Donnerstag, 6. Mai 2021

COVID-19 aus der Armutsperspektive

Aus einem Artikel  von Magda von Garrel  auf den Nachdenkseiten möchte ich folgende Gesichtspunkte hervorheben:

"Wegen der bis heute andauernden Ausblendung der sozialen Komponente sind die unterschiedlichen Voraussetzungen auch im Privatbereich nie ernsthaft berücksichtigt worden. Dabei bedarf es keiner allzu großen Fantasie, um sich vorstellen zu können, welche Folgen zu erwarten sind, wenn häusliche Quarantäne, Homeschooling und Ausgangssperren in einem dafür völlig ungeeigneten Umfeld zusammenkommen.

Menschen, die in ohnehin viel zu kleinen Wohnungen leben, müssen in Befolgung der Maßnahmen ziemlich lange und in noch größerer Zahl als zuvor aufeinander hocken und sind somit einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Trotzdem ist es bei dieser Art von “Vorsorge” auch dann noch geblieben, als eine Gruppe von Aerosolforschern darauf aufmerksam gemacht hat, dass ein Aufenthalt in Innenräumen weitaus riskanter als ein Aufenthalt im Freien ist.

Als genau so kontraproduktiv haben sich die in den Alten- und Pflegeheimen praktizierten monatelangen Zwangsisolierungen erwiesen und zwar vor allem dann, wenn es sich um “kostengünstige” Alten- und Pflegeheime handelte, denen schon allein aus zeitlichen Gründen keine Alternativen zur Verhinderung der aus Einsamkeit und Bewegungsmangel resultierenden Schwächung des Immunsystems der Bewohner*innen zur Verfügung standen. Das bedeutet, dass im Namen des Gesundheitsschutzes die Krankheitsanfälligkeit der unter solchen Bedingungen eingekerkerten und darunter schwer leidenden alten Menschen sogar noch erhöht worden ist. [...]

Eine auf Armutsbekämpfung bedachte Politik, die nicht mit der jetzt angelaufenen Impfkampagne in den so genannten sozialen Brennpunkten verwechselt werden darf, sondern stattdessen auf eine baldige Beendigung der Ausbeutung von Mensch und Natur ausgerichtet ist, liegt in unser aller Interesse."

 https://www.nachdenkseiten.de/?p=72180

Die mit diesen Hinweisen verbundene Polemik mache ich mir ausdrücklich nicht zu eigen.

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