"Die Digitalisierung verändert die Bildung so stark wie zuvor nur der Buchdruck und die Schulpflicht." Von Jörg Dräger und Ralph Müller-Eiselt
Eine Kurzvorstellung von MOOCs, computergestütztem individuellem Curriculum (Lernweg) und Jobeignungsprüfungen anhand von Computerspielen.
Am Anfang des Artikels überwiegt blauäugiges, technikhöriges Propagieren von Apparatenutzung ("Deutsche sind bei digitalem Lernen zurück"), im Schlussteil wird der Blick kurzfristig etwas kritischer:
Digitale Bildung birgt aber auch große Risiken: Der Lerner wird gläsern und hinterlässt unauslöschliche Spuren im Netz; seine Daten können missbraucht werden. Der durchleuchtete Mensch, über dessen Bildungsweg Computeralgorithmen entscheiden und der zum Objekt von Wahrscheinlichkeiten wird – das klingt mehr nach George Orwells Überwachungsstaat als nach Humboldts Bildungsideal. Damit wir die Daten beherrschen, statt von ihnen beherrscht zu werden, muss der rechtliche Rahmen für mehr Datensouveränität gesetzt werden.Aber das führt nicht zu kritischer Hinterfragung, sondern nur zu einer in sich widersprüchlichen Forderung:
Bildungseinrichtungen brauchen "Rechtssicherheit bei der Nutzung von Internet, digitalen Lernmaterialien und Geräten – statt bürokratischer Vorschriften. Deshalb sind Haftungsfragen zu klären, das Urheberrecht ist zu modernisieren, und Regulierungen wie hochschulische Kapazitäts- und Lehrverpflichtungsverordnungen sind auf ihren notwendigen Kern zu reduzieren.""Rechtssicherheit [...] statt bürokratischer Vorschriften" aber ist eben nicht Sicherung von Datenschutz, sondern Eröffnung des Wegs zu politisch unkontrollierter maschinenbestimmter Menschenkontrolle sieh "Der Circle".
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