Samstag, 21. September 2019

Was kann die Schülerstreikbewegung bewirken?

Eins haben die Schülerstreiks schon bewirkt.
Die Warnungen der Klimawissenschaftler werden wahrgenommen, die Medien berichten über die Gefahren, die weltweit drohen und versuchen (auf unterschiedlichen Niveau) darüber aufzuklären, was getan werden müsste, um sie zu bannen.
Das fragwürdige Argument, die Schüler sollten, statt zu protestieren, sich lieber von Profis informieren lassen, kommt nicht mehr an, zum einen, weil Greta Thunberg immer wieder - zuletzt vor dem US-Kongress - betont, die Politik solle nicht auf die Schüler hören, sondern auf die Wissenschaftler. Und zum anderen hat der YouTuber rezo bewiesen, dass er mit einem Video so viel Informationen übermitteln konnte, dass die Versuche der Politikprofis dagegen zu halten, im wahrsten Sinne des Wortes alt aussahen und die Grünen bei der Europawahl mehr davon profitieren konnten als an alle anderen Parteien mit ihren teuer bezahlten Werbespezialisten.

Doch jetzt droht eine große Gefahr: Man könnte meinen, die Schülerstreiks haben gewirkt und die Politiker handeln. Jetzt wird alles gut gehen.
Das ist aus zwei Gründen falsch. Erstens: Die Politiker haben die Warnungen der Wissenschaftler nicht ernst genug genommen, sondern nur Symbolpolitik betrieben, die nicht einmal die Wirkung eines Tropfens auf den heißen Stein hat. Zweitens: Selbst wenn schon der richtige Anfang unternommen worden wäre, so brauchte es immer noch viele Jahre konsequenten Festhaltens an einer wirksamen Strategie zur Erreichung der Klimaziele, die 2015 in Paris gesetzt wurden.
Deshalb muss deutlich werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung Klimaschutz will und bereit ist, dafür umzudenken.
Das wird nur gelingen, wenn mehr und mehr Erwachsene die Schülerdemonstrationen unterstützen und wenn sie auch beginnen, anders zu handeln. 
Dazu muss freilich jeder, der verstanden hat, worum es geht, beitragen, wo immer er es kann.
Natürlich ist das nicht leicht. 

Deshalb bin ich den Grundschülern dankbar, wenn sie mit großem Eifer rufen: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut."

sieh auch:
Was wäre, wenn alle Schüler der Welt freitags wieder in die Schule gingen?

Weltkindertag 20.9.

Greta Thunberg wird deutlich und zeigt zwei Wege auf:
Ihr Politiker hört auf die Wissenschaftler:
'Don't listen to me, listen to the scientists' (Ihre Ansprache dauert weniger als eine Minute.)

Ihr Bürger tut alles, um die Naturzerstörung zu beenden:
Für uns Bürger betont sie, dass es Lösungen gibt und jeder dazu etwas beitragen kann: Alles zählt!
Zitat (in gekürzter Übersetzung):
"Es gibt eine Einrichtung, die CO2 aus der Luft absaugt und fest mit der Erde verbindet. Sie nennt sich Baum. [...] Lasst die Natur arbeiten, statt sie zu zerstören und Milliarden dafür auszugeben, dass sie schneller zerstört wird!"

Das Klimapaket der gegenwärtigen Bundesregierung reicht dafür jedenfalls nicht aus.
Zu recht hat Olaf Scholz erklärt: „Wir brauchen einen großen Wurf in der Klimapolitik, wenn wir als Regierung weiter eine Berechtigung haben wollen, das Land zu führen. [...] Ein Klein-Klein in der Klimapolitik hilft nicht weiter.“
Ein entscheidender Schritt wäre, die Subvention von Naturzerstörung zu beenden, für die die gegenwärtige Bundesregierung weiterhin Milliarden ausgeben will.

Die Chance Humus:
"Würden wir auf allen landwirtschaftlich genutzten Böden nur vier Promille Humus jährlich aufbauen, wäre der gesamte menschgemachte CO2-Ausstoß in den Boden eingelagert." (Humus und die Menschheit)

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