Dank einer freundlichen Gabe habe ich Einblick in Tichys Einblick nehmen können:
Die Wikipedia stellt die Ausrichtung dieses Magazins so vor:
"Tichys Einblick versteht sich als Plattform für Autoren des liberalen und konservativen Spektrums. Es beschreibt sich selbst explizit als Meinungsmagazin sowie als
„Monatsmagazin für die liberal-konservative Elite; eine Zielgruppe, die die Nase voll hat vom bevormundenden Mainstream-Journalismus, die selber denkt, die die Wahrheit verträgt, die mehr über Hintergründe und Zusammenhänge erfahren möchte. Die die Dinge anschaut, wie sie sind und nicht so, wie man sie sich wünscht.“[5]
Tichy selbst sieht sein Medium als „Stimme der Nachdenklichen und Aktiven“.[6] Cora Stephan, selbst Gastautorin bei Tichys Einblick, lobte in der Neuen Zürcher Zeitung die Online-Zeitung zusammen mit der Achse des Guten[7] als Plattform für „Intellektuelle“, die sich heute „woanders als in den hergebrachten Medien“ äußern würden, weil der Diskurs in Deutschland „unliebsame Meinungen“ ausschließe und Kritiker vorschnell in „die rechte Ecke“ stelle.[8]"
Mein erster Eindruck: Gut lesbar, lockerer Satz, viele Bilder und Graphiken. Und durchaus originell. All das ist attraktiv, denn wenn man abweichende Positionen kennenlernen will, sollten sie nicht so verschwurbelt daher kommen, dass man nicht versteht, was gemeint ist.
Der Nachteil schien mir zunächst: keine neuen Argumente.
Doch das änderte sich bei Klaus-Rüdiger Mais Artikel über Poppers "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" (Tichys Einblick 02/21 S40-43). Mai erkennt in Poppers Kritik an Hegel einen Geschichtsrevisionismus, der "die Cancel Culture unserer Tage vorweg" (S.41) nimmt.
Darauf fragt er "ob nicht Poppers 'Offene Gesellschaft' notwendig in eine geschlossene Gesellschaft kippen muss, ob ihre totalitäre Transformation in der offenen Gesellschaft bereits angelegt ist." (S.41)
Damit ist die "große Transformation" angesprochen, die von der AfD und ihr nahestehenden Autoren (sieh u.a. Lengsfeld) das Ziel von Flüchtlingspolitik und Klimapolitik der gegenwärtigen Bundesregierung sei.
Dann erinnerte ich mich daran, dass an anderer Stelle argumentiert wurde, die Bewegung 'Black lives matter' sei rassistisch, weil sie Sonderrechte (Leben?) für die Schwarzen fordere und sonst originelle Thesen mit ähnlich gehaltvollen (freilich nicht ganz so abstrusen) Argumenten begründet wurden.
Ich werde das Magazin weiter mitverfolgen und melden, wenn ich lesenswerte Beiträge finde.
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