Folke Bernadotte
[...] Des Weiteren verhandelte er in seiner Funktion im Jahr 1945 mit Heinrich Himmler erfolgreich über die Freilassung der skandinavischen KZ-Häftlinge. Zusätzlich zu ca. 8000 Häftlingen skandinavischer Herkunft wurden im Rahmen dieser Mission etwa 10.000 bis 12.000 Häftlinge anderer Nationalität vor allem aus Ravensbrück und Theresienstadt zunächst im Lager Neuengamme bei Hamburg gesammelt und später nach Schweden überführt. Durchgeführt wurde diese Aktion, die in die schwedische Geschichte und die Geschichte der Rotkreuz-Bewegung als die „Weißen Busse“ eingegangen ist, kurz vor Kriegsende von ca. 250 Helfern des Schwedischen Roten Kreuzes.
Spätere Behauptungen des Stockholmer Journalisten Bosse Lindquist, dass bei der Auswahl der geretteten Häftlinge nichtjüdische den jüdischen Gefangenen vorgezogen und westeuropäische Frauen gegenüber Osteuropäerinnen bevorzugt wurden, haben Augenzeugen zurückgewiesen. Darüber hinaus spricht gegen dieses Argument, dass unter den insgesamt etwa 20.000 geretteten Häftlingen ca. 5.000 Juden waren. Einer der damals genutzten Busse steht heute in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Die Historikerin Ingrid Lomfors erhob den Vorwurf, dass die vorherige Nutzung der Weißen Busse zum Transport von etwa 2.000 französischen, russischen und polnischen Häftlingen aus dem Konzentrationslager-Neuengamme in das Lager Braunschweig eine direkte Beteiligung an den Naziverbrechen und einen schweren Bruch der Statuten der Rotkreuz-Bewegung dargestellt hätte. Gegen diesen Vorwurf spricht aus Sicht von anderen Historikern und damals direkt Beteiligten, dass die einzige Alternative das Scheitern der gesamten Aktion gewesen wäre. [...]
Während seiner Tätigkeit im ersten Palästinakrieg von 1948 legte er unter anderem den Grundstein für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Er setzte sich in den Verhandlungen mit den Israelis für eine Anerkennung des Rückkehrrechtes der palästinensischen Flüchtlinge ein, konkret bat er am 17. Juni 1948 die Israelis, die Rückkehr von 300.000 Flüchtlingen zu ermöglichen. Am 17. September 1948 wurde er zusammen mit dem UN-Beobachter André Serot von militanten Führern der jüdischen Terroristen-Gruppe Lechi, die manchmal auch als „Stern-Gruppe“ bezeichnet wird, erschossen. [...] Die Drahtzieher des Anschlags erhielten wenige Monate später trotz dringenden Tatverdachts eine Generalamnestie von der israelischen Regierung unter David Ben-Gurion. Zur Planung des Anschlages bekannte sich nach der Verjährung der israelische Journalist und Kinderbuchautor Baruch Nadel. Das Attentat sollen vier Mitglieder der Sterngruppe durchgeführt haben."
„Folke Bernadotte“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. Juli 2016, 19:25 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Folke_Bernadotte&oldid=156480385 (Abgerufen: 26. Juli 2016, 19:33 UTC)
Raoul Wallenberg gelang es durch sein entschiedenes Auftreten, Menschen vor dem sicheren Tod zu retten, indem er behauptete, sie seien Inhaber schwedischer Schutzpässe und erwirkte sogar die Rückgabe ihrer Kleidung. Er hatte sich dabei auch die Unterstützung der ungarischen Polizei gesichert, die gegen das willkürliche Auftreten der Pfeilkreuzler eintrat. Etwa 70.000 Juden überlebten im Budapester Ghetto. Kurz vor der Befreiung des Allgemeinen Ghettos soll dessen Vernichtung geplant gewesen sein, die schließlich noch verhindert wurde, da Wallenberg dem deutschen Wehrmachtsgeneral Gerhard Schmidhuber gedroht habe, ihn andernfalls als Kriegsverbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. [...] Wallenberg wollte sich auch nach der Eroberung von Budapest durch die Rote Armee weiterhin für seine Schützlinge einsetzen, deshalb wollte er den sowjetischen Kommandanten treffen. Auf dem Weg nach Debrecen wurde Wallenberg jedoch nach Moskau verschleppt. Zunächst bestätigte eine sowjetische Stelle gegenüber dem schwedischen Gesandten in Moskau, dass Wallenberg in Obhut der Roten Armee sei, was dieser sofort nach Stockholm und an die Familie Wallenberg weiterleitete. [...] Erst 1993 wurde der Haftbefehl bekannt. Kein Geringerer als der Vize-Verteidigungsminister Bulganin hatte am 17. Januar 1945 angeordnet, dass Wallenberg nach Moskau zu bringen wäre. Zusammen mit seinem Chauffeur Langfelder wurde Wallenberg in das NKWD-Gefängnis Lubjanka gebracht. Nach Aussagen von Mitgefangenen verdächtigte man Wallenberg der Spionage. Seine Herkunft aus einer schwedischen Familie der Bourgeoisie machte ihn Stalin und dem NKWD ebenfalls verdächtig. Später wurde er zwei Jahre im Lefortowo-Gefängnis in Moskau gefangengehalten. Bis Anfang 1947 ist bekannt, in welchen Zellen und Gefängnissen sich Wallenberg befand, wann und von wem er verhört wurde. Über die Zeit danach herrscht Unklarheit.
„Raoul Wallenberg“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. Juli 2016, 03:24 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Raoul_Wallenberg&oldid=155984182 (Abgerufen: 26. Juli 2016, 19:32 UTC)
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