Digitalisierte Bildung: Wenn Rechner sagen, was wir lernen sollen
Interview mit Ralph Müller-Eiselt
"Wir sollten bei all dem die Lehrer nicht vergessen. Es geht nicht darum, sie durch Technik zu ersetzen. Sie werden weniger die Rolle des Wissensvermittlers spielen, sondern stärker zum Lernbegleiter werden. Eine amerikanische Lehrerin, die schon so arbeitet, sagte uns: „Endlich unterrichte ich nicht mehr Standardwissen, sondern Schüler.“"
Literatur:
Jörg Dräger, Ralph Müller-Eiselt: „Die digitale Bildungsrevolution“. Der radikale Wandel des Lernens und wie wir ihn gestalten können. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2015. 240 S., Abb., geb., 17,99 €.
Dabei wird freilich die Ambivalenz digitalen Lernens übergangen. Dazu:
"Im September präsentierte das Hochschulforum Digitalisierung, eine von der Hochschulrektorenkonferenz angeführte Allianz aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, ein Diskussionspapier, das von jeder Hochschule eine eigene digitale Agenda fordert. Das Studium müsse individuell werden angesichts der an die Universitäten strömenden Massen. (Individuell meint hier den programmatisch* erfassbaren Anteil des Individuums.) Das Argument der Kosteneinsparung ist stillschweigend mitgeführt. Universitäten mit einer schlüssigen Online-Strategie? Gibt es wenige, sagt Handke, wenn überhaupt welche. Von den 113 Digitalisierungsprojekten, die von der Bundesregierung mit 240 Millionen Euro aus den UMTS-Lizenzen gefördert wurden, existierten heute noch zwei. Eins davon betreut er selbst."(Digitalisierung der Lehre.Die Neuerfindung des Hörsaals, faz.net 5.11.15: "Der Marburger Anglist Jürgen Handke bringt die digitale Lehre im „inverted classroom“ auf neuesten Stand.")
(Hervorhebungen und Anmerkung von mir)
*programmatisch meint hier: durch Computerprogramme erfassbar.
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