Hinrichtung in Saudi-Arabien ist Falle für Iran
Nach der Hinrichtung des schiitischen oppositionellen Geistlichen Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien haben Demonstranten am Sonntag die saudische Botschaft im Iran attackiert. Der Konflikt zwischen den beiden regionalen Großmächten ist nur im internationalen Kontext zu verstehen, erklärt die konservative Tageszeitung El Mundo: "Die Spannung zwischen den beiden Ländern betrifft die ganze Welt. Und seit dem historischen Atomabkommenmit dem Iran verschärft sich die Lage kontinuierlich. Riad fürchtet angesichts der neuen Rolle Irans den Verlust seines Einflusses und sieht seine bisherige Protektion durch die USA schwinden. ... Die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen ist am Ende eine Falle für den Erzfeind Saudi-Arabiens. Denn die wutentbrannte Reaktion Irans zeigt der Welt, dass das Land nach wie vor ein wenig verlässlicher Akteur bleibt. Doch das Geflecht der sich überlagernden Teilkonflikte in Nahost hat schon lange dazu geführt, dass jeder der betroffenen Akteure auf gefährliche Weise unberechenbar ist." (04.01.2016)
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Aargauer Zeitung - Schweiz
Endlich Sanktionen gegen Riad verhängen
Der Westen muss nach den Hinrichtungen von 47 Menschen - unter ihnen der prominente oppositionelle Prediger Nimr al-Nimr - Sanktionen gegen Saudi-Arabien verhängen, fordert die liberale Aargauer Zeitung: "Viel zu lange haben wir ignoriert, dass Saudi-Arabien neben dem Öl auch einen rückwärtsgewandten Islam exportiert und damit Terrororganisationen wie al-Kaida und den 'Islamischen Staat' gefördert hat. Eine klare Linie im Anti-Terror-Kampf der Saudis ist noch immer nicht erkennbar. Aufgabe des Westens wäre es, die Saudis 'auf Linie' zu bringen. Gelingt dies nicht mit Worten, müssen Taten folgen. Auch im Irak und zuletzt im Iran waren es Sanktionen, die die Machthaber letztendlich zum Umdenken bewogen. Warum sollten für ein Land wie Saudi-Arabien, das Extremismus noch immer die Stange hält, andere Regeln gelten." (04.01.2016)
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