Robert Habeck in Sternstunden der Philosophie über Verantwortung
https://www.youtube.com/watch?v=gDi5ZB_9yJw
Mein Kommentar:
Keine Politik gegen den Rechtsstaat; aber wenn rechtliche Regelungen getroffen sind (A49), die übergeordneten Zielen entgegenstehen, dass ist es Aufgabe der Politik, diese Regelungen aufzuheben. Rechtsstaat bedeutet nicht Festschreibung des positiven Rechts.
Deshalb darf sich Politik auch nicht an unabhängige Schiedsgerichte von Experten binden, sondern auch Gerichte müssen im Rahmen gesellschaftlicher Verantwortung agieren.
Die "Heuristik der Furcht" (S.392), die Jonas in "Prinzip Verantwortung" schließt die zugehörige Hoffnung auf Abwendung des Übels ein. Er will keine Ängstlichkeit, sondern die Furcht vor einem klar erkennbaren Übel.
Allerdings spricht er dann doch von Angst:
"Furcht zur Pflicht [...] nur mit Hoffnung [...] vielleicht gar Angst [...] Der Angst aus dem Wege zu gehen, wo sie sich ziemt, wäre in der Tat Ängstlichkeit." (S.392)
Aus meiner Sicht bezeichnet "ziemt" eine Stilfrage, ist viel zu ungenau.
Wenn Jonas das lebensverändernde Erschrecken vor der Wahrheit meint [vgl. Schillers "Das Bildnis zu Sais"]; dann wäre ein Augenblick der Angst die Voraussetzung für das Erkennen der Wirklichkeit und die Beendigung des "Weiter so" unter Berufung auf den Rechtsstaat. Diese Art von "Angst" wäre nicht Verstörung, sondern die Basis für verantwortungsvolles Handeln.
"Ich finde Heideggers Philosophie faszinierend, aber faszinierend falsch." Die Natur darf man nicht personifizieren, ist falsch. Sie ist absolut frei, ist nicht definierbar.
Wir leben in einer angestrengten Zeit. Aber so war es immer. Aber jetzt haben wir mit großer Anstrengung die Möglichkeit, Wesentliches zu verändern. "Wir können Geschichte schreiben."
Große Anstrengungen in gesellschaftlicher Solidarität sind nicht möglich, wenn man nicht glaubt, dass die Veränderung gelingen kann. Die Alternative wäre Zerfall in Einzelegoismen.
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