Ich habe Verständnis dafür, dass manche glauben, es läge an der Überbevölkerung, denn schließlich leben jetzt über 8 Milliarden Menschen auf der Erde, und es gibt schon zwei Staaten, in denen über eine Milliarde Menschen leben.
Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts habe ich auch noch so gedacht. Zwar war mir seit "Die Grenzen des Wachstums" (1972) klar, dass ständiges Wirtschaftswachstum
Doch inzwischen ist klar, dass etwas anderes die entscheidende Ursache für den zu hohen Umweltverbrauch ist:
"Die obersten 10 Prozent der Weltbevölkerung sind für etwa 50 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, während die untere Hälfte der Weltbevölkerung lediglich 12 Prozent aller Emissionen beiträgt."(Thomas Piketty in Greta Thunberg: Das Klima-Buch, S.445)
China hat auf die Strategie Begrenzung des Bevölkerungswachstums gesetzt (und mit der Ein-Kind-Politik hat sie die auch erreicht) und doch ist China jetzt zusammen mit den USA als Volkswirtschaft der Staat mit dem größten CO2-Ausstoß, denn inzwischen gehören nicht nur die chinesische Milliardäre, sondern auch Teile der chinesischen Mittelschicht zu den obersten 10 Prozent. Sie leben ähnlich wie wir.
Wenn es keinen Bevölkerungsanstieg unter den Armen gäbe, machte das keinen relevanten Unterschied, weil die Hälfte der Menschheit ohnehin nur 12 Prozent der Ressourcen verbraucht. Doch alle, die mehr verbrauchen, als den 8-Milliardensten Anteil dessen, was sich nachhaltig produzieren lässt, müssen ihre Lebensweise ändern.
Viele haben schon damit angefangen: Beispielsweise
Es reicht nicht, wenn nur der Teil der Jugendlichen, die jetzt bei Fridays for Future mitmachen, oder alle Klimaaktivisten und -aktivistinnen der Welt es tun. Dafür sind sie zu wenige. Alle Bewohner der hochindustrialisierten Länder sind gefordert - und nicht zuletzt ihre Regierungen.
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