"[...] Doch zurück zur entbindenden Person. Die “Bild”-Zeitung berichtete zuerst über die Gender-Sprache im “Tagesschau”-Artikel. Auf Anfrage des Blattes sagte eine Sendersprecherin, der Begriff “entbindende Person” sei gewählt worden, um “niemanden zu diskriminieren”. Da liegt die Tagesschau aber sehr daneben, denn ich so als Mutter fühle mich hier diskriminiert. Man möge mir noch den ersten Vater zeigen, der sein Kind selbst entbunden hat. Außerdem ist „Mutter“ eine Bezeichnung, die lebenslang gilt, nicht nur während einer Entbindung. Ich bin eben eine „Gebärmütterin“, um auch mal etwas zum Gendern beizutragen.
Um das generische Maskulinum zu überwinden, treiben die Vorschläge oft seltsame Blüten. Wie die feministischen Journalistin und Politikwissenschaftlerin Antje Schrupp in einem Beitrag schreibt, sollen folgende Ideen auf die Linguistin Luise F. Pusch zurückgehen: die weibliche Form Singular behält weiterhin den Anhang -in (Bürgerin), die männliche Form Singular erhält den Anhang -ich (Bürgerich), sind beide Geschlechter gemeint, so wird das Neutrum verwendet, „Das“ Bürger – ja mit dem Artikel! Für die Pluralbildung ergibt sich dann daraus: feminin „Bürgerinnen“, neutrum (also beide) „Bürger“, und bei rein maskulinen Veranstaltungen „Bürgeriche“." (Susanne Bur auf nachdenkseiten 4. 4. 2023)
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