Dazu schreibt OlliBjoern auf gutefrage.net:
Der Buchstabe W ist auch eine Neuschöpfung für germanische Sprachen. Früher schrieb man UU anstelle von W, und dieses "Double-U", Doppel-U wurde dann zum W gekürzt.
Die phonetische Unterscheidung von [w] in "well" oder "water" (englisch) und [v] in "very" oder "vision" (englisch) betrifft auch nicht alle Sprachen, sondern Englisch, Althochdeutsch und einige andere Sprachen.
Althochdeutsch kannte den Laut [w] wie im Englischen!
Daher unterschied man U von UU in althochdeutschen Texten, wie dem Muspilli.
"sorgên mac diu sêla, unzi diu suona argêt,
za uuederemo herie si gihalôt uuerde."
die letzten drei Wörter wären heute "sie geholt werde".
(wir schreiben "w" statt "uu")
Die Aussprache im Neuhochdeutschen ist ein wenig anders, wir sprechen heute auch das w wie das v in "very" oder "vision" (englisch), also als [v]. Latein kannte nur [v], aber kein [w], daher war das V auch ausreichend (neben dem U).
Niederländisch unterscheidet - wie Englisch - die Aussprache von [v] und [w]. Modernes Standardschwedisch hat zwar kein [w], jedoch kennen manche alten nordgermanischen Dialekte (wie Älvdalisch in einem abgelegenen Teil Schwedens) noch das [w] (und das [v]). "eð war" "rövin"
Das heißt, dass das [w] ein Phonem ist, das in vielen (aber nicht allen) germanischen Sprachen auftaucht, aber in Latein fehlt/fehlte. In manchen modernen germanischen Sprachen ist es aber wieder aus der Aussprache verschwunden (Deutsch, Schwedisch).
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