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Montag, 25. Februar 2013
Die Lutherbibel
Die Lutherbibel war nicht die erste Übersetzung der Bibel ins Deutsche, aber die einflussreichste.
Das Neue Testament übersetzte Luther 1522 bei seinem unfreiwilligen Aufenthalt auf der Wartburg nach dem Wormser Reichstag 1521. Die vollständige Übersetzung der Bibel lag 1534 vor. An der Übersetzung hatten mehrere weitere Theologen einigen Anteil, insbesondere Philipp Melanchthon. Die bildkräftige, einprägsame Sprache ist aber vor allem Luther zu verdanken. (sieh: Luthers Wortschöpfungen)
Für die Übersetzung der alttestamentlichen Propheten griff die Lutherbibel auf die Übersetzung von von Ludwig Hätzer und Johannes Denk zurück, die 1527 erschienen war.
Samstag, 23. Februar 2013
Donnerstag, 21. Februar 2013
Wie sollen wissenschaftliche Arbeiten gefiltert werden, damit es nicht zur Informationsüberflutung kommt?
Muss ich das lesen? Wissenschaftliche Texte mit Ablaufdatum:
Videomittschnitt von Prof. Dr. Valentin Groebners Vortrag auf der Konferenz "Rezensieren - Kommentieren - Bloggen: Wie kommunizieren Geisteswissenschaftler in der digitalen Zukunft?" (#rkb13)
Mein Text hier versucht eine Vorinformation, die helfen kann, zu prognostizieren, ob das Video weitere nützliche Informationen für einen enthält. In spitzen Klammern meine Kommentare.
[Beispiele für Problembewusstsein: 1920, Enzensberger, Roland Bahr]
Quantifizierungsoptimismus. Wurzelngehen auf 1870 zurück.
Versprechung: Gemeinsamkeit der Arbeit macht Mühen der Arbeit unnötig.
Groebner: "Erlösungsversprechen seit 1996", "Ankündigung ist die Botschaft"
Kriterien für wissenschaftlich: neu, nachprüfbar, zuzuordnen an den "richtigen Platz" (so dass man damit weiter arbeiten kann)
Schon früher: Humanisten versandten Briefe an Mitwissenschaftler und Mäzene (man konnte sich unsterblich blamieren), später wissenschaftl. Zeitschriften,
Wissenschaft braucht schnellen Austausch und guten Speicher (Internet entstand aus der Übernahme eines militär. Instruments für wissenschaftl. Zwecke)
Dauernder Druck der Erneuerung ist wissenschaftstypisch. Aber Wissenschaftsorganisation ist in Disziplinen aufgeteilt und hierarchisch. Fachsprache: Schutz vor neuem Wissen. double bind für junge Wissenschaftler: Das Neue muss in der alten Fachsprache vorgetragen werden. Um gehört zu werden, muss man unverschämt und witzig sein. Es gibt zu viele Texte, das freiwillige Publikum fehlt. Nur Produzenten hören zu.
Informations/Wissensexplosion mit den Reaktionen darauf. Schon seit über 100 Jahren.
Gesucht: Informationen 2. Ordnung. Knapp ist nicht Speicherplatz, sondern Lesezeit <und Verarbeitungszeit -Ff>
Netz Traum von Erlösung durch Beschleunigung; die anderen sollen hinter einem zurückgeblieben sein.
Groebner: recensio.net Kommentare sind Mangelware
Peter Haber: Internet wird Papier ersetzen, darauf muss man sich vorbereiten
Wir arbeiten, um den Content zu schaffen, den die Anbieter haben wollen.
Netz: Konglomerat wirtschaftl. Interessen - billige Elektrizität dafür nötig. Serverparks zu ignorieren ist bestenfalls naiv, oder etwas "anderes".
Neues [in mittelalterl. Geschichte] stets erst in Zeitschrift, erst später im Netz.
Netz super für erste Entwürfe. Abgeschlossenes geht im Netz unter.
Wer rasch Infos haben will, sucht Resultate. Man hört nach 10 Zeilen auf zu lesen.
Im Netz setzt sich Informationsfilterung durch.
Kontrollfragen:
1. Wer bin ich? Für wen schreibe ich? Verwendbarkeit.
2. Hilft mein Text bei der Verdichtung von Information? Ästhetische Formen erzwingen Verdichtung. Reduktion auf "durchschlagskräftige Rätsel".
Gute Zeitschriften wirken als Filter. Sammelbände nicht.
"Bücher sind Resultat" <Sammelband als Gegenbeispiel>
Gedruckte Infospeicher stabilisiert durch Gedrucktes.
Buchempfehlung:
Luhan: Buch auf S.69 lesen gibt kurze Information über das ganze Buch
Die Buchtitel nennt Groebner nicht, sondern lässt sie an die Wand werfen.
Diskussion auf der Tagung:
"Nachwuchswissenschaftler: Werden neue Formen des Publizierens Rezensionen überflüssig machen oder (nur) ihre Gestalt verändern?"
mit
Prof. Dr. Valentin Groebner
Dr. Oliver Hülden (LMU München)
Dr. Anne Lipp (DFG)
Prof. Dr. Winfried Schulze (Stiftung Mercator, Universität Paderborn)
Dr. Thorsten Thiel (Exzellenzcluster "Normative Ordnungen/theorieblog.de) http://www.theorieblog.de/
Moderation: Thierry Chervel (perlentaucher.de)
Thiel: Naivität der Nachwuchswissenschaftler gibt es gar nicht. Aber es gibt stärkere Kommunikation zwischen ihnen und auch international.
Studenten nehmen das auch in den freien Formaten besser wahr.
Hülden: Klassischer Archäologe mit Facebookseite für seine Inhalte, sonst nur in wissenschaftl. Publikationen alten Stils, Frage an Thiel nach Adressaten
Thiel: Öffentlichkeit ansprechen, Zugriffszahlen (ca. 1400 Studenten über Facebook) Kein Versuch, wissenschaftl. Reputation zu erlangen.
Chervel: meist Publikationen doch zuerst digitalisiert
Lipp: Netz ist die Weiterentwicklung der Gelehrtenpublikation, ob wir uns das wünschen oder nicht.
Groebner hat wohl aus dramaturgischen Gründen nur die Kritik am Netz formuliert.
Frage: Welche Zwecke erfüllen bisherige Traditionen? - Innovationspotential des Denkens wird behindert
Schulze: Diskussion über Informationsüberflutung gab es schon im Humanismus. Vor 10 Jahren Akademiker geschockt von Kindle. Jetzt ist er da. Gegenwärtig geht universitypress tendenziell pleite.
Groebner: Gegensatz gedruckt gegen nicht gedruckt ist schief. Wichtig ist: offen, stets veränderbar gegen abgeschlossene Infos, auf die man sich beziehen kann, Verwendbarkeit.
Man sollte nicht auf eigene Entscheidungen verzichten, auf seine Verantwortung
Lipp: Mit anderen technischen Möglichkeiten kann man neue Methoden anwenden, man gibt keine Verantwortung auf. - Auch Bücher leben eine Zeit lang weiter im Diskurs, dann nicht mehr.
Groebner hat ihr zu sehr polarisiert.
Schulze: Manche Naturwissenschaftler produzieren nur fürs Netz, durchaus auch, weil Ergebnisse immer schneller überholt werden.
Hülden: Im angelsächs. Raum gibt es viel Wissenschaftskommunikation im Netz. - Als Archäöloge: Wer nimmt die Quellen wahr?
Thiel: Man lernt schneller Diskussionsstand.
Hülden: Studenten werden dadurch oberflächlicher.
Groebner: Netz zu unübersichtlich
Chervel: Wikipedia stellt aktuellen Stand dar mit (in den Versionen) dem Verlauf, wie es zu dem Stand kam.
Publikum: Internet kann ein sehr guter Filter werden (wohl indirekt auf Wikipedia anspielend), man müsste herausfinden wie.
Publikum: Gerade Archäologen könnten Zwischenergebnisse ihrer Grabungen schneller publizieren, also die Quellen.
Publikum: Abstract als das wirkliche Resultat. Das steht im Netz.
Thiel: Blog gar nicht so neu, sondern ein Konglomerat von Verschiedenem.
Groebner: Abstract versucht Metadaten bereitzustellen. Wie weit kann das im Netz verantwortlich weiterentwickelt werden. Abstract kann Buch nicht zureichend exakt wiederzugeben.
Publikum: In Naturwissenschaften Texte zwar im Internet, aber dennoch weiter peer-to-peer-Entscheidung zur Publikation.
Publikum: Man kann zwar veröffentlichen, aber man wird nicht publiziert. Die peer-to-peer-Entscheidung kostet Geld.
Publikum: Unterschiedl. Nutzung des Netzes; nur Publikation oder als Netzwerk. Erst als Netzwerk wird das Netz zur Ideologie/Religion mit missionarischem Charakter.
Groebner: Schon 20 Jahre Netz, schon 20 J. Heilsversprechen, immer noch unerfüllt, trotz bester technischer Möglichkeiten.
Publikum: Rolle der Rezensionen. Als Zeitschriftenpublizist stelle ich Rezensionen unverkürzt ins Netz.
Im Netz lesen über 2 Mill. Nutzer in einem Netzwerk, das ihnen <ähnlich wie amazon> Informationen gibt, was zu dem gerade bearbeiteten Thema an anderen wichtigen Arbeiten gibt.
Publikum: Netzwerkfunktion des Internet hat Vorzug leichterer Interessenverfolgung. Für Nachwuchswissenschaftler Selbstdarstellung, für Tagungsorganisatoren Herausfinden, wer an welchem Thema arbeitet (+ Eindruck, wie qualifiziert er das tut).
Diskussion in der Blogosphäre:
Jan Hodel: Die Groebner-Kontroverse. Oder: Zu Sinn und Unsinn von Wissenschaftsblogs
(Dort ist die weitere Diskussion verlinkt.)
Dies ist kein Schnipsel mehr und wird demnächst auf den Blog Fontanefan verlagert.
Videomittschnitt von Prof. Dr. Valentin Groebners Vortrag auf der Konferenz "Rezensieren - Kommentieren - Bloggen: Wie kommunizieren Geisteswissenschaftler in der digitalen Zukunft?" (#rkb13)
Mein Text hier versucht eine Vorinformation, die helfen kann, zu prognostizieren, ob das Video weitere nützliche Informationen für einen enthält. In spitzen Klammern meine Kommentare.
[Beispiele für Problembewusstsein: 1920, Enzensberger, Roland Bahr]
Quantifizierungsoptimismus. Wurzelngehen auf 1870 zurück.
Versprechung: Gemeinsamkeit der Arbeit macht Mühen der Arbeit unnötig.
Groebner: "Erlösungsversprechen seit 1996", "Ankündigung ist die Botschaft"
Kriterien für wissenschaftlich: neu, nachprüfbar, zuzuordnen an den "richtigen Platz" (so dass man damit weiter arbeiten kann)
Schon früher: Humanisten versandten Briefe an Mitwissenschaftler und Mäzene (man konnte sich unsterblich blamieren), später wissenschaftl. Zeitschriften,
Wissenschaft braucht schnellen Austausch und guten Speicher (Internet entstand aus der Übernahme eines militär. Instruments für wissenschaftl. Zwecke)
Dauernder Druck der Erneuerung ist wissenschaftstypisch. Aber Wissenschaftsorganisation ist in Disziplinen aufgeteilt und hierarchisch. Fachsprache: Schutz vor neuem Wissen. double bind für junge Wissenschaftler: Das Neue muss in der alten Fachsprache vorgetragen werden. Um gehört zu werden, muss man unverschämt und witzig sein. Es gibt zu viele Texte, das freiwillige Publikum fehlt. Nur Produzenten hören zu.
Informations/Wissensexplosion mit den Reaktionen darauf. Schon seit über 100 Jahren.
Gesucht: Informationen 2. Ordnung. Knapp ist nicht Speicherplatz, sondern Lesezeit <und Verarbeitungszeit -Ff>
Netz Traum von Erlösung durch Beschleunigung; die anderen sollen hinter einem zurückgeblieben sein.
Groebner: recensio.net Kommentare sind Mangelware
Peter Haber: Internet wird Papier ersetzen, darauf muss man sich vorbereiten
Wir arbeiten, um den Content zu schaffen, den die Anbieter haben wollen.
Netz: Konglomerat wirtschaftl. Interessen - billige Elektrizität dafür nötig. Serverparks zu ignorieren ist bestenfalls naiv, oder etwas "anderes".
Neues [in mittelalterl. Geschichte] stets erst in Zeitschrift, erst später im Netz.
Netz super für erste Entwürfe. Abgeschlossenes geht im Netz unter.
Wer rasch Infos haben will, sucht Resultate. Man hört nach 10 Zeilen auf zu lesen.
Im Netz setzt sich Informationsfilterung durch.
Kontrollfragen:
1. Wer bin ich? Für wen schreibe ich? Verwendbarkeit.
2. Hilft mein Text bei der Verdichtung von Information? Ästhetische Formen erzwingen Verdichtung. Reduktion auf "durchschlagskräftige Rätsel".
Gute Zeitschriften wirken als Filter. Sammelbände nicht.
"Bücher sind Resultat" <Sammelband als Gegenbeispiel>
Gedruckte Infospeicher stabilisiert durch Gedrucktes.
Buchempfehlung:
Luhan: Buch auf S.69 lesen gibt kurze Information über das ganze Buch
Die Buchtitel nennt Groebner nicht, sondern lässt sie an die Wand werfen.
Diskussion auf der Tagung:
"Nachwuchswissenschaftler: Werden neue Formen des Publizierens Rezensionen überflüssig machen oder (nur) ihre Gestalt verändern?"
mit
Prof. Dr. Valentin Groebner
Dr. Oliver Hülden (LMU München)
Dr. Anne Lipp (DFG)
Prof. Dr. Winfried Schulze (Stiftung Mercator, Universität Paderborn)
Dr. Thorsten Thiel (Exzellenzcluster "Normative Ordnungen/theorieblog.de) http://www.theorieblog.de/
Moderation: Thierry Chervel (perlentaucher.de)
Thiel: Naivität der Nachwuchswissenschaftler gibt es gar nicht. Aber es gibt stärkere Kommunikation zwischen ihnen und auch international.
Studenten nehmen das auch in den freien Formaten besser wahr.
Hülden: Klassischer Archäologe mit Facebookseite für seine Inhalte, sonst nur in wissenschaftl. Publikationen alten Stils, Frage an Thiel nach Adressaten
Thiel: Öffentlichkeit ansprechen, Zugriffszahlen (ca. 1400 Studenten über Facebook) Kein Versuch, wissenschaftl. Reputation zu erlangen.
Chervel: meist Publikationen doch zuerst digitalisiert
Lipp: Netz ist die Weiterentwicklung der Gelehrtenpublikation, ob wir uns das wünschen oder nicht.
Groebner hat wohl aus dramaturgischen Gründen nur die Kritik am Netz formuliert.
Frage: Welche Zwecke erfüllen bisherige Traditionen? - Innovationspotential des Denkens wird behindert
Schulze: Diskussion über Informationsüberflutung gab es schon im Humanismus. Vor 10 Jahren Akademiker geschockt von Kindle. Jetzt ist er da. Gegenwärtig geht universitypress tendenziell pleite.
Groebner: Gegensatz gedruckt gegen nicht gedruckt ist schief. Wichtig ist: offen, stets veränderbar gegen abgeschlossene Infos, auf die man sich beziehen kann, Verwendbarkeit.
Man sollte nicht auf eigene Entscheidungen verzichten, auf seine Verantwortung
Lipp: Mit anderen technischen Möglichkeiten kann man neue Methoden anwenden, man gibt keine Verantwortung auf. - Auch Bücher leben eine Zeit lang weiter im Diskurs, dann nicht mehr.
Groebner hat ihr zu sehr polarisiert.
Schulze: Manche Naturwissenschaftler produzieren nur fürs Netz, durchaus auch, weil Ergebnisse immer schneller überholt werden.
Hülden: Im angelsächs. Raum gibt es viel Wissenschaftskommunikation im Netz. - Als Archäöloge: Wer nimmt die Quellen wahr?
Thiel: Man lernt schneller Diskussionsstand.
Hülden: Studenten werden dadurch oberflächlicher.
Groebner: Netz zu unübersichtlich
Chervel: Wikipedia stellt aktuellen Stand dar mit (in den Versionen) dem Verlauf, wie es zu dem Stand kam.
Publikum: Internet kann ein sehr guter Filter werden (wohl indirekt auf Wikipedia anspielend), man müsste herausfinden wie.
Publikum: Gerade Archäologen könnten Zwischenergebnisse ihrer Grabungen schneller publizieren, also die Quellen.
Publikum: Abstract als das wirkliche Resultat. Das steht im Netz.
Thiel: Blog gar nicht so neu, sondern ein Konglomerat von Verschiedenem.
Groebner: Abstract versucht Metadaten bereitzustellen. Wie weit kann das im Netz verantwortlich weiterentwickelt werden. Abstract kann Buch nicht zureichend exakt wiederzugeben.
Publikum: In Naturwissenschaften Texte zwar im Internet, aber dennoch weiter peer-to-peer-Entscheidung zur Publikation.
Publikum: Man kann zwar veröffentlichen, aber man wird nicht publiziert. Die peer-to-peer-Entscheidung kostet Geld.
Publikum: Unterschiedl. Nutzung des Netzes; nur Publikation oder als Netzwerk. Erst als Netzwerk wird das Netz zur Ideologie/Religion mit missionarischem Charakter.
Groebner: Schon 20 Jahre Netz, schon 20 J. Heilsversprechen, immer noch unerfüllt, trotz bester technischer Möglichkeiten.
Publikum: Rolle der Rezensionen. Als Zeitschriftenpublizist stelle ich Rezensionen unverkürzt ins Netz.
Im Netz lesen über 2 Mill. Nutzer in einem Netzwerk, das ihnen <ähnlich wie amazon> Informationen gibt, was zu dem gerade bearbeiteten Thema an anderen wichtigen Arbeiten gibt.
Publikum: Netzwerkfunktion des Internet hat Vorzug leichterer Interessenverfolgung. Für Nachwuchswissenschaftler Selbstdarstellung, für Tagungsorganisatoren Herausfinden, wer an welchem Thema arbeitet (+ Eindruck, wie qualifiziert er das tut).
Diskussion in der Blogosphäre:
Jan Hodel: Die Groebner-Kontroverse. Oder: Zu Sinn und Unsinn von Wissenschaftsblogs
(Dort ist die weitere Diskussion verlinkt.)
Dies ist kein Schnipsel mehr und wird demnächst auf den Blog Fontanefan verlagert.
Dienstag, 19. Februar 2013
Yoani Sánchez
Bloggerin Yoani Sánchez darf aus Kuba ausreisen.
Sie ist Bloggern ein Vorbild.
Freilich auf diesem Blog versuche ich nicht ihr nachzueifern. Dieser Blog sammelt vielmehr meine unkommentierten Zeitungsausschnitte.
Sie ist Bloggern ein Vorbild.
Freilich auf diesem Blog versuche ich nicht ihr nachzueifern. Dieser Blog sammelt vielmehr meine unkommentierten Zeitungsausschnitte.
Sonntag, 17. Februar 2013
Donnerstag, 14. Februar 2013
Sotomayor
Supreme Court
Wikipedia
Autobiographie:
"Sotomayor’s father died when she was 9, and she thinks to herself, with the sharp pragmatism of a child that age, “Maybe it would be easier this way.” But Sotomayor’s mother did not rise with relief from her loss; she shut herself in her dark bedroom for a long season of grief. So Sotomayor became a library rat, though without any guidance." (NYT)
Wikipedia
Autobiographie:
"Sotomayor’s father died when she was 9, and she thinks to herself, with the sharp pragmatism of a child that age, “Maybe it would be easier this way.” But Sotomayor’s mother did not rise with relief from her loss; she shut herself in her dark bedroom for a long season of grief. So Sotomayor became a library rat, though without any guidance." (NYT)
Mittwoch, 13. Februar 2013
Kapitalismus, Burnout und die Piraten
Schirrmacher über Kapitalismus: Ego (rezensiert von J. Augstein)
Burnout und die Piraten (von Sascha Lobo)
"Demnach wäre die Volksstörung Burnout nur der erste Ausläufer von den Folgen einer digitalen Gesellschaft, in denen sich die sozialen Mechanismen des Internets ungünstig kreuzen mit dem Krisenkrakenkapitalismus." (Lobo)
Burnout und die Piraten (von Sascha Lobo)
"Demnach wäre die Volksstörung Burnout nur der erste Ausläufer von den Folgen einer digitalen Gesellschaft, in denen sich die sozialen Mechanismen des Internets ungünstig kreuzen mit dem Krisenkrakenkapitalismus." (Lobo)
Labels:
Burnout,
Kapitalismus,
Kapitalismuskritik,
Piratenpartei
Dienstag, 12. Februar 2013
Wie man Umfragen interpretieren kann
Umfrage von der ZEIT interpretiert
Ich interpretiere sie anders. Wie sehen Sie's?
Die ZEIT schreibt:
"Bei den Jungen ist das Bild sogar noch eindeutiger. Der Anteil derer, die nicht weniger arbeiten wollen, wenn das Gehaltseinbußen mit sich bringt, beträgt bei den 16- bis 24-Jährigen sogar 86 Prozent. Das widerspricht erst mal der populär gewordenen These, dass vor allem junge, gut qualifizierte Arbeitnehmer die Arbeitszeiten herunterhandeln, und dafür auf Gehalt verzichten."
Ich lese daraus, dass es offenbar über 14% "junge, gut qualifizierte Arbeitnehmer" gibt, von denen die Mehrheit weniger arbeiten und "dafür auf Gehalt verzichten" will.
Sollte ein(e) 16jährige(r) Auszubildende(r) einen guten Grund haben, auf "Gehalt" (gemeint: Ausbildungsvergütung) zu verzichten, um weniger arbeiten zu müssen?
(Allenfalls, weil sie/er mit Schwarzarbeit wesentlich mehr verdient.)
Entsprechend lassen sich fast alle anderen Interpretationen der ZEIT als mutig bis mutwillig erkennen.
Ich interpretiere sie anders. Wie sehen Sie's?
Die ZEIT schreibt:
"Bei den Jungen ist das Bild sogar noch eindeutiger. Der Anteil derer, die nicht weniger arbeiten wollen, wenn das Gehaltseinbußen mit sich bringt, beträgt bei den 16- bis 24-Jährigen sogar 86 Prozent. Das widerspricht erst mal der populär gewordenen These, dass vor allem junge, gut qualifizierte Arbeitnehmer die Arbeitszeiten herunterhandeln, und dafür auf Gehalt verzichten."
Ich lese daraus, dass es offenbar über 14% "junge, gut qualifizierte Arbeitnehmer" gibt, von denen die Mehrheit weniger arbeiten und "dafür auf Gehalt verzichten" will.
Sollte ein(e) 16jährige(r) Auszubildende(r) einen guten Grund haben, auf "Gehalt" (gemeint: Ausbildungsvergütung) zu verzichten, um weniger arbeiten zu müssen?
(Allenfalls, weil sie/er mit Schwarzarbeit wesentlich mehr verdient.)
Entsprechend lassen sich fast alle anderen Interpretationen der ZEIT als mutig bis mutwillig erkennen.
Montag, 11. Februar 2013
Geschichtsunterricht
Rollenspiel und Perspektivenübernahme
Kein richtiger Geschichtsunterricht im Falschen?
Historische Stichworte
Kein richtiger Geschichtsunterricht im Falschen?
Historische Stichworte
Egotrip der Kapitalisten
"Irgendwie ist uns in Europa entgangen, mit welchen gigantischen Hoffnungen die Wall Street ihre Physiker empfing: als Menschen, die gemeinsam mit den Ökonomen etwas schaffen würden, das der Atombombe gleichkäme. (...) Es war die Verschmelzung von Ökonomie, Physik und Gesellschaftstheorie zu einer neuen Praxis der sozialen Physik." Würde Sahra Wagenknecht das sagen, das System würde mit den Schultern zucken. Wenn Schirrmacher das sagt, zuckt das System zusammen.Das schreibt Jakob Augstein in SPON.
Ich werde mich auch dazu äußern, muss aber erst noch lernen.
Schirrmacher auf die Frage: "Würden Sie es als Beleidigung empfinden, wenn man Sie heute als links bezeichnet?"
"Beleidigung? Darauf käme ich sowieso nicht. Ich finde auch nicht, dass ich mich verändert habe. Ich bin wie wir alle nur Zeuge eines Denkens, das zwangsläufig in die Privatisierung von Gewinnen und die Vergesellschaftung von Schulden führte. Ich war es auch nicht, der die Verstaatlichung von Banken forderte. Das waren Banker."
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Kapitalismus,
Kapitalismuskritik,
Schirrmacher
Freitag, 8. Februar 2013
Kinderbuchdebatte: Arbeitsblätter für den Unterricht
zu finden bei ZEIT-Arbeitsblätter Februar 2013
Labels:
Neger,
political correctness,
politische Korrektheit
Donnerstag, 7. Februar 2013
Konfliktarm kontrovers diskutieren
Bei Verwendung von de Bonos Denkhüten "können kontroverse Gedanken und Ideen geäußert werden, ohne dass die vorschlagende Person sich rechtfertigen muss. Die Teilnehmer können sich immer auf ihre jeweilige Rolle berufen. Dadurch wird das Konfliktpotenzial gesenkt."
Labels:
de Bono,
Konflikteindämmung,
Kreativität
Wie es sich mit Roma in einem Haus lebt
Ein Bericht, von Vorurteilen und ernsthaften Problemen mit anschließender ernsthafter Diskussion in den Kommentaren.
Mittwoch, 6. Februar 2013
Schon wieder gelernt
Weil ich gerade mal nichts Zweckbestimmtes tun wollte, habe ich ausnahmsweise Sascha Lobos Beitrag zu Cyber-Stalking in Spiegel online gelesen und bin über einen seiner Links auf diesen Kommentar gestoßen:
Wir haben einen miserablen Nachstellungsparagraphen, der kaum Opfer schützt. Zum Glück ist eine Nachbesserung in Sicht! Ich habe selbst zweieinhalb Jahre lang unter einem Stalker gelitten, einem der täglich mehrmals vor meinem Haus aufgetaucht ist und gedroht hat mein Kind und mich zu töten, während er versuchte unsere Tür einzutreten. Ich habe meine Geschichte, genau wie Du, öffentlich gemacht! Ein Aufschrei in den eigenen vier Wänden bringt nichts! Wir müssen mit unseren Geschichte, mit unseren Gefühlen, unserer Hilflosigkeit an die Öffentlichkeit gehen, wir müssen zeigen das wir Hilfe wollen, diese aber oft nicht oder erst sehr spät bekommen. Es interessiert sich leider kein Mensch und vor allem kein Politiker, für verborgene Aufschreie :-(Nicht alles, was in den Tweets zu #aufschrei stand, lohnte das Lesen. Dieser Kommentar und der Blogbeitrag, der ihn veranlasste, rechtfertigte Tausende von überflüssigen Tweets. Dabei habe ich allenfalls ein Dutzend überflüssige gelesen.
Dienstag, 5. Februar 2013
Schavans Promotion
Ohne den Text von Schavans Promotion und ohne auch nur eine der kritisierten Stellen zu kennen, habe ich aufgrund meiner Kenntnis des damaligen Wissenschaftsbetriebs angenommen, dass die Kritik an ihrer Arbeit überzogen ist.
Jetzt kenne ich die Begründung für die Aberkennung des Doktortitels und das Abstimmungsergebnis und hätte Lust mir ein eigenes Urteil zu bilden. In der Begündung heißt es u.a.:
In den 60er und 70er Jahren haben wir uns gelegentlich auf Zitierverfahren höchst honoriger Professoren aufmerksam gemacht, die wir nicht korrekt fanden. Als Plagiat hätten wir so etwas nicht bezeichnet, allenfalls das Zitieren aus studentischen Arbeiten ohne den leisesten Hinweis, dass in dem vorliegenden Kontext ein Seminar, Staatsarbeiten o.a. auf das vorgelegte Ergebnis einen Einfluss gehabt haben könnten.
Deswegen würde es mich in der Tat interessieren, was die Grundlage für so ein energisches Urteil war.
Ergänzungen vom 8.2.:
1) Im Zusammenhang mit einem Artikel über die Plagiatsaffären bringt die Süddeutsche Zeitung jetzt Passagen, die der Gutachter kritisiert haben soll. In einer dieser Passagen weist Schavan fortlaufend daraufhin, dass sie Luhmann referiert. Das war damals ein gängiges Verfahren. Einzelne Wörter des referierten Textes als Zitat zu kennzeichnen, behindert den Lesefluss enorm. Dagegen hat man vom Autor geprägte Fachtermini in einer referierenden Passage allerdings sehr wohl durch Anführungszeichen hervorgehoben.
Andere Passagen sind dagegen in der Tat kritikwürdig. So hat sie Quellen nicht etwa nur nach der Sekundärliteratur zitiert, sondern als Zitat aus dieser Sekundärliteratur bezeichnet.
Auf S.135 der Dissertation referiert sie sogar eindeutig Piaget mit Baldwins Worten (Plagiat). Zwar zitiert sie mit der nächsten Anmerkung Baldwin selbst, doch ohne den dauerden Parallelvergleich mit dessen Text kann man das Referat zu Piaget nicht als Baldwins Wortlaut erkennen.
2) Umfrage der ZEIT: 60 % für Schavans Rücktritt. Wie viele davon kennen die Basis der Fakultätsentscheidung? Ich jedenfalls nur unvollständig. Das, was ich kenne, freilich überzeugt mich nicht. Dazu eine Bemerkung, die ich von Philipp Schmidt von MIT Media Lab gehört habe: "Abschlüsse werden weniger interessant als die Arbeitsbiographie" (natürlich nicht wörtlich zitiert. Nachzuhören: hier)
Ergänzung vom 7.2.13:
Für falsch halte ich in jedem Fall die Skandalisierung, die hier - schon wieder einmal - stattfindet. Obwohl der Fall Schavan durchaus kompliziert ist, wird einmal im Brustton der Überzeugung gefordert, Schavan müsse zurücktreten, selbst, wenn ihr der Doktortitel zu Unrecht aberkannt worden sein sollte, und andererseits verkündet, der Fall Schavan sei eine Schande für die Universität Düsseldorf, weil man in diesem Fall kein Sonderrecht geschaffen, sondern einfach das übliche Verfahren angewendet habe.
Dass die Öffentlichkeit und damit auch die mit dem Internet wenig vertrauten Professoren durch den Fall Guttenberg dafür sensibilisiert worden sind, wie leicht mit den heutigen technischen Möglichkeiten Plagiate möglich sind, dass sie aber auch mit zumutbarem Aufwand entdeckt werden können, war höchste Zeit.
Die Gefahr, dass Promotionen als Qualifikationsnachweis entwertet werden könnten, war zu groß.
Und wenn ein Politiker am Anfang einer steilen Karriere so hartnäckig einen schweren Fall von Plagiat leugnet, dann müssen das politische System, die Wissenschaftsöffentlichkeit und die öffentliche Meinung dafür sorgen, dass er damit nicht durchkommt.
Unsere Gesellschaft kann aber kein Interesse daran haben, dass alle Promotionen der 60er, 70er und 80er Jahre daraufhin untersucht werden, ob überall die damals gültigen Standards eingehalten wurden. An dem damaligen wissenschaftlichen Standard ändert sich dadurch nichts. Und wenn Politiker zukünftig nicht mehr über Korruption oder weniger eindeutige Anpassung an wirtschaftliche Interessen einer zahlungskräftigen Minderheit mehr stürzen können, sondern die Tatsache, ob sie vor Jahrzehnten eine fragwürdige Promotion verfasst haben oder nicht, viel schwerer wiegt, läuft etwas falsch.
Ich weiß nicht, ob Frau Schavan der Doktortitel zu recht aberkannt wurde, und ich bin der Überzeugung, dass eine Ministerin, der durch alle Instanzen nachgewiesen worden ist, dass sie bei allen vorliegenden wissenschaftlichen Qualifikationsnachweisen betrogen hat, nicht als Wissenschaftsministerin geeignet ist.
Mich stört aber erheblich, dass in der Öffentlichkeit von beiden Seiten so argumentiert wird, als ob der Fall klar zutage liege.
Freilich stört mich weit mehr, wie perfekt es in der Öffentlichkeit der Bundesrepublik gelungen ist, zu verdrängen, wie groß die Gefahren des menschengemachten Klimanwandels sind und vergleichsweise kostengünstig die Maßnahmen ihn einzudämmen noch sind. Nur noch sehr kurze Zeit (vgl. 2052).
Jetzt kenne ich die Begründung für die Aberkennung des Doktortitels und das Abstimmungsergebnis und hätte Lust mir ein eigenes Urteil zu bilden. In der Begündung heißt es u.a.:
Der Fakultätsrat hat sich nach dieser grundsätzlichen Klärung in seinen Beratungen nach gründlicher Prüfung und Diskussion abschließend die Bewertung des Promotionsausschusses zu eigen gemacht, dass in der Dissertation von Frau Schavan in bedeutendem Umfang nicht gekennzeichnete wörtliche Übernahmen fremder Texte zu finden sind. Die Häufung und Konstruktion dieser wörtlichen Übernahmen, auch die Nichterwähnung von Literaturtiteln in Fußnoten oder sogar im Literaturverzeichnis ergeben der Überzeugung des Fakultätsrats nach das Gesamtbild, dass die damalige Doktorandin systematisch und vorsätzlich über die gesamte Dissertation verteilt gedankliche Leistungen vorgab, die sie in Wirklichkeit nicht selbst erbracht hatte. Die Entgegnungen von Frau Schavan konnten dieses Bild nicht entkräften. Daher hat der Fakultätsrat Tatbestand einer vorsätzlichen Täuschung durch Plagiat festgestellt.Das Abstimmungsergebnis war: 13 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen. Spiegel online
In den 60er und 70er Jahren haben wir uns gelegentlich auf Zitierverfahren höchst honoriger Professoren aufmerksam gemacht, die wir nicht korrekt fanden. Als Plagiat hätten wir so etwas nicht bezeichnet, allenfalls das Zitieren aus studentischen Arbeiten ohne den leisesten Hinweis, dass in dem vorliegenden Kontext ein Seminar, Staatsarbeiten o.a. auf das vorgelegte Ergebnis einen Einfluss gehabt haben könnten.
Deswegen würde es mich in der Tat interessieren, was die Grundlage für so ein energisches Urteil war.
Ergänzungen vom 8.2.:
1) Im Zusammenhang mit einem Artikel über die Plagiatsaffären bringt die Süddeutsche Zeitung jetzt Passagen, die der Gutachter kritisiert haben soll. In einer dieser Passagen weist Schavan fortlaufend daraufhin, dass sie Luhmann referiert. Das war damals ein gängiges Verfahren. Einzelne Wörter des referierten Textes als Zitat zu kennzeichnen, behindert den Lesefluss enorm. Dagegen hat man vom Autor geprägte Fachtermini in einer referierenden Passage allerdings sehr wohl durch Anführungszeichen hervorgehoben.
Andere Passagen sind dagegen in der Tat kritikwürdig. So hat sie Quellen nicht etwa nur nach der Sekundärliteratur zitiert, sondern als Zitat aus dieser Sekundärliteratur bezeichnet.
Auf S.135 der Dissertation referiert sie sogar eindeutig Piaget mit Baldwins Worten (Plagiat). Zwar zitiert sie mit der nächsten Anmerkung Baldwin selbst, doch ohne den dauerden Parallelvergleich mit dessen Text kann man das Referat zu Piaget nicht als Baldwins Wortlaut erkennen.
2) Umfrage der ZEIT: 60 % für Schavans Rücktritt. Wie viele davon kennen die Basis der Fakultätsentscheidung? Ich jedenfalls nur unvollständig. Das, was ich kenne, freilich überzeugt mich nicht. Dazu eine Bemerkung, die ich von Philipp Schmidt von MIT Media Lab gehört habe: "Abschlüsse werden weniger interessant als die Arbeitsbiographie" (natürlich nicht wörtlich zitiert. Nachzuhören: hier)
Ergänzung vom 7.2.13:
Für falsch halte ich in jedem Fall die Skandalisierung, die hier - schon wieder einmal - stattfindet. Obwohl der Fall Schavan durchaus kompliziert ist, wird einmal im Brustton der Überzeugung gefordert, Schavan müsse zurücktreten, selbst, wenn ihr der Doktortitel zu Unrecht aberkannt worden sein sollte, und andererseits verkündet, der Fall Schavan sei eine Schande für die Universität Düsseldorf, weil man in diesem Fall kein Sonderrecht geschaffen, sondern einfach das übliche Verfahren angewendet habe.
Dass die Öffentlichkeit und damit auch die mit dem Internet wenig vertrauten Professoren durch den Fall Guttenberg dafür sensibilisiert worden sind, wie leicht mit den heutigen technischen Möglichkeiten Plagiate möglich sind, dass sie aber auch mit zumutbarem Aufwand entdeckt werden können, war höchste Zeit.
Die Gefahr, dass Promotionen als Qualifikationsnachweis entwertet werden könnten, war zu groß.
Und wenn ein Politiker am Anfang einer steilen Karriere so hartnäckig einen schweren Fall von Plagiat leugnet, dann müssen das politische System, die Wissenschaftsöffentlichkeit und die öffentliche Meinung dafür sorgen, dass er damit nicht durchkommt.
Unsere Gesellschaft kann aber kein Interesse daran haben, dass alle Promotionen der 60er, 70er und 80er Jahre daraufhin untersucht werden, ob überall die damals gültigen Standards eingehalten wurden. An dem damaligen wissenschaftlichen Standard ändert sich dadurch nichts. Und wenn Politiker zukünftig nicht mehr über Korruption oder weniger eindeutige Anpassung an wirtschaftliche Interessen einer zahlungskräftigen Minderheit mehr stürzen können, sondern die Tatsache, ob sie vor Jahrzehnten eine fragwürdige Promotion verfasst haben oder nicht, viel schwerer wiegt, läuft etwas falsch.
Ich weiß nicht, ob Frau Schavan der Doktortitel zu recht aberkannt wurde, und ich bin der Überzeugung, dass eine Ministerin, der durch alle Instanzen nachgewiesen worden ist, dass sie bei allen vorliegenden wissenschaftlichen Qualifikationsnachweisen betrogen hat, nicht als Wissenschaftsministerin geeignet ist.
Mich stört aber erheblich, dass in der Öffentlichkeit von beiden Seiten so argumentiert wird, als ob der Fall klar zutage liege.
Freilich stört mich weit mehr, wie perfekt es in der Öffentlichkeit der Bundesrepublik gelungen ist, zu verdrängen, wie groß die Gefahren des menschengemachten Klimanwandels sind und vergleichsweise kostengünstig die Maßnahmen ihn einzudämmen noch sind. Nur noch sehr kurze Zeit (vgl. 2052).
Labels:
Erderwärmung,
Klimawandel,
Plagiat,
Promotion,
Schavan
Ramsauer distanziert sich von Stuttgart 21
"Die Bundesregierung sieht derzeit "keine ausreichende Grundlage" dafür, das Milliardenprojekt Stuttgart 21 weiterzuführen.", schreibt Spiegel online.
Samstag, 2. Februar 2013
Kein Thesenanschlag in Wittenberg
Luthers 95 Thesen wurden gewiss nicht von ihm an die Türe der Schlosskirche angeschlagen, sondern an Fachkollegen zur Diskussion verschickt. Sozusagen eine Rundmail, aber kein Blogeintrag.
Dafür stehen heute unter der Turmhaube des Schlosskirchenturms in metergroßen Buchstaben die Worte von Luthers Kirchenlied "Ein feste Burg ist unser Gott".
Nachtrag vom 22.3.13:
Mein Beitrag war nicht ganz auf dem Stand der Wissenschaft von 2006. (sieh: Wikipedia)
Dafür stehen heute unter der Turmhaube des Schlosskirchenturms in metergroßen Buchstaben die Worte von Luthers Kirchenlied "Ein feste Burg ist unser Gott".
Nachtrag vom 22.3.13:
Mein Beitrag war nicht ganz auf dem Stand der Wissenschaft von 2006. (sieh: Wikipedia)
Freitag, 1. Februar 2013
Wie kam es zur Reformation?
Reformbemühungen gab es in der Kirche immer wieder, sie waren freilich ganz unterschiedlicher Art.
Doch erst im 14. Jahrhundert war bei John Wiclif etwas von dem reformatorischen Geist zu spüren, wie er angestoßen durch Luther ab 1517 große Teile Europas ergriff.
Hier verband sich eine persönlich Frömmigkeit, die eine unmittelbare Beziehung des Gläubigen zu Gott annahm, mit der Kritik an den Auswüchsen der Verweltlichung kirchlicher Institutionen und an dem Machtstreben der Päpste in der Renaissance.
Für Luther war dafür entscheidend, dass er durch den Römerbrief des Apostels Paulus zu der Überzeugung kam, dass der Mensch sich nicht durch Werke rechtfertigen müsse, sondern dass er von Gott gerechtgfertigt werde.
Später hat Luther es in die Formel "allein durch den Glauben" gebracht.
In seinem Erzähllied "Nun freut euch, lieben Christen g'mein" (EG 341) hat Luther diese Glaubenserfahrung 1523 für die evangelischen Christen ausformuliert. Und Peter Huschke hat in einer Erzähpredigt dargestellt, wie dies Lied in den Gemeinden angenommen wurde.
Doch erst im 14. Jahrhundert war bei John Wiclif etwas von dem reformatorischen Geist zu spüren, wie er angestoßen durch Luther ab 1517 große Teile Europas ergriff.
Hier verband sich eine persönlich Frömmigkeit, die eine unmittelbare Beziehung des Gläubigen zu Gott annahm, mit der Kritik an den Auswüchsen der Verweltlichung kirchlicher Institutionen und an dem Machtstreben der Päpste in der Renaissance.
Für Luther war dafür entscheidend, dass er durch den Römerbrief des Apostels Paulus zu der Überzeugung kam, dass der Mensch sich nicht durch Werke rechtfertigen müsse, sondern dass er von Gott gerechtgfertigt werde.
Später hat Luther es in die Formel "allein durch den Glauben" gebracht.
In seinem Erzähllied "Nun freut euch, lieben Christen g'mein" (EG 341) hat Luther diese Glaubenserfahrung 1523 für die evangelischen Christen ausformuliert. Und Peter Huschke hat in einer Erzähpredigt dargestellt, wie dies Lied in den Gemeinden angenommen wurde.
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