Wieder weiß der Reporter es besser als die Betroffenen.
Warme Luft: das Eingeständnis, dass nicht pädagogische Bedürfnisse, sondern die Industrie auf Digitalisierung hin drängen; die Vertonung der Zahl pi als wichtiger Schritt zur Medienkompetenz. So sieht der Bericht des Reporters aus.
Schön wäre es, wenn die Schule der Wissenschaft und der Öffentlichkeit Reflexion und Diskussion abnehmen könnte, wie Bernhard Pörksen (ZEIT Nr.9/2016, S.9) es andeutet. Aber ...
Die Unsicherheit von vielen Lehrern ist sehr wohl begründet. Das sich rasend entwickelnde Arbeitsfeld, die äußerst unterschiedliche Einschätzung der Chancen und Gefahren durch Experten machen es der Mehrzahl der Lehrer unmöglich, eine fundierte Einschätzung zu gewinnen.
Dabei gibt es hervorragende Arbeit, vielfältige gelungene Initiativen, lobenswerte Versuche, den Lehrern Hilfen zu bieten. Ein hilfreiches Forum für die Informierten bietet Edchatde, wo heute Abend das Thema “Digitale Selbstorganisation in Schule und Lehre”, diskutiert wird.*
Meine persönliche Neigung gilt allem, was durch offene Bildungsinhalte (OER*) an neuen Möglichkeiten erschlossen wird, meine Sorge den Gefahren durch Manipulation und Kommerzialisierung.
Facebook, Lobbyismus an Schulen mögen als Stichworte dienen. Der Circle als Veranschaulichung der Gefahren.
*Bezeichnenderweise ist es ein international vernetzter Kreis von Lehrern, die Experten für Digitalisierung im Bildungsbereich sind, deren Ausstrahlung an den Schulen aber begrenzt ist. Sie denken über Selbstorganisation nach, weil sie mit der Organisation durch Kultusministerium nicht immer ermutigende Erfahrungen gemacht haben.
Ich wünsche der Arbeit viel Erfolg, nicht zuletzt den Beteiligten, die ich persönlich kenne und die ich bewundere.
Vor ihnen liegt noch ein weiter, aber hochinteressanter und motivierender Weg.
* OER-Festival 2016
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