In Berlin werden Menschen bei einem Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt getötet. In Aleppo werden Tausende aus dem Osten der Stadt evakuiert; zu Weihnachten wird diese einst wunderschöne Metropole wohl zur Geisterstadt im nie enden wollenden syrischen Krieg geworden sein. Und in Ankara erschießt ein Mann den russischen Botschafter. Oppositionelle Demokraten in Russland warnen: So ähnlich habe einst der Erste Weltkrieg begonnen.
Wie wird man mutig und furchtlos in diesen Zeiten? »Fürchte dich nicht«, sagt der Engel im Lukasevangelium zu Maria, »du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären.« Man kann sich vorstellen, dass sie trotzdem Furcht verspürte, nicht wusste, wie ihr geschah und keine Lösung für die Probleme ihrer persönlichen Zukunft hatte.
Und wir heute? Gegen die Schrecken dieser Welt sind wir nicht gewappnet. Fassungslos stehen die meisten von uns vor den Dingen, die täglich geschehen. Der Eindruck entsteht: Es ist schlimm, aber es kann immer noch schlimmer werden. »Fürchte dich nicht …«? Wie sollen wir keine Angst haben, wenn vom Himmel Bomben kommen statt Engelchöre zur Heiligen Nacht? Auch dort, wo kein Krieg wütet, ist das Grauen nicht fern. Es erreicht uns alle – auf die ein oder andere Weise.
Mutig können wir trotzdem werden. Es gilt, darauf zu vertrauen, dass eine Quelle neuer Lebenskraft sprudelt, wo alles dürr und verlassen zu sein scheint. Leben aus dem »Trotzdem« ist nur mit Hoffnung im Herzen möglich. Diese Hoffnung vermittelt Weihnachten. Ein Mensch wird geboren, der, schwach und klein, allen möglichen Mächten ausgeliefert ist. Und doch liegt in ihm die Kraft zu einem Neuanfang verborgen.
Aus seinen Gedanken und Taten ist eine Friedensbotschaft für die Welt geworden: »Beantwortet Gewalt nicht mit Gegengewalt. Seid beharrlich in dem, was ihr für richtig erkannt habt. Widersetzt euch allem, was das Miteinander der Menschheit zerstört. Aber tut es ohne Gewalt. Noch immer kann alles neu werden. Vertraut darauf!«
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