"Ich halte nämlich
ein ordentliches Singen für ein ganz großartiges Mittel zur
Charakterbildung. Der Singende wird gezwungen, sich auf eine Sache zu
konzentrieren, er muß sich selbst ganz vergessen, wenn er dem Lied
gerecht werden will. Das ist ein Punkt, der sehr wichtig ist. Gehen
lassen oder Theaterspielen verdirbt den Gesang, es kommt nichts
Gutes, Reines dabei heraus. Aber dann ist das Singen ein Freimachen
von allem Druck und aller Beklemmung, so kommt es ja auch, daß man
je mehr man singt umso fröhlicher wird. […] So halte ich das
Singen für das natürlichste Mittel zur inneren Gesundung, die
unserem deutschen Volk so höchst nötig ist.“ Göttingen, 25.5.1928
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