Mittwoch, 30. Januar 2013

Banker - Finanzkrise - Wirtschaftskrise

Andres Veiels „Himbeerreich“ fußt auf 1 400 Seiten Interview mit Bankern, die vom Toplevel irgenwohin abgestiegen sind. FAZ Focus Deutsches Theater

Montag, 28. Januar 2013

Für andere ein Abschied, für mich ein Kennenlernen

Heute kurz vor 14:00 Uhr starb FraPira.

Da ich ihn erst heute kennengelernt habe, gestatte man mir das pathetische
"Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!"

Kyros-Zylinder: Menschnrechtsdeklaration oder Eingebung von Marduk oder von Jehova?

Der Zylinder ist vielfältig interpretierbar. vgl. Guardian

Sonntag, 27. Januar 2013

Wiedersehen nach 30 Jahren und unglücklich

Warum ist Zinaida Grynewitsch, eine Holocaustüberlebende, unglücklich, als sie nach 30 Jahren ihre Mutter und ihre Geschwister wieder sieht?
Bericht auf Spiegel online

Welterschöfungstag

Das ist nicht der Tag, an dem die Welt geschaffen wurde, sondern der Tag im Jahr, wo mehr Ressourcen verbraucht worden sind, als die Erde aufgrund von Biokapazität und Rostoffen im Jahr hergeben kann.
Gegenwärtig liegt er um den 22. August herum.
vgl. auch Randers: 2052, S.359

Donnerstag, 24. Januar 2013

# aufschrei: Anmache oder sexuelle Übergriffe?

Was geschieht auf unseren Straßen?

Bericht aus Belgien mit Links zu Berichten aus anderen Ländern, dasselbe Thema auf Deutsch

Bericht aus Deutschland

Ampersand

Twitterdiskussion über alltäglichen Sexismus unter dem Hashtag #aufschrei (zig Tweets pro Minute)
Netzseite zum Thema: Alltagssexismus.de

Auszug aus der Diskussion:

Sascha Ruschel ‏@dehsur
Tut mir leid ich werde mich an der #Aufschrei Aktion nicht beteiligen. Ich konzentriere mich da lieber auf #Drohnen & #Indect & #right2water
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20m Tilo Traub ‏@Tilo_Traub
.@dehsur Du hältst also die Not der Frauen in Deutschland für unwichtiger als eine Drohne in Afghanistan? #Aufschrei

Erläuterung zur Entstehung dieser Diskussion (in Spiegel online)
Außensicht auf die Diskussion/Massenberichte (von SZ - hier ist von Tausende Tweets in wenigen Stunden die Rede)
Betrachtung einiger Argumente
netzwertig spricht von über 25 000 Tweets und deren Wirkung in der Gesellschaft
weitere Texte:
Besser spät als nie
Es geht nicht um mich
Was Frauen über Frauen sagen

27.1.: Julia Probst ‏@EinAugenschmaus
Offenbar ist vielen nicht bekannt, dass #Sexismus von Mann wie Frau auch gegen das eigene Geschlecht wie gegen das andere ausgeübt wird.



Ist angesichts dieser Berichte, was Büderle der Stern-Journalistin sagte, nicht der Rede wert?
Ja, das ist es nicht. Auch wenn es mich stört, dass uns ein Mann, der politisch nichts anderes zu sagen hat als Rösler, uns plötzlich als Lichtgestalt verkauft werden soll.
Eine Nachricht, die ein Jahr aufgehoben wird, bis sie die politisch größte Wirkung erzielt, ist nur noch Instrument der Skandalisierung, nicht mutige Aufdeckung von Unterdrückungsmechanismen durch Mächtige.
So sehr man es bedauern muss, dass der Herrenwitz als Instrument der Diskriminierung eingesetzt wird, als Rechtfertigung des Abschusses eines speziellen Politikers kann nicht dienen, was in unserer Gesellschaft in dieser Altersklasse noch gang und gäbe ist.

"die große Debatte um alltäglichen Sexismus. Beginnen wir sie endlich", schreibt Spiegel online.
Richtig. (sieh oben!) Aber die Skandalisierung eines einzelnen Politikers gehört da nicht hinein.

Anders ordne ich den Bericht von Annett Meritz über die Piratenpartei ein. Das Verbreiten von Gerüchten wie "x ist mit y liiert", kann man zwar dem einzelnen Politiker nicht zur Last legen. Wenn solche Gerüchte aber rufschädigend nach außen getragen werden, spricht das gegen die Gruppe, in der das passiert. Allerdings auch wiederum nicht gegen die politische Arbeit einer ganzen Partei.

Dienstag, 22. Januar 2013

Wikipedia erstmals beliebteste Internet-Marke in Deutschland

Das weiß die Wirtschaftswoche zu berichten.
Und das, obwohl dort immer weniger Autoren immer mehr Artikel schreiben.

Zur Entwicklung der deutschen Sprache

Schülerin: "Miss B.: what's the English word for "Butler"?"

Adorno: Wer denkt, ist nicht wütend

Adorno: Wer denkt, ist nicht wütend (Ein Rückblick auf seine Wirksamkeit in der jungen Bundesrepublik mit vielen Bildern und Interviews von - wenigen - Weggefährten und damaligen astudenten, die heute prominent sind)

Zur Grundfrage der gegenwärtigen Gesellschaftsstruktur (20-24)  Eine Vorlesung in vier Teilen von je rund 15 Minuten

Samstag, 19. Januar 2013

Keine Bildung ohne (neue) Medien?

Die Initiative „Keine Bildung ohne Medien!“ wirft Manfred Spitzers Buch "Digitale Demenz Populismus vor und fordert mehr Einsatz für Förderung von Medienkompetenz und Medienbildung (pdf). Mir sieht das arg nach Lobbyismus für die Computerindustrie aus.
Natürlich muss wie zu allen Zeiten in den Umgang mit den jeweiligen Leitmedien eingeführt und ihre sinnvolle Nutzung gefördert werden. Doch genauso fragwürdig, wie es wäre, jedem dreijährigen Kind einen Fernseher in sein Zimmer zu stellen, und dann zu fordern, die Kindergärten sollten die Kinder in maßvollem Umgang mit dem Fernsehen üben, genauso fragwürdig ist es, Computerspiele, die in das blitzartige Erschießen von potentiellen Gegnern einüben und so die Tötungshemmung abbauen, allgemein zur freien Verfügung zu stellen und die Schule aufzufordern, den Schülern attraktivere Angebote zu machen, damit sie solche Spiele langweilig finden.
Zwei Forderungen, die ich 2009 aufgestellt habe, erscheinen mir auch im Blick auf Spitzers Buch genauso dringlich wie damals:
1. Wer Web 2.0 propagiert, sollte sich zumindest mit den Hauptgedanken der Computerkritik von Joseph Weizenbaum und der Internetkritik von Clifford Stoll auseinandergesetzt haben. Ich habe den Eindruck, diese Autoren sind den meisten Medienlobbyisten genauso unbekannt wie Shakespeare und Goethe.
2. Was wir dringlich brauchen, ist psychologische Beratung von Schülern, Eltern und Lehrern für ihren Umgang miteinander (und mit sich selbst; denn wer ständig im Katastrophenmodus ist, nimmt seinem Gegenüber die Enfaltungsmöglichkeiten). Das ist viel wichtiger als zusätzlicher Aufwand für Hard- und Softwareeinsatz im Bereich der neuen Medien.

Titanicsyndrom: Weshalb wir drohende Gefahren nicht wahrhaben wollen.

Denn wir Menschen neigen immer wieder zu der Vermeidungsstrategie, dass wir etwas, was uns zwingen würde, vorhandene Bequemlichkeiten aufzugeben, einfach nicht wahrnehmen. ("Es darf doch einfach nicht wahr sein, dass ich meinen Lebensstil ändern muss!")

Ein extremes Beispiel einer solchen Reaktion berichtet Arthur Koestler aus dem Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939). Einige Sozialisten hören davon, dass Falangisten sich ihrem Versteck nähern und beschließen zu fliehen. Aber als sie sehen, dass draußen ein schweres Gewitter tobt, bleiben sie doch im Haus.
Sie wurden alle von den  Falangisten getötet.
Offenbar können wir uns nur sehr schwer zu Änderungen entschließen, so lange es uns gut geht.

Deutsche Bank spekuliert weiter mit Nahrungsmitteln

so Spiegel online

Kostenloses Internettonstudio?

Audacity verspricht, so etwas Ähnliches zu sein.
Ich habe es freilich noch nicht getestet.

Montag, 14. Januar 2013

E-Bücher mit Wikipediainhalten erstellen

Die Buch-erstellen-Funktion in der Wikipedia kannte ich schon länger, rechnete aber nur mit pdf-Seiten, die man sich dann selbst ausdrucken müsste.
Inzwischen geht es komfortabler, freilich auch teurer.
Ich danke Lehrerfreund für die anschauliche Anleitung.

Sonntag, 13. Januar 2013

Erziehen Sie Ihre Kinder nicht zu Naturliebhabern!

Das rät Jorgen Randers. Denn:
"Wenn Sie Ihrem Kind beibringen, die Einsamkeit der unberührten Wildnis zu lieben, so wird es etwas lieben das es immer seltener geben wird. Sie erhöhen da durch die Chance, dass Ihr Kind unglücklich wird, weil es das, was es sich wünscht, nicht mehr finden wird in einer Welt mit acht Milliarden Einwohnern und einem im Vergleich zu heute doppelt so hohen Bruttoinlandsprodukt. Die neue Generation lernt besser von Anfang an, im pulsierenden Leben der Megastädte zu Frieden, Ruhe und Zufriedenheit zu finden und bei endloser Musikuntermalung in den Ohren." (Randers: 2052, S.383-84)
Jorgen Randers ist Norweger und wie viele seiner Landsleute Liebhaber unberührter Natur. Seinen Ratschlag gibt er wohlüberlegt. (mehr dazu)

Donnerstag, 10. Januar 2013

In Libyen wird weiter gekämpft


Die russische Presse kommentiert am Donnerstag die jüngste Entscheidung des libyschen Parlaments, das Land offiziell umzubenennen. Die Große Sozialistische Libysch-Arabisch e Volks-Dschamahir ija existiert nicht mehr. Der neue Name ist simpel: der Staat Libyen.
Die russische Tageszeitung „Kommersant“ schrieb: „Der libysche Staat hat damit ein maßgebliches Symbol eingebüßt, das ihn mit der Epoche des gestürzten Herrschers Muammar Gaddafi verknüpfte (…)Der bisherige Name war eine Erfindung von Oberst Gaddafi, der versucht hatte, die Ideen des Marxismus, des Anarchismus und des arabischen Nationalismus zu kombinieren. Er konzipierte die Große Dschamahirija als direkte Volksmacht und vorbildliche Demokratie, die keiner Verfassung bedarf“.
zitiert aus: Stimme Russlands, 10.1.13

Außerdem heißt es da:
Im südlibyschen Kufra kam es zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen der regierungstreuen Miliz „Libyscher Schild“ und Vertretern der Bevölkerungsgrup pe Tubu. Das meldete am Donnerstag die russische Agentur Itar-Tass. 

Dienstag, 8. Januar 2013

Salz erhöht den Blutdruck

Während eines Raumfahrtprojekts
erhöhten die Forscher die Salzration wieder auf 12 Gramm. Der Blutdruck stieg. Damit gelang erstmals in einem langfristigen Experiment der Nachweis eines Zusammenhangs von Salz und Bluthochdruck beim Menschen. Von dieser Erkenntnis könnten 15 bis 20 Millionen Bluthochdruckpatienten in Deutschland profitieren. Titze hofft, dass eine salzärmere Kost jedes Jahr das Leben von Tausenden Patienten verlängern könnte.
Spiegel online

Samstag, 5. Januar 2013

Hitlers "Mein Kampf" vom Vatikan für harmlos befunden

Nach gründlicher Prüfung kam die Index-Kommission des Vatikans dazu, "Mein Kampf" nicht auf den Index zu setzen.
Diese und andere interessante Aktenfunde (z.B. über erfolgreiche Prozesse von Mägden gegen ihre Herren im 17. Jh.) werden in diesem Video vorgestellt.

Ein weiblicher Schinderhannes? - Rächerin an einer ungerechten Gesellschaft

Mit elf Jahren verheiratet und folgerichtig als Arbeitssklavin und sexuell missbraucht, wurde Phoolan Devi nach einigen Vergewaltigungen zur Räuberin. Daran erinnert die Frankfurter Rundschau. In zutiefst ungerechten Gesellschaften können Räuber zu Volkshelden werden. (vgl. Schiller) Die Verachtung der Menschenwürde der Frau scheint in Indiens Männergesellschaft endemisch. Aber nicht nur in Indien.

Phoolan Devi – Rebellion einer Banditin, Dokumentarfilm

zu der Vergewaltigung am 6.12.12 in Neu-Delhi

Donnerstag, 3. Januar 2013

Jan Hodel lobt die (englische) Wikipedia

Es geht um eine ganz ganz kleine Geschichtsklitterung durch den Schweizer Bundesrat Maurer. (Nebenbei lernt man ein wenig über die Schweizer Verfassung und den Schweizer Bundesbrief von 1291.)
Hier findet man Jan Hodels Blogeintrag.

Zulassungsbeschränkung für Finanzinstrumente?

"Man stelle sich vor, ein Pharmakonzern würde ein Medikament namens Finanzderivate erfinden, welches Millionen Menschen tötet", sagt Chang. "Die Firma würde geschlossen und das Medikament verboten." 
Ha-Joon Chang lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Universität Cambrige und ist Autor des Buches "23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen". (dazu: Spiegel online)

Mittwoch, 2. Januar 2013

Der Wert des Singens


"Ich halte nämlich ein ordentliches Singen für ein ganz großartiges Mittel zur Charakterbildung. Der Singende wird gezwungen, sich auf eine Sache zu konzentrieren, er muß sich selbst ganz vergessen, wenn er dem Lied gerecht werden will. Das ist ein Punkt, der sehr wichtig ist. Gehen lassen oder Theaterspielen verdirbt den Gesang, es kommt nichts Gutes, Reines dabei heraus. Aber dann ist das Singen ein Freimachen von allem Druck und aller Beklemmung, so kommt es ja auch, daß man je mehr man singt umso fröhlicher wird. […] So halte ich das Singen für das natürlichste Mittel zur inneren Gesundung, die unserem deutschen Volk so höchst nötig ist.“ Göttingen,  25.5.1928