Freitag, 1. April 2022

Zum Z

 In Russland wird gefordert, als Zustimmungsbeweis für die "Militäraktion" gegen die Ukraine ein großes Z zu zeigen.

Personen, die dieses Z in Deutschland zeigen, werden jetzt bestraft, weil es kein Zeichen einer freien Meinungsäußerung darstelle.

Ich habe Verständnis für einen satirischen Text, in dem jetzt alle 'z's  durch ein Auslassungs_eichen ersetzt werden. 

Andererseits gibt es auch eine sinnvolle Begründung für die Strafankündigung. Dadurch gibt es nämlich eine Möglichkeit für Russen in Deutschland, die gegen den Krieg sind, aber befürchten, dass ihre Angehörigen oder sie selbst (nach einer Rückkehr nach Russland) sanktioniert werden, weil sie das  geforderte Z nicht zeigen. Jetzt können sie die in Deutschland angekündigte Strafe als Rechtfertigung für die fehlende Z-Demonstration  heranziehen.

Es ist kompliziert. Denn wenn man die angekündigte Strafe als Voraussetzung für eine freie Meinungsäußerung versteht, dann dürfte man nicht seinerseits genauso, wie in Russland ein Z (als demonstrative Zustimmung zum Krieg) gefordert wird, hier eine demonstrative Abwendung von Putin fordern.

Ob der satirische Text auch als Kritik am Gendern und am Vermeiden von in historischen Texten verwendeten Wörtern, die rassistischen Beiklang haben, verstanden werden kann, ist eine weiterführende Frage, die ich hier ausklammere. 


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