Mittwoch, 27. Februar 2019

Identitätspolitik in der Kritik

Was ist davon zu halten?

"[...] Die größte Gefahr für eine emanzipatorische Alternative zur Neuen Rechten besteht gegenwärtig darin, dass die Pole Klasse und Nation miteinander verschmolzen werden und in Gestalt eines linksnationalistischen (wenn es denn so etwas überhaupt geben kann) Elite-Volk-Dualismus wieder auferstehen. Das ist dramatisch, denn der Umstand, dass die Klassenfrage zurück in der öffentlichen Debatte ist, dass materialistische Analysen (wieder) wahrgenommen und klassenpolitische Leerstellen von Antidiskriminierungspolitiken herausgefordert werden, ist in jeder Hinsicht zu begrüßen. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Autor*innen, die im Sinne einer antinationalistischen, inklusiven Klassenpolitik argumentieren.[49] Für das emanzipatorische Projekt eines rebellischen Universalismus wird eine intersektionale, andere Unterdrückungsverhältnisse einbeziehende Erweiterung von Klassenpolitik allerdings nicht ausreichen.[50] Solange Rassismus, Sexismus, Homophobie oder Antisemitismus das Leben und die Entfaltungsmöglichkeiten von Menschen einschränken, so lange die "Normalität" sie zu "Anderen" macht, wird es auch klassenübergreifende Bündnisse gegen diese Ausschlüsse und Diskriminierungen brauchen."  
(Silke van Dyk ist Professorin für Politische Soziologie am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Soziologie der Sozialpolitik und des Wohlfahrtsstaats sowie empirische Diskursforschung. silke.vandyk@uni-jena.de)

Vorläufig verzichte ich auf eine eigene Stellungnahme. Dazu müsste ich den Artikel genauer lesen als mir jetzt möglich.

Identitäten in der israelischen Migrationsgesellschaft
Tagung Zeitpunkt: 6.9.2019 bis 18.09.2019 OrtFrankfurt/M und Israel

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