte Kämpfer gegen eine korrumpierte Wissenschaft."
Offenbar meint er: Diejenigen, die die Risiken herunterspielen, die beim Klimawandel bestehen. Denn wenn sie "Kämpfer gegen eine korrumpierte Wissenschaft" sein wollen, dürfen sie ja nicht das Thema Risiken ganz verscheigen, sondern müssen darauf hinweisen, dass sie von den "Korrumpierten" übertrieben dargestellt werden.
Es steht zu hoffen, dass BOJANOWSKI als Chefredakteur das Schreiben der Artikel anderen überlässt.
Wer sich so wenig darauf versteht, präzis zu formulieren, würde sonst ein völlig verqueres "Bild der Wissenschaft" liefern.
Greta im US-Kongress
Zunächst weist der Verfasser darauf hin, dass im Zusammenhang mit dem Klimawandel oft nicht deutlich genug auf die Unsicherheiten, die bei allen Prognosen dazu bestehen, hingewiesen werde. Er formuliert dazu:
"Die Mehrheit wollte laut Umfrage eher über Risiken statt über Unsicherheiten des Klimathemas informieren."
Bei wohlwollender Interpretation muss man angesichts des Themas des Aufsatzes annehmen, dass er dabei nicht die Risiken und Unsicherheiten eines Themas meint, sondern über die Risiken, die bei der Klimaentwicklung entstehen, und die Unsicherheiten, die bei Prognosen über die Entwicklung bestehen.
Dann schreibt er:
"Die Verschweiger der Risiken des Klimawandels – häufig „Klimaleugner“ genannt – sehen sich als aufrechte Kämpfer gegen eine korrumpierte Wissenschaft."
Offenbar meint er: Diejenigen, die die Risiken herunterspielen, die beim Klimawandel bestehen. Denn wenn sie "Kämpfer gegen eine korrumpierte Wissenschaft" sein wollen, dürfen sie ja nicht das Thema Risiken ganz verscheigen, sondern müssen darauf hinweisen, dass sie von den "Korrumpierten" übertrieben dargestellt werden.
Es steht zu hoffen, dass BOJANOWSKI als Chefredakteur das Schreiben der Artikel anderen überlässt.
Wer sich so wenig darauf versteht, präzis zu formulieren, würde sonst ein völlig verqueres "Bild der Wissenschaft" liefern.
Greta im US-Kongress
Freitag, 20. September 2019
Fridays for Future
'Don't listen to me, listen to the scientists' (Ihre Ansprache dauert weniger als eine Minute.)
Für uns Bürger betont sie, dass es Lösungen gibt und jeder dazu etwas beitragen kann: Alles zählt!
Zitat (in Übersetzung):
"Es gibt eine Einrichtung, die CO2 aus der Luft absaugt und fest mit der Erde verbindet. Sie nennt sich Baum. [...] Lasst die Natur arbeiten, statt sie zu zerstören und Milliarden dafür auszugeben, dass sie schneller zerstört wird!"
Das Klimapaket der gegenwärtigen Bundesregierung reicht dafür jedenfalls nicht aus.
Zu recht hat Olaf Scholz erklärt: „Wir brauchen einen großen Wurf in der Klimapolitik, wenn wir als Regierung weiter eine Berechtigung haben wollen, das Land zu führen. [...] Ein Klein-Klein in der Klimapolitik hilft nicht weiter.“
Ein entscheidender Schritt wäre, die Subvention von Naturzerstörung zu beenden, für die die gegenwärtige Bundesregierung weiterhin Milliarden ausgeben will.
Parents for Future |
Bericht der BBC aus Schottland
Die Demonstration in Ingolstadt
Eine Schule in Fürstenfeldbruck organisierte einen Klimatag
Die Demonstration in Ingolstadt
Eine Schule in Fürstenfeldbruck organisierte einen Klimatag
Mehr dazu berichtet Herr Rau in seinem Blogbeitrag
"Klimastreik-Umwelttag". Dort berichtet er u.a.:
"Ein Lehrer gab sich viel Mühe und organisierte eine Boeing-747-Installation in Originalgröße auf dem Sportplatz, mit Informationen zu CO2-Verbrauch, Schüler und Schülerinnen als Schriftzug und Luftbildaufnahmen von der Drohne" (Foto sieh oben)
"Klimastreik-Umwelttag". Dort berichtet er u.a.:
"Ein Lehrer gab sich viel Mühe und organisierte eine Boeing-747-Installation in Originalgröße auf dem Sportplatz, mit Informationen zu CO2-Verbrauch, Schüler und Schülerinnen als Schriftzug und Luftbildaufnahmen von der Drohne" (Foto sieh oben)
Hamburg, du machst uns sprachlos!
Wir sind 100.000 Menschen, die heute gemeinsam für konsequente Klimapolitik auf die Straße gehen. Das ist ein klares Signal an das #Klimakabinett: Was ihr vorhabt, reicht lange nicht aus!
#FridaysForFuture #AlleFuersKlima
Donnerstag, 19. September 2019
Herr Rau über "Sprachkrise um 1900" und allerlei anderes
"[...] Mein Einstieg ist dazu dieser Text von Hermann Bahr, augenscheinlich zum Impressionismus in der Malerei, aber letztlich dann auch zur Literatur:
Wie die meisten Beiträge Herrn Raus sehr lesenswert, mir aber besonders wegen des Textes von Bahr, den ich noch nicht kannte, interessant.
Herr Rau: Lehrerzimmer Sprachkrise um 1900Denken wir uns, Leonardo hätte zufällig die Technik des Impressionismus entdeckt. Er hat ja viel versucht und gern herumprobiert. Es wäre ihm also zugestoßen wahrzunehmen, dass die Farbe, in Flecken oder Punkten aufgetragen, eine Macht, eine Wahrheit erhält, die ihr sonst fehlt, und dadurch verführt, hätte er ein solches Bild gemalt, das, in der Nähe ein unerklärliches Gewimmel, auf einige Entfernung erst seine Form annimmt. Das hätte ihn gewiss gereizt. Schon weil es schwer ist. Auch weil es recht ein Vergnügen für seine mathematische Neigung gewesen wäre. [..] Und nun mögen wir uns ihn bei der Arbeit einmal von Messer Bandello besucht denken, der gern, wenn er Zeit hatte, zu ihm kam, auf einen kleinen Plausch und um ihm zuzusehen. Dem hätte er stolz seine Erfindung gezeigt und hätte ihm erklärt, wie es ihm durch sie möglich geworden, manche Erscheinungen, besonders gewisse Reflexe des Lichtes, einzufangen, die so flüchtig sind, dass die meisten Menschen sie gar nicht gewahren, sondern erst jetzt, da er sie gemalt, allmählich auf sie achten würden. Und wir meinen den klugen Bandello fast zu sehen, wie er neugierig zuhört, die Worte des Meisters an seinem Bilde prüft, ein paarmal nickt, aber dann doch, als jener verstummt, leise und fast ein wenig spöttisch lächeln muß, indem er sagt: „Wohl erinnere ich mich, Messer Leonardo, solche Erscheinungen, wie Ihr sie nennt, und besonders der ganz eigenen Reflexe, die sich manchmal auf die Körper legen, wie Wolken über den Himmel ziehen; und es ist mir oft ein Spaß gewesen, das zierliche weiße Näschen einer hochgeborenen und wohlgestalten Dame, wenn wir durch den Garten in der Sonne gingen, plötzlich an der Spitze grasgrün gefleckt zu sehen, ganz wie Ihr es hier auf Eurem komischen Bilde gemalt habt. Aber Ihr wisst so gut wie ich, mein werter Freund, dass das Näschen deswegen doch nicht grün ist, sondern weiß bleibt und es nur unsere Sinne sind, die uns täuschen. […] "
Wie die meisten Beiträge Herrn Raus sehr lesenswert, mir aber besonders wegen des Textes von Bahr, den ich noch nicht kannte, interessant.
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