Von Rebacca Ciesielski und Maximilian Zierer
"Die Bundesregierung hat versprochen, gefährdete Personen vor den Taliban in Sicherheit zu bringen. Afghanische Ex-Mitarbeiter der Entwicklungshilfeagentur GIZ fallen dabei durchs Raster. BR-Recherchen zeigen: Sie sind in größerer Gefahr als bislang bekannt.
"Wir leben in Angst. Jeden Tag, in jedem Moment" - so beschreibt es ein ehemaliger Mitarbeiter der bundeseigenen Entwicklungshilfeagentur GIZ in Afghanistan im Gespräch mit dem BR. Seit der Machtübernahme der Taliban vor neun Monaten sei er mit seiner Familie auf der Flucht und verstecke sich fernab seiner Heimatprovinz, erzählt der 34-jährige Afghane. Einer seiner ehemaligen Kollegen sei getötet worden, andere seien gefoltert worden. "Wenn meine Kollegen und ich gewusst hätten, dass unsere Arbeit solche Folgen nach sich zieht, hätten wir niemals für die GIZ und Deutschland gearbeitet.
"Der Mann und seine Kolleginnen und Kollegen waren als Lehrer für afghanische Polizisten tätig. In einem von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag der Bundesregierung durchgeführten Bildungsprojekt brachten sie Polizeikräften vor Ort unter anderem Lesen und Schreiben bei. Etwa 3.200 Menschen beschäftigte die GIZ nach eigenen Angaben für dieses Projekt.
Keine Anerkennung als Ortskraft
Anders als etwa Übersetzerinnen und Übersetzer der Bundeswehr wird das am Polizeiprojekt beteiligte Personal von der Bundesregierung im Allgemeinen nicht als Ortskräfte anerkannt und erhält daher kein Visum für die Ausreise nach Deutschland. [...]
Taliban haben wohl Zugriff auf persönliche Daten
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