"Norman Cohn hat als Erster gesehen, dass Hexen seit dem 15. Jahrhundert die frühere Sündenbockrolle der Juden übernahmen.
Hexerei kann als das paradigmatische Verbrechen der Kleinen Eiszeit betrachtet werden, denn die Hexen wurden direkt für das Wetter verantwortlich gemacht, ebenso für fehlende Fruchtbarkeit der Felder, Kinderlosigkeit und natürlich für die "unnatürlichen" Krankheiten, die im Gefolge der Krise auftraten. [...]
Das Delikt verschwand wieder aus dem Strafrechtskatalog nach dem Ende der Kleinen Eiszeit bzw. mit der Erfindung von einleuchtenderen Deutungsmustern. [für das schlechte Wetter und Missernten] (Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung, S.173)
Allgemein zur Hexenverfolgung:
https://www.hs-augsburg.de/medium/download/fkaw/allgemein/praesentation_hexenwahn.pdf
Seiten
Samstag, 30. April 2016
Hexerei als Verbrechen der Kleinen Eiszeit
Umweltsünden und Sündenökonomie
"Die Sündenökonomie als Motor der Veränderung" : "Im Unterschied zu den Umweltsünden unserer Zeit [...] erwarteten die Theologen des 16. und 17. Jahrhunderts Strafaktionen eines personal gedachten Gottes." (S.180)
in:
Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeitbis zur globalen Erwärmung, S.180 ff
in:
Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeitbis zur globalen Erwärmung, S.180 ff
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Lieber gegen Windmühlen kämpfen als für Flüchtlinge?
In letzter Zeit wird der ZUM-Wiki-Artikel zu Don Quijote häufiger angesehen als der über Flüchtlinge. Das hat gewiss nichts zu bedeuten.
Aber wenn man einen Sinn sucht, könnte man darauf kommen, dass mancher lieber gegen Windmühlen kämpft, als sich mit dem anstehenden Problem zu beschäftigen, den Flüchtlingen zu helfen, sich an ihrem Zufluchtsort zurechtzufinden und zu integrieren.
Manche setzen sich dafür ein, das Grundgesetz mit der Religionsfreiheit zu beseitigen, um dadurch Muslime loszuwerden.
Mancher kämpft für das Recht, Muslime "Ziegenficker" nennen zu dürfen, damit sie die Grundrechte besser zu schätzen lernen.
Aber wenn man einen Sinn sucht, könnte man darauf kommen, dass mancher lieber gegen Windmühlen kämpft, als sich mit dem anstehenden Problem zu beschäftigen, den Flüchtlingen zu helfen, sich an ihrem Zufluchtsort zurechtzufinden und zu integrieren.
Manche setzen sich dafür ein, das Grundgesetz mit der Religionsfreiheit zu beseitigen, um dadurch Muslime loszuwerden.
Mancher kämpft für das Recht, Muslime "Ziegenficker" nennen zu dürfen, damit sie die Grundrechte besser zu schätzen lernen.
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Schnellebig
- "Gerade für den, der historisch denkt, besitzt der Gedanke daran, dass die heutige Menschheit in einem Jahr fossile Ressourcen von einer Jahrmillion verbraucht, etwas tief Beunruhigendes." (Joachim Radkau: Die Ära der Ökologie. Eine Weltgeschichte, München 2011,
- S.37)
Sich als Lehrer ausprobieren
Freiwilliges Soziales Jahr (Pädagogik)
"Den Freiwilligendienst können Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 26 Jahren leisten. Die Einsatzmöglichkeiten an der Schule sind enorm vielfältig, z. B.
- Begleitung und Unterstützung von Lehrkräften während des Unterrichtes
- Hausaufgabenbetreuung
- Pausenaufsicht
- Unterstützung bei Schulprojekten und der Organisation von Veranstaltungen
- Unterstützung der schulischen Gremienarbeit und des Schülerrates
- Durchführung eigener Ganztagsangebote wie dem Schulklub oder Sportangebote
- Durchführung eigener Projekte wie beispielsweise die Schul-Homepage auf Vordermann bringen oder eine eigene Wand im Schulhaus gestalten" (FSJ Pädagogik)
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Mittwoch, 27. April 2016
Die Philippinos beseitigen unseren Internetmüll
"Die Müllabfuhr im Internet" hieß deshalb eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin sehr passend, die sich diesem aufwendig verdrängten Thema der Mediendemokratie widmete, über das es nur sehr wenige Informationen gibt. Denn die Schattenarmee, die in neonbeleuchteten Großraumbüros die moralische Verwerflichkeit der zivilisierten Welt im 24/7-Akkord ungesehen machen soll, ist zum Schweigen verdammt. Laut der Verpflichtung, die jeder Mitarbeiter dieser digitalen Putzkolonnen unterschreiben muss, dürfen sie nicht einmal ihren Partnern davon berichten, was sie den ganzen Tag über sehen müssen - falls eine Partnerschaft nicht sowieso von diesem Job zerstört wird. [...] Oder will man wirklich darauf hoffen, dass Computerprogramme den echten Horror sicher identifizieren? Das funktioniert derzeit noch nicht einmal bei Texterkennung: "Man kann beobachten", so Roberts, "dass User eine extreme Kreativität entwickeln, um rassistische Inhalte so zu formulieren, dass die Software sie nicht entdeckt."
Diese Dilemmata lassen sich kaum zufriedenstellend lösen. Aber das koloniale Gebaren, unseren Psycho-Müll in Asien abzuladen, müsste eigentlich einer genauso intensiven Globalisierungskritik unterzogen werden wie die Kinderarbeit.
http://www.sueddeutsche.de/digital/internetzensur-wer-die-blutlachen-bei-facebook-aussortiert-1.2969438
"Tatsächlich bezahlen den Preis für unser digitales Wohlbefinden andere, real existierende Menschen, die sich auf der anderen Seite des Erdballs tagtäglich mit den tiefsten Abgründe der Menschheit beschäftigen müssen und uns davor bewahren. Auf den Philippinen ist im Laufe der zurückliegenden Jahre die neue Branche der „digitalen Müllabfuhr“ entstanden, ein in der westlichen Hemisphäre weitestgehend unbemerkter Dienstleistungsbereich mit über 500.000, vielleicht sogar einer Million Beschäftigten. [...]
Fakt ist: sie bezahlen einen hohen Preis. Viele der Mitarbeiter gelten trotz ihres jungen Alters nach weltweiten Standards längst als traumatisiert, auch wenn sie nach einem mehr oder weniger kurzen Zeitraum die Arbeit aufgeben. Die Bilder von grauenhaften Unfällen, Enthauptungen, Kindesmisshandlungen, Tierquälereien, Vergewaltigungen oder Lynchjustiz bekommen nur die wenigsten von ihnen wieder aus dem Kopf. Auf eine fundierte psychologische Betreuung können nur die wenigsten hoffen.
( Bernd Rubel am 27. April 2016, mobile geeks)
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Dienstag, 26. April 2016
Web 2.0, Industrie 4.0, Schule 4.0 ?
Montag, 25. April 2016
Sozialistische Moral
"1. Du sollst Dich stets für die Internationale Solidarität der Arbeiterklasse und aller Werktätigen sowie für die unverbrüchliche Verbundenheit aller sozialistischen Länder einsetzen.
2. Du sollst Dein Vaterland lieben und stets bereit sein, Deine ganze Kraft und Fähigkeit für die Verteidigung der Arbeiter- und Bauernmacht einzusetzen.
3. Du sollst helfen, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu beseitigen.
4. Du sollst gute Taten für den Sozialismus vollbringen, denn der Sozialismus führt zu einem besseren Leben für alle Werktätigen.
5. Du sollst beim Aufbau des Sozialismus im Geiste der gegenseitigen Hilfe und der kameradschaftlichen Zusammenarbeit handeln, das Kollektiv achten und seine Kritik beherzigen.
6. Du sollst das Volkseigentum schützen und mehren.
7. Du sollst stets nach Verbesserung Deiner Leistungen streben, sparsam sein und die sozialistische Arbeitsdisziplin festigen.
8. Du sollst Deine Kinder im Geiste des Friedens und des Sozialismus zu allseitig gebildeten, charakterfesten und körperlich gestählten Menschen erziehen.
9. Du sollst sauber und anständig leben und Deine Familie achten.
10 Du sollst Solidarität mit den um ihre nationale Befreiung kämpfenden und den ihre nationale Unabhängigkeit verteidigenden Völkern üben.
Zitate des Tages: Atomkraft, Islamhasser, Prince
"Der Anteil erneuerbarer Energien an der weltweiten Stromproduktion ist nahezu doppelt so hoch wie der Anteil der Atomkraft und steigt rasant, während die Atomkraft stagniert." (V. Raddatz)
"Die größten Rassisten und Islamhasser sind Erdogans beste Verbündete." (A.Kahana)
Über Prince*: "Seine Songs kannten mehr schöne Worte über Orgasmus als die Eskimos für Schnee." (H.Nutt)
Alle Zitate vom 25.4.16 in der FR
Am 26.4.1986 war die Atomkatastrophe von Tschernobyl.
*Seit den 1990er Jahren verfocht Prince entschieden die Rechte an seinem geistigen Eigentum, was er unter anderem durch seinen Widerstand gegen Schallplattenfirmen zeigte. Aufgrund von Differenzen mit seiner damaligen Plattenfirma Warner Bros. Records legte er von 1993 bis 2000 seinen Künstlernamen ab. In dieser Zeit trug er statt eines aussprechbaren Namens ein Symbol als Pseudonym und wurde häufig als „The Artist Formerly Known As Prince“ (Der früher als Prince bekannte Künstler) bezeichnet. Nach dem Vertragsende mit Warner Bros. Records nannte sich der Musiker ab Mai 2000 wieder Prince. (Seite „Prince“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. April 2016, 18:16 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Prince&oldid=153774841(Abgerufen: 25. April 2016, 05:26 UTC)
"Die größten Rassisten und Islamhasser sind Erdogans beste Verbündete." (A.Kahana)
Über Prince*: "Seine Songs kannten mehr schöne Worte über Orgasmus als die Eskimos für Schnee." (H.Nutt)
Alle Zitate vom 25.4.16 in der FR
Am 26.4.1986 war die Atomkatastrophe von Tschernobyl.
*Seit den 1990er Jahren verfocht Prince entschieden die Rechte an seinem geistigen Eigentum, was er unter anderem durch seinen Widerstand gegen Schallplattenfirmen zeigte. Aufgrund von Differenzen mit seiner damaligen Plattenfirma Warner Bros. Records legte er von 1993 bis 2000 seinen Künstlernamen ab. In dieser Zeit trug er statt eines aussprechbaren Namens ein Symbol als Pseudonym und wurde häufig als „The Artist Formerly Known As Prince“ (Der früher als Prince bekannte Künstler) bezeichnet. Nach dem Vertragsende mit Warner Bros. Records nannte sich der Musiker ab Mai 2000 wieder Prince. (Seite „Prince“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. April 2016, 18:16 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Prince&oldid=153774841(Abgerufen: 25. April 2016, 05:26 UTC)
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Samstag, 23. April 2016
Persönliches Lernnetzwerk (PLN)
"Je nach eigenem Entwicklungsstand oder aktueller persönlicher Herausforderung muss ich meinen sozialen Filter durch die Auswahl der Experten in meinem Netzwerk erweitern oder ändern." (K. Pape: Wir müssen Experten im Netzwerk-Lernen sein!) 23.4.16
Was von der Wikipedia soll zum Mond?
Hier findet die Diskussion statt.
Die Abstimmung soll später folgen.
Meine Meinung: Die Diskussion ist wichtiger als das Projekt. Denn der Mond wird sicherlich von Extraterristrischen weniger sorgfältig abgehört als die Erde.
Die Abstimmung soll später folgen.
Meine Meinung: Die Diskussion ist wichtiger als das Projekt. Denn der Mond wird sicherlich von Extraterristrischen weniger sorgfältig abgehört als die Erde.
Montag, 18. April 2016
Marianne Grimmenstein hat die Unterschriftenliste zur Bürgerklage gegen CETA beim Bundeswirtschaftsministerium übergeben
Sonntag, 17. April 2016
Das Recht auf Schmähkritik ist nicht wichtiger als das Überleben syrischer Kriegsflüchtlinge
Merkels Flüchtlingspolitik hat ihr Gesicht verändert. Statt auf Mauern und Zäune setzt sie jetzt darauf, dass die Türkei syrische Kriegsflüchtlinge entgegen der Flüchtlingskonvention in den Krieg zurück schickt.
Das anzugreifen, wäre ehrlich. Nur sind die Wenigsten bereit, die Folgen einer Alternative in Kauf zu nehmen. Also wählt man den indirekten Weg. Man greift Merkel nicht dafür an, dass sie zur alten Politik zurückgekehrt ist ("Hauptsache, die Flüchtlinge sterben außerhalb Europas"), sondern dafür, dass sie zulässt, dass geltendes Recht zum Tragen kommt.
Wer hat im Zusammenhang mit der Kritik an der Anwendung des Schah-Paragraphs darauf verweisen können, dass er sich jahrzehntelang für seine Abschaffung eingesetzt hat?
Ob Trumpisierung oder Heuchelei, die öffentliche Diskussion in Deutschland ist auf einem Tiefpunkt angekommen. Böhmermann ist dafür nur ein Symptom.
Ich will nicht hoffen, dass ich jemals eine Partei wählen werde, die Angela Merkels Politik unterstützt. Der gegenwärtige Stand der politischen Diskussion jagt mir aber die Angst ein, es könnte einmal dazu kommen.
mehr dazu
Das anzugreifen, wäre ehrlich. Nur sind die Wenigsten bereit, die Folgen einer Alternative in Kauf zu nehmen. Also wählt man den indirekten Weg. Man greift Merkel nicht dafür an, dass sie zur alten Politik zurückgekehrt ist ("Hauptsache, die Flüchtlinge sterben außerhalb Europas"), sondern dafür, dass sie zulässt, dass geltendes Recht zum Tragen kommt.
Wer hat im Zusammenhang mit der Kritik an der Anwendung des Schah-Paragraphs darauf verweisen können, dass er sich jahrzehntelang für seine Abschaffung eingesetzt hat?
Ob Trumpisierung oder Heuchelei, die öffentliche Diskussion in Deutschland ist auf einem Tiefpunkt angekommen. Böhmermann ist dafür nur ein Symptom.
Ich will nicht hoffen, dass ich jemals eine Partei wählen werde, die Angela Merkels Politik unterstützt. Der gegenwärtige Stand der politischen Diskussion jagt mir aber die Angst ein, es könnte einmal dazu kommen.
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Stichworte zu Wirtschaft und Flüchtlingspolitik
ZEIT 17/2016:
US-Steuerparadiese S.24
"Kurzer Prozess" Trump u. AfD S.23 (Seehofer ausgenommen)
Compliance bei Berenberg kaltgestellt S.25
Ethno-Marketing S.26
Unister u. Google S.27
Buchvorwort: Kohl kritisiert Flüchtlingspolitik SPON 16.4.16
Orbán besucht Helmut Kohl Bild 19.4.16
US-Steuerparadiese S.24
"Kurzer Prozess" Trump u. AfD S.23 (Seehofer ausgenommen)
Compliance bei Berenberg kaltgestellt S.25
Ethno-Marketing S.26
Unister u. Google S.27
Buchvorwort: Kohl kritisiert Flüchtlingspolitik SPON 16.4.16
Orbán besucht Helmut Kohl Bild 19.4.16
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Freitag, 15. April 2016
Klare Sprache
"Sagt es einfach!" von Yascha Mounk ZEIT Nr.17 14.4.2016
Im Jahr 1968 hätte mich über Mounks Artikel noch sehr gefreut, denn die Faustregeln, die er für klares Schreiben formuliert, sollten sich von selbst verstehen. Zur Zeit der 68er war es freilich üblich, auch relativ einfache Gedanken unnötig "hegelianisch" zu formulieren.
Wenn Mounk allerdings Habermas dafür kritisiert, im "Strukturwandel der Öffentlichkeit" Formulierungen gebraucht zu haben, die auch sehr intelligente Erstsemester von der Lektüre abschrecken, ist er freilich auf dem Holzweg.*
Der Fehler liegt nicht bei Habermas, der in seiner Habilitation seine neuen Gedanken so differenziert formulierte, wie er es für nötig hielt, sondern bei den Professoren, die dies Werk Erstsemestern als Einführungslektüre nahe legen.*
Mounks "So hätte ich es gesagt" offenbart, dass er unfähig ist, den Bezug des Gedankens auf den Strukturwandel der Öffentlichkeit klar auszudrücken. Er hätte sich besser einen Gedanken ausgesucht, den er ohne wesentlichen Substanzverlust einfacher ausdrücken kann.
Habermas hat - im Unterschied zu Adorno - die angelsächsische Forderung, man solle sich möglichst verständlich ausdrücken, durchaus nicht zurückgewiesen, sondern immer wieder - unter Verzicht auf die Terminologie seiner theoretischen Texte - allgemeine Verständlichkeit sichergestellt.
Recht gebe ich Mounk in einem sofort: Die Hauptgedanken des Strukturwandels der Öffentlichkeit lassen sich sicher ohne unerträglichen Substanzverlust wesentlich einfacher wiedergeben als in diesem wichtigen Werk der Theoriegeschichte. Die Frage ist freilich: Weshalb hat noch nie jemand, der diese Gedanken Erstsemestern nahe bringen will, sich daran gemacht, die notwendige Vereinfachung zu versuchen? Könnte es nicht daran liegen, dass dabei die Gefahr sehr groß wäre, dass man wie Mounk eklatant an dem Versuch scheitert?
Fazit: Es mag viele Texte geben, auf die Mounks Kritik zutrifft. An dem Beweis, dass das für Habermas' Strukturwandel der Öffentlichkeit gilt, ist Mounk kläglich gescheitert.
*Mounks Beispiel:
Fachbuch in leichter Sprache ZEIT 24.7.2013
Im Jahr 1968 hätte mich über Mounks Artikel noch sehr gefreut, denn die Faustregeln, die er für klares Schreiben formuliert, sollten sich von selbst verstehen. Zur Zeit der 68er war es freilich üblich, auch relativ einfache Gedanken unnötig "hegelianisch" zu formulieren.
Wenn Mounk allerdings Habermas dafür kritisiert, im "Strukturwandel der Öffentlichkeit" Formulierungen gebraucht zu haben, die auch sehr intelligente Erstsemester von der Lektüre abschrecken, ist er freilich auf dem Holzweg.*
Der Fehler liegt nicht bei Habermas, der in seiner Habilitation seine neuen Gedanken so differenziert formulierte, wie er es für nötig hielt, sondern bei den Professoren, die dies Werk Erstsemestern als Einführungslektüre nahe legen.*
Mounks "So hätte ich es gesagt" offenbart, dass er unfähig ist, den Bezug des Gedankens auf den Strukturwandel der Öffentlichkeit klar auszudrücken. Er hätte sich besser einen Gedanken ausgesucht, den er ohne wesentlichen Substanzverlust einfacher ausdrücken kann.
Habermas hat - im Unterschied zu Adorno - die angelsächsische Forderung, man solle sich möglichst verständlich ausdrücken, durchaus nicht zurückgewiesen, sondern immer wieder - unter Verzicht auf die Terminologie seiner theoretischen Texte - allgemeine Verständlichkeit sichergestellt.
Recht gebe ich Mounk in einem sofort: Die Hauptgedanken des Strukturwandels der Öffentlichkeit lassen sich sicher ohne unerträglichen Substanzverlust wesentlich einfacher wiedergeben als in diesem wichtigen Werk der Theoriegeschichte. Die Frage ist freilich: Weshalb hat noch nie jemand, der diese Gedanken Erstsemestern nahe bringen will, sich daran gemacht, die notwendige Vereinfachung zu versuchen? Könnte es nicht daran liegen, dass dabei die Gefahr sehr groß wäre, dass man wie Mounk eklatant an dem Versuch scheitert?
Fazit: Es mag viele Texte geben, auf die Mounks Kritik zutrifft. An dem Beweis, dass das für Habermas' Strukturwandel der Öffentlichkeit gilt, ist Mounk kläglich gescheitert.
*Mounks Beispiel:
So hätte ich es gesagt: Moderne Kommunikationsformen werden oft daran gemessen, wie sehr sie einem persönlichen Gespräch ähneln. Aber wie echt oder tiefgehend sie sind, hängt davon nicht unbedingt ab.
Jürgen Habermas: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft
Der Sprachgebrauch von "öffentlich" und "Öffentlichkeit" verrät eine Mannigfaltigkeit konkurrierender Bedeutungen. Sie stammen aus verschiedenen geschichtlichen Phasen und gehen, in ihrer synchronen Anwendung auf Verhältnisse der industriell fortgeschrittenen und sozialstaatlich verfaßten bürgerlichen Gesellschaft , eine trübe Verbindung ein. Allerdings scheinen dieselben Verhältnisse, die sich gegen den überkommenen Sprachgebrauch zur Wehr setzen, eine wie immer konfuse Verwendung dieser Worte, ja ihre terminologische Handhabung doch zu verlangen.
*Ich selbst habe den Strukturwandel der Öffentlichkeit nie ganz durchgelesen. Ich habe mich damit begnügt, die mir am wichtigsten erscheinenden Passagen zu lesen. Der Beispielsatz von Mounk ist freilich beileibe nicht der am schwersten verständliche in diesem anspruchsvollen Werk. Wer sich damit begnügt, die Hauptgedanken aus Habermas' Werk nachzuvollziehen, tut sich durchaus leichter, wenn er z.B. Stefan Müller-Doohm: Jürgen Habermas, 2014 heranzieht. Müller-Doohm würde freilich den Gedanken weit von sich weisen, die Lektüre seiner Biographie könnte die Kenntnis der Originalschriften von Habermas ersetzen.
Fachbuch in leichter Sprache ZEIT 24.7.2013
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Donnerstag, 14. April 2016
Dienstag, 12. April 2016
Stefan Kuzmany ein Königinnenmörder?
Wenn man liest, was Stefan Kuzmany ganz ohne Not schreibt, könnte man meinen, er wollte es sein:
"Also ist es egal, wie die Kanzlerin entscheidet: Sie hat bereits verloren. Eine Kanzlerin aber, deren Entscheidung kein Gewicht mehr hat, hat ihre Macht verwirkt."
(SPON 12.4.16)
In Wirklichkeit geht es ihm schwerlich um den Sturz der Kanzlerin. Er will wohl nur den Hype nutzen.
Panama Papers und Böhmermann: Glanz und Elend des deutschen Journalismus liegen nahe beieinander.
sieh auch:
Erlaubte Schmähkritik? Die verfassungsrechtliche Dimension der causa Jan Böhmermann, Verfassungsblog 11.4.16
Fall Böhmermann: Was darf Satire? Internet-Law 12.4.16
Dank Erdogan ist Majestätsbeleidung bald wieder erlaubt FR-online 15.4.16
Böhmermann gibt Radiosendung auf, führt Fernsehsendung nach Pause fort SPON 25.4.16
"Also ist es egal, wie die Kanzlerin entscheidet: Sie hat bereits verloren. Eine Kanzlerin aber, deren Entscheidung kein Gewicht mehr hat, hat ihre Macht verwirkt."
(SPON 12.4.16)
In Wirklichkeit geht es ihm schwerlich um den Sturz der Kanzlerin. Er will wohl nur den Hype nutzen.
Panama Papers und Böhmermann: Glanz und Elend des deutschen Journalismus liegen nahe beieinander.
sieh auch:
Erlaubte Schmähkritik? Die verfassungsrechtliche Dimension der causa Jan Böhmermann, Verfassungsblog 11.4.16
Fall Böhmermann: Was darf Satire? Internet-Law 12.4.16
Dank Erdogan ist Majestätsbeleidung bald wieder erlaubt FR-online 15.4.16
Böhmermann gibt Radiosendung auf, führt Fernsehsendung nach Pause fort SPON 25.4.16
ABImooc 2017 – 300.000 Menschen lernen zur selben Zeit dieselben Themen
"Vor den Abiturprüfungen bereiten sich 300.000 Menschen zur selben Zeit auf dieselben Themen vor. Dieses Setting wäre wie gemacht für eine Online-Community mit 1. Wegweisern zu hilfreichen Materialien, 2. Inputs und Coachings für Lernmethoden und 3. Lerngruppen, die online oder vor Ort zusammenarbeiten."
mehr dazu: Joeran über den Plan eines Abi-Moocs 11.4.2016)
mehr dazu: Joeran über den Plan eines Abi-Moocs 11.4.2016)
Wolffsohn zu den abrahamitischen Religionen
"Gerade die Schriften und ihre buchstäbliche Auslegung seien das Problem, konterte der Publizist und Historiker Michael Wolffsohn. Eine kritische Interpretation der Quellen, wie das Christentum sie mit der Reformation oder das Judentum durch rabbinische Texte erfahren hätten, habe der Islam in diesem Maße noch nicht erfahren. Deshalb sei es ein Unterschied, ob im Alten Testament das Niederbrennen irgendeines seit 2400 Jahren untergegangenen mesopotamischen Königreichs oder im Koran der Kampf gegen die - durchaus noch existierenden - Juden gefordert werde." ("Hart aber fair" zum Islamismus, SPON 12.4.16)
Bemerkenswert ist in diesem Kontext die energische Kritik, die Luthers antijudaistische Texte im Vorfeld des Reformationsjubiläums erfahren. Texte einer Vorbildfigur werden immer wieder von neuem einem kritischen Blick ausgesetzt. Zunächst durch Spener, was dazu führte, dass Luthers Polemiken gegen die Juden lange Zeit in den üblichen Werkausgaben nicht mehr zu finden waren, damit seine Autorität nicht für antisemitische Hetze in Anspruch genommen werden könne. Dann im 20. Jahrhundert durch Theologen, die daran erinnerten, dass Luthers Texte dann doch zur Rechtfertigung der nationalsozialistischen Hetze herangezogen werden konnten und dass das durchaus am Charakter dieser Texte lag.
Bemerkenswert ist in diesem Kontext die energische Kritik, die Luthers antijudaistische Texte im Vorfeld des Reformationsjubiläums erfahren. Texte einer Vorbildfigur werden immer wieder von neuem einem kritischen Blick ausgesetzt. Zunächst durch Spener, was dazu führte, dass Luthers Polemiken gegen die Juden lange Zeit in den üblichen Werkausgaben nicht mehr zu finden waren, damit seine Autorität nicht für antisemitische Hetze in Anspruch genommen werden könne. Dann im 20. Jahrhundert durch Theologen, die daran erinnerten, dass Luthers Texte dann doch zur Rechtfertigung der nationalsozialistischen Hetze herangezogen werden konnten und dass das durchaus am Charakter dieser Texte lag.
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Montag, 11. April 2016
Welche Schwächen sehen Kinder an Erwachsenen?
Wenn man einem Aufsatzwettbewerb in China trauen darf?
"Welche Gewohnheiten finden sie unerträglich? Diese Fragen beantworteten über 10.000 Grundschüler des 6. Jahrgangs bei einem Aufsatzwettbewerb in Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei. Rund ein Drittel der Kinder kritisierten dabei, dass ihre Eltern zu viel Zeit mit dem Handy verbrächten.
Bei dem Aufsatzwettbewerb sollten die Schüler sich zum Thema „Schlechte Gewohnheiten von Erwachsenen" äußern. Die Teilnehmer kritisierten dabei, dass ihre Eltern zu viel mit dem Handy hantierten, Alkohol konsumierten, rauchten, Mahjong spielten, dauernd nörgelten, zu viel Online-Shopping betrieben, ihre Versprechen brächen, ungerechte Vergleiche mit anderen zögen und Abfall auf die Straße würfen.
Die Handynutzung der Eltern hat überraschenderweise sogar den Alkoholkonsum und das Rauchen übertroffen und wurde von den meisten Kindern kritisiert. Erwachsene hätten jederzeit und überall ihr Handy in der Hand, hieß es in den Aufsätzen. Sie benutzten Smartphones, um mit Aktien zu handeln, zu chatten oder Spiele zu spielen. Handys seien zu ihrem zweiten Kind geworden und beeinflussten ihre Laune, erklärten die Schüler ihren Unmut über die Handynutzung von Erwachsenen.
Xuanxuan schrieb in ihrem Aufsatz: „Seit des 5. Jahrgangs habe ich gelernt, eigenständig zu sein. Meine Eltern haben fast 24 Stunden am Tag ihr Handy in der Hand. Es ist, als ob sie ein Baby im Arm hielten."
Weil ihre Eltern mit ihren Handys beschäftigt sind, vergessen sie häufig, Frühstück zu machen. Xuanxuan hat keine andere Wahl, als loszugehen und das Frühstück zu kaufen. Ihren Eltern bringt sie dann eine Portion mit." (http://german.cri.cn/3105/2016/04/06/1s249521.htm)
heute-show
Von über 300 untergetauchten Rechtsradikalen sind nur 180 wirklich gefährlich. Man weiß, was drei untergetauchte fertig brachten.
Die Show zeigte danach von Wagner, der als Förster Nazis "auswilderte" mit Knopf im Ohr zur Beobachtung.
Die Show zeigte danach von Wagner, der als Förster Nazis "auswilderte" mit Knopf im Ohr zur Beobachtung.
Sonntag, 10. April 2016
Bekämpfung der Fluchtursachen
Seit Jahrzehnten wird Bekämpfung der Fluchtursachen gefordert. Doch die EU hat durch Subventionierung von Agrarausfuhren wesentlich dazu beigetragen, die Landwirtschaft in Ländern der Dritten Welt zu destabilisieren.
Jetzt stellt Michael Bohnet unter der Überschrift Die Stunde der Entwicklungspolitik konkrete Maßnahmen vor, die geeignet wären Fluchtursachen zu bekämpfen:
Erstens: Massive Umschichtung der deutschen Hilfe auf die ärmsten Länder. Derzeit kommen 25 Prozent den nach der Definition der Vereinten Nationen 50 ärmsten Ländern zugute. Zu ihnen gehören etwa 30 fragile und von bewaffneten Konflikten betroffene Länder. Im Jahr 2025 werden schätzungsweise 80 Prozent der extrem Armen in diesen Ländern wohnen. [...]
Zweitens: Stabilisierung der Flüchtlingslager in Libanon, Jordanien und im Irak. Derzeit leben vier Millionen syrische Flüchtlinge in Lagern in Libanon, Jordanien, im Irak und in der Türkei. Etwa 350 000 haben sich aufgemacht nach Europa. Das sind neun Prozent. Die übrigen 91 Prozent halten sich noch in der Region auf. [...]
Drittens: Ein Beschäftigungspakt für die Westbalkanländer. Albanien, Serbien, Kosovo, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro sind sichere Herkunftsländer. Etwa 25 Prozent der Asylbewerber kamen 2015 aus diesen Staaten, obwohl sie keine Chance auf politisches Asyl haben. [...]
(SZ 7.4.16)
Jetzt stellt Michael Bohnet unter der Überschrift Die Stunde der Entwicklungspolitik konkrete Maßnahmen vor, die geeignet wären Fluchtursachen zu bekämpfen:
Erstens: Massive Umschichtung der deutschen Hilfe auf die ärmsten Länder. Derzeit kommen 25 Prozent den nach der Definition der Vereinten Nationen 50 ärmsten Ländern zugute. Zu ihnen gehören etwa 30 fragile und von bewaffneten Konflikten betroffene Länder. Im Jahr 2025 werden schätzungsweise 80 Prozent der extrem Armen in diesen Ländern wohnen. [...]
Zweitens: Stabilisierung der Flüchtlingslager in Libanon, Jordanien und im Irak. Derzeit leben vier Millionen syrische Flüchtlinge in Lagern in Libanon, Jordanien, im Irak und in der Türkei. Etwa 350 000 haben sich aufgemacht nach Europa. Das sind neun Prozent. Die übrigen 91 Prozent halten sich noch in der Region auf. [...]
Drittens: Ein Beschäftigungspakt für die Westbalkanländer. Albanien, Serbien, Kosovo, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro sind sichere Herkunftsländer. Etwa 25 Prozent der Asylbewerber kamen 2015 aus diesen Staaten, obwohl sie keine Chance auf politisches Asyl haben. [...]
(SZ 7.4.16)
Steuervermeidung
Im US-Staat Delaware haben über eine Million Firmen einen Sitz, und das bei 900 000 Einwohnern.
Dabei sind viele Steuern dort ganz normal, nur für Gewinne aus Patenten, Lizenzen, Markenrechten u.a. fallen dort keine Steuern an. Kein Wunder, dass über die Hälfte aller börsennotierten Firmen der USA dort einen Sitz haben und das "zufälligerweise" alle Gewinne der Großkonzerne aus diesen Bereichen in Delaware anfallen. (SZ 8.4.16)
Dabei sind viele Steuern dort ganz normal, nur für Gewinne aus Patenten, Lizenzen, Markenrechten u.a. fallen dort keine Steuern an. Kein Wunder, dass über die Hälfte aller börsennotierten Firmen der USA dort einen Sitz haben und das "zufälligerweise" alle Gewinne der Großkonzerne aus diesen Bereichen in Delaware anfallen. (SZ 8.4.16)
Samstag, 9. April 2016
Vom Stammbuch zum Poesiealbum und weiter
Mephisto schrieb im Faust dem "Schüler" noch ein Bibelzitat ins Stammbuch: "Eritis sicut deus".
Das 16. Jh., in dem der Anfang des Faust spielt, war auch der Beginn des Stammbuchs.
Zu Goethes Zeiten (18. Jh.) schrieben schon 14-jährige wie Goethe fleißig ins Stammbuch der Freunde.
Da waren es eher Zitat großer Aufklärer, die man eintrug. Immer noch war dies Buch Studenten (und angehenden Studenten wie Goethe) vorbehalten.
Im 19. Jh. konnten auch Frauen und junge Schüler und Schülerinnen ein Stammbuch führen, das jetzt freilich, den Sprüchen, die jetzt vorherrschten, entsprechend, Poesiealbum hieß.
Gegen Ende des 19. Jh.s war die Poesie freilich schon zu Sprüchen wie "Sei wie das Veilchen im Mose ..." abgesunken.
Dann folgten Freundschaftsbücher, wo man von Hobbys, Lieblingsfilmen etc. an, "vorgeschrieben" bekam, was man schreiben sollte. Daneben gibt es jetzt Sprüche bei Facebook, Geistreicheleien in Twitter und Kommentare zu Blogs und online-Zeitungsartikeln, in denen eine völlig demokratisierte Öffentlichkeit sich "verewigt".
Beispiele für die verschiedenen Entwicklungsstufen sollen noch folgen.
1. 1. Wk. und WR
Das 16. Jh., in dem der Anfang des Faust spielt, war auch der Beginn des Stammbuchs.
Zu Goethes Zeiten (18. Jh.) schrieben schon 14-jährige wie Goethe fleißig ins Stammbuch der Freunde.
Da waren es eher Zitat großer Aufklärer, die man eintrug. Immer noch war dies Buch Studenten (und angehenden Studenten wie Goethe) vorbehalten.
Im 19. Jh. konnten auch Frauen und junge Schüler und Schülerinnen ein Stammbuch führen, das jetzt freilich, den Sprüchen, die jetzt vorherrschten, entsprechend, Poesiealbum hieß.
Gegen Ende des 19. Jh.s war die Poesie freilich schon zu Sprüchen wie "Sei wie das Veilchen im Mose ..." abgesunken.
Dann folgten Freundschaftsbücher, wo man von Hobbys, Lieblingsfilmen etc. an, "vorgeschrieben" bekam, was man schreiben sollte. Daneben gibt es jetzt Sprüche bei Facebook, Geistreicheleien in Twitter und Kommentare zu Blogs und online-Zeitungsartikeln, in denen eine völlig demokratisierte Öffentlichkeit sich "verewigt".
Beispiele für die verschiedenen Entwicklungsstufen sollen noch folgen.
1. 1. Wk. und WR
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Stammbuch
Donnerstag, 7. April 2016
Wie schafft man es, mit weniger auszukommen?
"Das Ziel soll nicht sein, gezwungenermaßen alles wegzuwerfen. Sondern nur so viel, wie es euch tut. Wenn euch die Büchersammlung ein gutes Gefühl gibt, obwohl ihr die meisten Bücher nicht noch einmal lesen werdet, dann behaltet sie. Gleiches gilt für Erinnerungsstücke. Für die könnte man eine schöne Box anlegen. Alles, was rein passt, bleibt, alles andere wird weitergegeben. [...] Jetzt aber nicht in alte Verhaltensmuster verfallen und den gewonnenen Platz mit neuem Ballast füllen. Sondern fangt an, bewusster einzukaufen. Nicht möglichst viel und möglichst billiges Zeug, sondern lieber etwas Wertigeres, das länger hält. Das schont Ressourcen.
Fragt euch außerdem bei jedem Kauf, ob ihr das wirklich braucht. Oder ob ihr es nicht in einem Jahr spätestens doch wieder aussortieren würdet. Ist es die Lebenszeit, die ihr hinein gesteckt habt, um das nötige Geld zu verdienen, wirklich wert?"
So schafft ihr es, euch von unnützem Kram zu befreien ZEIT online 7.4.16
Mittwoch, 6. April 2016
Julie Zeh: Unterleuten
"Der Roman gibt zwar eine differenzierte Einordnung, moralisiert aber nicht. Statt dessen geht Juli Zeh mit ihren Charakteren respektvoll und wohlwollend um. Man merkt, dass sie gelernt hat, sie einfach nur zu beobachten und ihnen zuzuhören, wenn sie etwas zu sagen haben." (Deep Read 8.3.16)
Dienstag, 5. April 2016
Julia Probst, ein Augenschmaus
Ein Augenschmaus bei Twitter
Mein Augenschmaus Blog
Über die hartnäckige Julia Probst Wormser Zeitung 5.4.16
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Über die hartnäckige Julia Probst Wormser Zeitung 5.4.16
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Montag, 4. April 2016
Panama Papers
Tweets
Süddeutsche Zeitung
"Islands Regierungschef tritt zurück, Steuerfahnder leiten international Ermittlungen ein, und Vertraute von Marine Le Pen geraten in Bedrängnis." Das Wichtigste zu den Panama Papers am Dienstag. SPON 5.4.16
Panama Papers: Staatsanwaltschaft von Panama leitet Ermittlungen ein ZEIT online 4.4.16 "Erste Reaktionen auf die Panama Papers: Ermittlungen sind eingeleitet, die Firma Mossack Fonseca wehrt sich gegen die Vorwürfe. Enthüllungen betreffen Hunderte Politiker."
Die Massenmedien beschützen die westlichen Eliten vor den Panama Papers von Jens Berger, Nachdenkseiten 4.4.16
Die Geschichte der PanamaPapers NDR 6.4.16
"In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viele Daten auf einmal gesehen", sagt Mar Cabra, Datenchefin beim ICIJ. Sie hat schon Daten vieler Leaks bewältigt: OffshoreLeaks, LuxLeaks, Swissleaks. Aber: "Kein Journalist hatte jemals mit so einem Leak wie diesem zu tun", sagt sie. Die Menge der Daten, die unterschiedlichen Formate und Versionen der Dateien, von 1977 bis heute, sie bringen die Dateneinheit des ICIJ an ihre Grenzen. Lange arbeiten die Programmierer daran, dass Hunderte Journalisten weltweit gleichzeitig in einer sicheren und robusten Cloud Suchanfragen starten können.
Denn einige der Kollegen suchen inzwischen Tag und Nacht nach Namen aus ihrem Land. "Ich könnte 24 Stunden am Tag damit verbringen, in den Daten zu suchen", sagt Jóhannes Kristjánsson, Fernsehreporter aus Island, "ich finde immer etwas Neues". Kristjánsson hat schon viele wichtige Personen aus seinem kleinen Land in den Daten gefunden: den Premierminister, den Finanzminister, den Innenminister, den Geschäftsführer der Regierungspartei, Bankenmanager, schließlich den früheren Regierungschef und noch viele mehr. Angeblich kennt jeder jeden auf Island. Sogar Freunde hat Kristjánsson in dem Leak gefunden. Auch deshalb trägt er schwer an seinem Scoop. Denn nur er weiß, wie viele Isländer ihre Finanzen durch Offshore-Konstrukte verschleiern. "Das ist die größte Geschichte meines Lebens. Ich frage mich, was passieren wird auf Island, wenn das alles rauskommt", sagt Kristjánsson.
Im Senegal stellt sich diese Frage dagegen wohl kaum jemand mehr. Hamadou Tidiane Sy und Momar Niang, zwei investigative Reporter, versuchen unter den Bedingungen ihres Landes zu recherchieren und sich Gehör zu verschaffen. Hamadou arbeitet für das Online-Magazin Ouestaf.com. Viele im Senegal haben aber keinen Internetanschluss - und fast 50 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Auch Sy und Niang recherchieren Fälle aus den PanamaPapers. Das ICIJ hat viele afrikanische Kollegen an Bord geholt. Sie haben viel zu tun. Denn auch in Afrika hat Mossack Fonseca seine Spuren hinterlassen - in Nigeria, Guinea, Kenia, Südafrika."
mehr dazu im ZUM-Wiki
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Freitag, 1. April 2016
De mortuis nihil, nisi bene.
"Denn in seiner Zeit an der Spitze des Auswärtigen Amtes von 1974 bis 1992 war Hans-Dietrich Genscher ein Entspannungspolitiker par excellence: einer, der selbst mit den härtesten Gegenspielern im Kreml und andernorts so lange verhandelte, bis man sich auf eine für beide Seiten tragbare Lösung verständigte." So schreibt ZEIT online heute, am 1.4.2016.
Ich schreibe nichts über die Jugoslawienkriege 1991 - 2001.
Aber zu der zweiten Aussage von Ludwig Grewen darf ich etwas anmerken.
"Gemeinsam mit Helmut Kohl rang Genscher dem letzten sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow und dessen Außenminister Eduard Schewardnadse, ebenso wie den Verbündeten im Westen, die Zustimmung zur deutschen Wiedereinigung ab, und er handelte bei den 2+4-Gesprächen die äußeren Bedingungen dafür aus."
Mir ist nicht bekannt, dass Gorbatschow zu "den härtesten Gegenspielern im Kreml" gehörte.
Genscher verstand ganz gewiss sein Handwerk.
Ich schreibe nichts über die Jugoslawienkriege 1991 - 2001.
Aber zu der zweiten Aussage von Ludwig Grewen darf ich etwas anmerken.
"Gemeinsam mit Helmut Kohl rang Genscher dem letzten sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow und dessen Außenminister Eduard Schewardnadse, ebenso wie den Verbündeten im Westen, die Zustimmung zur deutschen Wiedereinigung ab, und er handelte bei den 2+4-Gesprächen die äußeren Bedingungen dafür aus."
Mir ist nicht bekannt, dass Gorbatschow zu "den härtesten Gegenspielern im Kreml" gehörte.
Genscher verstand ganz gewiss sein Handwerk.
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