"Klimaschutz hat bei den Regierungen keine Priorität, allen Beteuerungen zum Trotz. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die globalen Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2023 ein neues Rekordniveau erreichen und in den Folgejahren weiter steigen werden. Der Grund dafür: Die weltweiten Hilfspakete und Konjunkturprogramme zur wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Pandemie fließen nur zu einem Bruchteil in saubere Energie. Das Klimaziel des Paris-Vertrags, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen, gerät damit zunehmend außer Reichweite. [...]
IEA-Chef Fatih Birol kommentierte: „Seit dem Ausbruch der Covid-19-Krise haben viele Regierungen zwar darüber gesprochen, wie wichtig es ist, für eine sauberere Zukunft aufzurüsten, aber viele von ihnen haben ihren Worten noch keine Taten folgen lassen.“'
Laut der IEA-Analyse ist die Situation in den Entwicklungsländern besonders schlecht.
Birol: „Viele Länder – besonders jene, in denen der Bedarf am größten ist – verpassen auch die Vorteile, die gut geplante Investitionen in saubere Energie mit sich bringen, wie ein stärkeres Wirtschaftswachstum, neue Arbeitsplätze und die Entwicklung der Energieindustrien der Zukunft.“
Der IEA-Chef forderte die Regierungen auf, durch Umschichtung der Corona-Gelder schnell umzusteuern. Aber auch nach der Krise müssten die Investitionen in saubere Energien „in viel größere Höhen“ geführt werden. Der Pfad, um die Welt zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 zu bringen, sei zwar schmal, aber immer noch erreichbar. Allerdings nur, so Birol, „wenn wir jetzt handeln“.
(Emissionen steigen weiter: Neuer Zündstoff für die Klimakrise von Joachim Wille FR 21.7.21)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen