"Nichts ist älter als die Zeitung von gestern", heißt es. Aber daran ist nicht nur der Wortsinn falsch, sondern auch die Aussage, die damit gemacht werden soll. Denn es ist ja nicht einmal "nicht informativ", "überholt" oder was sonst mit "älter" gemeint sein mag.
Erstens: Wenn man die Zeitung von gestern nicht gelesen hat, braucht man sie oft dringend, um die von heute zu verstehen. Man braucht sie aber auch, um Belege zu haben. In der politischen Diskussion ist ein sorgfältig geführtes Zeitungsarchiv wichtig, wenn man der Gegenseite nachweisen will, was für einen Unsinn sie früher vertreten hat, wie sehr sie sich selbst widerspricht, was für falsche Tatsachenbehauptungen sie in den Raum gestellt hat usw..
Offenbar können Aussagen sogar dadurch wesentlich an Interesse gewinnen, dass man sie nach langer Zeit mal wieder hervorkramt. So hat mein Blogeintrag von vor über sechs Jahren jetzt ein Vielfaches von Besuchern angelockt im Vergleich zu damals.
Zugegebenermaßen habe ich schon damals mein Bedauern ausgedrückt, dass man offenbar schon seit Jahrhunderten nichts Wesentliches hinzugelernt hat.
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