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Freitag, 30. Juni 2023
Was sagen Islam und Judentum zum Suizid?
Zalando
Zalando: Die Retourkutsche
"Die Modeplattform verspricht, 97 Prozent seiner Retouren wieder selbst zu verkaufen. Die ZEIT hat ihren Weg durch ganz Europa verfolgt. Die Sender zeigen, was wirklich mit ihnen passiert.
Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit dem Investigativ-Format Vollbild des Südwestrundfunks sowie dem Onlinemagazin "Flip" entstanden, das zu Nachhaltigkeit und Greenwashing recherchiert."
ZEIT Nr.10/23, 2.3.23
https://www.zeit.de/green/2023-02/zalando-online-mode-fast-fashion-retoure-nachhaltigkeit
Mittwoch, 28. Juni 2023
Twiggy
"Innerhalb eines Jahres wurde aus dem Londoner Arbeiterkind Lesley Hornby das globale Modephänomen Twiggy. Eine Stilikone, die pro Tag mehr Geld verdiente als der britische Premier. Heute feiert das erste Supermodel seinen 70. Geburtstag." (Spiegel 19.09.2019)
https://www.spiegel.de/fotostrecke/twiggy-wird-70-weltkarriere-im-zeitraffer-fotostrecke-170740.html
Mittwoch, 21. Juni 2023
Die Tage des Westens sind gezählt
Die Tage des Westens sind gezählt von Albrecht Koschorke ZEIT 3.3.2023, Nr.10
"Auch wenn Russland seinen brutalen Angriffskrieg nicht gewinnt, dürfte am Ende eine neue Weltordnung stehen. [...]
Die meisten der sich im Ukraine-Konflikt neutral gebenden Staaten sind aus den Blockfreien hervorgegangen – mit dem Unterschied, dass einige Entwicklungsländer von einst inzwischen ihrerseits als globale Mächte agieren, politisch wie ökonomisch: Im Ranking der zwanzig wirtschaftlich stärksten Länder besetzen sie fast die Hälfte der Positionen und erwirtschaften kaufkraftbereinigt ein größeres Bruttoinlandsprodukt als die dem Westen zugerechneten Staaten. In den kommenden Jahren werden sie eine klare Vormachtstellung erringen; während die USA sich vorläufig noch behaupten, fällt Europa ins zweite oder dritte Glied zurück. Der Kontinent, der noch im Kalten Krieg den Hauptschauplatz bildete, rückt an den Rand des Weltgeschehens.
Diese geopolitische Verschiebung spiegelt sich in den Reaktionen auf den Ukraine-Krieg wider. Während er bei uns Tag für Tag die Schlagzeilen beherrscht, steht er in Indien, China, Indonesien, Lateinamerika, Afrika, den arabischen Staaten und der Türkei nicht in gleicher Weise oben auf der Agenda. Dort sind andere politisch-militärische Brandherde und vor allem die Folge missglückter westlicher Interventionen im Nahen Osten und in Afghanistan deutlicher im Bewusstsein. Inflation und Verknappung lebenswichtiger Güter werden nicht allein dem russischen Überfall, sondern auch den westlichen Sanktionen zugerechnet, deren sukzessive Ausgestaltung im Übrigen aus egoistischen Gründen inkonsequent war. Dass der Westen sich einmal mehr in ein womöglich auswegloses militärisches Engagement verstrickt, wird in Ländern der früheren Dritten Welt als ein Symptom für das nahende Ende einer von den USA dominierten internationalen Ordnung gelesen. Ohnehin begegnet man dort der moralischen Parteinahme des Westens für die Ukraine mit dem Verdacht, dass dem Leiden von Weißen mehr Gewicht beigemessen wird als dem Elend in südlicheren Weltregionen. [...]
Der Geltungsverlust der westlichen Demokratien erweitert den Spielraum anderer Staaten zur Verfolgung ihrer eigenen Prioritäten. Am augenfälligsten ist dies im Fall Chinas, das in seinem sogenannten Friedensplan zwar zur Waffenruhe aufruft, aber für den russischen Überfall letztlich die USA verantwortlich macht – als lachender Dritter in der Eskalation der Gewalt zwischen den beiden Supermächten des 20. Jahrhunderts. [...]"
Europäischer Asylkompromiss und Fluchtrealität
Stichwort Asylkompromiss in der Wikipedia (1992 in Deutschland)
Stichwort: Asylpolitik der Europäischen Union
"[...] Am 8. Juni 2023 beschlossen die Innenminister der EU eine deutliche Verschärfung der Asylgesetze.[90] Diese sieht unter anderem vor:
- Registrierung, Identitäts- und Asylprüfungen in großen gefängnisähnlichen[90] Asylzentren an den EU-Außengrenzen.
- Asylantragsteller aus sicheren Herkunftsstaaten und aus Staaten mit einer durchschnittlich geringeren Anerkennungsquote von 20 Prozent sollen bei Ablehnung ihres Antrages direkt aus diesen Lagern abgeschoben werden.
- Neben dem härteren Asylverfahren sollen jetzt auch alle EU-Länder in die Pflicht genommen werden. Die Aufnahme von Flüchtlingen ist künftig nicht mehr freiwillig; wer nicht genügend aufnimmt, soll zahlen.
Ungarn stimmte wegen der neuen Ausgleichszahlungen gegen den Plan, ebenso Polen, die Slowakei sowie teilweise Tschechien – die so genannte Visegrád-Gruppe tritt schon seit vielen Jahren gemeinsam dafür ein, deutlich weniger Flüchtlinge aufzunehmen. Abgesehen davon wurde die Reform nur von Bulgarien und Malta nicht unterstützt.[90]
Die deutsche Bundesregierung hatte in den Verhandlungen die Position vertreten, dass Familien mit Kindern unter 18 Jahren sowie alle unbegleiteten Minderjährigen generell aus den vorgesehenen Asylverfahren an den EU-Grenzen auszunehmen wären. Mit dieser Ausnahmeregel konnte sich die deutsche Regierung aber nicht durchsetzen.[91] Es wurde wie ursprünglich von der EU-Kommission geplant[92] beschlossen, dass nur Familien mit Kindern unter 12 Jahren von einem Grenzverfahren zur Prüfung eines möglichen Asylanspruchs ausgenommen werden sollen und nur, sofern keine Sicherheitsbedenken bestehen.
In einem offenen Brief an die deutsche Bundesregierung kritisierten dutzende bekannte Persönlichkeiten die Reformpläne bereits im Vorhinein als die „massivsten EU-Asylrechtsverschärfungen jemals“.[93] Auch Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Beschlüsse scharf, bspw. Amnesty International.[94] [...]"(https://de.wikipedia.org/wiki/Asylpolitik_der_Europ%C3%A4ischen_Union#Seit_2022)
Fluchtrealität 2023
Stefanos Paikos: Wege der Flucht: Auf den gefährlichen Routen nach Europa (FR 16..6.2023)
"[...] Die erste Station im Jahr 2021 war die Insel Lesbos. Nach dem Brand im Jahr 2020 und der Umsiedlung der geflüchteten Menschen ins neue Lager Kara Tepe konzentrierte sich meine Arbeit primär auf die Lebensumstände im neuen Lager. Meine griechische Staatsbürgerschaft und meine Sprachkenntnisse haben mir schlussendlich dazu verholfen, ins Lager zu gelangen und dort zu fotografieren. Ein wichtiger Aspekt meines Projekts war es, nicht nur die geflüchteten Menschen zu dokumentieren, sondern auch den Umgang der griechischen Bevölkerung mit den aktuellen Krisen des Landes wie der Flüchtlingskrise, der Corona-Pandemie und der Wirtschaftskrise einzufangen. [...]
Am 8. September 2020 ereignete sich eine humanitäre Katastrophe auf der ägäischen Insel Lesbos, als das Flüchtlingslager Moria in Flammen aufging. Mehr als 12.600 Menschen, die in dem Lager lebten, verloren schlagartig ihre Unterkunft und ihre Existenzgrundlagen. Das Lager befand sich im Landesinneren der Insel, nahe der Stadt Mytilini, und hatte zu seiner Höchstzeit fast 20 000 Bewohner:innen. Es war Europas größtes Flüchtlingslager, und die Bedingungen dort waren jahrelang katastrophal. [...]
Im Januar 2023 traf ich mich mit Milad Ebrahimi, einem jungen Mann aus dem Iran mit afghanischen Wurzeln, der durch seine Beteiligung an dem Film „A Short Story of Moria“ bekannt wurde. Mittlerweile lebt Milad, der in der iranischen Großstadt Karadsch geboren wurde, in Hamburg. Wir vereinbarten ein Treffen, um über seine Lebensgeschichte und über seine Reise vom Iran bis nach Deutschland zu sprechen. Als ich Milad das erste Mal traf, sah er nicht aus wie in dem Kurzfilm. Die Jahre und die Erlebnisse hatten ihre Spuren hinterlassen. [...]
Im Interview erzählte er von der Organisation der Schmugglerbanden und deren Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinweg. In jeder neuen Stadt musste er einen neuen Fahrer bezahlen, und um nicht betrogen zu werden, gab es auf der Seite der Reisenden einen Mittelsmann, der das Geld verwaltete. Würden sie ihr Ziel nicht erreichen, würde der Fahrer das Geld auch nie bekommen.
Die Reise dauerte fast vier Monate, und während dieser Zeit musste er in Bahnhöfen, Polizeistationen, auf Parkbänken oder der Straße übernachten. Bezahlt, schätzt er, hat er für die Reise 2000 bis 3000 Dollar. In Istanbul angekommen, benötigte er vier Versuche, um die griechische Insel Lesbos zu erreichen. Während seiner gesamten Reise wusste er nicht, was ihn auf der Insel erwarten würde. Bis dahin war Europa für ihn ein Ausweg. Doch dieses Bild änderte sich schlagartig, als er auf Lesbos ankam. Heute sitzt er in einem 14 Quadratmeter großen Zimmer, das er mit einem Mitbewohner teilt, und wartet auf das Urteil, ob sein Asylantrag genehmigt wird. [...]"
Zur gegenwärtigen Situation auf den Fluchtwegen
"[...] Ein Jahr nach meinem Besuch auf der Insel Lesbos stand ich nun auf der anderen Seite der Meerenge und blickte, wie viele andere vor mir, auf die Insel. Aus Korubasi führte eine steile, etwa fünf Kilometer lange Straße Richtung Meer hinunter. [...]
Am Strand angekommen, war das Areal mit Kleidungsstücken übersät. Der 500 Meter lange Abschnitt war in zwei Bereiche unterteilt, einen kieseligen Strandabschnitt direkt am Wasser und einen hinteren Bereich mit Gras. Diese Bereiche waren durch Olivenbäume und Büsche voneinander getrennt.
Es war offensichtlich, dass viele Menschen diesen Ort passiert haben mussten, da die Menge an zurückgelassenen Gegenständen wie Hosen, Unterwäsche, Büstenhaltern, Schuhen und sogar zerstörte Schlauchboote darauf hindeutete. Am Ende der Grünfläche, umgeben von Olivenbäumen, erhoben sich zwei unvollendete Häuser. Beide waren offensichtlich von ihren Besitzern verlassen worden. Der Zustand der Gebäude war desolat, die Innenräume waren mit zurückgelassenen Habseligkeiten überfüllt und der Zugang war erschwert. [...]" (Wege der Flucht: Auf den gefährlichen Routen nach Europa, FR 16..6.2023)
Nicht künstliche Intelligenz ist die Gefahr, sondern der falsche Umgang mit ihr
Noch ist - wie bei den fossilen Energien und der Atomkraft - nicht die Technik das Problem, sondern der Mensch. Denn Computer lassen sich abschalten. Beruhigend ist auch, dass in diesem Fall die Erfinder selbst vor den Gefahren warnen. Das war bei der Nutzung der fossilen Energien nicht der Fall, weil niemand die Entwicklung über 200 Jahre voraussehen konnte. Bei der friedlichen Nutzung der Atomkraft haben die Warnungen nach einigen Katastrophen zu einem gewissen Umdenken geführt. Beim Klimawandel, der aufgrund der Nutzung der fossilen Energien entstanden ist, hat die Menschheit dreißig Jahre, nachdem das Problem weltweit bekannt war, immer noch keinen erfolgreichen Lösungsweg beschritten. Die Frage ist: Lassen sich die Gefahren der künstlichen Intelligenz (z.B. verdeckter Rassismus) eindämmen, ohne dass die Weiterentwicklung erst einmal gestoppt werden muss?
Dazu ein paar Hinweise: Ein Computerprogramm stürzt ab, wenn es falsch programmiert ist, die KI verbessert ihre Funktionsweise selbst. Kann sie auch Fehler ihres Programms aufzeigen? Der Mensch ist oft in Versuchung, sich mehr zuzutrauen, als er zu leisten imstande ist. Kann das der KI auch passieren? Bisher deutet der ChatGPT am Schluss seiner Antworten mit allgemeinen Formeln an, dass seine Antwort nicht letztgültig ist. Kann man ihm beibringen, konkreter aufzudecken, welche Aspekte er nicht bearbeiten konnte?
Und weil es so beliebt ist, irgendwo etwas zu finden, was der Mensch besser kann als eine Maschine. KI kann sich gewiss auf absehbare Zeit nicht wie Rilke vornehmen, "das Unsagbare zu sagen".
Doch die größte Gefahr, die von KI ausgeht, ist vielleicht, dass sie uns dazu verführt, oberflächlich zu lesen. Maryanne Wolf macht darauf aufmerksam, dass digitale Texte schneller gelesen werden, weil sie auf Verwertbarkeit hin gelesen werden. Oft steht bei dem Link zum Text sogar schon die Lesezeit, die man dafür vermutlich brauchen wird, denn der Leser fragt sich ja fast immer: Lohnt es sich, den Text zu lesen, oder kann ich dieselbe Information auch schneller erhalten?
Anspruchsvolle Texte aber müssen langsam und oft mehrmals gelesen werden, bis man merkt, welche ganz persönlichen Empfindungen sie in einem wachrufen. Sie können in der Tat mehr sagen, als der Verfasser ausdrücken konnte, weil sie jedem Leser etwas anderes sagen.
Geht uns das verloren, wenn wir für jedes Informationsinteresse künstliche Intelligenz zur Hilfe nehmen können?
Sieh auch:
Relativ einfache Aufgaben, die künstliche Intelligenz bisher noch nicht lösen kann:
Das löst jeder. Nur die KI nicht ZEIT Nr.23 1.6.23
Dienstag, 20. Juni 2023
Gerüchte über den Direktor des Militärnachrichtendienstes der Ukraine
"[...] Kyrylo Budanow ist 37 Jahre alt und Direktor des Militärnachrichtendienstes der Ukraine. Und er soll tot sein, oder schwer verletzt. Der Generalmajor soll im Ukraine-Krieg gestorben sein, am 29. Mai bei einem russischen Raketenangriff auf die Hauptstadt Kiew. Seitdem kursieren in den sozialen Medien die wildesten Gerüchte, denn der Bericht wurde nie bestätigt. Jetzt meldete sich Budanow selbst zu Wort - und verglich sich mit Stepan Bandera.[...]" (FR 20.6.23)
Niedrigwasser im Rhein gefährdet die Konjunktur
Niedrigwasser im Rhein gefährdet die Konjunktur, 20.06.2023
Noch früher als im vergangenen Jahr:Montag, 19. Juni 2023
Joggen bei 30°C ?
Ingo Froböse bei Utopia 15.6.23
Barack Obamas wichtigster Karriereratschlag
arbeitsABC 15.6.2023
Sonntag, 18. Juni 2023
Wärmepumpen entstehen in immer größerem Format
In Esbjerg gibt es schon eine Wärmepumpe, die Fernwärme für 27 000 Haushalte liefert. Für industrielle Zwecke können 200 °C erreicht werden. (The Carbon Almanac)
Samstag, 17. Juni 2023
Kein Mensch ist nur eines und gar nichts anderes
Eine abstruse Form, darauf zu reagieren, dass Menschen nicht einseitigen Vorurteilen entsprechen, sondern differenzierte zu sehen sind, ist ihnen "Energien" nachzusagen die solchen Vorurteilen entsprechen:
"Vier Arten, wie mein Verlobter mir erlaubt, in meiner femininen Energie zu bleiben", beginnt eine junge Frau ein TikTok. Darunter der Hashtag divinefeminine. Weil ihr Verlobter ein natürlicher Anführer sei, erklärt die junge Frau, verwalte er die Finanzen, treffe Entscheidungen und sei selbstverständlich der Autofahrer. Sie übernimmt die Hausarbeit.
"Wir haben ein System gewählt, das zu unseren Stärken passt, sodass wir beide die besten Versionen von uns selbst sein können", antwortet sie auf einen Kommentar, der um ihre Unabhängigkeit besorgt ist. Die Creatorin ist eine von vielen Frauen, die auf TikTok und Instagram über "divine feminine energy" oder "goddess energy" sprechen. Es handelt sich dabei um eine Art spirituelle Onlinebewegung. Sie verspricht Frauen mehr Selbstbewusstsein, romantische Aufmerksamkeit und Zufriedenheit. Die Theorie: Jeder Mensch hat feminine und maskuline Energie in sich. Wenn es einem nicht gut geht, liegt das daran, dass die beiden nicht in Balance sind. [...]" ZEIT 16.6.23
Eine andere Form ist es, zu unterstellen, jeder habe genau eine Art, auf die Umwelt zu reagieren, und die ändere sich nie. Man müsse nur seine einzigartige Weise, früh genug entdecken, dann würde man nicht unglücklich, weil man keinen Widerstreit von Selbstgefühl und Rollenerwartung erlebe. LGBTQ ist freilich erst auf dem Weg dorthin, am Ziel wäre die Bewegung erst wenn die Gesellschaft Rollenerwartungen vollständig abbaut. Ein weiter und vermutlich ziemlich dorniger Weg für Individuen und Gesellschaften, die ihn beschreiten wollen.
Da hatte es Goethes Faust noch relativ einfach, der nur zwei Seelen miteinander in Einklang zu bringen hatte.
Donnerstag, 15. Juni 2023
Shalef: Netanjahu und Israel - Yuen Yuen Ang : Wie amerikanisch ist China?
Staatsgeheimnis
Ein Vorgang, der 1963 den Verfassungsschützer Pätsch zum Whistleblower machte, den Bundesgerichtshof zu höchst komplizierten Abwägungen veranlasste, über die der Spiegel am 21.3.1966 berichtete, ist noch heute von Aktualität. Hier zum Bericht:
"Der Bundesgerichtshof war väterlich und furchtbar, rück- und fortschrittlich, weise und zu weise - alles gleichzeitig. Diese salomonische Tat vollbrachte der 3. Strafsenat in der jetzt vorliegenden schriftlichen Begründung des am 8. November 1965 gefällten Urteils gegen den Ex-Verfassungsschützer Werner Pätsch.
Auf 113 Schreibmaschinen-Seiten haben die Richter den Kasus für die bundesdeutsche Rechtsgeschichte festgehalten - unter 44maliger Verwendung des in Großbuchstaben geschriebenen Wortes »Geheim«, das an Stelle eines auch heute noch geheimzuhaltenden Namens aus der Pätsch-Story des Jahres 1963 steht.
Damals hatte Werner Pätsch, Angestellter im Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), dem Rechtsanwalt Dr. Augstein in Hannover und dem SPIEGEL anvertraut, was die BfV -Männer in den Verdacht illegaler, im Dritten Reich erlernter Tätigkeit brachte:
- daß das Kölner Amt eine Heimstatt ehemaliger Nationalsozialisten sei,
- daß die Telephone deutscher Staatsbürger mit Hilfe der Alliierten in verfassungswidriger Weise überwacht würden."
Es lohnt sich den vollständigen Bericht des Spiegels nachzulesen.
Whistleblower bei Facebook
Frances Haugan, die Whistleblowerin ZEIT 13.6.2023
"Frances Haugen wurde mit Facebook-Enthüllungen weltberühmt. Hier spricht sie über ihr Leben, ihre Krankheit – und wie sie künstliche Intelligenz sicherer machen würde. [...]"
ZEIT ONLINE: Neben Ihrer persönlichen Geschichte geht es in dem Buch ausführlich um Algorithmen: wie man sie konkret verändern und verbessern kann. Genau das war Ihre Arbeit bei Google und anderen Unternehmen aus dem Silicon Valley – und schließlich auch bei Facebook. Warum sollten Menschen so viel über diese technischen Dinge lesen wollen?Mittwoch, 14. Juni 2023
Videos zu: Was man über die Ukraine wissen sollte
Holocaustgedenken
Aufbau eines Holocaustmuseums durch ehemalige KZ-Häftlinge ab1946:
"[...] Noch bevor Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945 das Konzentrationslager befreiten, hatten Häftlinge Pläne geschmiedet, "aus dem Lagerkomplex Auschwitz-Birkenau ein Denkmal für das Leiden des polnischen Volkes zu machen", wie der ehemalige Gefangene Jacek Marecki berichtete. Als die Rote Armee das ehemalige KZ-Gelände Ende 1945 an Polen zurückzugeben plante, hielten einige Überlebende die Zeit für ein Museum gekommen. [...]"
Samstag, 10. Juni 2023
Fernwärmenetze als Alternative zur Wärmepumpe
Heizungswende: Stadtwerke raten Immobilienbesitzern zum Abwarten
»Bitte Füße still halten und mit der Entscheidung warten!« So lautet die Empfehlung der Stadtwerke an Immobilienbesitzer. Denn die kommunalen Versorger bringen eine Anschlusspflicht ans Wärmenetz ins Spiel. Spiegel 09.06.2023,
"Es sei »nicht abwegig, über eine Pflicht für Haushalte zu reden, sich an ein vorhandenes Wärmenetz anzuschließen«, sagte Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. [...] Der VKU erwarte, dass künftig in Deutschland zu 40 bis 45 Prozent mit Fernwärme geheizt werde, zu 40 Prozent mit Wärmepumpen und allenfalls 15, höchstens 20 Prozent mit Wasserstoff, sagte Liebing der NOZ. »Wir sind uns sicher, dass alle existierenden Fernwärmenetze bis 2045 – vielerorts schon deutlich früher – klimaneutral werden können.«"
Freitag, 9. Juni 2023
Zu den Friedensverhandlungen im Ukrainekrieg
"Einen Monat nach dem Beginn der Invasion begannen in der Türkei Verhandlungen zwischen den Regierungen der direkt im Krieg gegeneinander stehenden zwei Staaten.
Diese Verhandlungen waren konkret und fast bis zu einem unterschriftsreifen Abschluss gediehen, wie es u.a. die Berliner Zeitung berichtete:
„Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über ein Ende des Krieges kommen nach Angaben der Türkei voran und stehen angeblich kurz vor einer Einigung. ‚Natürlich ist es nicht einfach, während der Krieg tobt, aber wir glauben, dass es vorangeht‘, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Sonntag. ‚Wir sehen, dass die Parteien kurz vor einer Einigung stehen.‘ … Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte in einem am Sonntag vom US-Nachrichtensender CNN ausgestrahlten Interview, dass er ‚zu Verhandlungen‘ mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin bereit sei. Die Verhandlungen mit Russland seien der einzige Weg, ‚diesen Krieg zu beenden‘. … ‚Aber wenn diese Versuche scheitern, würde das bedeuten, dass der Konflikt in der Ukraine ein dritter Weltkrieg ist‘, warnte er.“
[...]"
Hier der Link zum Bericht der Berliner Zeitung vom 20.3.2022
Das nichts über den gegenwärtigen Stand von Verhandlungen berichtet wird, hat vermutlich gute Gründe von beiden Seiten, sonst häät bestimmt mindestens eine Seite darüber geschrieben.
Mehr zum Zusammenhang von Bernhard Trautvetter auf den Nachdenkseiten,
Diese Argumentation erscheint mir nicht zwingend; ich kann sie aber aufgrund meiner beschränkten Kenntnisse auch nicht von der Hand weisen.
Donnerstag, 8. Juni 2023
Zur Vorgeschichte des Ukrainekriegs
"[...] Ein Bericht über das Treffen der NATO-Außenminister in Oslo, wo man sich einig war, „dass die Ukraine künftig Teil des Bündnisses werden soll. Wann, ist allerdings unklar.“ Die Tür sei offen. „Alle sind einverstanden, dass die Ukraine NATO-Mitglied wird“, so Generalsekretär Jens Stoltenberg. Allerdings erst an einem ominösen „Tag X in der Zukunft“ nach dem Ende des Krieges, [...] Tagesschau-Reporter Michael Grytz, dem diese nebulöse Perspektive offenbar unerträglich war, konnte nicht mehr an sich halten und schob – fast bockig – nach:
„Dabei arbeiten NATO und Ukraine seit 25 Jahren eng zusammen. Obwohl nicht Mitglied, hat die Ukraine sogar an NATO-Militäroperationen teilgenommen, etwa im Kosovo.“
Hand aufs Herz: Hätten Sie diese Sätze, diese „True News“, ausgerechnet in der Tagesschau erwartet? Seit einem Vierteljahrhundert arbeiten also beide Seiten – und zwar „eng“ – zusammen! Und nun erinnern Sie sich mal an Ihren Mathematikunterricht in der zweiten Klasse: 2023 minus 25 ist gleich 1998. Hatten Sie damals schon mal den Namen Wladimir Putin gehört?
Kurze Rückblende
Bereits im März 1997 hatte der Westfreund Boris Jelzin den USA gedroht, spätestens mit einem NATO-Beitritt der Ukraine würde für Russland eine rote Linie überschritten. Man sieht hier (1), wie alt diese Option für den Westen bereits ist, und (2), wie alt die russischen Ängste vor dieser Option sind! Die theoretischen Grundlagen der US-Strategie hatte, ebenfalls 1997, der ehemalige amerikanische Sicherheitsberater Zbigniew Brzeziński in seinem Buch „The Grand Chessboard“ geliefert.
1998: Da war Putin, der ja angeblich die Sowjetunion wiederherstellen will, noch gar nicht an der Macht. Er hatte weder seine mit Standing Ovations gefeierte Rede im Berliner Reichstag – ein wahres Liebeswerben um eine intensive deutsch-russische Zusammenarbeit – noch seine Brandrede vor der Münchner Sicherheitskonferenz – eine klare Warnung vor dem Unilateralismus der USA – gehalten, noch hatte Russland, wie immer noch fälschlicherweise berichtet wird, Georgien „überfallen“ oder die Krim „annektiert“. Schon gar nicht hatte Putin zu diesem Zeitpunkt einen „Vernichtungskrieg gegen die Ukraine“ vom Zaun gebrochen.
Seit Mitte der Neunzigerjahre – da waren die Tagesschau-Hintergrundinformationen einen Tick ungenau – führen allerdings die USA bereits unter dem Etikett „Rapid Trident“ (früher: „Peace Shield“) auf dem Gebiet der Westukraine jährlich Manöver mit ukrainischen Truppen durch – und seit 1997, ebenfalls jährlich, die Marinemanöver „Sea Breeze“ vor der ukrainischen Schwarzmeerküste. Marineinfanteristen übten damals in den Regionen Odessa und Mykolajiw Landeoperationen unter Einsatz von Schiffen, Flugzeugen und Panzern. (Im Sommer 2021 waren an diesem Manöver mittlerweile Einheiten aus nicht weniger als 32 Staaten beteiligt.) Und zwischen 2003 und 2008 beteiligten sich Tausende ukrainische Soldaten an George W. Bushs „Koalition der Willenlosen“ im Irak. [...]"
(Genudelten Konsumenten schadet sogar die Wahrheit nicht! –
oder: Neues von der Tagesschau von Leo Ensel, nachdenkseiten 8.6.23)
Im Mai 1992 begann auch der Abtransport der in der Ukraine stationierten taktischen Kernwaffen nach Russland.
Am 2. Juli 1993 enthielt eine Grundsatzerklärung offiziell den Verzicht auf die Atomwaffen und dass die Ukraine zukünftig atomwaffenfrei sein soll. Am 15. Juli 1993 begann der Abbau der auf dem ukrainischen Territorium stationierten SS-19. Die Raketen wurden zur Verschrottung nach Russland gebracht. Die Gefechtsköpfe blieben anfangs noch in der Ukraine, bis der Nachfolgestatus der Sowjetunion und Russlands in Bezug auf die Atomwaffen international geklärt war. Die Ukraine forderte für ihren Verzicht auf Atomwaffen von den Atommächten Sicherheitsgarantien für ihr Land und finanzielle Unterstützung.
Am 14. Januar 1994 unterzeichneten die Präsidenten Russlands, der Ukraine und der Vereinigten Staaten von Amerika die Trilaterale Erklärung zur Vorbereitung für das Abkommen über die Vernichtung der auf ukrainischem Staatsgebiet stationierten Kernwaffen, womit der nichtnukleare Status der Ukraine endgültig bestätigt wurde. Das Budapester Memorandum wurde schließlich am 5. Dezember 1994 in Budapest im Rahmen der dort stattfindenden KSZE-Konferenz unterzeichnet.
Im Gegenzug erhielt die Ukraine Sicherheitsgarantien von Russland und den USA. Dazu gehörte die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit, Souveränität und territorialen Integrität sowie die Zusage, keine Atomwaffen gegen sie einzusetzen." (Geschichte der Ukraine)
Diese Garantien wurden also unter der Präsidentschaft Jelzins gegeben, der bis Ende 1999 Präsident war.
Chinesisch lernen
"Das Projekt ist eine Art Wette zwischen mir und der Technik: Ist es möglich, eine so fremdartige Sprache zu lernen, ganz ohne Lehrer? Sind die digitalen Lernmethoden wirklich so fortgeschritten – oder verlässt mich nach wenigen Tagen die Motivation? Wie weit komme ich in einem Monat?
Wer online nach "Chinesisch lernen" sucht, landet schnell beim Konfuzius Institut, einer staatlichen Bildungsorganisation Chinas. Von "E-Learning" kann kaum die Rede sein: Mit Whiteboard und viel Hall begrüßt mich ein chinesischer Dozent in einem Video. In 34 Minuten Frontalunterricht lerne ich trotzdem erstaunlich viel.
Die erste Lektion: Chinesisch besteht aus zwei Systemen, der Schriftsprache und der gesprochenen Sprache. Im Gegensatz zu indogermanischen Sprachen gibt es kein Alphabet. Stattdessen entspricht ein Zeichen meist einer Silbe. Eine oder mehrere Silben zusammen bilden ein Wort. 男孩 (nán hái) etwa bedeutet wörtlich übersetzt "männliches Kind", ein Junge also. Mädchen heißt entsprechend 女孩 (nü hái): "weibliches Kind". Eine bestechende Logik. Gegen diese unendlichen Möglichkeiten neuer Kombinationen wirkt die deutsche Sprache geradezu schwerfällig kompliziert.
Die zweite Lektion: Die Zeichen bieten keine Anhaltspunkte für ihre Aussprache. Im modernen Chinesisch gibt es etwa 11.000 Zeichen, mit 2500 kann man knapp 98 Prozent aller Publikationen lesen. Wer Chinesisch nicht nur sprechen, sondern auch lesen und schreiben möchte, lernt also eine zusätzliche Sprache. Zwei Sprachen? Fürs Erste sage ich: "Nein danke!"[...]
Und was ist mit den Betonungen, frage ich die Sinologin. Töne sind wie Lieder, sagt sie: "Am Anfang trifft man nicht jeden Ton, aber nach tausend Sätzen sitzt das Lied." Wer im Deutschen "Miete" und "Mitte" verwechsele, sorge zwar für Verwirrung, werde aber aus dem Zusammenhang trotzdem verstanden. So sei das im Chinesischen mit den Betonungen auch. "Chinesisch ist nicht schwerer als andere Sprachen, es ist nur anders. Lernen Sie Chinesen kennen, investieren Sie Ihre Zeit – man kann Verliebtheit auch trainieren." [...]"
Sonntag, 4. Juni 2023
Hausmittel gegen störende Insekten
https://utopia.de/ratgeber/insekten-vertreiben-hausmittel-gegen-muecken-wespen-ameisen-fliegen/
Diese Tipps und Hausmittel helfen außerdem gegen Mücken:
- Auf die Körperhygiene achten: Mücken mögen Schweiß- und Körpergeruch. Regelmäßiges Duschen kann helfen, die Biester vom Leib zu halten.
- Doch auch Duftstoffe ziehen Mücken an – Deo und Duschgel also möglichst geruchsneutral wählen, bei Parfum auf süßliche Düfte verzichten.
- Keine Gelegenheit zum Brüten geben: Mücken legen ihre Eier in stehendes Wasser. Damit sich die Mücken nicht in deiner Wohnung oder im Garten vermehren, solltest keine „Brutstätten“ bieten: Lasse keine gefüllten Gießkannen herumstehen. Tausche Wasser in Topfuntersetzern, Vogeltränken, Planschbecken etc. regelmäßig aus. Falls in deinem Garten eine Regentonne steht, decke sie ab.
- Das sicherste Hausmittel gegen Mücken und vor allem Mückenstiche im Schlaf ist ein Mückennetz (z.B. bei Otto, Obi oder Amazon).
- Wenn du dir doch einmal einen Stich zuziehst: Es gibt wirksame Hausmittel, um Mückenstiche zu behandeln.
Ähnlich wie Mücken kannst du auch Ameisen mit bestimmten Pflanzen und Gerüchen vertreiben – die Insekten wirst du auch ganz ohne Chemikalien los:
- Stark riechende Kräuter wie Lavendel, Kerbel, Thymian, Lorbeer, Gewürznelken sind für Ameisen unangenehm. Entweder pflanzt du die Kräuter ein, um Ameisen zu vertreiben, oder du nutzt ätherische Öle. Lavendelöl gibt’s online z.B. bei Avocadostore, Ecco Verde, Shop Apotheke oder Amazon.
Als Schnellhilfe kannst du außerdem Blätter und Blüten der Kräuter auf Ameisenstraßen streuen. - Auch bei Essig und Zitronensaft suchen Ameisen das Weite. Einfach kritische Stellen, an denen Ameisen gerne auftauchen, mit unverdünntem Essig oder Zitronensaft abwischen.
- Gegen Ameisen helfen außerdem Kaffee und Babypuder. Stellen, an denen du Kaffee oder Babypuder verteilst, werden Ameisen meiden.
- Mehr Tipps und Tricks gegen Ameisen in unserem Beitrag Ameisen bekämpfen mit Hausmitteln.
Wespen werden von süßlichen Gerüchen angezogen. Achte deshalb darauf, süße Speisen und Getränke stets abzudecken – mit diesen Hausmitteln kannst du die Insekten vertreiben:
- Lavendel: Der Duft von Lavendel hält Wespen fern. Am besten hängst du frischen oder getrockneten Lavendel an deine Fenster und Balkontüren. Auch Basilikum kann helfen.
- Räucherstäbchen: Egal welcher Duft, wenn du ein Räucherstäbchen anzündest, sollten sich Wespen fernhalten. Faire Räucherstäbchen gibt’s z.B. im Avocadostore.
- Geschmorter Kaffeesatz: Schütte etwas Kaffeesatz in ein feuerfestes Schälchen, beispielsweise einen Aschenbecher. Zünde das Pulver an – dadurch entsteht leichter Rauch, den die Wespen nicht ausstehen können. Für die meisten Menschen ist der Geruch kaum wahrnehmbar oder sogar angenehm.
Überall, wo Lebensmittel liegen, sind in der Regel auch Fliegen nicht weit entfernt. Diese Tipps helfen, die Insekten zu vertreiben:
- Nach dem Essen sofort Tisch abräumen und Geschirr spülen: Selbst wenn nur kleine Brotkrümel herumliegen oder ein ungespültes Saftglas herumsteht, kommen Fliegen.
- Lüften: Fliegen mögen keinen Wind. Wenn sich also bereits einige Fliegen in deiner Wohnung gesammelt haben, sorge für kräftigen Durchzug.
- Wie auch bei den anderen Insekten helfen ätherische Öle, allen voran Lavendel, Pfefferminze, Eukalyptus und Basilikum. Lavendelöl gibt’s online z.B. bei Avocadostore, Shop Apotheke oder Amazon.
- Fliegen sind hartnäckig – mit einem Fliegengitter ...