Sonntag, 3. Dezember 2023

IM LICHTE DER QUANTEN





"Die Quantentheorie zeigt also auf, dass es in der Natur mehr Möglichkeiten gibt, als es eine Beschreibung mit der klassischen Physik erahnen lässt und dass sich dann solche Möglichkeiten immer wieder einmal für uns und unsere Beschreibung zu einem nicht zu ignorierenden Faktum wandeln." (S.46 o)

Görnitz betont in diesem Zusammenhang, dass nicht nur Messung durch den Menschen aus den unendlich vielen Möglichkeiten der Quantentheorie feststellbare  Fakten, schafft, die sich dann nach den Gesetzen der klassischen Physik determiniert entwickeln. Vielmehr  entstehen laut Görnitz aus den vorhandenen Möglichkeitsstrukturen immer wieder auch Fakten, die sich dann determiniert verhalten.
Ich füge hinzu: Wenn Faktenstrukturen nur zureichend kompliziert sind (wie z.B. Gedanken, entziehen sie sich der Determiniertheit der Fakten und sind in ihrer Entwicklung wieder frei ("die Gedanken sind frei") und so ist der für Gehirnforscher durch biologische Vorgänge determinierte Mensch plötzlich frei, und die Geschichte entzieht sich der Festlegung auf eindeutig festgelegte Entwicklungen (wie sie nach Marx' Vorstellungen mit naturgesetzlicher Notwendigkeit aus Klassenkämpfen entstehen). Dazu Görnitz: 
"Im Unterschied zur technischen Informationsverarbeitung erfolgt bei der biologischen Informationsverarbeitung mit der Bearbeitung von bedeutungsvoller Information zugleich eine damit verbundene Veränderung des materiellen Substrates, also der Entsprechung zur Hardware. Diese Veränderungen betreffen die unterschiedlichen Anteile von Molekülen und reichen bis zu anatomischen Veränderungen, zum Beispiel Aus– oder Abbau von Filopodien und Synapsen.
Es gibt somit im Biologischen eine Uniware, eine untrennbare Einheit von dem, was in der Technik als Hard- und als Software bezeichnet wird. Information und ihre energetischen und materiellen Träger beeinflussen und verändern sich im Lebendigen wechselseitig.
Das Nervensystem ist nicht nur an der Formung der Gedanken beteiligt, sondern die Gedanken beeinflussen auch das Nervensystem und seine Struktur." (S.82)
"Freiheit bedeutet, dass man aus Gründen handeln kann und nicht durch Ursachen gezwungen ist. Dabei ist eine der Voraussetzungen für Freiheit die Möglichkeit eines Überdenkens der Gründe. Ursachen würden sich aus deterministischen Zusammenhängen von Fakten ergeben." (S.83)

Görnitz' Ansatz geht insofern über die allgemein anerkannten Grundlagen der Quantenphysik hinaus, als er auf der Grundlage der Quantenfeldtheorie  Elementarteilchen  (wie Hadronen und Quarks) als extrem kurzfristig materialisierte Strukturmerkmale (Eigenschaften) wie z.B. die Strings der Stringtheorie komplexerer Objekte (z.B. der Atomkern) versteht. 
Schon länger ist anerkannt, dass in der Sonne durch Umwandlung von Materie in Energie die Strahlung entsteht, die Leben auf der Erde möglich macht. Seit es gelungen ist, auf der Erde mit Hilfe extremer Energiekonzentration Materie (Elementarteilchen) zu schaffen, kann man Materie und Energie als zwei Existenzformen oder Eigenschaft der gleichen Sache verstehen.  
Wenn Görnitz Information als eine weitere Eigenschaft von Materie versteht, insofern diese das Speichermedium von Information ist (Gedanken in Gehirnzelle =  "Veränderung des materiellen Substrates" durch Information), hat er die Möglichkeit, eine Veränderung von Materie durch reine Information anzunehmen. Insofern also eine Umwandlung von Materie durch Information statt durch extremen Energieaufwand.

https://www.perlentaucher.de/buch/christine-mann-frido-mann/im-lichte-der-quanten.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Görnitz


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