Montag, 27. Mai 2024

Eine Weltregion wird im Laufe der globalen Erwärmung deutlich kühler als der Rest der Welt

 https://twitter.com/rahmstorf/status/1794737720964866462

Es besteht ein Zusammenhang mit der Entwicklung des Golfstroms, und die Entwicklung ist viele Jahrzehnte alt. 

Professor Rahmstorf erläutert das an gut durchschaubaren Graphiken.


https://tos.org/oceanography/article/is-the-atlantic-overturning-circulation-approaching-a-tipping-point

https://www.youtube.com/watch?v=HX7wAsdSE60 (49 Minuten)

AMOC https://de.wikipedia.org/wiki/Nordatlantikstrom

GolfstromGolfstrom

Weil AfD-Sympathisanten vor Migranten aus Afghanistan warnen

 Afghanistan ist ein eigenes Kapitel. Wie es das weltweit häufig gegeben hat, ist es in seiner Geschichte öfter erobert worden und hat daher eine ethnisch gemischte Bevölkerung.

Das Besondere aber:

  1. Es hat der kolonialen Eroberung durch Großbritannien widerstanden.
  2. Es hat die Eroberung durch die Weltmacht Sowjetunion jahrelang aushalten müssen, dann aber aufgrund des Eingreifens der Weltmacht USA abgeschüttelt, fiel dann aber in die Hand der Taliban.
  3. Dann ist es von den USA erobert worden und unter anderem auch von Deutschland besetzt worden. In dieser Zeit fiel die Hoffnung, dass die Frauen mehr Bildungschancen erhalten würden (ähnlich wie die Friedensnobelpreisträgerin Malala es in Pakistan versucht hat).
  4. Mit der Besetzung durch die Taliban ist dieser Weg abgebrochen worden, und die, die den alliierten Besatzungsmächten geholfen hatten, haben deshalb versucht zu fliehen, sind aber dabei - wegen des eiligen Abzugs der Alliierten - weitgehend im Stich gelassen worden.

Daher erklärt sich, dass ich eine Sympathie für das schwer geprüfte Land und seine Bevölkerung habe. Hinzu kommt, dass ich - angesichts der Entfernung des Landes und der nicht besonders großen Bevölkerungszahl relativ viele Afghanen persönlich kennengelernt habe. Paschtunen, die das Land in historischer Zeit erobert haben, und Farsi.

In einem Fall ist die Integration eines recht gebildeten jungen Mannes gescheitert. Uns bleibt nur sein Eintrag in unserem Gästebuch. Doch mehr belastet mich, dass ein Pakistani, der sich hier relativ gut integriert hatte, abgeschoben wurde, ohne dass ich das mitbekommen hatte. Sein Hilferuf erreichte mich erst aus Pakistan, dem Land, aus dem er wegen tödlicher Bedrohung geflohen war.

All die Schicksale, die ich mitbekommen habe, sind Einzelfälle. So wie die von all den Personen aus dem globalen Süden, die ich kennengelernt habe. Ich bin daher etwas parteiisch, wenn es darum geht, Menschen wegen der Herkunft aus irgendeinem Lande abzuqualifizieren.

Wenn die AfD mit der Absicht Angst vor Migranten zu schüren, Einzelfälle herausstellt, mach sie mir das nicht sympathischer. Um ehrlich zu sein, die betreffende Seite hat meine Ablehnung der AfD verstärkt. Sie stellt immer wieder Missstände heraus, doch ihre Politik tut nichts dafür, sie zu beseitigen. Es ist ein sehr trauriges deutsches Kapitel.

Samstag, 25. Mai 2024

Zum Vergleich des Angriffs auf das World Trade Center 2001 und dem Überfall der Hamas auf Israel 2023

 Nach dem 11.9.2009 griffen  die USA Afghanistan und den Irak an, es kam zu Hunderttausenden von Toten, der IS entstand, die Jesiden wurden verfolgt, Bundesbürger*innen schlossen sich dem IS an. Die Hamas lernte vom Ergebnis des Angriffs auf das World Trade Center und vom Vorgehen des IS, beging ungeheuerliche Grausamkeiten und verleitete Israel dazu, ebenso unverhältnismäßig zurückzuschlagen wie die USA es getan hatten.

Der Fall des russischen Angriffs auf die Ukraine liegt anders, weil hier nicht der stärkere Gegner angegriffen wurde, sondern ein schwächerer. Das ist allerdings nicht besser; aber weniger gefährlich für den Angreifer. Osama bin Laden wurde getötet; aber Afghanistan wurde von den Taliban zurückerobert. Für die Frauen in Afghanistan hat sich nichts verbessert. Der Erfolg für sie war nur kurzfristig wirksam.

Freitag, 24. Mai 2024

Was ich nicht über Briemarken wusste


 Der Sammler Uwe Schütte berichtete am 23. Mai 2024 in der Freitag sehr viel, was mich emotional berührt, weil ich als Kind und zeitweise noch als Jugendlicher eifriger Sammler war. 

Es folgten Jahrzehnte, wo ich kaum je wieder eins meiner Alben in die Hand nahm. Oft nur, weil ich nicht wusste, ob es ein Buch oder ein Album war und wenn, was ich darin gesammelt hatte. 

Sachdienlich berichtet über Briefmarken die Wikipedia, natürlich auch vieles, was ich nie wusste, insbesondere natürlich wie über Links und bei den Commons.

Es gab Zeiten, wo umfangreiche Briefmarkensammlungen viel wert waren und wo man Marken vom Händler bezog, um die Sammlung zu vervollständigen, weil unvollständige Serien nichts Rechtes galten. Meine Schwester hat noch in Zeiten ihrer Arbeitslosigkeit sich von der Post alle neuen Serien schicken lassen und sie dann an uns verschickt, damit wir sie ihr wieder schickten. Denn wir sammelten nur gestempelte Marken, weil sie ursprünglich schon ihren Wert durch ihre Arbeit abgegolten haben sollten und erst durch die Smmlung an Wert gewinnen.

Dazu Uwe Schütte: "Das Geschäftsmodell Briefmarkenhandel hat sich erledigt, endgültig."

Irgendwie fand ich es immer gegen meine Ehre, für Briefmarken als Sammlerobjekt zu bezahlen. Händler und Briefmarkenkataloge waren daher so etwas wie "sachfremd". Heute berührt es mich nostalgisch, dass nach Jahrzehnten, wo mich Briefmarken allenfalls als noch Briefschmuck interessiert haben, das Sammlerwesen ganz vorbei sein soll. 

Wie kann man Gebärdensprache lernen?

Empfehlungen von Willy1729 auf gutefrage.net

Seite https://web.kestner.de/.

Da findest Du einiges Lehrmaterial.

Sehr empfehlenswert (allerdings nicht ganz billig) ist das große Wörterbuch der Deutschen Gebärdensprache, das etwa 20.000 Gebärden enthält, die in kleinen Videos abgespielt werden.

Auch die dort angebotene Grammatik der Deutschen Gebärdensprache, die auch eine DVD mit vielen Beispielsätzen enthält, ist sehr lesenswert.

Da die Videos im Lexikon auch nach Rubriken sortiert werden können, läßt sich gezielt ein Wortschatz aufbauen.

Es empfiehlt sich, zu Beginn das Fingeralphabet zu lernen, da die Buchstaben viele wichtige Handformen umfassen. Die F-Hand etwa wird gebraucht für Gebärden wie gut, Familie, Sohn, Tochter, Onkel Tante, Spiel und unzählige andere.

Die einzelnen Gebärden unterscheidet man nach Handform, Handstellung, Ausführungsort der Gebärde, Handbewegung, Mimik, Körperhaltung und Mundbild.

Vorsicht! Der Satzbau in der Gebärdensprache unterscheidet sich stark von dem in der gesprochenen Sprache. Auch die Grammatik ist eine andere. Da gibt es Stellvertretergebärden oder Richtungsgebärden, die in der gesprochenen Sprache unbekannt sind. Auch an das Fehlen von Endungen muß man sich gewöhnen.

Statt Ich gehe, du gehst usw. heißt es ich geh, du geh,...wir geh usw.

Dabei wird allerdings unterschieden, ob der Sprecher selbst geht oder ob er von jemandem berichtet, der geht.

Auch der Gebärdenraum spielt eine sehr wichtige Rolle: Wo befindet sich wer im Raum? Was steht wo? In welcher Richtung befindet sich mein Ziel?

Ist von einer Lampe die Rede: Befindet sie sich an der Decke oder an der Wand (wenn ja, welche Wand?) oder ist sie ein Deckenfluter?

Ist etwas oder jemand groß oder klein, dick oder dünn? Lese ich ein Buch, das mich langweilt oder das mich im Gegenteil fesselt? Überfliege ich den Text oder lese ich ihn sehr intensiv? All dies drückt sich in der Bewegung aus, mit der die Gebärde für Lesen ausgeführt wird, und in der Mimik. Gehörlose sind geborene Schauspieler, die sehr genau die Mimik und Körperhaltung ihres Gegenübers beobachten.

Allgemein ist Blickkontakt im Umgang mit Gehörlosen unverzichtbar, dazu deutliche Mundbewegungen. Besonders laut zu sprechen ist dagegen nicht erforderlich. Bei völlig Ertaubten bringt das überhaupt nichts, bei CI-Trägern oder solchen mit Hörgeräten ist langsames und deutliches Sprechen viel wichtiger.

Ein wenig Gebärdensprache zu können ist auf jeden Fall besser als diese gar nicht zu beherrschen. Jede Gebärde hilft bei der Kommunikation. Von Laien wie uns wird dabei auch nicht erwartet, daß wir die feinsten Feinheiten beherrschen. Bis jetzt waren alle Gehörlosen, die ich getroffen hatte, hocherfreut darüber, daß sie in Gebärdensprache angesprochen wurden.

Ich habe gerade gesehen, daß die Grammatik dort ausverkauft ist. Es gibt aber noch eine bei Amazon:

https://www.amazon.de/Grammatik-Deutschen-Gebärdensprache-gehörloser-Gebärdensprachlehre/

Montag, 20. Mai 2024

Die Professorenuniversität und Prüfungsangst

 Ich kenne eine Anekdote, die in der Zeit spielt, als die Professoren noch sehr viele Freiheiten bei ihrer Beurteilung hatten.

Da kam eine Studentin zum Professor und erklärte ihm, sie müsse vom Examen zurücktreten, weil sie bei der Vorbereitung gemerkt habe, dass sie die Bearbeitung ihrer Themen nicht bewältigen könne. Der Professor sagte ihr, er habe Verständnis für sie, sie solle ihm erklären, was ihre Probleme seien, damit er ihr einen Ratschlag für die Vorbereitung geben könne. Heute habe er aber keine Zeit mehr dafür.

Beim nächsten Termin war in der Sprechstunde noch ein anderer Professor. Ihr Prüfer sagte ihr, der sei zufällig gerade da und auch an dem Thema interessiert. Die Studentin erklärte, woran sie gescheitert sei. Der Professor fragte nach, der Kollege auch, und es dauerte nicht lange, bis der Professor den Kollegen ansprach und sagte: "Ich glaube, nach dieser Erläuterung sind Sie mit mir einer Meinung." Der Kollege sagte: "Unbedingt!" Und der Prüfer sagte zur Studentin: "Sie haben die Prüfung mit Auszeichnung bestanden."

Das ist heute mit Sicherheit unzulässig. Denn es ist eine Bevorzugung vor allen anderen Prüflingen. Aber erst der weitere Verlauf der wissenschaftlichen Karriere könnte erweisen, ob die Entscheidung falsch war.

Es gibt immer wieder Fälle, wo Personen wegen Prüfungsangst notwendige Examina nicht ablegen, sich dann aber wissenschaftlich auszeichnen.

Sonntag, 19. Mai 2024

Das Zäpfchen-r

 Der stimmhafte uvulare Frikativ (ein stimmhafter, am Gaumenzäpfchen gebildeter Reibelaut) hat in verschiedenen Sprachen folgende lautliche und orthographische Realisierungen:

Freitag, 17. Mai 2024

Praktische iphone-Gesten

 Diese 7 iPhone-Gesten kennt kaum jemand!

dort nachlesen!



Linkskonservatismus oder Linkskonservativer Populismus

 https://www.merkur-zeitschrift.de/2023/05/02/linkskonservativer-populismus/#more-85893

Überlegungen von 2023, die durch das Auseinanderbrechen der Linken nicht weniger aktuell geworden sind.

Hat die Parteispitze mit der Entscheidung gegen eine Interessenvertretung der Enttäuschten nicht zu viele Wähler in die Arme der AfD getrieben?

Kann die Führung der Linken es sich leisten, wie die SED die Reinheit der Ideologie über die konkreten Interessen der Bevölkerung zu stellen?

Animositäten gegen Sarah Wagenknecht sind sehr verständlich, aber rechtfertigten die das Aufgeben der Einheit der Partei?

"Die sogenannte Hufeisentheorie hat nicht nur in linken Kreisen einen schweren Stand, erscheint doch die Vorstellung, dass die Ränder des politischen Spektrums fast naturgemäß zusammenpassen, ebenso naiv wie unterkomplex." ()

Dieser Gedanke am Anfang scheint mir treffend.

Der Satz am Schluss "Die »Bewegungslinken« und viele ihrer gemäßigteren Verbündeten vom Realo-Flügel sind aber nicht mehr bereit, dafür konservative und nationalistische Positionen zu dulden, die dem eigenen Ziel zuwiderlaufen" spricht mir dafür, dass die Gemäßigten bewusst das Auseinanderbrechen der Partei in Kauf genommen haben. Die "dritte Option" hat sich in der Tat als Illusion erwiesen. War das Festhalten am "eigenen Ziel" das wert?

Dienstag, 14. Mai 2024

Fehlläufer im Zug der Globalisierung?

Just-in-time-Produktion 

Schlanke Produktion (lean production) "lean production“ und „lean manufacturing“ bezeichnet ursprünglich die von Womack/Jones/Roos in deren MIT-Studie (1985 bis 1991) bei japanischen Automobilherstellern vorgefundene, systematisierte Produktionsorganisation, welche der in den USA und Europa zu dieser Zeit vorherrschenden und von ihnen so genannten gepufferten Produktion („Buffered Production“) entgegengesetzt wurde.[1]" (Wikipedia)

Jetzt, wo aufgrund des Klimawandels erkannt wird, dass 'die Preise nicht die Wahrheit gesagt' haben, weil die ökologischen Folgen nicht berücksichtigt wurden, sieht die Rechnung anders aus.

Westpropaganda gegen die DDR

 Die Insulaner (Kabarett) von Günter Neumann gegründet, 1948-64: Mitwirkende u.a. Edith SchollwerEwald WenckTatjana Sais

Der Insulaner verliert die Ruhe nicht

[...]

Der Insulaner hofft unbeirrt, 

dass eine Insel wieder 'n schönes Festland wird.

Ach wär das schön!

Abkürzungen in einen Text umgewandelt (in einer Zeitschrift, verbreitet von der Bundeszentrale für Heimatdienst (?))

DDR GPU FDGB Korea

Die drei Roten, Grotewohl, Pieck und Ulbricht für den Galgen behalten. Komme Ostern retour. Euer Adolf

So etwas frisst sich fest, wenn es in der Kindheit gelernt ist.


Montag, 13. Mai 2024

Ein etwas einfallsreicherer Spam

 "Ich bin Generalmajorin Diana Holland von der US-Armee, ich befinde mich derzeit in Syrien und möchte wissen, ob Sie mir bei der sicheren Aufbewahrung einiger Pakete helfen können. "

Trotzdem fragt man sich, wer darauf hereinfallen soll. 

Oder sollte schon das Lesen gefährlich sein?

Sonntag, 12. Mai 2024

Blogparade: Thema Warum Bildungsblog?

 Von Herrn Rau wurde ich auf diese Blogparade aufmerksam gemacht, deren zukünftigen Themen in einem ZUM-pad gesammelt werden. Bei mir stellt sich die Frage etwas verschärft: Warum habe ich meinen Lehrerblog nicht mit Ende meiner Dienstzeit (2007) aufgehört?Warum habe ich 7 Jahre darauf zu einer Lehrerblogschau aufgerufen?

Das kann ich nicht alles auf einen Sitz erklären, außerdem steht steht vermutlich fast alles schon hier oder da im Blog.

Während Sie nachschauen, kann ich meine Gedanken ordnen und Links einfügen.

Wenn Sie aber schon jetzt erfahren wollen, wie es weitergeht, können Sie im Blog Fontanefan weiterlesen.

Zur Situation auf dem Gazastreifen

 Titelthema der ZEIT: Wer hilft ihnen? ZEIT Nr.19 2.5.24

Erschütternde Berichte. Umfangreiche Hilfslieferungen, lebensgefährliche Arbeit vor Ort. Verhungern in allen Stadien. Wer in die modern eingerichtete Klinik durchkommt, ist oft schon im allerletzten Stadium, wo künstliche Ernährung nicht mehr helfen kann, sondern nur noch die Sterbenszeit verlängert.

Wichtig, dass berichtet wird. Die Berichte mit allen gegebenen Möglichkeiten überprüft, Journalisten so nah vor Ort wie möglich. Das heißt bei Hilfslieferungen oft nur im Flugzeug, 

Hilfslieferungen werden mehrmals umgepackt von Groß-Lkws vor der Grenze auf kleinere. Bei jedem Umpacken auf Waffen hin untersucht. Jede Hilfslieferung könnte das Leben vieler israelischer Soldaten kosten, wenn nicht gründlich genug untersucht wird. Jede Verzögerung bedeutet, dass mehr Menschen in das letzte Stadium des Verhungerns gelangen, wo nicht mehr hilft.

Ich kann nur abstrakt davon berichten. Hier ein Link mit Bild, das aber bald an einer Bezahlschranke unterbrochen wird.

Mittwoch, 8. Mai 2024

Frage und Antwort zu Obdachlosigkeit

Ist es schlimm, wenn man Obdachlose auslacht? Das Problem ist die sind in manchen Städten überall, und die sollte man halt irgendwie vertreiben, sonst finden sie es zu bequem.

Und naja eine Methode wäre da, sie dafür auszulachen, bzw. blosszustellen.

Sie können ja versteckt Obdachlos sein, oder vielleicht wird es sie dazu motivieren nicht mehr Obdachlos zu sein.

Mir ist es eigentlich egal, sie sollen einfach nicht dort sein wo ich sie sehen kann.

Ich habe einen Regelrechten Hass gegen sie Entwickelt muss ich sagen. Ist das schlimm? Und für die, die sagen jeder kann obdachlos werden ja, aber dann sollte man nicht betteln.

Sonst sind sie mir egal, wenn sie irgendwo versteckt Obdachlos sind. Aber halt nicht dort wo ich sie sehen kann, das ist doch normal, oder?


Schau mal auf dieser Webseite nach, was Wohnungslosigkeit bedeutet und wie schwierig es ist, Wohnungslosen zu helfen: https://vereinwohnungslosenhilfe.wordpress.com/

Wie sollen sie das alleine schaffen? Und das, wo überall Wohnungen fehlen?

Nur weil du Elend nicht mit ansehen willst?

mehr zu Obdachlosigkeit

u.a.: "Eine #Obdachlose hat im Nürnberger Stadtgraben bei minus 15 Grad im Freien ein Kind zur Welt gebracht. Eine Polizeistreife fand die 20-jährige Frau, ihren Begleiter und das Neugeborene wenig später gegen 5 Uhr morgens auf einem Lüftungsgitter in der Nähe einer U-Bahnstation."

Weshalb begünstigen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten die AFD zuungunsten einer anderen Partei?

"Warum lädt man also die Linkspartei, nicht aber das BSW ein? Die Erklärung der Öffentlich-Rechtlichen lässt aufhorchen. Man habe die Regeln kurzerhand geändert und lade nun nur die Parteien ein, die „in den Bundestag gewählt“ wurden. Diese Formulierung ist eine klare „Lex Wagenknecht“, die sich ausdrücklich und allein gegen das BSW richtet, da Abgeordnete keiner anderen Partei zwar als Gruppe im Bundestag vertreten sind, aber über die Listen einer anderen Partei gewählt wurden. Man will also das BSW draußen halten. So weit sind die Öffentlich-Rechtlichen nicht einmal bei der AfD gegangen.

Aber es kommt noch schlimmer. Auf Nachfrage erklärten die Verantwortlichen, dass „sie das jetzt immer so handhaben wollen“. Das hieße, sämtliche Debatten im Vorfeld der Europa- und vor allem der Bundestagswahlen im Herbst 2025 und sämtliche sonstige Formate, die wie beispielsweise das Sommerinterview bislang Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien eingeladen haben, würden künftig unter Ausschluss des BSW stattfinden. Das ist eine gezielte einseitige Benachteiligung einer Partei, die immerhin nicht nur im Bundestag sitzt, sondern laut Umfragen auch sehr wahrscheinlich in den kommenden Bundestag einziehen wird.

[...] Es ist schon im höchsten Maße scheinheilig – während auch und gerade die Öffentlich-Rechtlichen die Umfrageerfolge der AfD als große Bedrohung für die Demokratie bezeichnen, tun sie gleichzeitig mit dem Ausschluss des BSW alles in ihrer Macht Stehende, um der AfD zu mehr Stimmen zu verhelfen. [...]"

(nachdenkseiten.de/  8.5.24)

Dienstag, 7. Mai 2024

Montag, 6. Mai 2024

Ein Gespräch im Internet

Fontanefan: @Silicium58 Mein Versuch, dir zu erklären, dass ich mich angesichts der bestehenden Unklarheiten sehr vorsichtig ausgedrückt habe, ist gescheitert. 

Silicium58: @Fontanefan Das mag dann an mir liegen.

Aber nicht, dass du jetzt daran scheiterst, die Quelle zu liefern, nach der ich höflich gefragt hatte. Für dieses Scheitern wäre nicht ich verantwortlich.

Fontanefan: Nein, sondern nur mein Gedächtnis. Ich besinne mich, dass ich von einer amerikanischen Untersuchung gelesen habe, wonach die Hamas mehrheitlich Zustimmung der Bevölkerung habe, aber kurz darauf von einer anderen (war es eine israelische??), die etwas anderes behauptete. Daraufhin habe ich diese Kontroverse der traurigen Weisheit zugeordnet, dass im Krieg die Wahrheit zuerst stirbt, und beide Aussagen als fragwürdig angesehen.

Wer will auch bei einer Bevölkerung mit einer terroristischen Regierung eine tragfähige Untersuchung anstellen, wie sie zur Regierung steht? Hätten die USA das in Nazi-Deutschland herausfinden können? - Andererseits: nach den Blitzkriegerfolgen der Wehrmacht hat mancher seine Meinung über Hitlers Krieg geändert und nach Stalingrad wieder in die andere Richtung. Wie dachten Russen über Stalin während der großen Säuberung und wie nach den Erfolgen gegen die deutschen Angreifer? Meinungen wechseln. Und historisch gesichert ist nur, dass die Politik Hitlers zu vielen Millionen Toten geführt hat und die Politik Stalins auch. - Was man im Nachhinein über die Bluttaten der Hamas und die Gegenreaktion Israels sagen wird, wird lange weniger von der Zahl der Opfer abhängen, sondern von der Einstellung, die die gegenwärtig im Krieg befindlichen Gegner nach dem Krieg zueinander haben werden.

Noch Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es Deutsche, die es sich wünschen, die Nazis hätten den Krieg gewonnen.

Auch in Nazideutschland gab es viele Gegner Hitlers. Es waren nur bei weitem zu wenige. Mein Vater hat im Zweiten Weltkrieg an der Flak gestanden, um seine Kinder davor zu retten, dass sie all das verlieren müssten, was ihnen die Erziehung ihrer Eltern mitgegeben hatte. Konnte er wissen, dass seine Frau nach dem Krieg hoch engagiert an einem amerikanischen Projekt der Elternerziehung mitarbeiten würde? Glaubt man im Ernst, dass er als engagierter Christ in Kenntnis dessen, was das NS-Regime war, nicht voll an ihrer Seite gestanden hätte? - Danke für deine verständnisvolle Reaktion!

Nach deinen ersten Kommentaren hätte ich nicht gedacht, dass es noch Sinn hätte, meine Position genauer zu erläutern. Wir mögen weiterhin unterschiedlicher Meinung sein, aber mit Sicherheit bist du kein Roboter, der mich nur provozieren wollte. Danke.

gutefrage.net


Mehr zum Nahostkonflikt:

https://www.merkur-zeitschrift.de/artikel/anatomie-der-gewalt-a-mr-78-5-5/

daraus:

"[...] Der Historiker Hillel Cohen hat überzeugend argumentiert, dass die Ausschreitungen im Sommer 1929 in zahlreichen Städten Palästinas – damals kraft eines Völkerbundmandats nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs im Ersten Weltkrieg unter britischer Herrschaft – als das »Jahr null« des Konflikts zu betrachten sind. Was in manchen historischen Darstellungen als eine palästinensische Rebellion gegen die Briten beschrieben wird, war in Wahrheit vielmehr ein Ausbruch von Gewalt an Zivilisten, dem ganze Gemeinden zum Opfer fielen. Was als ein Streit zwischen Juden und Muslimen um Gebetsordnungen an der Klagemauer beziehungsweise dem Ḥā'iṭ al-Burāq in Jerusalem begann, entwickelte sich innerhalb weniger Tage zu Ausschreitungen, die Zivilisten zuerst in Jerusalem und kurz darauf in etlichen anderen Städten betrafen. Insgesamt 133 Menschen der jüdischen Bevölkerung und 166 Menschen der muslimisch-christlich arabischen Bevölkerung kamen dabei ums Leben. Die Gewalt richtete sich nicht ausschließlich gegen neue zionistische Siedlungen, sondern vielfach gegen alteingesessene, nicht- oder sogar antizionistische jüdische Gemeinden in Städten wie Hebron im Süden oder Safed im Norden. Die Gemeinde von Hebron wurde dabei ausgelöscht (die israelischen Siedler im heutigen Hebron – einer der radikalsten Hochburgen der Siedlerbewegung – stammen nicht aus der alteingesessenen Gemeinde). [...] Auf die Hintergründe der Gewalt hinzuweisen, ist keine Relativierung der Schuld der Täter oder des Leids der Betroffenen, sondern der Suche nach einer anderen Zukunft geschuldet. [...] Im zionistischen beziehungsweise israelischen Fall ist die gegenwärtige Entkontextualisierung des Siedlerbegriffs besonders auffallend, handelt es sich hier doch um die Anderen Europas schlechthin, um eine Gruppe, die schon lange vor dem Holocaust Pogromen ausgesetzt war – und um Gemeinden, die mit dem Aufkommen des Nationalismus in der arabischen Welt in den 1940er und 1950er Jahren auch dort kaum noch Aussicht auf ein Bleiben hatten. Auch in anderen Fällen das gleiche Bild: verarmte Landarbeiter aus Frankreich, Spanien und Italien im Fall Algeriens, deutsche Kleinbauern in den preußischen Ostgebieten, Buren in Südafrika, Kriminalisierte und Ausgegrenzte in Australien, religiös Abtrünnige und Verfolgte aus England in Nordamerika. In all diesen Fällen stammte zumindest ein beachtlicher Teil der Siedler aus den ausgegrenzten Schichten der kolonisierenden Gesellschaften.

Die historisch unprivilegierte Ausgangsposition von Siedlergesellschaften entbindet sie selbstverständlich nicht von der politischen Verantwortung, sich mit der für solche Kontexte eigentümlichen Anatomie der Gewalt zu befassen oder sich der Missachtung von Gesetzen und Institutionen zu stellen, die mit dem prägenden Pioniermythos einhergehen.18 Zugleich darf man aber die Ambivalenz von Siedlergesellschaften nicht aus den Augen verlieren. Siedler können nicht für die Verbrechen europäischer Gesellschaften verantwortlich gemacht oder dämonisiert werden. Genau in diesem Sinne haben mehrere Historikerinnen und Historiker seit den frühen 1990er Jahren geforscht und argumentiert. Caroline Elkins und Susan Pedersen haben in einem programmatischen Text beispielsweise die Fragilität vieler Siedlergesellschaften analysiert und ihre Abhängigkeit sowohl von den Kolonialmächten als auch von lokalen Bevölkerungen betont.19

Doch anstatt diese Ambivalenzen wahrzunehmen, wird momentan ein Begriff des Siedlerkolonialismus forciert, der diese Form der europäischen Expansion als die Krönung der Gewalt und das repressivste aller Systeme darstellt und letztendlich die entfesselte Gewalt rechtfertigt, die die Hamas am 7. Oktober 2023 unter anderem an Hochbetagten, Frauen und Kindern verübte und an den Geiseln weiterhin verübt. Wie menschenverachtend dieser Siedlerbegriff ist, zeigte ein Instagram-Post der erfolgreichen Künstlerin Emily Jacir kurz nach dem 7. Oktober: Zu sehen war ein Foto der fünfundachtzigjährigen Yaffa Adar, während sie von Hamas-Militanten gekidnappt wird. Das Foto überschrieb die Künstlerin mit dem Kommentar: »Diese gefangene Siedlerin sieht zufrieden aus. Ich hoffe, sie bekochen sie mit einem guten palästinensischen Gericht.« [...]

Wenn mit der Forderung »Ceasefire Now« nicht nur ein Ende der Gewalt, sondern auch ein erster Schritt in Richtung politische Transformation gemeint sein soll, wenn mit der Parole »From the River to the Sea, Palestine Shall Be Free« kein algerisches Szenario, sondern eine auf Gleichheit und Gerechtigkeit basierende Lösung gemeint sein soll, dann führt an einer politischen Auseinandersetzung zwischen Erzfeinden, zwischen Kolonisierenden und Kolonisierten kein Weg vorbei. Konstruktiv würde sie nur durch das Erkennen und Erkunden von Ambivalenzen. Die heute noch so radikal klingenden Parolen könnten morgen oder übermorgen schon leer wirken."

Avner Ofrath: Anatomie der Gewalt Merkur Heft 900 Mai 2024

Wehrfähige Ukrainer in Deutschland unter Druck

 Es handelt sich wohl um über 200 000 Personen, denen die Ukraine die Pässe nicht verlängert. Andererseits dürfen Personen nicht abgeschoben werden, wenn ihnen in ihrem Herkunftsland der Tod droht.

Freilich will die Ukraine nur die nationale Solidarität und droht keinesfalls mit der Todesstrafe. Der einzelne Ukrainer, der sich hier sicher fühlt, fühlt sich dort aber vom Tode bedroht. Inzwischen geht es aber auch manchen Lokalpolitikern so, die in Orten mit rechtsradikaler Bevölkerungsmehrheit leben. (FR 6.5.2024