Die Abrüstung begann de facto erst in den 90er Jahren. Aber erste Schritte geschahen dank der Kooperation mit Gorbatschow schon ab Dezember 1987. Dazu leistete Deutschland auch einen Beitrag. Vorher war aber gerade in den 80er Jahren die Nachrüstung aufgrund des Doppelbeschlusses betrieben worden.
Dazu:
"Der 8. Dezember 1987 ist ein historisches Datum. An diesem Tag unterzeichneten Michail Gorbatschow, damals Generalsekretär der sowjetischen KPdSU, und Ronald Reagan, der Präsident der USA, den INF-Vertrag. Es war der erste Vertrag, der die Supermächte des Kalten Krieges zu einem echten Abrüstungsschritt verpflichtete. Beide verzichteten auf alle landgestützten Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper mit Reichweiten von 500 bis 5.500 Kilometern. Die Bundesrepublik Deutschland leistete einen eigenen Beitrag, indem sie auf ihre Pershing-1a-Raketen und deren geplante Modernisierung verzichtete. Fast zehn Jahre erbitterter politischer Streit über die Aufstellung modernster atomarer Mittelstreckenraketen - die so genannte Nachrüstung - endeten mit einem überprüfbaren Abrüstungsabkommen. Auch das ein Novum. Nur sechs Monate später, am 1. Juni 1988, trat der Vertrag in Kraft. Bis zum 1. Juni 1991 wurden insgesamt 2.694 sowjetische und amerikanische nukleare Trägersysteme zerstört.
Mit dem INF-Abkommen begann eine Phase, in der Rüstungskontrolle und Abrüstung wesentliche Mittel zur Ausgestaltung internationaler Beziehungen wurden. Als Instrumente eines effizienten Multilateralismus trugen sie dazu bei, die politischen und wirtschaftlichen Transformationsprozesse in Mittel- und Osteuropa kalkulierbarer zu machen und sicherheitspolitische Stabilität zu garantieren. Insbesondere Europa, das rund ein halbes Jahrhundert von der Blockkonfrontation geprägt worden war, profitierte davon. Nach Jahrzehnten gegenseitigen Misstrauens schuf die Rüstungskontrolle erstmals Transparenz. Sicherheit in Europa - so zeigte sich - konnte man auch miteinander gestalten."
Die Hoffnungen auf eine Friedensdividende haben sich dann aber nicht erfüllt. Die historische Chance dafür wurde im Jubel darüber, dass endlich die Freie Wirtschaft (das westliche System einer deregulierten Wirtschaft, die in die Weltwirtschaftskrise ab 2007 führte) gesiegt habe, verspielt.
Das zarte Pflänzchen Vertrauen zwischen den Blöcken kümmerte freilich bald vor sich hin und ging dann ein aufgrund von George W. Bushs einseitigem "Krieg gegen den Terrorismus". Spätestens mit der Ukrainekrise ist es klinisch tot. Hoffnungen auf Wiederbelebung bestehen kaum noch. Es sei denn, man wollte die Kooperationsansätze von Griechenland und Russland dazu zählen.
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