Samstag, 3. August 2019

Reaktionen auf ein Cover von "Spiegel Geschichte"

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/es-befoerdert-antisemitische-vorurteile/

Das Cover befördert vermutlich antisemitische Vorurteile. Ich kenne es nicht.
Meiner Kenntnis nach hatten viele mittel- und westeuropäische Juden Vorurteile gegenüber polnischen Juden. Und die Fremdheit dieser Juden wurde von den Nazis (neben vielem anderen) benutzt, um sie für eine Abwertung aller Juden auszunutzen.

Dennoch: Es gibt mehr Unterschiede zwischen Juden und Nicht-Juden, als der Durchschnittsbürger ahnt.
Gerade weil ich nicht wenige Juden* kenne und immer fand, dass sie sich meist nur durch tieferes Nachdenken von anderen meiner Bekannten unterschieden, habe ich trotz einer ganzen Reihe von Büchern, die ich dazu kannte, trotz Vorträgen, Synagogenbesuchen, Exkursionen  in Paul Spiegel: "Was ist koscher? - Jüdischer Glaube - jüdisches Leben" sehr viel Neues darüber erfahren, wie sehr sich Juden von Nicht-Juden unterscheiden, auch wenn sie durchaus nicht orthodox sind.
Wenn Paul Spiegel,  immerhin von 2000 bis zu seinem Tod Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, mir nicht ein völlig falsches Bild vom Judentum vermittelt hat, dann kann ich auf die Frage Orem Osterers "Was genau ist, bitteschön, unbekannt an dem Jüdischen ›nebenan‹?" nur antworten: Es ist so überwältigend viel, dass ich nicht glaube, dass ich es ohne vielfältige weitere Exzerpte aus Spiegels Buch auch nur ansatzweise beantworten könnte, geschweige denn genau
Freilich: "Lautet doch der alte jüdische Spruch: "Zwei Juden, drei Meinungen!" " (P. Spiegel, S.200) und insofern werden auch Juden nicht "genau" angeben können, was Nicht-Juden über Jüdisches unbekannt ist. 

*Eine streng genommen sehr ungenaue Redeweise, denn von keiner/m  meiner Bekannten weiß ich, ob sie/er eine jüdische Mutter hatte oder nicht.


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