Freitag, 19. Juli 2019

Antwort auf die Frage: Welches historische Ereignis hättet ihr gern erlebt?

Früher hätte ich anders antworten können.
Seit Greta Thunberg den weltweiten Schülerstreik ausgelöst hat, ist, was ich zu antworten habe, ernster und weniger hypothetisch.
Wir leben gegenwärtig in der Zeit, wo die historisch wichtigste Entscheidung der Menschheit ansteht, und inzwischen haben viele - wenn auch zu wenige - es begriffen. Es geht darum, ob die kommenden wenigen Jahre, wo eine Klimakatastrophe für die Menschheit - hoffentlich - noch verhindert werden kann, für eine radikale Reduktion des CO2-Ausstoßes genutzt werden oder nicht.
Der Schülerstreik hat eine Chance dafür eröffnet. Was wir gegenwärtig erleben, deutet darauf hin, dass sie nicht genutzt wird. Wie ernst die Lage ist, will im Grunde keiner wissen. Das liegt an den Kippelementen, von denen nicht abzusehen ist, ob ihre Auslösung überhaupt noch verhindert werden kann.
Wenn der Permafrost in der Antarktis an ein Ende kommt (das ist eins der Kippelemente), dann ist die Katastrophe nicht mehr zu verhindern. Gegenwärtig gibt es es in Sibirien viele Brände in der Tundra. Einer davon erstreckt sich vielleicht schon über 1000 km². Ob sie rechtzeitig gelöscht werden, spielt daher eine wichtige Rolle.
Ich bin froh, dass über die Schülerstreiks etwas in Gang gekommen ist, was neue Hoffnung gibt. Ich bin aber auch froh, dass ich alt genug bin, dass ich nicht mehr leben werde, wenn eindeutig klar wird, wie es weiter geht, und die Hoffnung womöglich enttäuscht wird.
Ich kann mir denken, dass Merkel sich der Gefahren deutlicher bewusst ist als andere ihrer Kabinettskollegen. Vermutlich ist sie sich im Klaren, dass sie das, was eigentlich nötig ist, nicht durchsetzen kann, und versucht es deshalb auch gar nicht.
Wir als einzelne Bürger haben noch weit weniger Möglichkeiten, aber die sollten wir nutzen. Energie sparen, wo immer möglich, auf die Gefahr aufmerksam machen. Jeder einzelne kann für sich entscheiden, wie er sich verhält.
Ich wünsche allen Generationen nach mir (und mir auch), dass diese historische Chance genutzt wird.

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