Donnerstag, 15. Juni 2023

Whistleblower bei Facebook

 Frances Haugan, die Whistleblowerin ZEIT 13.6.2023

"Frances Haugen wurde mit Facebook-Enthüllungen weltberühmt. Hier spricht sie über ihr Leben, ihre Krankheit – und wie sie künstliche Intelligenz sicherer machen würde. [...]"

ZEIT ONLINE: Neben Ihrer persönlichen Geschichte geht es in dem Buch ausführlich um Algorithmen: wie man sie konkret verändern und verbessern kann. Genau das war Ihre Arbeit bei Google und anderen Unternehmen aus dem Silicon Valley – und schließlich auch bei Facebook. Warum sollten Menschen so viel über diese technischen Dinge lesen wollen? 
Haugen: Nur wenige Menschen können in das Gestrüpp der Algorithmen hineinsehen, obwohl das wichtig ist, weil diese Algorithmen zum Beispiel Wahlen einseitig beeinflussen können. Ich habe es getan. Und dieses Wissen möchte ich teilen [...]
Ich habe Ende des vergangenen Jahres eine Organisation gegründet, sie heißt Beyond the Screen. Wir wollen den Menschen helfen, zu erkennen, was hinter den Bildschirmen ihrer Telefone geschieht. Wie die großen Techplattformen funktionieren. Wir wollen helfen, ein Ökosystem aufzubauen, das die Konzerne zur Verantwortung zieht. 
ZEIT ONLINE: Wie soll das praktisch gelingen? Sie selbst vergleichen Ihre Arbeit mit der Einführung des Sicherheitsgurts im Auto. Aber damals gab es Bilder von Unfällen und eindeutige Statistiken, wie viele Leben ein Sicherheitsgurt rettet. Die Algorithmen von Facebook, Google und Co sind unsichtbar.
Haugen: Es ist schwieriger, das gebe ich zu. Ein Weg könnte sein, dass wir in Schulen ein soziales Netzwerk simulieren, mit dem Schülerinnen und Schüler experimentieren können. So wie sie im Chemieunterricht ein paar Dinge in Flammen aufgehen lassen.

https://www.zeit.de/digital/internet/2023-06/fances-haugen-whistleblowerin-facebook-ki-sicherheit/komplettansicht

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