Freitag, 27. November 2015

Journalismus oder Desinformation?

Die Tyrannei des Like, von  FR 27.11.15, S.28-29"Die Ranking-Algorhythmen von Google und Facebbok manipulieren Meinungen, laut Studien können sie sogar Wahlen entscheiden."bereits im Netz nachzulesen:Soziale Netzwerke verstärken einseitige Meinungsbildung
von  8.5.2015
"Es ist eine der großen offenen Fragen der Gesellschaft, wie sie ihre Mitglieder aus ihren Filterblasen herausbekommt oder zumindest die Wahrnehmung dafür schärft, dass wir dazu neigen, diese Blasen um uns herum zu schaffen. Uns in einer Welt, in der sich die Menschen mehrheitlich über soziale Netzwerke über das Weltgeschehen informieren, neutrale Instanzen zu bewahren, die Nachrichten tatsächlich einordnen, das ist die Herausforderung."


Ein Alarmsignal erreicht uns aus Italien: Medienforscher haben dort genauer unter die Lupe genommen, wie sich blanker Nonsens und Verschwörungstheorien im Vergleich zu halbwegs verlässlicher oder gar wissenschaftlich „geprüfter“ Information in sozialen Netzwerken wie Facebook ausbreiten. Ein Forscherteam um Walter Quattrochiocchi vom Institute for Advanced Study in Lucca hat zu diesem Zweck 270.000 Postings auf 73 Facebook-Seiten analysiert.
Das ernüchternde Fazit: Gegen gezielte oder geschrotete Desinformation haben jene Forscher und Journalisten, die altmodisch als Aufklärer unterwegs sind, kaum eine Chance. Offenbar ist das Tempo und auch die Intensität, in der sich Unfug herumspricht, also „geliked“ und „geshared“ wird, zu hoch. (Stephan Ruß-Mohl: Verschwörungstheorien, Tagesspiegel online 27.4.2015)

mehr dazu: 

Stephan Ruß-Mohl - "Rückzugsgefechte des Journalismus?"


Dr. Stefan Frerichs: Aufsätze: Nachrichtenforschung Grundlagen der Nachrichtenforschung.
Eine allgemein verständliche Einführung für Laien.

speziell zu Gatekeeper

Wegfall des Gatekeeper-Monopols der Journalisten Manfred Orle 6.1.2014



"Die klassischen Leitmedien und Gatekeeper verlieren in der Online-Kommunikation an Bedeutung. Durch Social Media sinken die Hürden für die Veröffentlichung der eigenen, privaten Meinung. Die Möglichkeit des parallelen Versendens über mehrere Kanäle verstärkt diese „Demokratisierung des Publishings“ noch." (Social Media stellen keinen Hype dar, KKundK Produktbroschüre Social Media Relations 10.11.2010)

Literatur:
Suchmaschinen als Gatekeeper in der öffentlichen Kommunikation: rechtliche Anforderungen an Zugangsoffenheit und Transparenz bei Suchmaschinen im WWW / Wolfgang Schulz; Thorsten Held; Arne Laudien. - Berlin: Vistas, 2005

Facebook:


22. April 2015: Facebook-Algorithmus: Wieder mehr Posts von Freunden 
"Facebook hat Änderungen an seinem Algorithmus angekündigt. Was die Nutzer freuen wird, dürfte für Seitenbetreiber sehr ärgerlich werden. Facebook will nämlich zukünftig wieder die Posts von Freunden in den Vordergrund rücken."




Wie funktioniert der Facebook-Algorithmus? Park7, 5.8.2014

Erklärung des Facebook-Algorithmus

Der beschriebene Mechanismus, der die Auslieferung von Inhalten bestimmt, heißt EdgeRank (inoffiziell).

Wie funktioniert EdgeRank?

Wie bestimmt Facebook, was Nutzer im sogenannten Newsfeed (den Neuigkeiten des Nutzers) angezeigt wird? Die Sichtbarkeit eines Status-Updates wird von drei Faktoren bestimmt:
  1. Affinität: Mit der Affinität ist wie die „Beziehung“  zwischen dem User und der Seite gemeint. Diese wird durch die Anzahl und Qualität der vergangenen Interaktionen (Kommentare, Likes, Teilen …) zwischen beiden bestimmt. Interaktionen werden ebenfalls unterschiedlich eingestuft.
  2. Gewichtung: Nicht jede Interaktion ist gleich viel wert. Die Interaktion mit Ihrer Seite in der Form eines Kommentars ist für Facebook mehr Wert, als ein einfacher Like, weil das Netzwerk es als höheren „Engagement-Wert“ interpretiert. Je mehr Zeit eine Interaktion mit Ihrer Seite von dem Nutzer erfordert, desto wertvoller ist sie für Ihre Reichweite.
  3. Aktualität: Wie neu ist das Status-Update? Je älter, desto unwahrscheinlicher, dass dieses Update im Newsfeed angezeigt wird. 

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