"No-Go #1: Der falsch geschriebene Name
In der Eile oder unter Zeitdruck passiert es natürlich jedem einmal, dass der Name des Gesprächspartners in einer E-Mail oder Xing-Nachricht falsch geschrieben wird. Wenn sich dieser Fehler jedoch immer wieder „einschleicht“, kann davon ausgegangen werden, dass sich der Gegenüber keine sonderliche Mühe gibt, zu erfahren, wie der Name tatsächlich geschrieben wird. Auch wenn es ein paar Sekunden der wertvollen Zeit kostet, lohnt es sich doch durchaus, noch einmal genau hinzuschauen und den Namen gegebenenfalls zu korrigieren.
No-Go #2: Anonyme Kontaktanfragen
Egal ob in den klassischen Karriere-Netzwerken Xing und LinkedIn oder im Mainstream-Medium Facebook – wenn digitale Kontakte geknüpft werden, vergessen einige ihre gute Erziehung. Natürlich spricht nichts dagegen, auch Menschen, die du bisher nicht persönlich kennst, in das berufliche Netzwerk aufzunehmen. Viele begehen jedoch den unhöflichen Fehler, das ohne jeglichen Kommentar zu tun. Ähnlich wie bei der korrekten Schreibweise von Namen gilt auch hier: Nimm dir die Zeit. Zeit, um eine Nachricht zu verfassen, in der du den Grund für deine Kontaktaufnahme nennst und dich selbst kurz vorstellst. Das ist nicht nur ein guter Gesprächsanfang, sondern stärkt gleichzeitig auch die Bindung zum neuen Kontakt.
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No-Go #3: Das ungefragte Du
Kaum ein anderes Thema wird so häufig im Zusammenhang mit dem Büro-Knigge erwähnt wie die formelle beziehungsweise informelle Anrede. Wer in der Berufswelt kollektiv duzt, läuft schnell Gefahr, als unhöflich eingestuft zu werden. Der Grund: Das ungefragt Du wird häufig als Degradierung interpretiert und gilt demzufolge als respektlos. Wer es besser machen will, siezt erst einmal konsequent und macht sich mit der entsprechenden Person bekannt. Wenn ein erstes Vertrauensverhältnis aufgebaut wurde und man sich auch wirklich kennengelernt hat, kann irgendwann auch das Du angeboten werden. Dieser Schritt geht meist von der Person aus, die älter/erfahrener/ranghöher ist.
No-Go #4: Penetranter „Smalltalk“
Egal ob face-to-face oder per Telefon: Das Thema Smalltalk kann allgemein als heikel bezeichnet werden. Wer diese besondere, möglichst unverfängliche Form der Kommunikation erst einmal beherrscht, hat einen großen Trumpf im Ärmel. Doch Vorsicht, der Grat, auf dem du wandelst, ist schmal. Wenn Smalltalk in eine penetrante Richtung abdriftet oder beispielsweise auch politisch wird, fühlt sich der Gesprächspartner schnell belästigt. Besonders unhöflich wird misslungener Smalltalk empfunden, wenn der Redner ohne Punkt und Komma spricht und der Zuhörer überhaupt nicht mehr zu Wort kommt.
Besser: Übe dich in Zurückhaltung, zeige Interesse am anderen durch Nachfragen und wähle Gesprächsthemen, die auch wirklich unverfänglich sind.
No-Go #5: Blickkontakt durch die Sonnenbrille
Wenn die Sonne vom blauen Himmel strahlt, ist es in manchen Situationen (vor allem im Straßenverkehr) unverzichtbar, eine Sonnenbrille zu tragen. Auch in vielen anderen Momenten ist der Einsatz dieses gleichsam nützlichen und modischen Accessoires durchaus legitim. Wenn es darum geht, einen beruflichen Kontakt aufzunehmen und dabei Blicke auszutauschen, sollte die Sonnenbrille jedoch ganz schnell von der Nase verschwinden. Im Verlauf des Gesprächs kann sie wieder aufgesetzt werden – vorausgesetzt, der andere kann einem trotzdem in die Augen schauen. Verspiegelte Mode-Brillen sind daher ein absolutes Tabu.
No-Go #6: Aufmerksamkeits-Killer Smartphone
Ja, wir alle sind unglaublich wichtig und müssen stets über das Mobiltelefon erreichbar sein. Wer jedoch bei jeder Benachrichtigung gebannt aufs Smartphone starrt und seinem Gegenüber dadurch die kalte Schulter zeigt, riskiert, schnell als extrem unhöflich abgestempelt zu werden. Ganz klar, das Mobiltelefon hat in der Zeit von Geschäftsessen, Meetings und Besprechungen Sendepause. „Aber was, wenn der Chef anruft und etwas wirklich wichtiges will?“, fragt sich jetzt vielleicht der eine oder andere? Immer mehr Smartphones haben eine „Nicht stören“-Funktion, die so eingestellt werden kann, dass die Kontaktaufnahmen bestimmter Personen weiterhin möglich sind. Generell sollte das Handy besser in der Tasche bleiben und nicht demonstrativ auf den Tisch gelegt werden.
No-Go #7: Eintreten ohne Anklopfen
Mehr und mehr Unternehmen setzen auf ein offenes Miteinander und flache Hierarchien. Das umfasst unter anderem auch, dass nicht mehr oder nur noch selten hinter verschlossenen Türen gearbeitet wird. Was viele Arbeitnehmer gern verwechseln: Eine offene Tür bedeutet nicht, mit dieser „ins Haus fallen“ zu dürfen. Der Büro-Knigge sieht weiterhin vor, anzuklopfen und eine kurze Reaktion der Kollegen abzuwarten. Es kann schließlich durchaus sein, dass diese so sehr in ihre Arbeit vertieft sind, dass sie das Erscheinen einer anderen Person nicht sofort bemerken. Ohne Anklopfen in den Raum kommen ist nicht nur unhöflich, sondern kann auch für ordentliche Schreck-Momente sorgen.
No-Go #8: Unterbrechungen
Ein besonders heikles Aufgabenfeld vom Büro-Knigge sind Meetings. Hier gibt es gefühlt 1000 Sachen, die als unhöflich gelten und daher vermieden werden sollen. Der Klassiker unter den No-Gos ist es zweifelsfrei, einer Person, die gerade spricht, ins Wort zu fallen. Das unterbricht nicht nur die Besprechung an sich, sondern signalisiert dem Sprecher, dass sich der „Ins-Wort-Faller“ über ihn stellt. Wer nicht als unhöflich oder respektlos gelten will, merkt sich seine Anmerkung oder notiert sie auch gegebenenfalls und wartet, bis der Redner fertig ist. Danach gibt es immer noch genügend Zeit, um Einwände, Fragen oder auch konstruktive Kritik zu äußern.
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No-Go #9: Kollegen als Kummerkasten missbrauchen
Hast auch du diesen einen Kollegen oder diese eine Kollegin, die tagein, tagaus aus ihrem (verzwickten) Privatleben berichtet und allen Kummer ungefragt (!) im Büro ablädt? Dann wirst du verstehen, warum auch dieses Verhalten als unhöflich zu bewerten ist. Wer seine Mitmenschen im Büro als Kummerkasten „missbraucht“, sorgt nämlich für jede Menge Ablenkung. Gerade dann, wenn sich einzelne Personen sehr stark auf etwas konzentrieren müssen, um keinen Fehler zu machen, kann das ununterbrochene Geplauder zur Belastung und auch Geduldsprobe werden.
Wer gern persönliche Themen mit den Kollegen besprechen will, sollte dies immer im Einzelgespräch oder kleinen Gruppen, nie aber im offenen Büro tun. Außerdem verlangt es der Anstand, erst einmal zu fragen, ob private Gesprächsthemen in Ordnung sind. Wenn eine Vertrauensbasis und vielleicht auch eine Freundschaft aufgebaut wurde, kann diese Frage natürlich entfallen.
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No-Go #10: Musikalische Dauerbeschallung
Deine Kollegen verschonen dich mit privaten Kapriolen, wollen dafür aber im Büro auf keinen Fall auf den Lieblingsmusiker verzichten? Es ist nur schwer zu beurteilen, welches Szenario nerviger – und auch unhöflicher – ist. Fakt ist nämlich: Das Thema Musik im Büro ist ein heikles. Menschen mit einem speziellen Musikgeschmack sollte daher – so wie vom Chef genehmigt – Kopfhörer verwenden. Ansonsten gilt: Gediegene Radioklänge oder Stille.
Es ist gar nicht so einfach, ohne Tritt ins Fettnäpfchen durch die Arbeitswelt zu gehen. Wir alle sind auch nur Menschen und Mensch sein bedeutet eben, hin und wieder Fehler zu machen. Wichtig ist, dass sich jeder bemüht, diverse Fehltritte und No-Gos wie die zehn oben genannten zu vermeiden – anderen und auch sich selbst zuliebe. Denn wer permanent durch sein unhöfliches Verhalten auffällt, verscherzt es sich nicht nur bei Kollegen und Kunden, sondern riskiert auch seine Karriere."
arbeits-abc.de 30.4.23
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