Donnerstag, 3. Oktober 2024

Gewaltfreier Widerstand

 Erica ChenowethWhy Civil Resistance Works: "Sie übersetzten die Ergebnisse in eine Theorie des zivilen Widerstands und dessen Erfolgsquote bei politischen Veränderungen im Vergleich zum gewaltsamen Widerstand.[5]

"Ihr Team verglich über 200 gewaltsame Revolutionen und über 100 gewaltfreie Kampagnen. Ihre Daten zeigen, dass 26 % der gewaltsamen Revolutionen erfolgreich waren, während 53 % der gewaltfreien Kampagnen erfolgreich waren.[4] Betrachtet man zudem die Veränderungen in der Demokratie (Polity-IV-Werte), so zeigt sich, dass Gewaltlosigkeit die Demokratie fördert, während Gewalt die Tyrannei begünstigt.

In den Forschungsdaten war jede Kampagne, an der sich mindestens 3,5 Prozent der Bevölkerung aktiv beteiligten, erfolgreich, und viele waren mit weniger erfolgreich.[1][4][6] Alle Kampagnen, die diese Schwelle erreichten, waren gewaltfrei; keine gewalttätige Kampagne erreichte diese Schwelle.[7]"  (Wikipedia)

vgl. https://unterrichten.zum.de/wiki/Das_Klima-Buch#5.10_Die_Macht_des_Volkes

Mittwoch, 2. Oktober 2024

Sarah Wagenknecht im Interview

 

Frau Wagenknecht: Hätten Sie das für möglich gehalten?

https://www.youtube.com/watch?v=J6VTONHee6A

Für mich fällt das Interview auseinander:

Mich überzeugt die Argumentation zum Ukrainekrieg und dazu, dass die Bundeswehr künstlich schlecht geredet wird (insbesondere von Militärs). Für äußerst gefährlich halte ich auch alles, was in Richtung Erstschlagskapazität geht. Schließlich war die Zweitschlagskapazität der Sowjetunion die Grundlage für die gegenseitige Abschreckung und Friedenssicherung im Kalten Krieg. 

Ich stimme überein in der Analyse der AfD: Sie ist in der komfortablen Situation sehr viele Fehler der letzten Jahre zu Recht kritisieren zu können und sie ist extrem gefährlich für die Demokratie und die Wahrung der Menschenrechte in Deutschland. Außerdem - das deutet Wagenknecht nur an - ist ihre politische Ausrichtung äußerst unsozial. Ein wichtiger Unterschied zum BSW.

 Gar nicht überzeugend ist für mich die Vorstellung, Deutschland könnte sich ohne Bündnispartner erfolgreich gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigen.

Für völlig falsch halte ich die Ausblendung des Weltproblems Klimawandel.

Das BSW ist ein Gewinn für die deutsche Politik, soweit es Protestwählern ermöglicht,  nicht AfD zu wählen. Es wäre sehr gefährlich für die Regierungsfähigkeit, wenn es von der FDP die Taktik der Opposition in der Regierung übernähme. 

Ich verstehe, weshalb Wagenknecht in der Phase, wo es um den Aufbau der Partei geht, sich bewusst von den gegenwärtig unbeliebten Grünen abgrenzt, so wie ich es verstanden habe, weshalb Kohl von blühenden Landschaften gesprochen hat. Aus meiner Sicht war Kohls Aussage eine Grundlage, auf der der Rechtradikalismus in Deutschland wieder groß geworden ist. Doch wenn das BSW bewirken würde, dass die Beschränkung des Klimawandels noch weniger im Zentrum der bundesdeutschen Politik stünde als schon jetzt, dann wäre das noch schlimmer als das Erstarken der AfD.

Die Zunahme der Unwetterkatastrophen und die tiefere Einsicht in die Folgen des Klimawandels machen aber eine solche Entwicklung eher unwahrscheinlich. Sobald es um praktische Politik geht, sollte Wagenknecht eigentlich zu intelligent sein, als dass sie sehenden Auges die Katastrophe in Kauf nimmt.