Wohnungsmarkt:Trau dich, Staat! Von Uwe Jean Heuser ZEIT 22.4.21
Das Ausland zeigt, was gegen Wohnpreis-Explosionen hilft.
"[...] Einen enormen Preisschub bescheren deutschen Städten ausländische Investoren von Amerika bis China. Zeitweise kam die Hälfte der Großinvestitionen aus dem Ausland. In Berlin zeugen viele Kaufanzeigen auf Englisch ebenso vom internationalen Interesse wie Batterien von chinesischen Klingelschildern und Quartiere, in deren Wohnungen so gut wie nie das Licht brennt. Kein Wunder, der Euro ist relativ billig, der Zins gering, der Quadratmeterpreis in den deutschen Metropolen oft immer noch viel niedriger als in London oder San Francisco.Solchen oft spekulativen, von Finanz- und Währungsmärkten getriebenen Investitionen werfen sich andere Staaten entgegen. Die Schweiz verbietet es Ausländern, eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, wenn sie dort nicht dauerhaft leben – Ausnahmen sind Kontingente von Ferienwohnungen. In Österreich müssen solche Käufe unter teils strengen Auflagen genehmigt werden.
Dänemark macht es Ausländern sehr schwer, ein Ferienhaus an der Küste zu erwerben. In Australien dürfen diese nur noch Neubauten kaufen, in Neuseeland gar keine Wohnbauten mehr. Wem das zu weit geht, der kann auch in die kanadische Boomstadt Vancouver schauen, die kaufende Ausländer erheblich besteuert."
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