Freitag, 3. März 2023

Mehr kaufen bedeutet mehr Müll, der die Umwelt verschmutzt

 Die Industrieländer "entsorgen" ihren Müll ins Ausland. Von dort gerät er in die Weltmeere.

"Der Bericht ist erschütternd. Die westliche Welt entsorgt ihre alten Kleidungsstücke nach 
Ghana, so dass am Flussufer ein stinkender Müllberg von 30 m Höhe entsteht. Der Fluss 
und das Ufer des angrenzenden atlantischen Ozeans sind voller Lumpen.
Das Mantra "mindestens 2 Prozent Wirtschaftswachstum pro Jahr" und die kostengünstige 
Entsorgung verursachen solche Missstände in den armen Ländern. [...] Es wäre für unser 
Zusammenleben, für unsere Gesellschaft und für die Umwelt besser, wenn wir statt 2 Prozent 
Wirtschaftswachstum mehr Gerechtigkeit mehr Zufriedenheit und eine verbesserte Umwelt 
als Ziele definieren würden, anstatt mehr zu produzieren, mehr zu kaufen und mehr zu 
entsorgen."
Leserbrief von Herbert Müller in der  Frankfurter Rundschau vom 3.3.23

Von Plastik ist es ja bekannt, dass Mikroplastik* überall bis weit in Polarregionen 
Fischsterben verursacht. 
Wir wissen, dass in armen Ländern Millionen, vor allem Kinder, davon leben,
aus Müllbergen Elektroschrott zu sammeln und die giftigen Dämpfe beim Recyceln in
Kauf zu nehmen. 
Aber dass unsere Wegwerftextilien nicht nur die Textilproduktion armer Länder ruiniert,
sondern dann auch die Umwelt, das hätten die meisten von uns wohl nicht angenommen.

*Karin Kvale: "[...] Nach Schätzungen gelangen 15 bis 40 Prozent der unzureichend 

behandelten Plastikabfälle aus Küstenländern alljährlich [...] ins Meer." (S.91)[4]

"Die gegenwärtigen Probleme mit der Plastikverschmutzung dürften sich noch verschärfen, 

da die petrochemischen Unternehmen im Kunststoff einen wichtigen Wachstumsbereich für 

die Zukunft erblicken. Die in unserem Leben so allgegenwärtigen billigen und bequemen 

Verpackungen sind mit Hinweisen auf die angebliche Wiederverwertbarkeit oder 

Kompostierbarkeit beklebt, die uns ermuntern, noch mehr zu kaufen und uns dabei 

wohlzufühlen. Doch weltweit bleibt unser Müllmanagementsystem weiterhin undicht 

und vermag einen Großteil der auf dem Markt befindlichen Produkte nicht zu recyceln. 

Die mangelhafte Regulierung der Verpackungskennzeichnung stärkt das Phänomen des 

bloßen Wunschdenkens auf dem Gebiet der Wiederverwertung, das zu einer Kontaminierung 

der Abfallströme und schließlich dazu führt, dass eigentlich recycelbare Kunststoffe auf 

Deponien oder gar in der freien Natur landen. [...] in unseren Meeren und in der Atmosphäre 

zeichnet sich eine Tragödie des AllgemeingutsWikipedia-logo.png ab, die zu ihrer Lösung dringend einer 

zwischenstaatlichen Koordinierung bedarf." (Greta Thunberg: Das Klima-Buch, S. 92/93)

"Die Aufnahme von Mikroplastik stellt eine Belastung für am Meeresboden lebende Tiere 

dar und beeinträchtigt deren Fortpflanzung, so dass die Funktionsweise des gesamten 

Ökosystems Schaden nehmen kann."

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