Dienstag, 28. Januar 2014

Martin Opitz und die Frauen

Was man nicht alles über eine kurze Frage bei gutefrage.net erfahren kann. Mein Dank an Albrecht.

Sonntag, 26. Januar 2014

Gemeinsamer Weg ohne Rückblick auf die Apartheid möglich?

Die Nach-Apartheid-Generation, auch Mandela-Generation oder born free (Freigeborene) genannt, macht in Südafrika etwa 40 % der Bevölkerung aus.
Die meisten der politisch Bewussten unter ihnen streben einen gemeinsamen Weg mit den anderen Teilen der Bevölkerung, auch dem dem weißen, an und wollen dabei den Blick auf die Apartheid beiseite lassen. Mit diesem Weg sehen sie sich als die wahren Erben Mandelas.
Die älteren Generationen haben dafür kaum Verständnis. Sie befürchten eine Fehlentwicklung, wenn die Geschichte bei einem Neuaufbau unbeachtet bleibt.
(New York Times vom 6.12.2013 mit 59 Kommentaren)

Dialekte heute und Möglichkeiten zur Mitarbeit beim ...

Atlas zur deutschen Alltagssprache
"Die verschiedenen regionalen Varianten werden über Internetumfragen, also per indirekter Methode, an fast 500 Ortspunkten in Deutschland, Österreich, der deutschsprachigen Schweiz, Südtirol, Ostbelgien und Luxemburg erhoben. Dabei wird nicht nach der individuellen Gebrauchsform der Internetnutzer gefragt, sondern nach dem "normalen ortsüblichen Sprachgebrauch". In den Umfrageformularen, die online zugänglich sind und auch online ausgefüllt werden, gibt es zu jeder Frage sowohl vorgegebene Antwortmöglichkeiten als auch ein Freitext-Feld, in dem weitere Angaben gemacht werden können."

Link zur aktuellen Umfrage 

Ein Atlasbeispiel für Backofen/rohr o.ä.

Organisierte Kriminalität in Deutschland

Nichts Genaues weiß man nicht.
Aber ein Oberstaatsanwalt schätzt die Einnahmen organisierter Kriminalität, die primär aus dem Drogenhandel kommen, auf 50 Milliarden Euro, eine Mafiaexpertin nimmt an, dass Investoren, die Geldwäsche betreiben, wegen ihrer reichlichen Mittel rasch zu lokalem politischen Einfluss kommen. Ein ehemaliger Autoknacker gibt als Zeit, die er zum Knacken eines Autos braucht, zwischen 2 und 20 Sekunden an.

Zitat:
Petra Reski: Wenn der deutsche Bürger überzeugt ist, dass kein Problem besteht, hat auch kein deutscher Politiker ein Problem.

Berichte:
Welt 22.1.14
Berliner Kurier 21.1.14
Carsten-Beyreuther News Vorankündigung, 20.1.14

Literatur:
Petra Reski: “Mafia: Von Paten, Pizzerien und falschen Priestern”

Samstag, 25. Januar 2014

Gastarbeiter in Katar: Erneut Dutzende Tote auf WM-Baustellen

Der internationale Protest verpufft offenbar. Laut "Guardian" sind auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 in Katar erneut 36 ausländische Arbeiter ums Leben gekommen. Allein die Zahl der Toten aus Nepal summiert sich bereits auf 185. (SPON)
Die erste Meldung habe ich mit Befremden aufgenommen. Die öffentliche Reaktion darauf schien mir aber sicherzustellen, dass die äußersten Missstände abgeschafft würden.
185 Tote allein aus Nepal würde mich berühren, wenn es um eine Naturkatastrophe ginge. Die Vorstellung, es werde die kommenden 7 Jahre so weitergehen, so dass die Fußball-WM bei ihrer Eröffnung über 400 Tote gekostet haben wird, erschreckt so, dass ich mich unwillkürlich frage, wie viele Opfer die Weltmeisterschaft in Brasilien gekostet hat, und dass  man an die Abschaffung solcher Großereignisse denken könnte.
Hoffentlich wird dem Sterben baldigst Einhalt geboten.

Syrien-Konferenz: Regime und Opposition einigen sich auf direkte Gespräche

Ein geflohener Militärpolizist hat Fotos von Tausenden Oppositionellen vorgelegt, die zu Tode gefoltert wurden. (Assads Kriegsverbrechen).
Die Opposition in Syrien ist inzwischen in über tausend Gruppierungen zerfallen.
Und dennoch gelingt es der Diplomatie (Lakhdar Brahimi), Vertreter von Regierung und Opposition und Regierung an den Verhandlungstisch zu bekommen, zu direkten Verhandlungen.
Die Verhandlungen werden nicht erfolgreich sein, vermutlich sogar völlig ergebnislos. Dennoch scheint es mir ein erfreuliches Ergebnis zu sein, dass überhaupt noch verhandelt wird.

Mittwoch, 22. Januar 2014

Lanz, Jörges und Wagenknecht

Stefan Niggemeier fasst seine Zitate [als Nichthörer kann man kaum glauben, dass es so zugegangen ist] so zusammen:
Es war, als würde man versuchen, eine inhaltliche Diskussion mit einem Sechsjährigen zu führen, der als Argumente zweihundert Fleischbällchen in Tomatensoße hat und bereit ist, jedes einzelne abzufeuern. Niggemeier: Wie Markus Lanz ein paar Mal bei der »schönsten Linken aller Zeiten« einhaken musste
Ich hätte nicht geglaubt, dass man die Lanz-Satire auf sich selbst noch übertreffen könnte. Aber mir werden bei Lanz Rüpeleien von jetzt ab die Fleischbällchen in Tomatensoße vor Augen stehen.

Nachdem ich den betreffenden Ausschnitt der Sendung angesehen habe, muss ich meinen Eindruck, den ich aus Niggemeiers Darstellung gewonnen habe, korrigieren. Wagenknecht wurde zwar immer wieder unterbrochen und zur Entscheidung zwischen Alternativen aufgefordert, die es in dieser Form nicht gibt. Ihr wurde auch immer wieder Populismus vorgeworfen, während in Wirklichkeit Lanz und Jörges zu verfälschenden Vereinfachungen griffen. Aber über erhebliche Strecken haben Lanz und Jörges sie auch reden lassen, so dass sie eine ganze Menge differenzierte Argumentation vortragen konnte.
Ich meinerseits hätte völlig den Faden verloren, wenn ich viermal unterbrochen worden wäre und versucht hätte, die zusammenhanglosen Fragen zu beantworten.

Die Zuschauerredaktion des ZDF hat nach der Sendung verbreitet:
[...] Und wir können insofern versichern, dass Sahra Wagenknecht mit der, wenngleich sehr intensiven Auseinandersetzung sehr zufrieden war und nicht den Eindruck hatte, ihre Position nicht ausreichend darlegen zu können.“ (Focus  online: Wagenknecht widerspricht ZDF nach Eklat bei Lanz, 21.1.14)
Wagenknecht twitterte daraufhin:
Liebes ZDF, nach dem breiten Protest gegen Markus ´ Gesprächsstil zu behaupten, ich sei zufrieden gewesen, ist doch etwas arg frech. (Wagenknecht, 20.1.14)
Das Wort "frech" hat sie von Lanz aufgegriffen, der gesagt hatte, sie sei frech gewesen.

Focus online berichtet weiter, Wagenknecht habe bei Bild.de gesagt:
"Ich verstehe die Empörung vieler Zuschauer. Sie haben ein Gefühl für Fairness. Da ich mir die Sendung ansonsten nicht ansehe, kann ich nicht beurteilen, ob es immer so zugeht.“

und fährt fort: 
Eine Beschwerde werde sie hingegen nicht gegen Lanz und das ZDF einlegen.

Ich habe die Sendung nicht gesehen und hätte vermutlich auch nichts geschrieben, wenn ich sie gesehen hätte. Bemerkenswert fand ich den Vorgang nur, als ich von einer Petition "Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr!" erfuhr (im Augenblick 67 949 Unterstützer in Deutschland).
Meiner Meinung nach geschieht Lanz persönlich durchaus Unrecht, denn er hat ja nur ungeschickt und angreifbar getan, was seine Kollegen in ähnlicher Form immer wieder tun. Aber die Institution öffentliches Fernsehen sollte angesichts dieser Auswüchse unbedingt angegriffen werden. Für die organisierte Beleidigung demokratischer Politiker möchte ich keine Rundfunkgebühren bezahlen.
Ich zitiere aus der Diskussion zur Petition: "Das Problem heißt nicht Lanz, sondern "ZDF"."

Die Petition habe ich nicht unterschrieben, doch ich verspreche auch nicht, es nicht zu tun. Noch gibt es leider keine Petition, die sich gegen das ZDF richtet. (Jetzt gibt es 68 327 Unterschriften.) Aber woher kommt mein Name samt Anschrift und E-Mailadresse auf die Seite, ohne dass ich auch nur eines der Felder angeklickt hätte?

Vermutlich bin ich reichlich naiv. Aber es wird mir sehr schwer fallen, auf einer solchen Seite ein "unterschreiben" anzuklicken.

0:21:  69 960 Unterschriften in Deutschland
0:25  70 467 in Deutschland, 74 494 insgesamt.(Bis ich zu Ende  getippt hatte, waren es schon weit über 74 500.)
Mehr zur Petition und den Reaktionen auf die Sendung bei SPON, 23.1.14
Mehr als 130 000 Unterzeichner (Stand 23.1.14 16:23)
Tweets zu  #Lanz #Wagenknecht

Zwei Kommentare zu der Sendung auf SPON:
Was sich hier zeigt, ist ein aggressiver Konformismus, der das Programm und das Denken dieses Senders durchzieht und letztlich im öffentlich-rechtlichen Dauergerede über die Quote wieder auftaucht (Diez)

Die Linke sieht sich allzu gern als Opfer der Medien. Sie wittert Zensur, Kampagnen, Totschweigen ihrer Positionen. Und deshalb ist die Causa Lanz wie geschaffen für die Partei, in der gar eine eigene Abkürzung für die ungerechten Medien kursiert. Von der "bbP" ist immer dann die Rede, wenn die Genossen zu den Gemeinheiten der "bösen bürgerlichen Presse" nicht länger schweigen wollen. (Reinbold)
Kommentar in FR vom 25.1.14
Dabei versteht Frau Wagenknecht das Spiel mit den Medien sonst so virtuos wie Sylvie van der Vaart. Ein bisschen Sex, ein bisschen Tabubruch mit dem Wort Kommunismus und ganz viele Auftritte in Talkshows. Sie ist so geübt in Interviewsituationen, dass sie Fragen lediglich als beiläufiges Geräusch wahrnimmt, während sie ununterbrochen spricht. 

"Wetten, dass..?": Lanz spottet über Online-Petition, SPON 25.1.14 (inzwischen mehr als 200 000 Unterzeichner)
Kommentar in ZEIT, 30.1.14

Dienstag, 21. Januar 2014

Karl Marx

Eine sehr schöne Zusammenstellung findet sich bei gutefrage.net von NickyParis am 20.1.14
(http://www.gutefrage.net/frage/karl-marx-arbeit)
[Ich habe mir nur gestattet, Tippfehler zu beseitigen und Links zu setzen, Fontanefan.]
  • Der Lebenslauf von Marx
  • Seine Werke (z.B. das Manifest der Kommunistischen Partei, die Deutsche Ideologie, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Das Kapital, Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, Kritik des Gothaer Programms, usw.) siehe hier:http://www.mlwerke.de/me/default.htm
  • Besondere Zitate aus den Werken Marx', insbesondere aus dem Manifest der Kommunistischen Partei
  • Die Aktualität seiner Theorie, sowie bedeutende Marxisten, die auf seinen Theorien aufbauende Schriften verfassten (Lenin, Stalin, Trotzki, Mao Tse-Tung, usw.)
  • Stimmen und Beurteilungen über Marx (siehe unten.)
  • . . .

Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt.
(I. C. Kommunismus, Produktion der Verkehrsform selbst - Die Deutsche Ideologie)

Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstwertgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat. (...) Das religiöse Elend ist in einem Ausdruck des wirklichen Elends und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zeit ist. Sie ist das Opium des Volkes.
(Karl Marx 1843/44 Einleitung zur „Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“)

Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.
(Karl Marx in „Thesen über Feuerbach“, niedergeschrieben im Frühjahr 1845)

Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.
(Karl Marx in „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“, I., verfasst von Dezember 1851 bis März 1852)

Zwischen der kapitalistischen und der kommunistischen Gesellschaft liegt die Periode der revolutionären Umwandlung der einen in die andre. Der entspricht auch eine politische Übergangsperiode, deren Staat nichts andres sein kann als die revolutionäre Diktatur des Proletariats.
(Karl Marx‘ Kritik des Gothaer Programms, verfasst von April bis Mai 1975, erstmalig veröffentlicht in „Die Neue Zeit“, Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei, 1891)

Nichts irriger, als wenn man den Marxismus für ein rein deutsches Produkt erklärt. Er war von seinem Beginn an international.
(Karl Kautsky - Sozialdemokrat - 1908 in „Die historische Leistung von Karl Marx“, 3. Marx und Engels)

Die Lehre von Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist. Sie ist in sich geschlossen und harmonisch, sie gibt den Menschen eine einheitliche Weltanschauung, die sich mit keinerlei Aberglauben, keinerlei Reaktion, keinerlei Verteidigung bürgerlicher Knechtung vereinbaren läßt. Sie ist die rechtmäßige Erbin des Besten, was die Menschheit im 19. Jahrhundert in Gestalt der deutschen Philosophie, der englischen Ökonomie und des französischen Sozialismus hervorgebracht hat.
(Wladimir Iljitsch Lenin, im März 1913 in „Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus)

Montag, 20. Januar 2014

Fernsehdeutsch: Schalte

Schalte: Funk- und Fernsehjargon: Schaltung (Duden)
"Bei einer sogenannten Schalte oder Live-Schalte wird ein Reporter in ein Sendestudio live zugeschaltet, der vom Ort des Geschehens berichtet." (Seite „Liveübertragung“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. Januar 2014, 02:00 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Live%C3%BCbertragung&oldid=126306071 (Abgerufen: 20. Januar 2014, 19:00 UTC))

"Am Samstag berief er eine Schalte mit den SPD-Regierungschefs ein, am Montag setzte er sich mit ihnen in seinem Ministerium zusammen. Reden hilft, so das Motto. [...]   Gerade die Äußerungen von Ministerpräsident Albig hätten nicht sein müssen, findet man. Weder bei der Schalte am Samstag noch bei der Runde am Montag habe er Einwände geäußert, hieß es weiter. (Energiewende: SPD-Länder hadern mit Gabriels Öko-Plan, Spiegel online, 20. 1. 14)

US-Amerikaner galt als bester Mann des DDR-Geheimdienstes

Verschwundener Ex-Spion James Hall Jagd nach dem "Stasi Superstar"

Sascha Lobo: Die digitale Kränkung des Menschen

Abschied von der Utopie

Das Internet ist nicht das, wofür ich es so lange gehalten habe. Ich glaubte, es sei das perfekte Medium der Demokratie und der Selbstbefreiung. Der Spähskandal und der Kontrollwahn der Konzerne haben alles geändert.
Bei so viel klugen Analysen von Lobo erstaunt mich, dass er, ohne der Ideologie vom "Ende der Privatheit" anzuhängen, geglaubt haben will, es würde nur im Rahmen der Gesetze ausgespäht.

Wie sollte ihn das Internet enttäuscht haben? Die NSA vielleicht, eher doch wohl die demokratischen Regierungen in Rechtsstaat. Aber letztlich wurde er doch wohl dadurch enttäuscht, dass die Internetcommunity die Ausspähung nicht verhindern konnte. Aber die Möglichkeit ging doch bereits mit dem Eindringen der kommerziellen Nutzer verloren.

Sonntag, 19. Januar 2014

Pommerantouns Bockoufn

"So lange ich mich erinnern kann - ja, auch mein Großvater Wilhelm Stelzig kennt es nicht anders - heißt das Haus uns schräg und Bäimsmarie direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Weges, der rauf zu Kriesche und auf die Heide führt, die Hausnummer 41, "bei Dixn".
Der Spitzname läßt sich in der Familienchronik bis in das Jahr 1795 verfolgen: Der 27jährige Benedikt aus Binsdorf nimmt sich ..."

Nicht, dass irgendjemand denkt, Fontanefan wäre der Ich-Erzähler. Der heißt Olebienkopp, ist 82 Jahre alt und schreibt beim Seniorentreff.

"Als ich die NSA-Akten in Händen hielt"

Bericht aus der Zeit der Stasi-Auflösung 1990, von Thomas Heise in SPON

Gouverneure von Dänisch-Westindien


Levin Jürgen Rhode, Kommandeur-Kapitän und Ritter des silbernen Danebrog Ordens Gouverneur von St. Thomas und St. John (Enkel von Joachim Melchior Magens *1715, Kommandant auf St. Thomas) [Birgit Esser: Nah und fern, 2013, S.84]


Zukunft des Internet

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Was-war-Was-wird-2088566.html?wt_mc=rss.ho.beitrag.rdf

Wie steht es mit der Ökumene?

Im Radio aufgeschnappt: "Ich weiß nicht, wie es im Himmel ist, aber jedenfalls ist er durch und durch ökumenisch."
Anders gesagt: Die Wahrheit kann - menschlichen Ermessens nach - nicht die einer bestimmten Konfession, nicht die eines bestimmten Gurus sein. Allenfalls kann sie die Meinung aller Religionen, Konfessionen, Denominationen und Gurus einschließen.
Synkretistisch ist sie aber bestimmt nicht, denn ...

Ach was: Weltformel, Nirwana, Himmel, alles könnte dasselbe sein.

Schreibtisch: Sitzen, stehen oder gehen?

Ich empfehle den Wechsel zwischen Stehtisch und Sitztisch. - Der alte Ratschlag der Orthopäden lautet nämlich: Was schlecht ist, ist sitzen und stehen. Gut ist laufen und liegen.
Deshalb haben die alten Philosophen in ihren Wandelhallen philosophiert und Diogenes in seiner Tonne.
Dem kann man sich annähern, indem man mindestens alle halbe Stunde seine Arbeit kurz unterbricht und läuft oder liegt und/oder alle Stunde zwischen Stehtisch und Sitztisch wechselt.

Ich denke, von Goethe und Wilhelm II. ist überliefert, dass sie vor dem Stehtisch auf dem Sattel gesessen haben. Von Goethe jedenfalls, dass es im Gehen - und wohl auch aus dem Bett - diktiert hat, was mit einem gut eintrainierten Spracherkennungsprogramm auch ohne Schreiber möglich sein sollte.

Samstag, 18. Januar 2014

Mittwoch, 15. Januar 2014

Mord oder Totschlag?

Die Frau, die sich nach Jahrzehnten der Unterdrückung und Misshandlung nicht anders zu helfen weiß, als den Tyrannen zu töten, wird weniger bestraft als der Mann, der seine Frau totschlägt, weil ihm das Abendessen nicht geschmeckt hat.
Denn die Frau hat ihre Tat lange geplant und vorbereitet ("Heimtücke"), der Mann hat im Affekt gehandelt.
Eingeleuchtet hat mir das nie. Jetzt erfahre ich von Christian Bommarius in der FR vom 15.1.14, dass der Mordparagraph (§ 211) unseres Strafgesetzbuches aus dem Jahre 1941 stammt, wo der NS-Volksgerichtshof ein einfach zu handhabendes Instrument für seine Todesurteile wünschte.

Seit Jahrzehnten wird versucht, ihn abzuschaffen, jetzt macht der Deutsche Anwaltverein einen neuen Vorstoß. Es ist ihm Erfolg zu wünschen. (Entwurf im Wortlaut (pdf))

Samstag, 11. Januar 2014

Die Medien staunen über den früh informierten "Postillion"

Zum 1.1.2014 meldet der Postillion den Wechsel Profallas in den Vorstand der Bahn, der erst am 2.1. bekannt wurde. Jede Menge seriöse Medien fallen auf das Satiremagazin herein.

Der "Postillion" berichtet darüber.

Digitales Panoptikum?

Lohnt das Opfer Edward Snowdens, geben wir nicht geschmeichelt und verführt von smarter Macht freiwillig ohnehin schon alles dem digitalen Panoptikum preis? So fragt Beyung-Chul Ham im Spiegel-Essay vom 6.1.14
Ähnlich:
L. Lara: Nullpunkt Panoptikum, Freitag 28.7.2010
Han: Transparent ist nur das Tote, ZEIT 12.1.12
Han: Transparenzgesellschaft (Buch)
Th. Schmid zu Han, Welt 14.6.12
Das Panoptikum als Vorreiter der Überwachung, 3sat 11.9.13
Ähnlich warnt der WDR.

Meine Stellungnahme zu Han am 14.1.12

Aufmerksamkeit und Hype

Meine Aufmerksamkeit wurde durch Herrn Rau geweckt.

Im Januar 2011 hat er etwas über die Hypekurve geschrieben.

Viele Beispiele für Hypekurven liefert eine Googlesuche.

Ich möchte Ihre/eure Aufmerksamkeit auf das gepfefferte Ferkel lenken.

Hilft es, wenn ich erwähne, dass darin ein Furz als Entlastungszeuge vorkommt oder ziehen Sie das griechische Märchen vor?



Donnerstag, 9. Januar 2014

Weltgeschichte - Literaturhinweise

Fischer Weltgeschichte, 36 Bde., Frankfurt a. M. 1965 ff.
Golo Mann, Alfred Heuß (Hrsg.): Propyläen Weltgeschichte. Eine Universalgeschichte, 11 Bände; Frankfurt/M, Berlin, Wien, 1961–1965.
Alexander Demandt: Kleine Weltgeschichte. Die ganze Weltgeschichte in einem Band; München: Beck, 2003
Menschheitsgeschichte in Wikipedia

Mittwoch, 8. Januar 2014

Netzwerk LSBTTIQ und Kritik an "Ideologie des Regenbogens"

LSBTTIQ* Was ist es? Was sind die Ziele?

Arbeitspapier zur Verankerung von Leitprinzipien des Bildungsplans in Baden-Württemberg

Kritik an Lehrplänen Baden-Württembergs als orientiert an der "Ideologie des Regenbogens"
Stellungnahme des Kultusministeriums zu dieser Kritik
Stellungnahme des Netzwerks LSBTTIQ zu dieser Kritik

Stellungnahme der Kirchen

*Zu Q:
Queer steht heute sowohl für die gesamte Bewegung als auch für die einzelnen ihr angehörenden Personen. Es ist eine Art Sammelbecken, unter dem sich außer SchwulenLesbenBisexuellenIntersexuellenTransgendernPansexuellenAsexuellen und BDSMlern auch heterosexuelle Menschen, welche Polyamorie praktizieren, und viele mehr zusammenschließen. Eine Besonderheit von queer im Vergleich zu Identitäten wie lesbisch oder schwul ist, dass die Betonung auf der eigenen, von der Heteronormativität abweichenden, GeschlechterrolleGeschlechtsidentität, bzw. Lebensweise liegt und die des anderen eine geringere Rolle spielt. (Seite „Queer“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. Oktober 2013, 11:18 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Queer&oldid=123791261 (Abgerufen: 11. Januar 2014, 20:56 UTC))
Weshalb wird Queer angeführt, Pädophilie aber nicht, obwohl auch dort "die Betonung auf der eigenen [...]  Lebensweise liegt und die des anderen eine geringere Rolle spielt"?
Offenkundig deshalb, weil bei der Pädophilie deutlich wird, wo die Grenzen der sexuellen Selbstbestimmung liegen, nämlich dort, wo sie die Verantwortung für den Partner ausklammert. Pädophile haben ihre Handlungsweise damit gerechtfertigt, dass die Kinder ja freiwillig mitgemacht hätten.  Einverständnis des beteiligten Partners allein ist aber nicht genug. Der Partner muss auch überblicken können, worauf er sich einlässt (das Problem bei Polyamorie), und der Erwachsene trägt die Verantwortung für das Kind. 

In der Süddeutschen Zeitung vom 11.1.14 heißt es in dem Artikel "Zur Vielfalt ermutigen":
Sexuelle Orientierung frei leben zu können, ist keine Frage des "Lebensstils", sondern ein Menschenrecht. 
Dieses angebliche Menschenrecht wird Pädophilen (und weniger geläufig Paraphilen ganz allgemein) aus guten Gründen nicht zugestanden. "Zur Vielfalt ermutigen" kann sich nicht sinnvoll an einzelne Schüler richten. Sinnvoll ist es, zur Akzeptanz von Vielfalt zu ermutigen. Aber auch dazu gehört, dass klar wird, dass auch beim Ausleben von Sexualität nicht verantwortungslos gehandelt werden darf. 

Mehr zu dieser Diskussion auf der Seite SWR Landesschau aktuell

Auch in einem Aufruf der verdienstvollen Organisation Campact heißt es:
Tatsächlich kann sexuelle Orientierung weder an- noch aberzogen werden. Sie auszuleben ist keine Frage des Lebensstils, sondern ein Menschenrecht.
Ich befürchte sehr stark, dass Pädophilie nicht aberzogen werden kann und dass die Versuche, es zu tun, allzu blauäugig sind. Dennoch kann ich nicht akzeptieren, dass das Ausleben jeder sexuellen Orientierung ein Menschenrecht wäre.  Und das, obwohl ich darin eine bedenkliche Ungleichbehandlung sehe. Denn etwas, was ich für mich in Anspruch nehme, möchte ich niemandem anders verweigern. Es ist doch hochproblematisch, wenn wir Menschen Askese abverlangen. 
Aber dürfen wir darauf verzichten, wenn wir an die Opfer denken?

Falls es jemandem nicht klar sein sollte: Die Diskriminierung von Homosexualität und anderen sexuellen Orientierungen halte ich für falsch. 
Das gilt m.E. sogar auch für sexuelle Orientierungen, die nicht ausgelebt werden können, ohne dem Sexualpartner zu schaden. 
Aber das Ausleben solcher Orientierung muss leider im Sinne des Menschenrechtsschutzes strafbar bleiben. 

Die undifferenzierte Empörung über kritische Anmerkungen zum Arbeitspapier zur Verankerung von Leitprinzipien des Bildungsplans in Baden-Württemberg hate ich für einen Rückfall in das Niveau der Pädophiliediskussion der 80er Jahre.

Verteilungskampf, Generationengerechtigkeit und Erster Weltkrieg - Wissenswertes von L.I.S.A.

L.I.S.A. das Portal der Gerda-Henkel-Stiftung bietet eine Fülle auch für Laien verständlicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen und Tagungsdokumentationen.
Mich interessiert gegenwärtig besonders:
Verteilungskampf oder Solidarität? Generationengerechtigkeit im Zeichen des demografischen Wandels

Aber auch zum Ersten Weltkrieg und zu Clarks "Schlafwandler" findet sich allerlei Informatives. Ganz abgesehen von Pompeji, Bosnien und ...

Dienstag, 7. Januar 2014

Stromproduktion aus Braunkohle erreicht Rekordwert

Stromproduktion aus Braunkohle erreicht Rekordwert

"Forscher führen das auf günstige Verschmutzungszertifikate zurück - und verlangen dringend eine Reform des Systems. [...]


Insgesamt beförderte die Zunahme beim Kohlestrom auch einen neuen Rekord beim Export von Strom - dieser lag bei rund 33 Milliarden Kilowattstunden. "Deutschland hat 2013 an acht von zehn Tagen mehr Strom exportiert als importiert. Das ist zu einem Großteil Strom aus Braun- und Steinkohlekraftwerken", sagte der Strommarktfachmann Patrick Graichen von der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende. "Diese verdrängen damit Gaskraftwerke nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland - insbesondere in den Niederlanden."

Energieexperte Graichen sprach vom "Energiewende-Paradox": Steigende Kohlendioxidausstöße trotz des Ausbaus von Solar- und Windparks. Rund 23,5 Milliarden Euro an Förderung für erneuerbare Energien werden 2014 über die Strompreise abgewälzt, ein Vier-Personen-Haushalt muss mit knapp 220 Euro Ökostromumlage in diesem Jahr rechnen." (mehr in: Spiegel online, 7.1.14)

Montag, 6. Januar 2014

Snowden im Internet

http://arstechnica.com/tech-policy/2013/06/exclusive-in-2009-ed-snowden-said-leakers-should-be-shot-then-he-became-one/
https://twitter.com/TheTrueHooHa
http://arstechnica.com/tech-policy/2013/06/nsa-leaker-ed-snowdens-life-on-ars-technica/
http://www.theblaze.com/stories/2013/06/26/what-nsa-leaker-edward-snowden-said-four-years-ago-about-whistleblowers-might-surprise-you/

Bilder zu Snowden und TheTrueHOOHA
https://www.google.de/search?q=TheTrueHOOHA&rlz=1C1CHFX_deDE463DE463&espv=210&es_sm=93&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=aeDKUrzmEI3Xsgba2oBQ&ved=0CE8QsAQ&biw=1366&bih=605

Feldpostbriefe eines Soldaten aus dem 1. Weltkrieg mit Zeichnungen

1915-1918

Private Bilder aus dem Ersten Weltkrieg"Oh, welche Luhust, Soldat zu sein"


Mutterliebe und Kitas

Mutterliebe in Wikipedia
Heidemarie Keller: Urform der Mutterliebe gibt es nicht, FR, 6.1.2014
Stefan Sell: Privat und/oder öffentlich? Die Zukunft der Kitalandschaft, 1.12.2013  (Manuskript)
Wenn Sie 5- oder 6-jährige Kinder haben, dann kommen die im Regelfall in einer Gruppe mit 20, auch 25 irgendwie ganz gut zurecht. Sie organisieren sich selber, sie beschäftigen sich, sie werden klarkommen. Das ist aber bei 2-jährigen Kindern völlig anders. Wenn Sie 2-jährige Kinder haben und die werden in Gruppen gesteckt mit 15 anderen Kindern, von denen 10 über 3 sind, und sie haben da vielleicht maximal 2 Erzieherinnen, manchmal auch nur 1 wegen Krankheit, dann kann man sich vorstellen, was mit den Kleinen passiert – sie rutschen schlichtweg durch und auch die Erzieherinnen gehen auf dem Zahnfleisch, weil sie im Prinzip außer einer Satt-, Sauber- und Sicher-Pflege – das sind die drei S – hier im Bereich der Kitas gar nichts anderes machen können als sich zu reduzieren auf diese pflegerische Betreuung. Gleichzeitig haben wir die Situation, dass uns vorne und hinten Fachkräfte fehlen, wir haben einen großen Fachkräftebedarf.
Die Liebe spielt bei Mensch und Tier und deren individueller Entwicklung eine ganz besondere Rolle, 19.11.2013
Von Affen und Kindern, FR 10.4.2010
Elisabeth Badinter zu Mutterliebe, FR  22.3.2010
Das stärkste Gefühl entschlüsselt, Spiegel online 14.5.2006