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Samstag, 31. Oktober 2015
Gehen, ging, gegangen
Roman von Jenny Erpenbeck
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Freitag, 30. Oktober 2015
Reformation, Literatursprache, Nationalepos von Finnland
Mikael Agricola (1509-1557) "gilt - Luther vergleichbar - als der Vater der finnischen Literatursprache, die auf der Basis des Turkuer Dialekts, erweitert um Elemente aus anderen finnischen Dialekten und durch Entlehnungen besonders aus dem Deutschen, Schwedischen und Lateinischen, entstand und von Agricola und seinen Nachfolgern um zahlreiche Neubildungen für den theologischen und wissenschaftlichen Bedarf erweitert wurde." (Wikipedia - Hervorhebung von mir)
Aleksis Kivi 1834 -1872 "gilt als Vater der modernen Literatur in finnischer Sprache. Zuvor war Schwedisch in seiner Heimat Literatursprache gewesen." (Wikipedia - Hervorhebung von mir)
Das Kalevala [ˈkɑlɛʋɑlɑ] "ist ein von Elias Lönnrot im 19. Jahrhundert auf der Grundlage von mündlich überlieferter finnischer Mythologie zusammengestelltes Epos. Es gilt als finnisches Nationalepos und zählt so zu den wichtigsten literarischen Werken in finnischer Sprache. Das Kalevala trug maßgeblich zur Entwicklung des finnischen Nationalbewusstseins bei und hat auch über Finnland hinaus Wirkung entfaltet. Die erste Fassung des Werkes erschien im Jahr 1835." (Wikipedia)
Dass die finnische Literatursprache - laut Wikipedia - schon im 16. Jahrhundert entwickelt wurde, aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts an die Stelle der schwedischen Literatursprache trat, obwohl das finnische Nationalepos schon 1835 existierte (und auf weit ältere Dichtungen in finnischer Sprache zurückgeht), scheint mir bemerkenswert.
Es hängt damit zusammen, dass Südwestfinnland von 1323 bis 1809 zu Schweden gehörte (Geschichte Finnlands, Wikipedia). Die Einwohner Finnlands stellten in dieser Zeit auch einen großen Teil der schwedischen Armee.
Freilich war der Bereich des heutigen Finnland während dieser Zeit fast ständig zwischen Schweden und zunächst der Republik von Nowgorod und darauf dem Russischen Reich, das 1478 die Herrschaft in Nowgorod übernommen hatte, umstritten und umkämpft.
In der Zeit, als die europäischen Nationalliteraturen in Zusammenhang traten, war daher Schwedisch die Sprache der Bildungsschicht in Finnland gewesen und entsprechend wurde europäische Literatur auch nur ins Schwedische, nicht ins Finnische übersetzt. Finnisch war im wesentlichen nur die Sprache der Bauern, die für ihre Bedürfnisse nur auf die religiösen Texte und die mündlich überlieferten Sagen angewiesen waren.
Aleksis Kivi 1834 -1872 "gilt als Vater der modernen Literatur in finnischer Sprache. Zuvor war Schwedisch in seiner Heimat Literatursprache gewesen." (Wikipedia - Hervorhebung von mir)
Das Kalevala [ˈkɑlɛʋɑlɑ] "ist ein von Elias Lönnrot im 19. Jahrhundert auf der Grundlage von mündlich überlieferter finnischer Mythologie zusammengestelltes Epos. Es gilt als finnisches Nationalepos und zählt so zu den wichtigsten literarischen Werken in finnischer Sprache. Das Kalevala trug maßgeblich zur Entwicklung des finnischen Nationalbewusstseins bei und hat auch über Finnland hinaus Wirkung entfaltet. Die erste Fassung des Werkes erschien im Jahr 1835." (Wikipedia)
Dass die finnische Literatursprache - laut Wikipedia - schon im 16. Jahrhundert entwickelt wurde, aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts an die Stelle der schwedischen Literatursprache trat, obwohl das finnische Nationalepos schon 1835 existierte (und auf weit ältere Dichtungen in finnischer Sprache zurückgeht), scheint mir bemerkenswert.
Es hängt damit zusammen, dass Südwestfinnland von 1323 bis 1809 zu Schweden gehörte (Geschichte Finnlands, Wikipedia). Die Einwohner Finnlands stellten in dieser Zeit auch einen großen Teil der schwedischen Armee.
Freilich war der Bereich des heutigen Finnland während dieser Zeit fast ständig zwischen Schweden und zunächst der Republik von Nowgorod und darauf dem Russischen Reich, das 1478 die Herrschaft in Nowgorod übernommen hatte, umstritten und umkämpft.
In der Zeit, als die europäischen Nationalliteraturen in Zusammenhang traten, war daher Schwedisch die Sprache der Bildungsschicht in Finnland gewesen und entsprechend wurde europäische Literatur auch nur ins Schwedische, nicht ins Finnische übersetzt. Finnisch war im wesentlichen nur die Sprache der Bauern, die für ihre Bedürfnisse nur auf die religiösen Texte und die mündlich überlieferten Sagen angewiesen waren.
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Interview mit André Spang und Torsten Larbig auf dem Digital Education Day 2015
Über Geißlers Rolle als Vermittler bei Stuttgart21
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Mittwoch, 28. Oktober 2015
Warnung vor Erpressung durch Verschlüsselung von Daten auf dem Computer des Angegriffenen
Erpressung durch Verschlüsselung von Daten, ZEIT online 28.10.15
[...] Ähnlich wie Trojaner oder Viren gelangt Ransomware über E-Mail-Anhänge oder Links zu schadhaften Websites auf die Rechner der Nutzer. Doch während Trojaner meist als nützliche Programme getarnt im Hintergrund Daten abgreifen, dient Ransomware gezielt der Erpressung. Fortgeschrittene Ransomware verschlüsselt nach ihrer Aktivierung einzelne Dateien, Ordner oder Teile der Festplatte und macht sie somit den Besitzern nicht mehr zugänglich. Die bekommen anschließend eine Nachricht auf ihrem Desktop, dass sie eine bestimmte Summe zahlen müssen, um die Dateien wieder zu entsperren. Ein Countdown sorgt für zusätzlichen Druck: Wer nicht innerhalb von zwei oder drei Tagen zahlt, soll die Daten für immer verlieren. [...]
Dienstag, 27. Oktober 2015
Samstag, 24. Oktober 2015
Amnesty International
Sammlung von Unterschriften für Kampagnen zur Freilassung politischer Flüchtlinge und Informationsmaterial heute in Bensheim an der Bergstraße
200 Minuten für die Online Community: Das Städel lädt zum Social Media Abend
200 Minuten für die Online Community: Das Städel lädt zum Social Media Abend
Vom Dach bis ins Archiv – bei unserem exklusiven Community-Abend anlässlich unseres 200-jährigen Jubiläums laden wir Instagramer, Twitterer und Blogger ein, das Städel Museum am Samstag, 21. November 2015, für sich ganz alleine und aus ganz anderen Perspektiven zu erleben. [...]
Die Teilnahme ist kostenfrei. Aufgrund der exklusiven Ausrichtung des Abends für die Community ist die Teilnehmeranzahl für die Veranstaltung begrenzt.
Bitte meldet Euch deswegen per E-Mail an socialmedia[at]staedelmuseum.de mit folgenden Informationen an: Twitter-Nickname, Instagram-Account oder Blogadresse sowie Vor- und Nachname.
Ihr seid zudem eingeladen, uns Vorschläge zu schicken, was Ihr an dem Abend gern sehen, erleben, erfahren möchtet oder schon immer einmal im Städel machen wolltet.
Vom Dach bis ins Archiv – bei unserem exklusiven Community-Abend anlässlich unseres 200-jährigen Jubiläums laden wir Instagramer, Twitterer und Blogger ein, das Städel Museum am Samstag, 21. November 2015, für sich ganz alleine und aus ganz anderen Perspektiven zu erleben. [...]
Die Teilnahme ist kostenfrei. Aufgrund der exklusiven Ausrichtung des Abends für die Community ist die Teilnehmeranzahl für die Veranstaltung begrenzt.
Bitte meldet Euch deswegen per E-Mail an socialmedia[at]staedelmuseum.de mit folgenden Informationen an: Twitter-Nickname, Instagram-Account oder Blogadresse sowie Vor- und Nachname.
Ihr seid zudem eingeladen, uns Vorschläge zu schicken, was Ihr an dem Abend gern sehen, erleben, erfahren möchtet oder schon immer einmal im Städel machen wolltet.
Freitag, 23. Oktober 2015
Barockzeitungen
Zeitungen des 17. Jahrhunderts
ZEIT Nr. 43, 22.10.15
ZEIT Nr. 43, 22.10.15
"Als die erste regelmäßig erscheinende Zeitung auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands gilt der Aviso, Relation oder Zeitung. Dies war eine Wochenzeitung, deren erste Nummer am 15. Januar 1609 in Wolfenbüttel erschien. Um 1615 entstand die Frankfurter Postzeitung, die in den folgenden 250 Jahren regelmäßig von Postillons verteilt wurde und kuriose Neuigkeiten, später auch amtliche Nachrichten, im ganzen Land verbreitete und erstmals eine mit heutigen Blättern vergleichbare überregionale Bekanntheit erreichte.[4]
Im Jahr 1650 erschien in Leipzig mit den Einkommenden Zeitungen zum ersten Mal eine Tageszeitung mit sechs Ausgaben pro Woche. Die älteste noch erscheinende Zeitung ist die seit 1645 in Schweden erscheinende Post- och Inrikes Tidningar." (Seite „Geschichte der Zeitung“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. Oktober 2015, 12:03 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Zeitung&oldid=146962552 (Abgerufen: 23. Oktober 2015, 14:49 UTC))
Abrahamische Teams
"Einrichtung von Abrahamischen Teams aus Juden, Christen und Muslimen, die gemeinsam bei Veranstaltungen als ReferentenInnen und GesprächspartnerInnen zur Verfügung stehen und insbesondere an Schulen tätig werden; aus solchen Kooperationen können sich Abrahamische Foren in Regionen, Städten oder Gemeinden entwickeln, die miteinander vernetzt sind".
(Abrahamisches Forum)
(Abrahamisches Forum)
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Kiron Universität
Gut zu wissen in dieser Situation, wo kaum jemand in Europa auf die große Zahl von Flüchtlingen, die jetzt kommen, vorbereitet ist, dass es im Bildungsbereich immerhin die Kiron Universität gibt.
Auf ihrer Webseite stellt sie sich auf Englisch zureichend vor.
Wer Informationen auf Deutsch wünscht, erhält sie noch in der Wikipedia. (Aus Sorge, es könnte zu viel Werbung für Angebote für Flüchtlinge gemacht werden (?), gibt es dort freilich auch schon eine Löschdiskussion.)
Auf ihrer Webseite stellt sie sich auf Englisch zureichend vor.
Wer Informationen auf Deutsch wünscht, erhält sie noch in der Wikipedia. (Aus Sorge, es könnte zu viel Werbung für Angebote für Flüchtlinge gemacht werden (?), gibt es dort freilich auch schon eine Löschdiskussion.)
Kosten des Schiffbaus um 1800
Eines der ersten Schiff, das die US Navy bauen liess, war die USS Constitution in 1797. Die Baukosten betrugen 300.000 €
Humboldt gegen Orwell - Digitalisierung verändert die Bildung
Humboldt gegen Orwell ZEIT online 8.10.15
"Die Digitalisierung verändert die Bildung so stark wie zuvor nur der Buchdruck und die Schulpflicht." Von Jörg Dräger und Ralph Müller-Eiselt
Eine Kurzvorstellung von MOOCs, computergestütztem individuellem Curriculum (Lernweg) und Jobeignungsprüfungen anhand von Computerspielen.
Am Anfang des Artikels überwiegt blauäugiges, technikhöriges Propagieren von Apparatenutzung ("Deutsche sind bei digitalem Lernen zurück"), im Schlussteil wird der Blick kurzfristig etwas kritischer:
"Die Digitalisierung verändert die Bildung so stark wie zuvor nur der Buchdruck und die Schulpflicht." Von Jörg Dräger und Ralph Müller-Eiselt
Eine Kurzvorstellung von MOOCs, computergestütztem individuellem Curriculum (Lernweg) und Jobeignungsprüfungen anhand von Computerspielen.
Am Anfang des Artikels überwiegt blauäugiges, technikhöriges Propagieren von Apparatenutzung ("Deutsche sind bei digitalem Lernen zurück"), im Schlussteil wird der Blick kurzfristig etwas kritischer:
Digitale Bildung birgt aber auch große Risiken: Der Lerner wird gläsern und hinterlässt unauslöschliche Spuren im Netz; seine Daten können missbraucht werden. Der durchleuchtete Mensch, über dessen Bildungsweg Computeralgorithmen entscheiden und der zum Objekt von Wahrscheinlichkeiten wird – das klingt mehr nach George Orwells Überwachungsstaat als nach Humboldts Bildungsideal. Damit wir die Daten beherrschen, statt von ihnen beherrscht zu werden, muss der rechtliche Rahmen für mehr Datensouveränität gesetzt werden.Aber das führt nicht zu kritischer Hinterfragung, sondern nur zu einer in sich widersprüchlichen Forderung:
Bildungseinrichtungen brauchen "Rechtssicherheit bei der Nutzung von Internet, digitalen Lernmaterialien und Geräten – statt bürokratischer Vorschriften. Deshalb sind Haftungsfragen zu klären, das Urheberrecht ist zu modernisieren, und Regulierungen wie hochschulische Kapazitäts- und Lehrverpflichtungsverordnungen sind auf ihren notwendigen Kern zu reduzieren.""Rechtssicherheit [...] statt bürokratischer Vorschriften" aber ist eben nicht Sicherung von Datenschutz, sondern Eröffnung des Wegs zu politisch unkontrollierter maschinenbestimmter Menschenkontrolle sieh "Der Circle".
Mittwoch, 21. Oktober 2015
Als Adolf in die Falle ging
Hier möchte ich über das Buch "Als Adolf in die Falle ging" von Brigitte Endres berichten.
Brigitte Endres sagt über ihre Arbeit:
Für den Unterricht gibt es dann für die Hand des Lehrers sehr ausführliche weitere Materialien.
(Der Bericht wird nach und nach ergänzt.)
Brigitte Endres sagt über ihre Arbeit:
James Krüss hat einmal über sich und Erich Kästner gesagt, da sie beide Lehramt studiert hatten:Diese Absicht merkt man dem Buch an. Es ist aus der Perspektive eines Kindes leicht verständlich geschrieben. Schon im Buch findet sich kurzes ergänzendes Material für die Leser.
„Wir wurden den Lehrern untreu und hielten den Kindern die Treue.“
Was mich angeht, möchte ich weder den Lehrern noch den Kindern untreu werden.
So kam ich auf die Idee, Kinderbücher zu schreiben, die sich als Klassenlektüren eignen und dazu Lehrerhandbücher zu entwickeln, die Ihnen die Arbeit erleichtern.
Für den Unterricht gibt es dann für die Hand des Lehrers sehr ausführliche weitere Materialien.
(Der Bericht wird nach und nach ergänzt.)
Wie sich die Bilder gleichen
Der Flüchtlingszuzug verschärft die Wohnungsnot, Experten warnen vor einer "Katastrophe" und orten einen "Nährboden für Radikale".
In Passau vor der Nibelungenhalle, entdeckte vergangenen Mittwoch [...] angereiste Regierungssprecher, wie gut doch die Deutschen sind.
"Menschliche, solidarische Instinkte, die wir schon fast vergessen hatten", formulierte der CSU-Mann, hätten "diese Leuten" erweckt.
Jede Menge Luftballons mit der Aufschrift "Herzlich willkommen" hatten die Passauer aufgeblasen, den Flüchtlingstreck menschlich zu begrüßen. Um die Ankömmlinge in der Nibelungenhalle unterbringen zu können, strich die Direktion sogar Franz Lehars Operette "Land des Lächelns" vom Programm.
"Wir nehmen euch mit offenen Armen auf", rief der Minister. [...]
"Heuchelei und Pharisäertum" warf die Opposition der Bundesregierung vor. Das Kabinett habe die Zuwanderer mit einer "Politik der offenen Arme" angelockt, die sich jetzt "allerdings als leer" erwiesen, kritisierte am Donnerstag letzter Woche vor dem Bundestag eine Abgeordnete der Opposition.
Währenddessen wuchs in den Verwaltungen der Großstädte die Angst vor jedem neuen Flüchtling. Denn die Neuankömmlinge drängen auf einen Wohnungsmarkt, der so strapaziert ist wie kaum je zuvor (siehe Titelgeschichte Seite 32).
Den "nationalen Notstand" sah im überfüllten Stuttgart bereits der Oberbürgermeister gekommen. [...]
Doch nicht nur an Wohnungen mangelt es. Eine Expertenkommission hat ausgerechnet, daß, wenn in den nächsten Jahren auch nur zwei Millionen Flüchtlinge zuwandern, 37 000 Kindergartenplätze und 10 000 Lehrer fehlen werden.
An der Rechtschreibung erkennt man: Der Text ist alt, er stammt vom 18.9.1989. Er ist freilich weitestgehend von damals aktuellen Anspielungen gereinigt (insofern verfälscht), stand unter der Überschrift "Das Faß läuft über" im Spiegel und ist in der korrekten Form hier nachzulesen. Den Hinweis auf diesen Artikel verdanke ich der Sendung "Die Anstalt" von gestern (20.10.15).
Neben Gemeinsamkeiten gibt es natürlich auch erhebliche Unterschiede. Aber was bei der Feier des 25. Jahrestages der deutschen Einigung am 3.10.15 gesagt wurde, gilt gewiss.
Die heutige Herausforderung ist ähnlich groß wie damals, aber nicht leichten Herzens abzuweisen.
Ich füge hinzu: Es fehlt nicht an gutem Willen, aber es bedarf staatlicher Anstrengungen, auf die keine Institution zureichend vorbereitet ist, und eines erheblichen Umdenkens.
Dienstag, 20. Oktober 2015
Peter Ringeisen über seine Nutzung digitaler Medien
Peter Ringeisen: „Das lässt sich kaum verallgemeinern: Digitale Medien können der Einübung von Grammatikstoff dienen. Sie können aber auch ein Mittel zum kollaborativen Arbeiten sein, z. B. beim Schreiben einer Kurzgeschichte. Wie das aussieht, habe ich im Blog beschrieben.
Neben dem Fachwissen werden Kompetenzen im Umgang mit den digitalen Medien geschult. Die Nutzung von öffentlich zugänglichen Blogs oder Wikis ist seit einiger Zeit durch u. a. das Bayerische Kultusministerium untersagt. Die Lehrerinnen und Lehrer sind angehalten, die geschlossene PlattformMebis zu nutzen, eine moodleähnliche Lernumgebung.“
Ob zu recht oder zu unrecht, ich fühle mich bei dieser Äußerung an eine Passage in Shakespeares "Julius Cäsar" erinnert: Marc Antons Rede ("So are they all, all honourable men"). So viel jedenfalls ist sicher. Peter Ringeisen kennt seinen Shakespeare.
„Mein Lieblingsprojekt war die Verfilmung von Gedichten in einem Grundkurs Deutsch – in Anlehnung an das Projekt POEM von Ralf Schmerberg. Das hatte kaum etwas mit dem Internet zu tun. Wegen der digitalen Kameras und des Umgangs mit DVD-Authoring-Software war es aber durchaus ein Projekt mit digitalen Medien. Ich habe hier und hier darüber gebloggt.“
Auch für mich gehört Verfilmung von Gedichten zu den Unterrichtsprojekten, die ich am meisten liebe. Leider habe ich das nie betrieben, aber ich liebe die Videolyrik meines ehemaligen Kollegen Torsten Weis.
Neben dem Fachwissen werden Kompetenzen im Umgang mit den digitalen Medien geschult. Die Nutzung von öffentlich zugänglichen Blogs oder Wikis ist seit einiger Zeit durch u. a. das Bayerische Kultusministerium untersagt. Die Lehrerinnen und Lehrer sind angehalten, die geschlossene PlattformMebis zu nutzen, eine moodleähnliche Lernumgebung.“
Ob zu recht oder zu unrecht, ich fühle mich bei dieser Äußerung an eine Passage in Shakespeares "Julius Cäsar" erinnert: Marc Antons Rede ("So are they all, all honourable men"). So viel jedenfalls ist sicher. Peter Ringeisen kennt seinen Shakespeare.
„Mein Lieblingsprojekt war die Verfilmung von Gedichten in einem Grundkurs Deutsch – in Anlehnung an das Projekt POEM von Ralf Schmerberg. Das hatte kaum etwas mit dem Internet zu tun. Wegen der digitalen Kameras und des Umgangs mit DVD-Authoring-Software war es aber durchaus ein Projekt mit digitalen Medien. Ich habe hier und hier darüber gebloggt.“
Auch für mich gehört Verfilmung von Gedichten zu den Unterrichtsprojekten, die ich am meisten liebe. Leider habe ich das nie betrieben, aber ich liebe die Videolyrik meines ehemaligen Kollegen Torsten Weis.
Daimler stellt Klimaanlagen auf CO2 um
Konsequente Kritik bringt selbst Großkonzerne zum Umdenken: Daimler stellt sich um.
Man stelle sich vor, Qualitätskontrollen würden energischer und vielseitiger durchgeführt. Dann hätte vielleicht selbst VW umgedacht.
Wenn auch verspätet, aber dennoch besser als gar nicht: Für eine europäische Untersuchung des Abgas-Skandals
Man stelle sich vor, Qualitätskontrollen würden energischer und vielseitiger durchgeführt. Dann hätte vielleicht selbst VW umgedacht.
Wenn auch verspätet, aber dennoch besser als gar nicht: Für eine europäische Untersuchung des Abgas-Skandals
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Ein Zusammenhang zwischen der deutschen Einigung und dem Young-Plan, der den meisten unbekannt ist
Zitat aus der Wikipedia:
"Mit der Young-Anleihe[25] verschuldete sich das Reich mit 1,47 Milliarden Reichsmark (300 Millionen Goldmark) zu 5,5 Prozent Zinsen auf 35 Jahre (bis 1965). Zwei Drittel der Summe gingen an die Reparationsgläubiger und zur Stützung der deutschen Konjunktur, ein Drittel an die Deutsche Reichspost und die Deutsche Reichsbahn. Trotz des nach demSchwarzen Donnerstag (im Deutschen Schwarzer Freitag genannt) recht flauen Kapitalmarktes war die Anleihe beim internationalen Publikum ein großer Erfolg.[26] Nach derMachtübernahme Hitlers wurde die Zinszahlung eingestellt. Durch das Londoner Schuldenabkommen musste die Anleihe mit neuen Bedingungen wieder bedient werden. Die Restlaufzeit verlängerte sich bis 1980, der Kupon wurde allerdings gekürzt. Die rückständigen Zinsen der Jahre 1933 bis 1944 wurden in eine sog. Fundierungsschuldverschreibung umgewandelt und bis 1972 abbezahlt. Die Zinsen von 1945 bis 1952 waren aufgrund des Verhandlungsgeschicks von Hermann Josef Abs erst mit einer Wiedervereinigung Deutschlands nachzuzahlen, verbrieft durch Bezugsscheine. Diese Bezugsscheine wurden zeitweise wie historische Wertpapiere (obwohl weiterhin gültig) zu Niedrigstpreisen verscherbelt, da eine Wiedervereinigung unwahrscheinlich schien. Sie lebten aber am 3. Oktober 1990 auf, so dass Deutschland erneut eine Fundierungsschuldverschreibung (WKNu. a. 117012, 117016 und 117020) mit einem Drei-Prozent-Kupon, einem Volumen von 200 Millionen D-Mark und einer Laufzeit von 20 Jahren ausgab, in die die Bezugsscheine umgewandelt werden konnten. Im Oktober 2010 wurden vom Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen die letzten Zahlungen getätigt.[27] Die wenigen Anleihen, bei denen die damaligen Inhaber das Tauschangebot von 1953 nicht annahmen, unterliegen noch der ursprünglichen Gold-Klausel, die eine Rückzahlung in Gold ermöglichte. Vereinzelt werden deshalb Prozesse gegen die Bundesrepublik in den USA geführt. Das Schicksal der Young-Anleihe wird von dem der Dawes-Anleihe geteilt." (Seite „Young-Plan“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. Juni 2015, 08:07 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Young-Plan&oldid=142927611 (Abgerufen: 20. Oktober 2015, 04:12 UTC))
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25 Jahre deutsche Einheit,
Young-Plan
Montag, 19. Oktober 2015
Sonntag, 18. Oktober 2015
"Kapitulation vor der Realität"
Wenn es um die Flüchtlinge geht, sagt Angela Merkel: "Wir schaffen das". Aber immer mehr Menschen in Deutschland fragen : "Wollen wir das?"
Ihnen gibt Horst Seehofer eine Stimme. Die Naturwissenschaftlerin Merkel hat in dieser Krise entweder das Gefühl oder das Interesse dafür verloren, was eine wachsende Zahl von Deutschen denkt. Seehofer nicht.
Ihnen gibt Horst Seehofer eine Stimme. Die Naturwissenschaftlerin Merkel hat in dieser Krise entweder das Gefühl oder das Interesse dafür verloren, was eine wachsende Zahl von Deutschen denkt. Seehofer nicht.
Angela Merkel sagt, man könne nicht Deutschlands 3000 Kilometer lange Grenze einzäunen.
Horst Seehofer nannte das "eine Kapitulation des Rechtsstaats vor der Realität". Das war ein vielsagender Satz. Für Merkel ist die Realität die Richtschnur des Handelns. Für den Populisten Seehofer dagegen liegt der Triumph der Politik im Sieg über die Realität.
(Jakob Augstein, SPON 12.10.15)
(Jakob Augstein, SPON 12.10.15)
Samstag, 17. Oktober 2015
Kongress über Urheberrecht
Freitag, 16. Oktober 2015
Woran sich Neil MacGregor in Deutschland erinnert
Neil MacGregor: Deutschland. Erinnerungen einer Nation Beck 2015
[...] Bei MacGregor hat sich nun das alte Reich, über das Generationen von Dichtern und Denkern gespottet oder geflucht haben, zum Vorbild eines dermaleinst geeinten Europas gemausert: "ein Netz gemeinsamer Auffassungen und Traditionen", die "wie ein Sicherheitsnetzwerk" wirkten, tolerant und liberal, antik-römisch und christlich-heilig, "eine sonderbare Art aristokratischer Republik", und was der Wunderdinge mehr sind. Die EU ihrerseits ist für den jüngst ernannten Intendanten des Berliner Humboldtforums "in gewisser Weise eine Neuauflage" dieses Gebildes, "im Wesentlichen nur eine Rückkehr zu einer Ordnung, die jahrhundertelang blühte", und der Euro mit seinen nationalen Sonderprägungen "irgendwie" ein Nachfolger jener Silbertaler, mit denen Kaiser Leopold, die Stadt Wismar und die Äbtissin von Quedlinburg seinerzeit den Markt überschwemmten.Aber nur irgendwie, im Wesentlichen, in gewisser Weise.
Wer in der Bildergalerie klein- und großdeutscher oder gesamteuropäischer Kulturleistungen, die dieses Buch aufmacht, nach dem Ariadnefaden eines durchgängigen Denkmusters tastet, stößt immer wieder nur auf Bilder und Bonmots. Manche davon klingen sehr schön, wie das über Berlin, die Stadt, "die in Architekturen träumt", oder die Passage über Tischbeins Goethe-Porträt, "das unvergleichliche Bild von Deutschlands langer Liebesaffäre mit Italien". [...](Rezension der FAZ vom 10.1015)
Indem er die oft gestellte Frage nach dem „Sonderweg“, nach der Heraufkunft des Nationalsozialismus, nach der einen und einzigen Logik unserer Nationalgeschichte einklammert, gewinnt Neil MacGregor die Möglichkeit, den Reichtum, die verblüffende Fülle, die Vielfalt des Begeisternden und des Schrecklichen darzustellen.
Königsberg, Prag und Straßburg kommen ebenso zu ihrem Recht wie Johannes Gutenberg, der Nürnberger Schlossermeister Peter Henlein, wie die von den Nazis aus Deutschland vertriebene Keramikerin Grete Loebenstein, spätere Marks oder ein Leiterwagen der Flüchtlinge aus Hinterpommern. Wie beiläufig gelingen dabei immer wieder treffende Formulierungen: „Berlin ist eine Stadt, die in Architekturen träumt.“ De Gaulle soll sich beklagt haben über die Schwierigkeiten, ein Land zu regieren, dass 246 Käsesorten kennt. „Er hätte glücklich sein sollen darüber, dass er es nicht mit einem zu tun hatte, in dem es viel, sehr viel mehr Wurstsorten gibt“, heißt es unter der erhellenden Kapitelüberschrift „Ein Volk, viele Würste“. Und wohl auch sehr viele Biersorten.
Wie die akademische Geschichtsschreibung zeichnet auch MacGregor ein überwiegend positives Bild des Heiligen Römischen Reiches, das borussische Historiker lange und folgenreich verspottet haben. Dem auf nationale Einheit und Fortschritt versessenen 19. Jahrhundert mochte es schwach, zersplittert und ineffizient erschienen. Heute schätzt man die Vielfalt, die Kunst des Aushandelns und der Kompromisse, die Schulung in Toleranz und geregelten Verfahren. Es gibt zur Zeit keine besser kulturhistorische Einführung in die deutsche Geschichte. An einigen Stellen aber wirken die vielen Geschichten nicht auserzählt, zu stark verkürzt, etwa im Fall der Währungsunion oder auch in den Passagen über den Palast der Republik. (Rezension der SZ vom 19.9.15)
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"Islam, bitte aufgeklärt!"
Der Religionspädagoge Ednan Aslan fürchtet eine Rückkehr der Fundamentalisten.
Aus dem Interview:
Aus dem Interview:
Aslan: Ich begrüße unsere europäische Säkularität. Denn sie gehört zur Freiheit. Ohne diese Freiheit gäbe es beispielsweise keine Gleichberechtigung der Frau. Viele Araber, auch arabische Frauen, betrachten die weibliche Selbstbestimmung als soziale Verwahrlosung. Wir müssen unsere freiheitlichen Positionen besser begründen und verteidigen. [...] Europa hat noch keine starken Strukturen, wo der Islam mit europäischer Prägung gepredigt wird. Moscheen, Imame, Verbände sind überwiegend konservativ. Die meisten Imame kommen aus der Türkei, aus Saudi-Arabien, aus Kuwait und Marokko, sie repräsentieren keine pluralitätsfähige, sondern eine überhebliche Theologie. Ich befürchte, dass der Islam durch den Zuzug der Flüchtlinge weiter arabisiert wird.
ZEIT: Was meinen Sie damit? Und was sagen Sie dazu, dass Saudi-Arabien in Deutschland 200 Moscheen für syrische Flüchtlinge bauen will?
Aslan: Auch der Glaube braucht eine Heimat, aber nicht diese. Die Saudis fördern mit viel Geld eine Arabisierung, eine Wahhabisierung des Islams. Er wird auf seine Entstehungsgeschichte im 7. Jahrhundert reduziert und eng ausgelegt. Dazu gehört, dass Andersgläubige als Ungläubige verachtet werden. Die ganze Glaubensidentität speist sich aus der Verachtung anderer. Ich nenne den Wahhabismus deshalb eine Verachtungstheologie. Und diese Verachtung produziert Gewalt. Das sehen Sie am "Islamischen Staat", der stolz darauf ist zu töten.
ZEIT: Viele muslimische Flüchtlinge sind selber Opfer dieses Fundamentalismus. Warum sollten sie ihm hierzulande anhängen?
Aslan: Weil noch nicht alle verstanden haben, dass Fundamentalismus an sich fatal ist. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Die meisten muslimischen Flüchtlinge gehen deshalb nicht nach Saudi-Arabien, weil sie sich vor den harten Scharia-Gesetzen fürchten. Aber für die Scharia sind sie trotzdem irgendwie. Wir müssen solche Widersprüche klären. Islam, bitte aufgeklärt! Es geht jetzt nicht darum, in der Religion auf eine eigene Wahrheit zu verzichten, sondern die Wahrheit der anderen für genauso legitim zu halten wie die eigene. Das ist die Grundlage der europäischen Pluralität. Wir brauchen immer mehr einen europäischen Islam, der die Muslime zur Pluralität befähigt. Sonst bleiben die Muslime immer auf der Flucht, ohne innere Heimat.
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TTIP für Unfreihandel?
Neues von den TTIP-Verhandlungen ZEIT Nr.40 1.10.15
Zum ersten Mal gibt das Wirtschaftsministerium nun indirekt zu, dass die Kultur nicht automatisch vor TTIP geschützt ist. Denn es will in Brüssel sogenannte Sperrklauseln fordern, die soll die EU-Kommission in die Präambel des künftigen Vertrages aufnehmen. [...] Über TTIP reden die amerikanische Regierung und die EU-Kommission. Letztere kann zwar nicht völlig ohne Zustimmung aus Berlin handeln, aber es gibt Spielräume. Und genau damit beginnt das Problem: Brüssel vertritt viele Mitgliedsländer, und längst nicht alle wollen die Kultur so stark geschützt wissen wie die Deutschen. Dazu kommt: Vieles, was bei uns als schützenswertes Kulturgut gilt, ist in den USA vor allem ein gutes Geschäft. [...]
Die Franzosen haben die Gefahr früh erkannt. Noch vor Eröffnung der TTIP-Verhandlungen setzte ihre Regierung in Brüssel durch, dass dort über "audiovisuelle Medien" nicht verhandelt werden darf. Explizit steht das im Mandat. In diesem Papier haben die Regierungen vereinbart, worüber die EU-Kommission mit der amerikanischen Regierung feilschen darf. Und worüber nicht. [...] Die nationalen Quoten – Frankreich verlangt von seinen Sendern, eine bestimmte Zahl nationaler Produktionen zu spielen – können also nicht von den Amerikanern angefochten werden. Doch wie weit dieser Schutz reicht, lässt sich eng oder weit interpretieren: Wie sieht es mit dem Internet aus, mit Angeboten, die gestreamt werden? Oder was ist mit denen, die erst noch erfunden werden, die heute noch niemand kennt? [...]
Blinn ist der einzige Kulturpolitiker, die anderen Regierungen schicken Wirtschaftsexperten. [...] Blinn erklärt: "Es wäre danach möglich, dass ein Unternehmen wie Amazon über seine kanadische Dependance die Buchpreisbindung als Handelshemmnis definiert, das seine Gewinnerwartungen schmälert. Und Deutschland vor einem Schiedsgericht verklagt." Er hält auch die Subventionierung lokaler Künstler oder Theater für angreifbar, mit einem überzeugenden Argument: "Ich bin Jurist, und Juristen finden immer Möglichkeiten, unklare Formulierungen auszulegen." [...]
"Der konsequente Abbau von Handelshemmnissen auf dem Gebiet speziell der digitalen Produkte gehört zur Agenda der US-amerikanischen Freihandelsverhandlungen", warnte der Passauer Juraprofessor Hans-Georg Dederer unlängst in einem Rechtsgutachten besorgt und mahnte: Es hänge "von der Verhandlungsstärke der EU ab, ob und inwieweit die EU oder ihre Mitgliedsstaaten substanzielle Vorbehalte im audiovisuellen Dienstleistungssektor durchzusetzen vermögen". [...]
Noch am 25. November des vergangenen Jahres wollte die Ministerin die Klausel eigentlich in Brüssel per Resolution des EU-Kulturministerrates durchsetzen. Der Text war fertig. Doch kurz vor der Sitzung stoppte sie das Projekt, ihr fehlte das grüne Licht des Kanzleramtes. Und so gibt es bis heute keine Generalklausel, und es wird wohl auch keine geben.
Petra Pinzler: Der Unfreihandel
Auf dem grenzenlosen amerikanischen Markt wurden in den vergangenen Jahren dort Fabriken geschlossen, wo die Löhne hoch und die Gewerkschaften stark waren. Sie entstanden dafür in Gegenden, wo wenig bezahlt wird und die Arbeitnehmer kaum organisiert sind.
Zum ersten Mal gibt das Wirtschaftsministerium nun indirekt zu, dass die Kultur nicht automatisch vor TTIP geschützt ist. Denn es will in Brüssel sogenannte Sperrklauseln fordern, die soll die EU-Kommission in die Präambel des künftigen Vertrages aufnehmen. [...] Über TTIP reden die amerikanische Regierung und die EU-Kommission. Letztere kann zwar nicht völlig ohne Zustimmung aus Berlin handeln, aber es gibt Spielräume. Und genau damit beginnt das Problem: Brüssel vertritt viele Mitgliedsländer, und längst nicht alle wollen die Kultur so stark geschützt wissen wie die Deutschen. Dazu kommt: Vieles, was bei uns als schützenswertes Kulturgut gilt, ist in den USA vor allem ein gutes Geschäft. [...]
Die Franzosen haben die Gefahr früh erkannt. Noch vor Eröffnung der TTIP-Verhandlungen setzte ihre Regierung in Brüssel durch, dass dort über "audiovisuelle Medien" nicht verhandelt werden darf. Explizit steht das im Mandat. In diesem Papier haben die Regierungen vereinbart, worüber die EU-Kommission mit der amerikanischen Regierung feilschen darf. Und worüber nicht. [...] Die nationalen Quoten – Frankreich verlangt von seinen Sendern, eine bestimmte Zahl nationaler Produktionen zu spielen – können also nicht von den Amerikanern angefochten werden. Doch wie weit dieser Schutz reicht, lässt sich eng oder weit interpretieren: Wie sieht es mit dem Internet aus, mit Angeboten, die gestreamt werden? Oder was ist mit denen, die erst noch erfunden werden, die heute noch niemand kennt? [...]
Blinn ist der einzige Kulturpolitiker, die anderen Regierungen schicken Wirtschaftsexperten. [...] Blinn erklärt: "Es wäre danach möglich, dass ein Unternehmen wie Amazon über seine kanadische Dependance die Buchpreisbindung als Handelshemmnis definiert, das seine Gewinnerwartungen schmälert. Und Deutschland vor einem Schiedsgericht verklagt." Er hält auch die Subventionierung lokaler Künstler oder Theater für angreifbar, mit einem überzeugenden Argument: "Ich bin Jurist, und Juristen finden immer Möglichkeiten, unklare Formulierungen auszulegen." [...]
"Der konsequente Abbau von Handelshemmnissen auf dem Gebiet speziell der digitalen Produkte gehört zur Agenda der US-amerikanischen Freihandelsverhandlungen", warnte der Passauer Juraprofessor Hans-Georg Dederer unlängst in einem Rechtsgutachten besorgt und mahnte: Es hänge "von der Verhandlungsstärke der EU ab, ob und inwieweit die EU oder ihre Mitgliedsstaaten substanzielle Vorbehalte im audiovisuellen Dienstleistungssektor durchzusetzen vermögen". [...]
Noch am 25. November des vergangenen Jahres wollte die Ministerin die Klausel eigentlich in Brüssel per Resolution des EU-Kulturministerrates durchsetzen. Der Text war fertig. Doch kurz vor der Sitzung stoppte sie das Projekt, ihr fehlte das grüne Licht des Kanzleramtes. Und so gibt es bis heute keine Generalklausel, und es wird wohl auch keine geben.
Petra Pinzler: Der Unfreihandel
Auf dem grenzenlosen amerikanischen Markt wurden in den vergangenen Jahren dort Fabriken geschlossen, wo die Löhne hoch und die Gewerkschaften stark waren. Sie entstanden dafür in Gegenden, wo wenig bezahlt wird und die Arbeitnehmer kaum organisiert sind.
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Mittwoch, 14. Oktober 2015
Shell-StudieFast jeder sechste Jugendliche wünscht sich mehr Zuwanderung
Jugendliche in Deutschland stehen Zuwanderern offener gegenüber und sind auch politisch stärker interessiert als noch vor einigen Jahren. Das ist das Ergebnis der am Dienstag in Berlin veröffentlichten Shell Jugendstudie.
Montag, 12. Oktober 2015
Wirtschaftsnobelpreis für Arbeiten über Ungleichheit.
Angus Deaton: Wirtschaftswachstum kein Allheilmittel für Entwicklungsländer ZEIT online 12.10.15
Zusammen mit dem US-Meinungsforschungsinstitut Gallup hat Deaton in den vergangenen Jahren eine verlässliche Datenbasis über die weltweite Armut zusammengetragen. [...] Demnach gilt jemand als arm, wenn er pro Tag weniger als 1,25 Dollar in lokalen Preisen zur Verfügung hat. Diese Grenze ist wichtig, schließlich wird sie als Maßstab für die Millenniumsziele der Vereinten Nationen genutzt. Vor Kurzem erhöhte die Weltbank die Armutsschwelle auf 1,90 Dollar pro Tag. Für Deaton sind beide Werte allerdings unbrauchbar, weil sie die Unterschiede zwischen Entwicklungsländern nicht stark genug berücksichtigen. Mit einer universellen Armutsschwelle mache man es sich zu einfach, argumentiert er. [...]
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Sonntag, 11. Oktober 2015
Lehrerleistung im Unterschied zu Erklärvideos
Miniauszug aus: Was können Lehrer, was Erklärvideos nicht können? – Schülerantworten Herr Larbig, 5.10.15
- Der Unterricht ist individueller als die Videos im Netz. [...]
- Beim Lernen im Internet geht das Persönliche verloren, das Menschliche. [...]
- Lehrer haben eigene Meinungen, die man besser einschätzen kann, als jene von Leuten, die Lehrvideos machen. [...]
Checkliste zur Prüfung digitaler historischer Bildquellen
Kluge Investition oder Landraub?
Freitag, 9. Oktober 2015
Neu zugewanderte Schüler
Zwei Drittel der neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen benötigen Schulplätze an weiterführenden Schulen bildungsklick, 8.10.15
Im Jahr 2014 sind knapp 100.000 Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter neu nach Deutschland zugewandert. Die Zahl hat sich seit 2006 vervierfacht, dennoch lag der Anteil neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher im Verhältnis zur Gesamtschülerschaft bei einem Prozent. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und des Zentrums für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln. [...]
Die Studie hat ergeben, dass in vielen Bundesländern nicht systematisch erhoben wird, wie viele neu zugewanderte Kinder und Jugendliche ohne Deutschkenntnisse tatsächlich an den Schulen sind. Ohne diese Planungsgrundlage ist es jedoch kaum möglich, den Bedarf an Lehrkräften und weiteren Ressourcen rechtzeitig einzuschätzen. "Die Bundesländer müssen sich auf ein gemeinsames Verfahren einigen", so Becker-Mrotzek weiter." [...] "Das Thema ist kein Projekt für eine Taskforce auf Zeit, sondern eine langfristige Aufgabe. Migrationsbewegungen, wie wir sie gerade erleben, sind ein wiederkehrendes Phänomen. Dieses Thema wird immer wieder und durchgängig eine Rolle spielen. Gerade deshalb sollten auch Mindeststandards für den Schulbesuch neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher entwickelt werden. Die Themen Migration und Deutsch als Zweitsprache müssen noch breiter in der Lehramtsausbildung verankert werden", fordert Becker-Mrotzek.
Mittwoch, 7. Oktober 2015
Fluchtgründe syrischer Flüchtlinge
Mehrheit der Syrer flieht vor Assad, Quelle: ZEIT ONLINE
"Die meisten Syrer fliehen vor dem Assad-Regime – und nicht vor dem IS. Einer Umfrage zufolge möchte mehr als die Hälfte der Flüchtlinge nicht in Deutschland bleiben. [...]
Bei einer Umfrage haben 92 Prozent der Befragten angegeben, vor bewaffneten Auseinandersetzungen geflohen zu sein, erklärte Elias Perabo, der Umfragen-Initiator und Mitbegründer der Organisation "Adopt a Revolution".
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sei zwar ebenfalls ein Fluchtgrund, spiele aber eine deutlich geringere Rolle. Gut drei Viertel der Flüchtlinge gaben als Fluchtgrund die Befürchtung an, vom Assad-Regime festgenommen zu werden, nur 42 Prozent fürchteten in Syrien eine Entführung durch den IS."
"Die meisten Syrer fliehen vor dem Assad-Regime – und nicht vor dem IS. Einer Umfrage zufolge möchte mehr als die Hälfte der Flüchtlinge nicht in Deutschland bleiben. [...]
Bei einer Umfrage haben 92 Prozent der Befragten angegeben, vor bewaffneten Auseinandersetzungen geflohen zu sein, erklärte Elias Perabo, der Umfragen-Initiator und Mitbegründer der Organisation "Adopt a Revolution".
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sei zwar ebenfalls ein Fluchtgrund, spiele aber eine deutlich geringere Rolle. Gut drei Viertel der Flüchtlinge gaben als Fluchtgrund die Befürchtung an, vom Assad-Regime festgenommen zu werden, nur 42 Prozent fürchteten in Syrien eine Entführung durch den IS."
Grüne und Wiedervereinigung
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Wahrheit und Propaganda
Dienstag, 6. Oktober 2015
Zur Situation in Portugal
Mladá fronta Dnes - Tschechien
Portugiesen sind anders als Griechen
Das Wahlergebnis zeigt, dass die Portugiesen mit der Krise viel besser umgegangen sind als die Griechen, lobt die liberale Mladá fronta Dnes: "Portugal hat harte Sparmaßnahmen umgesetzt. Auch wenn heute noch niemand feiern mag, sind doch die größten Schwierigkeiten überwunden. Die Ergebnisse der Wahl zeigen, dass die Portugiesen im Gegensatz zu den Griechen mit dem Ausgang der Krise deutlich zufriedener sind. Obwohl die Regierung ihre Mehrheit verloren hat, bleibt sie am Ruder. ... Böse Zungen sagen, die Portugiesen seien nur zu passiv, sich aufzulehnen. Konservative Kommentatoren beschreiben zudem die Geschichte des Landes als einen 500-jährigen Abschwung. In der Tat ist eine geraume Zeit vergangen, seit das am westlichsten gelegene Land Europas eine Kolonial- und Seegroßmacht war. Dennoch haben sich die meisten der Portugiesen gern verändert." (06.10.2015)
The Guardian - Großbritannien
Wähler wollen nicht mehr leiden
In dem Ergebnis von Sonntag sieht die linksliberale Tageszeitung The Guardian ein Votum der Wähler gegen einen zu strikten Sparkurs: "Nachdem sie durch die wirtschaftlichen Qualen eines strikten Sparkurses gegangen sind, wollen Portugals Wähler zwar nicht die erzielten Gewinne leichtfertig verspielen. Sie wollen angesichts der sich langsam verbessernden ökonomischen Indikatoren aber auch nicht mehr leiden, als unbedingt nötig zu sein scheint. Die Wahl hat ein prekäres Ergebnis gebracht, das Instabilität und eine frühe Rückkehr zu den Wahlurnen bedeuten könnte. Doch sie bietet auch eine Chance für die beiden größten Parteien, zusammenzuarbeiten, um das zu liefern, was die portugiesischen Wähler eindeutig wünschen: eine deutliche Abschwächung des Sparkurses, nun da das Schlimmste vorüber zu sein scheint." (05.10.2015)
Portugiesen sind anders als Griechen
Das Wahlergebnis zeigt, dass die Portugiesen mit der Krise viel besser umgegangen sind als die Griechen, lobt die liberale Mladá fronta Dnes: "Portugal hat harte Sparmaßnahmen umgesetzt. Auch wenn heute noch niemand feiern mag, sind doch die größten Schwierigkeiten überwunden. Die Ergebnisse der Wahl zeigen, dass die Portugiesen im Gegensatz zu den Griechen mit dem Ausgang der Krise deutlich zufriedener sind. Obwohl die Regierung ihre Mehrheit verloren hat, bleibt sie am Ruder. ... Böse Zungen sagen, die Portugiesen seien nur zu passiv, sich aufzulehnen. Konservative Kommentatoren beschreiben zudem die Geschichte des Landes als einen 500-jährigen Abschwung. In der Tat ist eine geraume Zeit vergangen, seit das am westlichsten gelegene Land Europas eine Kolonial- und Seegroßmacht war. Dennoch haben sich die meisten der Portugiesen gern verändert." (06.10.2015)
The Guardian - Großbritannien
Wähler wollen nicht mehr leiden
In dem Ergebnis von Sonntag sieht die linksliberale Tageszeitung The Guardian ein Votum der Wähler gegen einen zu strikten Sparkurs: "Nachdem sie durch die wirtschaftlichen Qualen eines strikten Sparkurses gegangen sind, wollen Portugals Wähler zwar nicht die erzielten Gewinne leichtfertig verspielen. Sie wollen angesichts der sich langsam verbessernden ökonomischen Indikatoren aber auch nicht mehr leiden, als unbedingt nötig zu sein scheint. Die Wahl hat ein prekäres Ergebnis gebracht, das Instabilität und eine frühe Rückkehr zu den Wahlurnen bedeuten könnte. Doch sie bietet auch eine Chance für die beiden größten Parteien, zusammenzuarbeiten, um das zu liefern, was die portugiesischen Wähler eindeutig wünschen: eine deutliche Abschwächung des Sparkurses, nun da das Schlimmste vorüber zu sein scheint." (05.10.2015)
grundlegende Veränderung der globalen Datenwirtschaft
Das Urteil ist spektakulär. Es ist eine Sensation. Es ist grundstürzend. Der Europäische Gerichtshof beendet die juristische Wehrlosigkeit der EU-Bürger gegenüber Google, Facebook , Amazon, Ebay und Co. Das Gericht akzeptiert den Datentransfer von Europa in die USA nicht mehr ohne weiteres. Es akzeptiert ihn nicht, solange der Datenschutz in den USA nicht gewährleistet ist. Das Urteil wird die globale Datenwirtschaft verändern. (Heribert Prantl: Ein sensationelles Urteil, SZ 6.10.2015)
EuGH erklärt Datenabkommen mit USA für ungültig SZ 6.10.2015
- Der EuGH hat entschieden: Das sogenannte Safe-Harbor-Abkommen der EU-Kommission über den Datenschutz in den USA ist ungültig.
- Das heißt, dass die irischen Datenschutzbehörden nicht daran gebunden sind und die Übermittlung europäischer Facebook-Daten auf Server in den USA verbieten können.
- Geklagt hatte der Österreicher Max Schrems, der seine Facebook-Daten in den USA nicht vor staatlicher Überwachung geschützt sieht.
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Sonderausstellung: Franken
Wie kommt man von einem Schädelfund zu einer Rekonstruktion des ursprünglichen Kopfes?
Die schöne Frankin
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Montag, 5. Oktober 2015
Mankell und Flüchtlinge
Mankells Haltung war stets klar. Noch am Telefon äußerte er vor kurzem Verständnis für die Lügengeschichten, die sich mancher Flüchtling auf der Suche nach einem besseren Leben ausdenke: „Ich nehme an, ich würde auch lügen – wenn man flieht, um sein Leben zu retten. Es wäre ja dumm, das nicht zu tun.“ Sein Verständnis blieb allerdings nicht abstrakt. In den achtziger Jahren ist Mankell nach Mocambique aufgebrochen, wo er ein Haus besaß und seither stets die Hälfte des Jahres verbrachte. „Ich habe zwanzig Jahre in einem Kriegsgebiet gelebt“, sagte er, „jeder war vom Krieg betroffen.“ (Zum Tod von Henning Mankell, faz.net 5.10.15)
Willkommenskultur und Waffenlieferungen
Weil das G36 in Deutschland einen Imageschaden erlitten hat, hilft die BRD Heckler & Koch bei der Lieferung nach Mexiko. Dort gelangt es in die Hände Krimineller. Denen sind diese Gewehre gewiss willkommen. Auf Kollateralschäden wegen Schwierigkeiten beim genauen Treffen kommt es schließlich auch Kriminellen nicht so sehr an. Mehr dazu
Eine andere Art von Willkommenskultur freut mich und andere.
Eine andere Art von Willkommenskultur freut mich und andere.
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Sonntag, 4. Oktober 2015
25 Jahre deutsche Einheit und die Flüchtlingskrise
Während das offizielle Deutschland sich und seine Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen feiert, geht die Diskussion darüber, wie viele Flüchtlinge Deutschland aufnehmen könne, weiter, und Ungarn macht vor, was früher oder später auch in Deutschland passieren wird, wenn die finanziellen Prioritäten nicht schneller von der schwarzen Null auf die Integration der Flüchtlinge umgestellt werden.
Die ZEIT berichtet übrigens in ihrer Nummer 40 vom 1.10.2015 nicht nur allgemein sehr viel Wissenswertes über Flüchtlinge, sondern auf Seite 69/70 auch sehr Erfreuliches, was in Bremen dafür getan wird, dass Flüchtlinge schon im Erstaufnahmelager schnellstmöglich an professionellem Unterricht teilnehmen können.
So viel ist sicher: Wenn sich die Politiker weiter zu sehr auf die ehrenamtliche Hilfsbereitschaft verlassen, wird diese schon bald an ihre Grenzen stoßen. Es muss Geld "in die Hand genommen" werden und das Potential der bereits integrierten Migranten muss genutzt werden, indem mehr von ihnen für professionelle Arbeit bei der Integration der gegenwärtig eintreffenden Flüchtlinge gewonnen werden, wie es z.B. in Bremen, aber auch sonst (nur noch viel zu selten) geschieht.
Die ZEIT berichtet übrigens in ihrer Nummer 40 vom 1.10.2015 nicht nur allgemein sehr viel Wissenswertes über Flüchtlinge, sondern auf Seite 69/70 auch sehr Erfreuliches, was in Bremen dafür getan wird, dass Flüchtlinge schon im Erstaufnahmelager schnellstmöglich an professionellem Unterricht teilnehmen können.
So viel ist sicher: Wenn sich die Politiker weiter zu sehr auf die ehrenamtliche Hilfsbereitschaft verlassen, wird diese schon bald an ihre Grenzen stoßen. Es muss Geld "in die Hand genommen" werden und das Potential der bereits integrierten Migranten muss genutzt werden, indem mehr von ihnen für professionelle Arbeit bei der Integration der gegenwärtig eintreffenden Flüchtlinge gewonnen werden, wie es z.B. in Bremen, aber auch sonst (nur noch viel zu selten) geschieht.
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Freitag, 2. Oktober 2015
Smartphones in Kinderhand
Wie die Erziehung beim Smartphone-Konsum versagt
"Die Auswirkungen von Smartphones sind vor allem bei Kindern verheerend. Eine Studie zeigt: Eltern sind oft machtlos. Mannheimer Forscher haben vier verschiedene Erziehungsstrategien ausgemacht. [...]
Fast die Hälfte gibt zu, durch das Handy abgelenkt zu werden, etwa von den Hausaufgaben (48 Prozent), oder unüberlegt persönliche Daten preiszugeben (43 Prozent).
Mehr als jeder vierte junge Befragte gab an, schon einmal Nachrichten von Fremden erhalten zu haben.
Jeder Vierte fühlt sich durch die permanente Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp gestresst (24 Prozent).
Jeder Fünfte (21 Prozent) ist schon auf nicht jugendfreien Seiten gelandet, gibt schulische Probleme durch seine starke Handynutzung zu (20 Prozent) und hat via Smartphone schon Gewaltvideos mit entwürdigenden Darstellungen bekommen (19 Prozent).
Jeder Siebte (15 Prozent) bemängelt, dass die echten Kontakte zu Freunden zu kurz kommen.
Jeder Zehnte (11 Prozent) ist bereits Opfer digitalen Mobbings oder von Ausgrenzung aus WhatsApp-Gruppen geworden.
Am geringsten scheint bei den Acht- bis Vierzehnjährigen noch das Problem des sogenannten Sextings: Nur knapp jeder zwanzigste Befragte (4 Prozent) gab an, bereits intime Fotos verschickt zu haben. [...]
Die Forscher fanden vier verschiedene Typen von Eltern:
Ein Siebtel (15 Prozent) kapituliert vor den mobilen Multifunktionsapparaten und verzichtet auf erzieherische Vorgaben.
Im Gegensatz zu dieser "Laissez-faire"-Gruppe stehen die "ängstlich-konservativen Reglementierer". Sie schränken den Umgang mit dem Smartphone ein und ignorieren die Nachteile, die ihren Kindern dadurch entstehen.
Die "freundschaftlichen Liberalen" setzen auf ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Kindern, können deren Handybegeisterung nachvollziehen und machen sich wenig Sorgen.
Die "kindzentrierten Aktiven" setzen sich mit dem Handykonsum ihrer Kinder stark auseinander, sprechen viel darüber und bemühen sich um nachvollziehbare Vorgaben für einen altersgerechten Umgang.
Technische Nutzungseinschränkungen sind den meisten Eltern unbekannt. Medienpädagogischen Rat aus dem Internet holen sich ebenfalls die wenigsten, fanden die Forscher heraus.
"Die Auswirkungen von Smartphones sind vor allem bei Kindern verheerend. Eine Studie zeigt: Eltern sind oft machtlos. Mannheimer Forscher haben vier verschiedene Erziehungsstrategien ausgemacht. [...]
Fast die Hälfte gibt zu, durch das Handy abgelenkt zu werden, etwa von den Hausaufgaben (48 Prozent), oder unüberlegt persönliche Daten preiszugeben (43 Prozent).
Mehr als jeder vierte junge Befragte gab an, schon einmal Nachrichten von Fremden erhalten zu haben.
Jeder Vierte fühlt sich durch die permanente Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp gestresst (24 Prozent).
Jeder Fünfte (21 Prozent) ist schon auf nicht jugendfreien Seiten gelandet, gibt schulische Probleme durch seine starke Handynutzung zu (20 Prozent) und hat via Smartphone schon Gewaltvideos mit entwürdigenden Darstellungen bekommen (19 Prozent).
Jeder Siebte (15 Prozent) bemängelt, dass die echten Kontakte zu Freunden zu kurz kommen.
Jeder Zehnte (11 Prozent) ist bereits Opfer digitalen Mobbings oder von Ausgrenzung aus WhatsApp-Gruppen geworden.
Am geringsten scheint bei den Acht- bis Vierzehnjährigen noch das Problem des sogenannten Sextings: Nur knapp jeder zwanzigste Befragte (4 Prozent) gab an, bereits intime Fotos verschickt zu haben. [...]
Die Forscher fanden vier verschiedene Typen von Eltern:
Ein Siebtel (15 Prozent) kapituliert vor den mobilen Multifunktionsapparaten und verzichtet auf erzieherische Vorgaben.
Im Gegensatz zu dieser "Laissez-faire"-Gruppe stehen die "ängstlich-konservativen Reglementierer". Sie schränken den Umgang mit dem Smartphone ein und ignorieren die Nachteile, die ihren Kindern dadurch entstehen.
Die "freundschaftlichen Liberalen" setzen auf ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Kindern, können deren Handybegeisterung nachvollziehen und machen sich wenig Sorgen.
Die "kindzentrierten Aktiven" setzen sich mit dem Handykonsum ihrer Kinder stark auseinander, sprechen viel darüber und bemühen sich um nachvollziehbare Vorgaben für einen altersgerechten Umgang.
Technische Nutzungseinschränkungen sind den meisten Eltern unbekannt. Medienpädagogischen Rat aus dem Internet holen sich ebenfalls die wenigsten, fanden die Forscher heraus.
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