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Donnerstag, 30. September 2021
Veränderungsbedarf im Gesundheitswesen
Mittwoch, 29. September 2021
Lorenz Jäger: Heidegger. Ein deutsches Leben
Wikipedia: Martin Heidegger
Jäger: https://www.perlentaucher.de/buch/lorenz-jaeger/heidegger.html
Rezension von Gumbrecht NZZ 28.9.21
Sieh auch:
Rüdiger Safranski Ein Meister aus Deutschland. Heidegger und seine Zeit. 1994
Dienstag, 28. September 2021
Wählen Frauen anders als Männer?
Wählen Frauen anders als Männer? Von: Gesine Fuchs 12.10.2018 bpb
"[...] Schließlich fällt auf, dass die Alternative für Deutschland deutlich weniger von Frauen gewählt wird: 2017 stimmten 9,2 Prozent der Frauen und 12,6 Prozent der Männer für diese Partei. Das ist insofern erstaunlich, als Frauen gleich häufig wie Männer rechtspopulistisch eingestellt sind.[21] In der internationalen Forschung wird vermutet,[22] dass eine weiterhin engere Kirchenbindung von Frauen die Wahl von Rechtspopulisten weniger wahrscheinlich macht und Frauen eher eine soziale Stigmatisierung bei entsprechender Wahlentscheidung fürchten als Männer. Auch könnten ein gewalttätiges und aggressives Image die Wahlbereitschaft für rechtspopulistische oder rechtsextreme Parteien schwächen. Frauen an der Spitze rechter Parteien könnten sie hingegen auch attraktiv für Wählerinnen machen. Dazu passt die Instrumentalisierung und Verschmelzung von feministischen Forderungen mit rassistischer Programmatik, wenn etwa Migranten für allen Sexismus im Land verantwortlich gemacht werden und dieser auf ihre Religion beziehungsweise Kultur zurückgeführt wird. Dazu wird die deutsche Mehrheitsgesellschaft als gleichberechtigt und freiheitlich kontrastiert (sogenannter Femonationalimus).[23] Zusammengefasst: Überzeugende Erklärungen für die relative AfD-Unattraktivität bei Frauen müssten noch gefunden werden.
Eine aktuelle Studie auf Grundlage einer selbstselektiven Online-Befragung zeigt, welche politischen Einstellungen, parteipolitischen Präferenzen und Partizipationsverhalten LGBTIQ*-Personen in Deutschland und Österreich haben. In Deutschland zeigte sich eine große Präferenz für linke Parteien (29 Prozent Grüne, 23 Prozent Linke, 21 Prozent SPD); bei Trans- und Queer-Personen präferierten gar über 40 Prozent die Linke – eine Partei, die eine ausdifferenzierte Agenda in Bezug auf Trans*personen hat;[24] spezifische, kleinere programmatische Unterschiede können also unter bestimmten Umständen zu unterschiedlichen Parteipräferenzen führen. [...]"
Freitag, 24. September 2021
"Polen - das heißt nirgendwo"
Polen - das heißt nirgendwo von Artur Becker, FR 24.9.21
"Ein bekannter Lektor eines großen und traditionsreichen Verlags aus Deutschland schrieb mir neulich, er habe mein Romanmanuskript „Ein roter Ziegelstein für Izabela“ mit Vergnügen gelesen, der Deutsche interessiere sich aber nicht für Polen und seine Kindheits- und Jugendgeschichten, das Buch werde kein breites Lesepublikum finden. In seiner Ehrlichkeit ein wunderbar durchsichtiges Urteil – und ich musste staunen, habe ich doch schon viele Romane in den letzten 25 Jahren veröffentlicht, deren Handlung in Polen verankert ist, und solche wie „Wodka und Messer“ oder „Drang nach Osten“ sind ja außerdem nicht unbekannt. [...] vor allen Dingen musste ich, nachdem ich die Antwort des Lektors gelesen hatte, an Alfred Jarrys den Dadaismus und das Theater des Absurden und Grotesken vorwegnehmendes Stück „König Ubu“ denken, das 1896 in Paris uraufgeführt wurde. [...] Jarry soll einmal über sein groteskes Drama gesagt haben, es spiele in Polen, also nirgendwo ...International berühmt geworden ist „König Ubu“ erst nach seiner Publikation 1922, lange nach dem Tod des Exzentrikers und Poète maudit im Jahre 1907, dem die Pariser Literaturkritik konsequent aus dem Weg gegangen war.
Es wurde aber in viele Sprachen übersetzt. Das literarische Multitalent Tadeusz Boy-Zelenski übersetzte „König Ubu“ 1936 ins Polnische, und der Spruch „Polen – das heißt nirgendwo“ wurde schnell zu einem kulturgeschichtlich-idiomatischen Ausdruck, der stark an jene „konzeptuellen Metaphern“ erinnert, die es vermögen, mehrere komplizierte geschichtliche, soziologische und kulturgeschichtliche – auch idiosynkratische – Phänomene bildhaft und in wenigen Worten als ein geschlossenes Ganzes, wie aus einem Guss, zusammenzufassen. [...]"
Genfer Konventionen
Mittwoch, 22. September 2021
Montag, 20. September 2021
Die Regenwälder verlieren ihre tierischen Förster
Mehr zum Kontext im Regenwaldreport 2021 / 3
Das letzte Triell
Rot-Grün gegen Laschet SPON 19.9.21
"Streckenweise wirkte es, als diskutieren bereits Kanzler und Vize-Kanzlerin mit dem CDU-Oppositionsführer. Als sie nach ihren Koalitionswünschen gefragt werden, sagt Scholz, er mache daraus »keinen Hehl«, am liebsten würde er »mit den Grünen eine Regierung bilden«."
Sonntag, 19. September 2021
Rezo über Korruption in der Politik
https://www.youtube.com/watch?v=3Ya7pEDndgE
"[...] das ist ein von Grund auf kaputtes System [...] Cum-Ex [...]"
CDU-Minister und andere prominenten CDU-Mitglieder verlieren voraussichtlich ihre Direktmandate. Sie werden aber über die Landeslisten den Bundestag einziehen können, weil auch die CSU voraussichtlich Stimmen verliert.
Das Ganze erklärt die FAZ:
rezo: Die Zerstörung der CDU I
Die Zerstörung der CDU II (Klimakatastrophe)
Zerstörung III (Korruption)
Freitag, 17. September 2021
Kannst du sagen, was guter Sex ist?
https://www.zeit.de/2021/11/sexualtherapeutin-beziehung-sex-paartherapie/komplettansicht
"[...] John und Julie Gottman, Kliniker und Paarforscher seit über 40 Jahren, haben herausgefunden, dass zwei Drittel der chronischen Konflikte von Paaren nicht lösbar sind. Deal with it. [...]"
Donnerstag, 16. September 2021
Wissenschaftsleugnung?
In der Coronakrise werden politische Entscheidungen oft mit wissenschaftlichen Studien begründet. Angesichts der explosionsartig angestiegenen Forschung zu epidemologischen Fragen im Zusammenhang mit Corona und Coronamaßnahmen repräsentieren Einzelstudien freilich nur im Ausnahmefall einen etablierten Wissenschaftsstand.
Mehr dazu in einer Stellungnahme des sächsischen Ärzteblatts (pdf).
Der dort verwendete Ausdruck "evidenzbasiert", der seit 2000 im deutschen Sprachraum gebräuchlich geworden ist, ist freilich missverständelich. Korrekter wäre die Formulierung "nachweisorientiert". Dazu die Wikipedia unter Evidenzbasierte Medizin:
"Während evidence im Englischen je nach Kontext die Bedeutungen ‚Beweis‘, ‚Beleg‘, ‚Hinweis‘ oder ‚Zeugenaussage‘ hat, ist die Bedeutung von Evidenz im Deutschen Offensichtlichkeit (die keines Beweises bedarf) (englisch: obviousness). Deshalb wurde vorgeschlagen, im Deutschen die Bezeichnung nachweisorientierte Medizin zu verwenden, was sich jedoch nicht durchgesetzt hat.[4] Im Jahre 2000 wurden „evidenzbasierte Leitlinien“ in das deutsche Sozialgesetzbuch (§§ 137e, 137f, 137g, 266 SGB V, Strukturierte Behandlungsprogramme bei chronischen Krankheiten) eingeführt.[5][6]"
Dienstag, 14. September 2021
Ein Brief von Luisa Neubauer (Fridays for Future)
Anrede,
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Montag, 13. September 2021
Wie klimaschädlich ist Streaming?
https://utopia.de/ratgeber/streaming-dienste-klima-netflix-co2/?utm
Sonntag, 12. September 2021
Samstag, 11. September 2021
W.G. Hoskins: The Making of the English Landscape
"The Making of the English Landscape is a 1954 book by the English local historian William George Hoskins. The book is also the introductory volume in a series of the same name which deals with the English Landscape county by county." (Wikipedia)
Zitate:
"In may be surprising to some who look upon Midland landscape as the undouted product of the parlamentary enclosure movement to know that even in Northhamptonshire one half of the county/ had been enclosed and transformed to a modern landscape before the private enclosure act; and in the adjacent county of Leicestershire three of every five fields had been created before the parliamentary period. Engliish hedges are of all dates: - Celtic, Saxon and Danish, medieval, Tudor, Stuart, Georgian, even Victorian in places."
(W.G. Hoskins: The Making of the English Landscape, S.153/54)
Maschinenübersetzung:
"The Making of the English Landscape ist ein 1954 erschienenes Buch des englischen Lokalhistorikers William George Hoskins. Das Buch ist auch der Einführungsband in einer gleichnamigen Reihe, die sich mit der englischen Landschaft Grafschaft für Grafschaft befasst." (Wikipedia)
Es mag einige überraschen, die Midland-Landschaft als das unausgesprochene Produkt der parlamentarischen Einschließungsbewegung betrachten, zu wissen, dass sogar in Northhamptonshire eine Hälfte der Grafschaft/ vor dem Gesetz über private Einfriedung umschlossen und in eine moderne Landschaft umgewandelt wurde; und in der angrenzenden Grafschaft Leicestershire waren drei von fünf Feldern vor der Parlamentsperiode angelegt worden. Englische Hecken sind aus allen Zeiten: - Keltisch, Sächsisch und Dänisch, Mittelalter, Tudor, Stuart, Georgisch, manchmal sogar viktorianisch."
Über country houses und parks:
"More important than the houses themselves, so far as the landscape was concerned, were the parks with wich the owners surrounded them. The word park originally meant no more than a track of grund, usally woodland, enclosed for the protection of beasts of the chase." (S.167-69)
deutsch: "Landschaftlich wichtiger als die Häuser selbst waren die Parkanlagen, mit denen die Besitzer sie umgaben. Das Wort Park bedeutete ursprünglich nicht mehr als ein Stück Land, normalerweise Wald, das zum Schutz der Jagdtiere eingezäunt war."
Dazu die Wikipedia:
"Englische Wildparks wurden im Mittelalter von der Aristokratie zur Wildjagd genutzt. Sie hatten Mauern oder dicke Hecken um sich herum, um Wild (z. B. Hirsche) drinnen und Menschen draußen zu halten. In diesen Wildparks war es Bürgern strengstens verboten, Tiere zu jagen.
Diese Wildreservate entwickelten sich ab dem 16. Jahrhundert zu Landschaftsparks, die um Herrenhäuser und Landhäuser herum angelegt wurden. Diese mögen als Jagdreviere gedient haben, aber auch den Reichtum und Status des Besitzers verkünden. Eine Ästhetik der Landschaftsgestaltung begann in diesen herrschaftlichen Parks, in denen die natürliche Landschaft von Landschaftsarchitekten wie Capability Brown und Humphry Repton verbessert wurde. Der französische formale Garten, wie er von André Le Nôtre in Versailles entworfen wurde, ist ein früheres und aufwendigeres Beispiel. Als die Städte überfüllt wurden, wurden die privaten Jagdgründe Orte für die Öffentlichkeit.
Frühe Gelegenheiten für die Schaffung von städtischen Parks in Europa und den Vereinigten Staaten ergaben sich aus der mittelalterlichen Praxis, Weideland innerhalb der sicheren Grenzen von Dörfern und Städten zu sichern."
Die ältesten Parks entstanden schon vor dem Jahr 1000. Overstone Park in Northhampshire wurde 1255 eingehegt, Exton Park wurde es 1185.
"Woodstone Park (now Blenheim) is even more ancient: it was fenced around and seperated from the surrounding forest of Wychwood, as a game preserve for the Anglo-Saxon kings, before the year 1000. Plot says ist was created by King Alfred." (S.169)
"Woodstone Park (jetzt Blenheim) ist noch älter: Er wurde vor dem Jahr 1000 umzäunt und vom umliegenden Wald von Wychwood als Wildreservat für die angelsächsischen Könige getrennt. Eine mündliche Überlieferung besagt, dass er von König Alfred geschaffen wurde."
zur Fortsetzung
https://fontanefan3.blogspot.com/2021/10/wg-hoskins-making-of-english-landscape.html
Freitag, 10. September 2021
Golo Mann im Interview
(1989) Interview mit Gero von Boehm u.a.
Golo Mann im Interview mit Friedrich Luft (1962)
https://www.youtube.com/watch?v=5R0BmTgQaNg (1989)
Verzerrung der Berichterstattung über Corona
Vergessene Welten in der Pandemie FR 9.9.21
"Der Globale Süden kommt in Berichten wichtiger Medien über Corona extrem zu kurz. Das scheint leider System zu haben.
[...] Es gibt wohl kaum einen Ort auf der Welt und kaum einen Bereich des Lebens, der von den Auswirkungen von Sars-CoV-2 unbeeinflusst geblieben wäre. Umso wichtiger ist die Frage, wie die Medien, in denen die Pandemie dominierte, mit diesem Thema umgingen und insbesondere auch, ob geografisch ausgewogen berichtet wurde. Ein großer Teil der Betroffenen lebt im Globalen Süden (früher auch Entwicklungsländer oder Dritte Welt genannt), dessen medizinische und wirtschaftliche Möglichkeiten im Vergleich zum „Westen“ sehr begrenzt sind, um den Folgen der Pandemie zu begegnen. [...]
An 224 von 366 Tagen war in der „Tagesschau“ die Pandemie das Topthema. Wichtig ist dabei aber zu differenzieren und aufzuschlüsseln, über welche geografischen Räume im Zusammenhang mit dem Virus berichtet wurde, denn lediglich ein Bruchteil der Sendezeit entfiel auf die Staaten des Globalen Südens. In der Tat berichtete die „Tagesschau“ in etwa nur fünf Prozent ihrer Sendezeit zur Pandemie über den Globalen Süden, und da vor allem über China. [...]"
YouTube: Vergessene Welten Blinde Flecken
https://www.ivr-heidelberg.de/
Aussetzung der Lohnfortzahlung für Nichtgeimpfte
Dienstag, 7. September 2021
Tempolimit: Weniger CO2 und weniger Unfälle
Montag, 6. September 2021
Kann mit einer "Rote-Socken-Kampagne" Klimaschutz verhindert werden?
https://www.fr.de/meinung/die-verpasste-wende-90962229.html Stephan Hebel FR 6.9.21
Linke versucht Annäherung an Rot-Grün vgl. Süddeutsche Zeitung 5.9.21
rezo: https://www.youtube.com/watch?v=Ljcz4tA101U
Kommentar der taz https://taz.de/Rezo-veroeffentlicht-neues-Video/!5799129/
Wichtiger als die Wahrheit?
Wenn Presseleute mit Hilfswerken kooperieren, entstehen Konflikte zwischen dem Informationsinteresse und dem Interesse daran zu helfen. Dazu
Johannes Dietrich: Wichtiger als die Wahrheit FR 6.9.21
https://www.fr.de/politik/wichtiger-als-die-wahrheit-90962149.html
Aber nicht nur da gibt es diese Konflikte:
https://www.fr.de/suche/?tt=1&tx=&sb=&td=&fd=&qr=Wichtiger+als+dei+Wahrheit
In Lessings Nathan heißt es: "Für die Wahrheit alles auf das Spiel zu setzen: Leib und Leben, Gut und Blut." Das ist das Ethos des Journalismus.
Lessing lässt seinen Nathan nicht so handeln.
Dabei war Lessing doch der aufklärende, aufgeklärte Wahrheitssucher par excellence.
Er folgte sein Leben lang dem, was Camus im Mythos des Sisyphos beschrieben hat.
Nach dem Tod seiner Frau schrieb er:
Gestern liebt' ich,
Heute leid' ich,
Morgen sterb ich:
Dennoch denke ich Heut' und morgen
Gern an gestern.
Der genaue Zeitpunkt*, wann er dies Gedicht schrieb, das er als "Lied aus dem Spanischen" bezeichnete, ist mir freilich nicht einmal bekannt. -Wahrheit? Was wusste er über sein "morgen"? Doch hat er sicher viele Heute an dies Gestern gedacht. (Gestern war heute - Ingeborg Drewitz)
* "um 1780"
"Am 8. Oktober 1776 heirateten[15] er und Eva König in Jork bei Hamburg im Hause von Johannes Schuback[16]. Am Weihnachtsabend 1777 gebar sie den Sohn Traugott, der aber am folgenden Tag starb. Am 10. Januar 1778 starb auch Eva Lessing an Kindbettfieber."
Sonntag, 5. September 2021
Flutkatastrophe: Die-Chance danach
Samstag, 4. September 2021
Wer viel Energie verbraucht, hat eine große Handlungsmacht
Er kann mehr einsparen, als wer fast nichts verbraucht.
https://www.zeit.de/freunde-der-zeit/lange-nacht-der-zeit/co2-experiment-klimawandel
Freilich an dem hohen Energieverbrauch der uns umgebenden Infrastruktur kann der Einzelne nicht viel verändern und nur über Wahlen darauf Einfluss nehmen.
Aber wir sind soziale Wesen und unser Handeln kann andere beeinflussen, ähnlich zu handeln.
Das kann sich positiv und negativ auswirken. Beispiele vegan und SUV.
Die Straßenverkehrsordnung ist nur auf flüssigen Verkehr ausgerichtet. Nachhaltigkeit spielt da keine Rolle. Tempo 30 in einer Stadt wie z. B.in Paris flächendeckend einzuführen, ist in Deutschland gegenwärtig noch verboten.
Während bei den "Freunden der ZEIT" (sieh das Link oben) all die Veränderungen betrachtet werden, die nötig sind, um Klimaneutralität zu erreichen, ziemlich zeitaufwändig schon das Zuhören,
trägt rezo in dem bekannten aufregenden Tempo vor, welche Politiker alle behaupten,
Klimaneutralität sei völlig überflüssig: https://www.youtube.com/watch?v=Ljcz4tA101U
Wie es möglich ist, dass die Mehrheit der Wähler sich von dieser erschreckenden Lage ablenken lassen, scheint während Anhören des Videos kaum vorstellbar.
Dabei wissen wir von uns selbst, wie schwer es ist, sich von Denkgewohnheiten und Handlungsgewohnheiten zu lösen. Lieber reden wir uns ein, es wäre billiger, nicht umzusteuern.
Wahlentscheidungen sind noch das Einfachste, auch wenn natürlich keine Partei vor der Wahl zugeben will, wie viel geändert werden muss, damit uns in Deutschland ein ähnliches Leben erhalten bleiben kann, wie das, was wir dank einer Fülle von unverdienten Vorrechten noch haben.
Longtermism - eine fragwürdige Rechtfertigung des Elends
Eine utilitaristische Ethik, die das Elend vieler Generationen mit dem Blick auf mögliche kommende Generationen rechtfertigt:
https://www.philomag.de/artikel/longtermism-eine-neue-theorie-fuer-die-zukunft
Freitag, 3. September 2021
Carlos Mugica
Maschinenübersetzung von Google:
"Den größten Teil des Jahres 1960 verbrachte er in einer Pfarrei in der Provinz Chaco (eine der am wenigsten entwickelten Argentiniens) und wurde dann zum Vikar des Erzbischofs von Buenos Aires, Antonio Kardinal Caggiano, ernannt. Kardinal Caggiano übertrug seinen neuen Vikar eine Reihe von sowohl katholischen als auch säkularen Institutionen, darunter die Universität von Buenos Aires, wo er 1965 ein Symposium mit dem Titel "Dialog zwischen Katholiken und Marxisten" sponserte. Er lehrte als Professor für Theologie, Kinderpsychologie und Recht an der renommierten Universidad del Salvador und wurde durch seine wöchentlichen Predigten im Städtischen Radio bekannt. Mugica nahm jedoch auch den Posten des Kaplans an der Paulina de Mallinkrodt School an – einer gemeinnützigen Einrichtung im Slum neben dem Hafen der Stadt.
Mugica wurde regelmäßiger Gast bei der linken Organisation Young Catholic Students (JEC), mit der er in einer ländlichen Mission in der Provinz Santa Fe arbeitete. Einige Mitglieder des JEC gründeten jedoch 1968 die gewalttätige Montoneros-Organisation, und Mugica distanzierte sich von diesen Personen, obwohl er nicht ganz mit ihnen brach. Sowohl in der Fakultät der Universität von Buenos Aires (insbesondere Professor José Alfredo Martínez de Hoz, Professor für Agrarrecht) als auch in der örtlichen Erzdiözese (insbesondere Bischof Juan Carlos Aramburu, der zunehmend die Aktivitäten des alternden Kardinals Caggiano leitete), geriet er zunehmend in Konflikt mit Konservativen. Diese Reibungen wurden durch Mugicas Mission 1967 nach Bolivien verschärft, wo er die sterblichen Überreste des revolutionären Che Guevara bergen wollte.
Ein Priester der Dritten Welt
Er hielt sich in Paris auf, um die historischen Proteste vom Mai 1968 zu unterstützen. Während dieses Aufenthalts besuchte er den im Exil lebenden populistischen Führer Argentiniens, Juan Perón, in seinem Haus in Madrid. Perón, der zu dieser Zeit mit der Pflege von Bündnissen mit der extremen Linken in Argentinien beschäftigt war, verbrachte zehn Tage in Kuba mit Pater Mugica, der sich nach seiner Rückkehr nach Paris der Bewegung der Priester für die Dritte Welt anschloss.
Mugicas wachsendes Engagement in der Politik führte zu seiner Ablösung an der Mallinkrodt-Schule, worauf er eine Anstellung in der neuen "Christus der Arbeiter"-Kapelle des Slums sowie die Ordinierung von Kardinal Caggiano für den Posten erhielt. Er unterrichtete weiterhin Universitätsklassen und diente auch als Vikar der San Francisco Solano Parish im Arbeiterviertel Villa Luro in Buenos Aires. Sein anhaltender Aktivismus als Dritte-Welt-Priester brachte ihm jedoch den wachsenden Widerstand von Bischof Armaburu ein, und 1970 verbot der Bischof die Organisation in der Erzdiözese. Diese Differenzen erreichten einen Höhepunkt, als ein anderer JEC-Priester, Pater Alberto Carbone, unter dem Vorwurf der Mittäterschaft an der Ermordung des ehemaligen Präsidenten Pedro Aramburu durch die Montoneros festgenommen wurde. Mugica wurde zunehmend zur Zielscheibe, wurde in konservativen argentinischen Zeitungen regelmäßig für seine "Rechtfertigung von Gewalt" kritisiert und vom staatlichen Geheimdienst überwacht.
Er widersetzte sich den Befehlen, indem er im September 1970 die Beerdigung einer Reihe von hingerichteten Montoneros-Figuren leitete, die zu seiner 30-tägigen Suspendierung durch Bischof Aramburu führte. Nach der Suspendierung begann Aramburu, Mugica aktiv zu drängen, seine Gelübde aufzugeben, und Mugica begann immer kompliziertere Schritte zu unternehmen, um seinen Aufenthaltsort in der Nacht zu verbergen. Er improvisierte provisorische Quartiere im Wohnhaus seiner Eltern im Bezirk Recoleta; aber am 2. Juli 1971 explodierte eine Bombe an der Adresse. Anschließend teilte er seine Zeit zwischen dem Slum im Hafengebiet und Monasterio Benedictino Santa María auf, dem Benediktinerkloster von Bruder Mamerto Menapace in Los Toldos (einer Pampasstadt, die als Geburtsort der ehemaligen First Lady Eva Perón bekannt ist). Während einer Pressekonferenz nach der Explosion erklärte er:
Nichts und niemand wird mich daran hindern, Christus und seiner Kirche zu dienen, indem ich an der Seite der Armen für ihre Befreiung kämpfe. Wenn der Herr mir das Privileg gewährt – das ich nicht verdiene –, mein Leben bei diesem Unterfangen zu verlieren, werde ich zu seiner Verfügung stehen."
"Carlos Mugica wurde 1974 von einer paramilitärischen Terroreinheit, der Allianza Anticommunista Argentina, außerhalb der Kirche getötet, in der er gerade eben noch die Messe gefeiert hatte, als er mit einem jungen Paar über dessen bevorstehende Hochzeit sprach."
Paul Vallely: Papst Franziskus. Vom Reaktionär zum Revolutionär, S. 110
"Viren sind U-Boote des Wissens"
"Viren sind U-Boote des Wissens" (ZEIT 24.7.21)
Donnerstag, 2. September 2021
Folter zerstörte das Leben des Folterers
Folter in Guantánamo Die ZEIT Nr.36 2.9.21
Im Kampf gegen den Terror sollte Mister X den Gefangenen Mohamedou Slahi brechen. Er folterte ihn – und ging selbst daran kaputt. [...]
Wie muss man sich einen Mann vorstellen, der einen anderen foltert? In amerikanischen Akten, zum Beispiel in einem Untersuchungsbericht des Senats, ist aufgeführt, was Mister X getan hat. Es sind Schilderungen von rohester psychischer und manchmal auch physischer Gewalt