Rau kanzelt Professor Rosa ab, Kritikern des Regierungskurses Argumente zu liefern, sei "eines Professors nicht angemessen". Das grausame Deutsch hat ihm hoffentlich ein Journalist in den Mund gelegt, das verquere Verständnis von Demokratie hat Rau wohl erst als Bundespräsident gelernt. Oder war er heimlich ein überzeugter Mitläufer der SED?
Merkel lobt die bayrische Landschaft, Obama Bier, Weißwürste und Lederhosen. Irgendwofür müssen die 200 Mill. € Kosten des Gipfels doch gut sein.
Es gäbe so viel zu kommentieren zu G7-Gipfel und Kirchentag. Hoffentlich komme ich wenigstens noch dazu, das eine oder andere zu verlinken.
G7-Gipfel (Video) G7-Gipfel (Spiegel online)
Kirchentagsseite meine Auswahl vom Kirchentag
Zu Gauck insbesondere: Rosa und Gauck im Streitgespräch, taz.de, 4.6.
Der gesamte Artikel lobt Gauck in hohen Tönen. So, wenn er berichtet, Gauck habe Rosa entgegnet: "Überhaupt störe ihn der Klang der Impulse Rosas – dieser pessimistische Ton, diese antipolitische Haltung, die nie etwas zum Gelingen bringen will, sondern nur Recht zu haben beansprucht. " und der den Bericht zusammenfasst:
"Am Ende musste man zweimal hingucken: Wer von beiden war eigentlich der Jüngere, Erfrischendere, Kraftvollere? Rosa, der sich trotz seiner 49 Jahre wie ein Alter anhörte, der eine bittere Bilanz der politischen Lage zog? Oder Gauck, 75 Jahre, der sich streckenweise anhörte wie ein gelassen gewordener Aufmüpfiger, der dem Werden einer besseren Welt immer noch mit einem „Da mache ich mit!“ begegnet [...] Streitlustiger war ein Bundespräsident auf Kirchentagen nie."
Für mich ist freilich kritisch nicht gleich pessimistisch. Sonst wären die Kritiker des realexistierenden Sozialismus in der DDR Pessimisten gewesen. Offenbar ist Gauck inzwischen äußerst etabliert. Verantwortung will er als Politiker nicht übernehmen. Das solle jeder für sich und sein Leben tun, aber keine Forderungen an die Politik stellen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen