[...] Die autogerechte Gesellschaft ist entstanden durch die jahrzehntelange Marktmacht der deutschen Autoindustrie. VW, Daimler und Co. die Verantwortung für die Mobilität der Zukunft zu überlassen, hieße, sie Konzernen zu überlassen, die mit krimineller Energie so lange wie möglich an Verbrennungsmotoren festhalten wollen. Die nach wie vor möglichst große und spritschluckende Autos verkaufen wollen, weil da die Gewinnmargen am größten sind. Und die jetzt als angebliche Lösung aller Probleme E-Autos hypen, von denen sie wiederum nur möglichst viele verkaufen wollen, ohne Rücksicht auf die ökologischen Folgen. [...]
Egal ob Benzinmotor oder Elektroantrieb: Das Auto wird an Bedeutung verlieren. An der Konversion, dem Umbau der Autoindustrie, führt kein Weg vorbei. Das erzeugt verständlicherweise Existenzängste bei den mehr als 800 000 Beschäftigten in der deutschen Automobilindustrie. Aber alternative Beschäftigung gibt es beim Ausbau, Betrieb und der Wartung öffentlicher Verkehrsmittel (Stichwort fehlende Lokführer).
Auch für die Energiewende, im Handwerk, in der Pflege und im Bildungssektor werden mehr Beschäftigte benötigt. Eine überfällige Arbeitszeitverkürzung verteilt zudem die Arbeit auf mehr Menschen. Den notwendigen ökologischen Umbau der Autoindustrie sozial gerecht zu gestalten, ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die nicht dem Markt überlassen bleiben kann." (Achim Heier: Verkehrswende: Es geht nur gegen die Konzerne in FR 9.9.19)
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