Über den Tellerrand schauen, auch vom Ausland lernen
https://www.fr.de/politik/was-steckt-hinter-der-volt-partei-zr-90264025.html
Homepage von Volt "die paneuropäische Partei"
Über den Tellerrand schauen, auch vom Ausland lernen
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"Es gibt 26 m hohe Wellen. (Draupner-Welle) Jahrhundertelang hielt man sie für Seemannsgarn.
Wikipedia: Monsterwelle: "In der Neujahrsnacht 1995 wurde von der automatischen Wellenmessanlage der norwegischen Ölbohrplattform Draupner-E während eines Sturms in der Nordsee eine einzelne Welle – die dann Draupner-Welle genannte – mit 26 m Höhe dokumentiert.[1]"
Im 20. Jh. ist die Bevölkerung auf das 3-fache angestiegen. Der Wasserverbrauch auf das 6-fache.
In Staaten mit extremer Trockenheit verbraucht die Landwirtschaft teils mehr als 85 % der Süßwasserressourcen.
In Deutschland werden nur 4 % der Süßwasservorräte für die landwirtschaftliche Produktion genutzt.
2,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser.Im selben Jahr 2001 aber fielen die Türme in New York. Das Ende des Kalten Krieges brachte Konfliktlinien zum Tauen, die jahrzehntelang festgefroren gewesen waren und die nun ein Neudenken in Kategorien erzwangen, für die wir kein rechtes Verständnis mehr hatten. Die neue "planetarische Politik", die Panajotis Kondylis ein Jahrzehnt zuvor prognostiziert hatte, wurde sichtbar.
In den zwei Jahrzehnten, in denen sich seither nicht nur der weltweite Konsum und die damit einhergehende Ausbeutung und Vernichtung der Ökosysteme intensiviert haben, neue Kriege Hunderttausende Tote, Flüchtlinge und zerstörte Regionen hervorbrachten, der Aufstieg Chinas sich fortsetzte und sich die Populisten auch im Westen ausbreiten, hat sich Wikipedia parallel zu einem Global Player der Aufklärung entwickelt, der aus dem Beschreiben und Analysieren dieser globalen Gegenwart nicht mehr wegzudenken ist - denn Wikipedia ist ja eben nicht die eine, sondern auch wieder ein Schwarm. Wer würde die Entwicklungen auf dem Planeten auch nur annähernd erfassen können - wenn eben nicht die dreihundert gleichzeitig und autonom wirkenden Wikipedien, die es weltweit gibt? Sie sind nur selten bloße Übersetzungen der englischen Version, vielmehr entwickelt jedes sprachliche (nicht nationale!) chapter seine Texte eigenständig. Manchmal schaue ich mir nur denselben Begriff in den verschiedenen Sprachen an, die ich lesen kann, und die so erkennbaren Unterschiede alleine sind schon eine Lektion in Geopolitik und Bedeutungsdrift. Da man jeden Artikel in jeder Sprache in seiner inhaltlichen Chronologie zurückverfolgen kann, lässt sich also durch ein paar Klicks nachsehen, wie man 2009 weltweit über den Klimawandel oder den Reality-TV-Star Donald Trump dachte. Eine zukünftige Mentalitäts- und Kulturgeschichte der Menschheit wird hier vorsortiert. Wikipedia ist höchst gegenwärtig und gleichzeitig ein perfektes Archiv. [...]
Aber auch die Wikipedianer selber machen es sich nicht leicht und streiten - offen einsehbar - über Formulierungen, Definitionen und Einschätzungen, sodass es manchmal zu Zeit und Nerven angreifenden edit wars kommt, bis Ritter des Wikiversums einschreiten und den strittigen Artikel mit ihrer Administratorenmacht einfrieren müssen. Aber das sind Lappalien angesichts der Ausmaße dieses Wissenskosmos und der Geschwindigkeit, mit der er weiter wächst: die deutschsprachige Wikipedia alleine etwa um dreihundert Artikel pro Tag. [...]"
Hier die Reaktion in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Kurier#Mal_eine_ganz_andere_Sicht_auf_Wikipedia
Eine für alle, alle für eine – eine Rezension (Wikipedia: Kurier) 21.3.21
Vorweg: Eigentlich hätte der Artikel von Zeit-Autor Jens Tönnesmann einer der besten sein können, der bisher in einer deutschen Zeitung über die deutschsprachige Wikipedia geschrieben wurde, auch weil bei der Recherche ganz unterschiedliche Benutzer befragt wurden, nur ging es dann doch wieder darum, identitätspolitische Genderscheiße unterzubringen.
Um beispielsweise das Thema Editwar zu erläutern, für das es mit dem Streit um Formulierungen in Kirchenartikeln eigentlich genügend aktuelle und vor allem eindeutigere Beispiele gibt, mußte der Artikel Strumpfhose herhalten, um gleichzeitig der Wikipedia Sexismus unterzujubeln. Jetzt kann man sicher streiten, welches der darin zwischenzeitlich verwendeten Bilder am geeignetsten ist, um den Artikel Strumpfhose zu bebildern, genauer: Den Sachverhalt „Strumpfhose“ zu verdeutlichen, aber die elementare Tatsache, daß seit der Erfindung von Strumpfhosen auch die sexuelle Erregung ein Zweck von Strumpfhosen waren, und das nicht erst seit Nutzung langbeiniger Photomodelle in Annoncen von Kunert oder auf Billboards von Palmers. Dieser nicht unwesentliche Zweck ist nun reduziert auf die sexuelle Anziehung, die für manche Fetischisten von Schaufensterpuppen ausgeht. Das nennt Jens Tönnesmann „enzyklopädisch nüchtern“, für mich ist es eine milde Form von Volksverdummung. So richtig brauchbar war allerdings auch keines der anderen Bilder, die zeitweise im Artikel waren.
Dennoch bekommt der Artikel – zunächst – die Kurve. Er geht darauf ein, daß das 2001 gegründete Projekt durch die Mitarbeit Tausender die kommerzielle Konkurrenz verdrängt hat. Dank dem erwähnten Podcast von Sebastian Wallroth weiß der Artikelautor um unterschiedliche Wikipedianer, Vielschreiber und Linksammler, Listenersteller und Kategorisierer. Rechtschreib- und Zeichensetzungskontrolleure und Geviertstrichbastler werden nicht erwähnt. „Am Ende macht jeder viele kleine Dinge, und alle zusammen machen etwas Großes draus“, wird Wallroth zitiert. Ein Fehler schleicht sich dennoch ein, denn Wikipedia verbreitet Wissen kostenlos, aber nicht lizenzfrei, wie es im Artikel steht.
Der Artikel geht auch auf den Fall Friedrich Curtius und den dadurch ausgelösten Shitstorm ein und erwähnt, daß man dank Versionsgeschichten noch in hundert Jahren nachlesen können sollte, wer das „PR-Gedöns“ im Artikel „bereinigt hat“. Im selben Atemzug wird „die Optik des Strumpfhosen-Artikels“ genannt und zur Frage gemacht, „ob die Wikipedia-Gemeinde Frauen systematisch diskriminiert“.
Und hier kommt Sandra Becker ins Spiel, die nach eigener Aussage 2012 angefangen hat und sich im Wikipedia:WomenEdit engagiert, wo aktuell – zweiter Artikelfehler – Artikel zu allen deutschen Richterinnen erstellt würden. Dem ist nicht so, weil diese Gesamtheit gar nicht enzyklopädisch relevant ist, sondern tatsächlich dreht es sich in dieser Runde um Mitgliederinnnen der Landesverfassungsgerichte. Becker beklagt die mangelnde Neutralität der deutschsprachigen Wikipedia und führt ausgerechnet die Benennungen der Kategorien ins Feld. Die Gründe dafür und die Probleme, die eine Änderung begleiten würde, wurden schon diskutiert, also gehe ich darüber hinweg. Aber es ist schon starker Tobak, zu behaupten, daß die Regeln „eben vor allem von Männern festgelegt“ werden. Würde man sich die Zeit für eine genaue Textanalyse nehmen, stellte man fest, daß die meisten Regelseiten einst von Benutzerin:Elian verfaßt wurden, und ein großer Prozentanteil des Textes hat noch heute ihren Wortlaut. Wikipedia:Kategorien stammt allerdings weitgehend von Benutzer:Ulrich.fuchs (das war der mit der Mutter an der rechten Radnabe des Hinterrades seines Fahrrades).
An dieser Stelle fällt mir ein, daß Frau Becker ebenso wie Herr Tönnesmann geflissentlich übersehen, daß Wikipedias Aufgabe es ist, die Welt da draußen so darzustellen wie sie ist und nicht wie sie sein sollte. Und schon gar nicht so, wie sie manche Aktivisten gerne hätten. Wikipedia dient nicht dem politischen oder kulturellen Kampf – das verbietet eigentlich schon der Neutralitätsanspruch, der von Frau Becker eingefordert wird.
Der Krieg ums Strumpfhosenbild wird vom Zeit-Autor für beendet erklärt. Benutzerin:Kaethe17 sei dadurch inspiriert worden, nach weiteren Artikeln zu suchen, in denen „Frauen eher in sexualisiertem Kontext als Männer“ abgebildet werden. Und benennt Shorts#Hot Pants. Diese wurden ja Anfang der 1970er Jahre erfunden, um dem Minirock noch eins draufzusetzen. Noch kürzer. Kein Oberbekleidungsstück ist von sich aus sexualisierter als die Hot Pants. Wir werden sehen, wie sich die Bebilderung im fraglichen Artikel entwickelt. Inzwischen befindet sich im Artikel eine Strichzeichnung, die ein Mittelding aus Hot Pants und Short Shorts zeigt.
Ein weiterer Wikipedianer, der erwähnt und zitiert wird, ist Benutzer:He3nry, für Zeit-Autor Tönnesmann „der Aufpasser“. He3nry wird als eher scharfer Hund charakterisiert, der Wissen auch mal damit generiert, etwas wegschmeißen zu wollen. Ich finde die Aussage widersprüchlich, gebe aber zu, daß es in Wikipedia gelegentlich wegzuschmeißenden Mist gibt. Dieser Mist ist aber kein Wissen und war es auch nicht. Dabei finde ich, daß dieser Gegensatz Inklusionismus–Exklusionismus dem Sachverhalt nicht gerecht wird. Klar, es mag Hardcorevertreter auf beiden Seiten geben. Es gibt zum Beispiel vieles, was ich wegschmeißen würde, aber dennoch behalten wird, etwa all die Kakerlakenfresser aus dem RTL-Universum, Dieter Bohlens Superdeppen oder Heidis nächste Kleiderstangen, aber bei Ortsartikeln und Naturkatastrophen bin ich kompromißloser Inklusionist.
Gut finde ich den Bogen geschlagen zu Benuter:Rogi.Official, einem Jungwikipedianer (und somit per Definition kein alter weißer Mann), der vor allem kritisiert, wenn Artikel ohne freundliche Erklärung gelöscht werden. Niederschmetternd sei das und abschreckend, zumal man in anderen sozialen Netzwerken veröffentlichen kann, was man will. Naja, andere soziale Netzwerke stellen allerdings nicht den Anspruch, ein Enzyklopädieprojekt zu sein.
Der Zeit-Artikel nennt hier und da Aktivitäten einzelner Benutzer, meist weißer alter Männer, etwa vom Dresdner Stammtisch, und Insider wissen gleich, um welche ungenannten Accounts es sich handelt. Erwähnt wird die Wikipedia:Redaktion Kleine Länder anhand von Beispielen wie Gambia, Grönland und Nauru. „Wir brauchen dringend mehr Autoren“, sagt der Spezialist für Osttimor, „und wir freuen uns über jeden, der mitmacht.“ Bei Nauru mußte ich spicken, wer da aktiv ist.
Würde ich den Artikel Angehörigen oder Freunden empfehlen, um ihnen zu verdeutlichen, wie Wikipedia funktioniert: Jein. Zwei Drittel des Textes sind sehr brauchbar, das restliche Drittel mit dem Gendergedöns ist für 99,5 Prozent der Benutzer – solche, die wie ich in Ruhe und Frieden ihre Artikel über Bauwerke und Orte, Seen oder Politiker, Lebewesen und Künstler schreiben wollen –beleidigend. Wir mögen teilweise alt sein, überwiegend männlich und weißer Hautfarbe, aber wir sind keine weißen alten Männer, Herr Tönnesmann. Die von Ihnen aufgeworfene Frage der systematischen Diskriminierung von Frauen beantworten Sie in Ihrem Artikel übrigens nicht. Dieses journalistische Stilmittel kennt man sonst von dem Käseblatt mit den vier großen Buchstaben. Seit wann hat Die Zeit das nötig? (Hinweis: Vorstehender Beitrag enthält Meinung) MaB 21.3.
Diskussion zu dieser Rezension in der Wikipedia
Auf dieser Seite auch interessant:
Sind die Relevanzkriterien frauenfeindlich?
von Gestumblindi, 24.2.
Sonia Sotomayor (englisch), (deutsch)
"Sotomayor’s father died when she was 9, and she thinks to herself, with the sharp pragmatism of a child that age, “Maybe it would be easier this way.” But Sotomayor’s mother did not rise with relief from her loss; she shut herself in her dark bedroom for a long season of grief. So Sotomayor became a library rat, though without any guidance." (NYT)
S.388-391 in Obama: A Promised Land
https://www.strassenexerzitien.de/
Wenn du mehr über Straßenexerzitien erfahren willst, lies hier weiter.
Ein Beitrag in Wikipedia ist hier.
Hier geht es zu den häufig gestellten Fragen (FAQ).
Die nächsten Exerzitienangebote findest du hier.
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Obama im Interview über Literatur und anderes:
Literatur hat die Macht, Verbindungen zwischen Menschen zu stiften, sich selbst zu verstehen und andere anzuerkennen.Die Treibhausgas-Emissionen waren Ende 2020 höher als vor den Lockdowns von Joachim Wille
"Die Corona-Lockdowns haben den weltweiten CO2-Ausstoß so stark wie nie seit dem zweiten Weltkrieg reduziert. Doch dieser Effekt ist offenbar schon verpufft. Ende 2020 lagen die Emissionen wieder höher als ein Jahr zuvor. Das berichtete jetzt die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris. IEA-Chef Fatih Birol nannte den Wiederanstieg des weltweiten CO2-Ausstoßes „eine ernste Warnung, dass nicht genug getan wurde, um den Übergang zu sauberer Energie weltweit zu beschleunigen“. "
FR 5.3.20212021 muss ein #Klimaschutz-Wahljahr werden. Der #Corona-Effekt auf den CO2-Ausstoß ist schon wieder verpufft. Alle Konjunkturhilfen müssen Klimaschutz-Effekt haben.
Campact-Livestream https://www.youtube.com/watch?v=72JB0iXjswc