"Aber für eine Geschichte der Zwischenkriegszeit, die global angelegt ist und das weitere 20. Jahrhundert im Blick hat, erweist sich diese Perspektive als außerordentlich fruchtbar und erhellend, weil sie die komplexe Interaktion von wirtschaftlicher Entwicklung und politischer Dynamik erfassen und analytisch aufschlüsseln kann.
Die alte Frage nach dem Versagen der "Friedensmacher" von 1919, die Generationen von Historikern um- und angetrieben hat, eine Frage, die sich aus den Debatten der Zwischenkriegszeit und den Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg speiste, verliert vor diesem Horizont ihre erkenntnisleitende Bedeutung. Ihr analytisches Potenzial hatte sich ohnehin erschöpft.
Adam Toozes Buch stößt demgegenüber neue Tore auf. Es lässt die Entwicklung der internationalen Ordnung nach 1918 nicht als abgeschlossenes Kapitel der Vergangenheit erscheinen, sondern als Beitrag zur Entstehung einer Welt, in der wir noch heute leben."
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