Mittwoch, 21. Februar 2024

Erhard Eppler 2001 über privatisierte Gewalt

 Natürlich treffen Epplers Überlegungen nicht für die Hamas und schon gar nicht für die Ukraine zu. Aber sie geben Anlass zu bedenken, wenn man versucht, mit staatlicher Gewalt die Einstellung einer Bevölkerung zu bekämpfen. Geht es ohne Staatsterror?

Erhard Eppler: Weder Krieg noch Frieden. (Der Spiegel 7.10.2001)

Privatisierte Gewalt ist, zumindest im Endstadium, meist kommerzialisierte Gewalt. Sie muss sich rechnen. War-Lords sind Unternehmer. Privatisierte Gewalt ist gesetzlose Gewalt. 80 % aller Opfer sind heute Zivilisten.

Da aber auch privatisierte Gewalt nicht ohne hehre Ziele auskommt, ist sie fast immer eine Mischung aus Fundamentalistischem Fanatismus und simpler Kriminalität.

Erhard Eppler: Vom Gewaltmonopol zum Gewaltmarkt? Die Privatisierung und Kommerzialisierung der Gewalt. von Renate Faerber-Husemann

"Die furchtbaren Anschläge vom 11. September vergangenen Jahres auf das World-Trade-Center in New York haben viele Menschen nachdenklich gestimmt. So auch Erhard Eppler. Der SPD-Vor- und Querdenker legt nun ein Buch vor, in dem er die neue Situation und die Konsequenzen beschreibt, die seiner Meinung nach aus dem 11. September 2001 gezogen werden müssen. Er sieht eine Privatisierung und Kommerzialisierung der Gewalt und stellt Überlegungen an, wie diese gefährliche Entwicklung zu stoppen sei. Seine Antwort: Durch radikal neue Anforderungen an eine nationale und weltweite Sicherheitspolitik. Vorrangiges Ziel für Eppler ist es, das Gewaltmonopol im Inneren der Staaten zu stärken und darüber hinaus ein internationales Gewaltmonopol unter dem Dach der UNO zu errichten."

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