Beispiel für eine recht differenzierte textangepasste Deutungshypothese:
https://bobblume.de/2019/09/25/unterricht-deutungshypothesen-formulieren-am-beispiel-von-weidmanns-nachtgespraechen/
zu beachten: die sowohl zustimmenden wie kritischen Kommentare
sieh auch eine allgemeinere Erläuterung:
https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2018/11/was-ist-eine-deutungshypothese-und-wie.html
Ich persönlich finde schon das Wort schrecklich. Warum nicht Deutungsansatz?
Ich gebe zum einen Thomas Rau recht, wenn er meint, da messe sich der Deutschunterricht eine Exaktheit wie bei den Naturwissenschaften zu, die gebe es für ihn aber nicht.
Noch allgemeiner finde ich aber mit Hans Magnus Enzensberger, dass selbst der Autor nicht den Anspruch haben sollte, die eine korrekte Interpretation eines Textes vorzugeben, geschweige den ein Deutschlehrer oder ein Kultusbürokrat.
Natürlich sollte man im Deutschunterricht das Handwerkszeug des Interpretierens lehren und dafür Hilfestellungen geben. In unserem System muss die Lehrperson dann freilich auch aufgrund der eigenen Beurteilung eine Bewertung vornehmen.
Aber "Deutungshypothese" erinnert mich sehr an die "Normenbücher"*, über die sich Enzensberger so aufregte und die mein Schulleiter "Nornenbücher" nannte.
*Wolfgang Hofmeyer: "Allgemein anerkannte Bewertungsgrundsätze" als schulrechtliche Beurteilungskriterien, 1988
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen